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Der belogene Patient (eBook)

Warum Impfkritiker, Wunderheiler und andere Scharlatane gefährlicher sind als jedes Virus
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
288 Seiten
Gräfe und Unzer Autorenverlag, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
978-3-8338-7687-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der belogene Patient -  Falk Stirkat,  Lars Bräuer
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In Deutschland werden jedes Jahr hunderttausende homöopathische Mittel 'verschrieben', Vitaminspritzen gesetzt und bunte Klebebänder auf verkrampfte Muskeln getaped. Gleichzeitig nimmt die Skepsis gegenüber der Schulmedizin immer weiter zu, sodass Menschen ihre eigenen Kinder bewusst in Lebensgefahr bringen, indem sie Impfungen ablehnen. Aber auch herkömmliche medizinische Methoden, wie die Verschreibungspraxis unnötiger Antibiotika oder das Verabreichen der lange veralteten 'Schmerzspritze', werden oft nicht nur kommentarlos hingenommen, sondern geradezu von Patienten gefordert. In ihrem Buch gehen die Autoren all diesen Methoden schonungslos auf den Grund und klären über medizinische Praktiken auf, für deren Anwendung es keine wissenschaftliche Grundlage gibt.

Falk Stirkat gehört zu den bekanntesten deutschen Medizin-Publizisten. Neben seiner Tätigkeit als Autor und Influencer arbeitet der Arzt als Allgemeinmediziner im Großraum Nürnberg. Sein Medienformat 'DocPod' erhielt 2018 den Health Media Award.

Falk Stirkat gehört zu den bekanntesten deutschen Medizin-Publizisten. Neben seiner Tätigkeit als Autor und Influencer arbeitet der Arzt als Allgemeinmediziner im Großraum Nürnberg. Sein Medienformat "DocPod" erhielt 2018 den Health Media Award.Lars Bräuer ist Biochemiker, Anatom, Lehrbuchautor und Professor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Bräuer ist Autor von über 80 wissenschaftlichen Publikationen.

Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Wussten Sie …?
Ein besorgniserregender Trend
Die Pandemie der Scharlatane — Was lernen wir von Corona?
Erwartung und Realität — Der lange Weg zum Medikament
Antibiotikamissbrauch — Eine hochbrisante Gefahr
Homöopathie — Nichts wirkt auch nicht!
Vom Lebenselixier — Organ oder Transportflüssigkeit?
Impfen Sie nur … — … die Kinder, die Sie lieben!
Die Schilddrüse anstupsen — Millionen werden falsch behandelt
Der Mann mit dem Messer — Operieren wir zu viel?
Hafenrundfahrten — Von kleinen und großen Manövern
Über Schmerzen... — ... gibt es eine Menge zu sagen
Vitamine und Mineralstoffe — Vermeintliche Wundermittel
Nachwort
Quellenangaben
Glossar
Adressen und Bücher
Dank
Die Autoren

Die Pandemie der Scharlatane


Was lernen wir von Corona?


Im Februar des Jahres 2020 veröffentlichten wir auf unserem YouTube Kanal mehrere Videos über die Harmlosigkeit eines aus China kommenden Virus und stellten öffentlich die Frage, wie es zu einer derartigen Massenhysterie kommen konnte. Drei Wochen später war unsere Meinung eine völlig andere – wir hatten uns ausführlich mit der wissenschaftlichen Literatur beschäftigt, die ein düsteres Bild der Zukunft zeichnete. Gerade als Familienväter bekamen wir es mit der Angst zu tun. Was rollte hier auf uns zu? In dieser Zeit war ein deutscher Wissenschaftler eine besondere Hilfe: Prof. Dr. Christian Drosten. Sein Podcast versorgte uns mit den neuesten Informationen über wissenschaftliche Publikationen und das rasant anwachsende Wissen zum Thema Coronavirus. Selbst für uns, einen Universitätsprofessor und einen routinierten Kliniker, also zwei Menschen, die sich mit dem Thema Infektionskrankheiten durchaus auskennen, war es zu jener Zeit unmöglich, die komplexe Welt des Virus zu verstehen und in die Praxis zu übersetzen. Diese Aufgabe übernahm der Professor für uns und wir sind ihm dafür enorm dankbar. Wie aber kann es sein, dass Laien plötzlich der Meinung sind, Dinge zu verstehen, bei denen selbst medizinische Profis mit äußerster Zurückhaltung agieren und auf die eigene fehlende Expertise hinweisen? Plötzlich waren irgendwelche C-Promis öfter in den Medien vertreten als je zuvor und führten eine Hetzkampagne gegen einen der renommiertesten deutschen Virologen. Und das Schlimme daran war: Derartige Vollkatastrophen schossen plötzlich überall aus dem Boden und erzählten den Menschen nicht das, was passierte, sondern das, was diese hören wollten.

