Ich, Region, Nation
Maurice Barrès im französischen Identitätsdiskurs seiner Zeit und seine Rezeption in Deutschland
Seiten
2003
|
1. Reprint 2011
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-55041-4 (ISBN)
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-55041-4 (ISBN)
Die Buchreihe Mimesis präsentiert unter ihrem neuen Untertitel Romanische Literaturen der Welt ein innovatives und integrales Verständnis der Romania wie der Romanistik. Sie trägt der Tatsache Rechnung, dass die faszinierende Entwicklung der romanischen Literaturen und Kulturen in Europa wie außerhalb Europas weltweite Dynamiken in Gang gesetzt hat, welche die großen Traditionen der Romania auf neue Horizonte hin öffnen. Mimesis zeigt auf, wie die dargestellte Wirklichkeit im Archipel der romanischen Literaturen die Tür zu einem vielsprachigen Kosmos verschiedenartiger Logiken öffnet. Die Publikationssprachen sind Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Englisch.
Maurice Barrès (1862-1923), als Schriftsteller vergessen, als Nationalist der vorletzten Jahrhundertwende noch in Erinnerung, wird hier erstmals mit seiner mehrschichtigen Identitätskonstruktion in zwei nationalen Kontexten untersucht. Die Arbeit zeigt anhand des literarischen und politischen Werks, wie der gebürtige Lothringer und sich in Paris etablierende Schriftsteller auf die im modernen Frankreich nach 1870/71 herrschende Krise reagierte. Barrès schuf ein Individuum, Region und Nation umfassendes Identitätskonzept, das sich durch ein Spannungsverhältnis zwischen Bezug auf und Abgrenzung vom deutschen Nachbarn auszeichnete. Die bisher gänzlich unbeachtete deutsche Rezeption läßt in einem Zeitraum von 1890 bis 1944 verfolgen, wie Barrès anfangs noch literarisch wahrgenommen wurde, dann aber ab 1905 heftige politische Reaktionen auslöste. In der mit der Niederlage von 1918 in Deutschland einsetzenden Identitätsdiskussion fungierten die Äußerungen des französischen Schriftstellers, Journalisten und Politikers als Negativmodell, zu dem man Gegenkonzepte deutscher Identität entwarf. Barrès bildet insofern eine verbindende Achse zwischen zwei nationalen Identitätsdiskursen: Er war einerseits wichtiger Teilnehmer und Gestalter der französischen Debatte nach 1870/71 sowie andererseits ein "Stein des Anstoßes" in der deutschen Diskussion nach 1918.
Maurice Barrès (1862-1923), als Schriftsteller vergessen, als Nationalist der vorletzten Jahrhundertwende noch in Erinnerung, wird hier erstmals mit seiner mehrschichtigen Identitätskonstruktion in zwei nationalen Kontexten untersucht. Die Arbeit zeigt anhand des literarischen und politischen Werks, wie der gebürtige Lothringer und sich in Paris etablierende Schriftsteller auf die im modernen Frankreich nach 1870/71 herrschende Krise reagierte. Barrès schuf ein Individuum, Region und Nation umfassendes Identitätskonzept, das sich durch ein Spannungsverhältnis zwischen Bezug auf und Abgrenzung vom deutschen Nachbarn auszeichnete. Die bisher gänzlich unbeachtete deutsche Rezeption läßt in einem Zeitraum von 1890 bis 1944 verfolgen, wie Barrès anfangs noch literarisch wahrgenommen wurde, dann aber ab 1905 heftige politische Reaktionen auslöste. In der mit der Niederlage von 1918 in Deutschland einsetzenden Identitätsdiskussion fungierten die Äußerungen des französischen Schriftstellers, Journalisten und Politikers als Negativmodell, zu dem man Gegenkonzepte deutscher Identität entwarf. Barrès bildet insofern eine verbindende Achse zwischen zwei nationalen Identitätsdiskursen: Er war einerseits wichtiger Teilnehmer und Gestalter der französischen Debatte nach 1870/71 sowie andererseits ein "Stein des Anstoßes" in der deutschen Diskussion nach 1918.
Erscheint lt. Verlag | 21.5.2003 |
---|---|
Reihe/Serie | Mimesis ; 41 |
Verlagsort | Tübingen |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 230 mm |
Gewicht | 655 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturgeschichte |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Romanistik | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Theorie | |
Schlagworte | Barres Maurice • Barres, Maurice • Barrès, Maurice • Barrs, Maurice • Deutschland • Frankreichbild • Geschichte • Geschichte 1900-1940 • Hardcover, Softcover / Romanische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • HC/Romanische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • Ich • Ich-Identität • Ich-Identität Barres Maurice • Identität • Nationalbewusstsein • Nationalismus • Regionale Identität • Rezeption |
ISBN-10 | 3-484-55041-4 / 3484550414 |
ISBN-13 | 978-3-484-55041-4 / 9783484550414 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
Die Erfindung der modernen deutschen Literatur
Buch | Hardcover (2023)
C.H.Beck (Verlag)
CHF 45,90
eine konkrete Biographie
Buch | Hardcover (2023)
J.B. Metzler (Verlag)
CHF 34,90