WAS BISHER GESCHAH …


Bedenkt man rückwirkend, wie alles begann, dann fragt man sich zwangsläufig, ob es nicht sinnvoll gewesen wäre, früher zu reagieren, sensibler mit den verschiedenen Hinweisen umzugehen. Stattdessen machten wir noch im späten Januar des Jahres 2020 unsere Späße. Man schoss ein Selfie mit einer Flasche des mexikanischen Biers »Corona« und postete die flachsige Beschwerde, niemand verstünde den eigenen Humor. Aber wie sollten wir sie auch verstehen, die Hinweise? Wir waren in Friedenszeiten aufgewachsen. In Europa, einem Kontinent, auf dem sich alles immer nur nach vorne zu entwickeln schien. Größer, lauter, besser, billiger … Bis auf ein paar Jugendliche, die uns vor einer Gefahr warnten, die vielleicht irgendwann auf uns zukommen könnte, und dafür freitags die Schule schwänzten, war unsere Generation nie mit wirklichen Problemen konfrontiert – zumindest nicht mit solchen. Wobei wir im Nachhinein oft denken, dass wir es vielleicht doch hätten ahnen können.

Wir erkannten die Warnungen also nicht und stellten uns viel zu oft die Frage, wieso man denn um eine Erkrankung mit einer derart niedrigen Fallsterblichkeit so viel Aufhebens machte, wo doch jährlich viel mehr Menschen an Grippe (Influenza) sterben, als dem neuen Virus bisher erlegen waren. Auch unser damaliger Gesundheitsminister versuchte zu beschwichtigen und erklärte, wir wären auf das, was da komme, vorbereitet. Ein guter Freund, seines Zeichens Risikoanalyst und Arzt, erzählte uns später, unsere Blindheit der Gefahr gegenüber sei das Resultat eines eklatanten Mangels an statistischem Vorstellungsvermögen, der viele Mediziner beträfe. Wir sähen immer nur den individuellen Fall und es fiele uns schwer, von dieser einmaligen Erfahrung nicht auf das große Ganze zu schließen. Vermutlich hatte er recht.

 Info

PANDEMIE

Bei einer Pandemie handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die sich über alle Länder und Kontinente hinweg ausbreitet. Im Gegensatz zu einer Epidemie, die örtlich begrenzt auftritt, kümmert sich die Krankheit bei einer Pandemie nicht um Landesgrenzen und der Erreger breitet sich auf der ganzen Welt aus.

Weil Krankheiten nicht einfach vom Himmel fallen, gehen Wissenschaftler davon aus, dass es sich bei pandemischen Erregern um Mikroorgansimen handeln muss, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Man spricht von sogenannten Zoonosen. Pandemisches Potenzial besitzt ein Erreger dann, wenn er plötzlich, meist bedingt durch eine spontane Änderung des Erbgutes (einer sogenannten Mutation), in der Lage ist, von Mensch zu Mensch zu wandern. Für die Entwicklung einer Pandemie bedarf es noch weiterer unabdingbarer Voraussetzungen:

  • Der Erreger muss hoch ansteckend sein.
  • Die Infizierten müssen lange genug am Leben bleiben, um ihrerseits weitere Menschen anzustecken und davon möglichst viele.
  • Außerdem ist es enorm praktisch für den Erreger, wenn die Übertragungswege unter normalen Bedingungen funktionieren, wenn er also über die Luft zwischen den Betroffenen hin und her springen kann. Nur so kann ein exponentielles Wachstum erreicht werden, das zum sprunghaften Anstieg der Infiziertenzahlen führt.

Auch wenn bei einer Pandemie nicht alle Infizierten zu Patienten werden – schon ein verhältnismäßig geringer Anteil an schwer Erkrankten kann im Falle einer explosionsartigen Ausbreitung des Erregers zur Überlastung der Gesundheitssysteme führen.

Weltuntergangsstimmung wegen eines »Schnupfens«?


So machten wir uns Ende Januar 2020 also über das Virus mit dem merkwürdigen Namen lustig und die medizinisch etwas Bewanderten unter uns konnten sich nicht erklären, weshalb vonseiten der Medien so viel Aufhebens betrieben wurde. Coronaviren, das wussten wir noch vom Studium, gehörten neben anderen Biestern, wie beispielsweise den Rhinoviren, zu den klassischen Verursachern milder »grippaler« Infekte. Wir hatten die letzten Jahre damit verbracht, Patienten die Harmlosigkeit einer derartigen Infektion zu erklären und immer wieder auf den eklatanten Unterschied zur echten Grippe, also der Virusinfluenza, hinzuweisen. Und plötzlich herrschte in China Weltuntergangsstimmung nur wegen eines »Schnupfens«.

Etwas mulmig wurde uns allerding schon ob der Bilder, die zunehmend zu uns herüberschwappten. Ganze Städte wurden abgesperrt, Menschen in Schutzanzügen liefen durch verlassene U-Bahn-Stationen und desinfizierten jeden Millimeter. Und all das wegen eines simplen grippalen Infektes? Nach und nach kamen in uns und einigen Kollegen Zweifel auf. Was sollte das denn? Die Chinesen waren nicht unbedingt für Überreaktionen bekannt und auch, dass sie eben mal so ihre eigene Wirtschaft herunterfuhren, schien doch sehr verdächtig. War also doch was dran am Coronavirus? Nach und nach wurde das Thema immer prominenter in den Medien platziert und es gab erste Berichte von Fällen außerhalb Wuhans und dann auch außerhalb Chinas. Und weil sich immer noch keiner so richtig erklären konnte, weshalb Fabriken geschlossen und das öffentliche Leben heruntergefahren wurde, passierte das, was passieren musste: Es kamen Verschwörungstheorien auf. Was wusste die chinesische Regierung über den Erreger? War es vielleicht doch ein missglücktes Experiment aus den Biotech-Laboren von Wuhan? Steckte mehr dahinter als eine normale Grippe?

 Info

VIRUS

Unter einem Virus verstehen Wissenschaftler und Mediziner eine organische Struktur, die selbst aber keine Zelle ist und nicht lebt. Schon allein an dieser Beschreibung merkt man, dass wir es bei Viren mit einem hochinteressanten Objekt zu tun haben. Allen Viren gemein ist die Abhängigkeit von einer sogenannten Wirtszelle. Denn nur durch die Nutzung echter, lebender Zellen können Viren sich vermehren. Das gefällt den Betroffenen verständlicherweise gar nicht. Und so kommt es meist zu einer starken Immunantwort, weil der Körper den Eindringling erkennt und versucht, ihn unschädlich zu machen. Man bekommt Fieber und fühlt sich eine Zeit lang nicht besonders gut. In seltenen Fällen gelingt es dem Virus, der Immunantwort zu trotzen – dann wird der Befallene richtig krank.

Die Art und Weise, wie Viren andere Zellen nutzen, um sich selbst am Leben zu erhalten, ist faszinierend. Dabei docken sie an der Zellmembran der Wirtszelle an und schleusen das eigene Genmaterial in deren Inneres. Diese RNA oder DNA (je nach Virustyp) wird dann von der befallenen Zelle behandelt wie das eigene Genmaterial. Denn es enthält den Bauplan zur Produktion weiterer Viruspartikel. Die befallene Zelle wird also gekapert und zur Virenproduktionsstelle umfunktioniert. Sind genug Kopien des Ursprungsvirus angefertigt worden, platzt die Zelle förmlich und entlässt Tausende und Abertausende neuer Viren in den Körper. Die greifen ihrerseits wieder gesunde Zellen an und funktionieren auch diese zu Virenproduktionsfirmen um.

Es entsteht ein richtiger Teufelskreis, denn eine infizierte Zelle führt zu hunderten, ja tausenden neuen Virenpartikeln. Die berühmte exponentielle Vermehrung findet also schon im Kleinen – im Vermehrungszyklus des Virus – statt.

Katastrophe mit Ansage


Es ist im Nachhinein spannend zu analysieren, wie schnell es zu derartigen Falschmeldungen kommt und wie leicht selbst viele Ärzte die Wahrheit verkennen können, schlicht weil ihnen das nötige Wissen fehlt. Kaum ein Mediziner hätte sich eine derart pandemische Ausbreitung vorstellen können, selbst der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) musste auf einer Pressekonferenz im März zugeben, dass das Ausmaß...

Erscheint lt. Verlag 2.3.2021
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Medizin / Pharmazie Naturheilkunde
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Arznei • Arzt • Arztgespräch • Arzt-Patient-Beziehung • Behandlung • betrogener Patient • Chemotherapie • Corona • Erkrankung • falsche Beratung • Gesundheit • Gesundheitssystem • Halbwahrheiten • Heilkunde • Heilmethoden • Heilverfahren • Homöopathie • Impfen • Krankenkasse • Krankheit • Kritik an Schulmedizin • Masern • Medikamente • Medizin • medizinisch • Mündiger Patient • Pandemie • Patienten • Ratgeber • Richtige Behandlung • Sachbuch • Schmerztherapie • Schulmedizin • Sprechstunde • Therapie • Untersuchungsmethoden • werde ich richtig behandelt • Wirkstoff • Wirkstoffe
ISBN-10 3-8338-7687-5 / 3833876875
ISBN-13 978-3-8338-7687-5 / 9783833876875
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