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Jenseits der Intention - Ethnografische Einblicke in Praktiken der Partizipation -

Jenseits der Intention - Ethnografische Einblicke in Praktiken der Partizipation (eBook)

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2020 | 1. Auflage
238 Seiten
Beltz Juventa (Verlag)
978-3-7799-5503-0 (ISBN)
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Der Sammelband argumentiert für ein Verständnis von Partizipation als alltägliche soziale Praxis - quer zu Methoden, Projekten und Konzepten. Mit einem weiten und offenen Partizipationsverständnis kann Partizipation nicht nur in unterschiedlichsten Äußerungsformen und Praktiken erkannt werden, auch die Ambivalenz von Partizipation, in Partizipationspraktiken hervorgebrachte Widersprüche sowie Partizipationskontexte und soziale Ungleichheit werden betrachtet. Nach einer theoretischen Begründung dieser Sichtweise auf Partizipation wird ein ethnografischer Zugang zu Partizipation vorgestellt, der zugleich als Reflexionsrahmen für (sozial-)pädagogische Praxis fruchtbar werden kann. Fünfzehn ethnografische Episoden eröffnen neue Perspektiven auf alltägliche Praktiken der Partizipation: im Kontext von Arbeitslosenhilfe, Klassenrat, kommunaler Beteiligung, Forumtheater, offener Kinder- und Jugendarbeit, Jugendamt, Schule, Hilfen zur Erziehung, Familie, Universität, Sterbebetreuung und Kommunikationsassistenz. Sie zeigen, wie Partizipation in institutionellen Kontexten erkämpft, blockiert, gefordert oder instrumentalisiert wird.

Chantal Munsch, Dr., ist Professorin für Sozialpädagogik an der Fakultät II Bildung-Architektur-Künste der der Universität Siegen, Department Erziehungswissenschaft und Psychologie.

Inhalt 6
I Einleitung 10
Jenseits der Intention. Ambivalenzen, Störungen und Ungleichheitmit Partizipation zusammendenken 11
1 Partizipation als Veranstaltung und als Programm 14
2 Institutioneller Kontext und Ambivalenz 18
3 Argumente für einen weiten Partizipationsbegriff. Erste Annäherung: Partizipation findet auch außerhalb veranstalteter Formate statt 20
4 Argumente für einen weiten Partizipationsbegriff. Zweite Annäherung: Partizipation und soziale Ungleichheit 25
5 Zwei Perspektiven auf Partizipation 31
6 Zusammenfassung: Partizipation als alltägliche Praxis in institutionellen Verhältnissen 33
Literatur 34
Partizipation in ihren Zusammenhängen entdecken. Fragerichtungen für ethnografische Beobachtungen 38
1 Ethnografische Perspektive 39
2 Perspektiven und Fragen für einen ethnografischen Blick auf Praktiken der Partizipation 42
3 Einladung zur Weiterarbeit 50
Literatur 51
II Veranstaltete Partizipation 52
Im Klassenrat – Handlungsmacht zwischen Passung und Verletzbarkeit 53
1 Guten Morgen! 3. Stunde. 53
2 „Ich bin gespannt, wie ihr das macht“ – Die Gleichzeitigkeit verschiedener Anforderungslogiken 56
3 Passung und Handlungsmacht – Unterwerfung und Verletzbarkeit 60
Literatur 62
Verschlagworten und Systematisieren in moderierten Beteiligungsprozessen – Oder: Wie Erfahrungswissen unsichtbar gemacht wird 64
1 Die analytische Perspektive auf die Situation intendierter partizipativer Praxis 66
2 Problematisieren, Verschlagworten, Systematisieren: Praktiken der Partizipation im Raum des Politischen 67
3 Zum Schluss und zur Normativität der Forschungsperspektive 74
Literatur 76
Wie eine Erziehungs- und Bildungs-partnerschaft mit Eltern hergestellt wird. Analyse der Erarbeitung eines „Konsenses“ während eines Elternabends 77
1 Einleitung 77
2 Partizipation im Kontext schulischer Erziehungs-und Bildungspartnerschaften zwischen Eltern und Lehrer_innen 78
3 Die Herstellung des „Konsenses“ – ethnografische Episode 79
4 Vom „Konsens“ und der Bildungspartnerschaft mit Eltern – Analyse 84
5 Partizipation und ihre strukturellen Elemente – eine Reflexion 87
Literatur 88
„Die Mädchen können doch einfach mitspielen“ Praktiken der Zurückweisung eines Vorschlagsbei einer Kinderkonferenz 89
1 Ein Vorschlag stößt auf Ablehnung – Praktiken partizipierender Akteur_innen 90
2 Reflexionen zur Dynamik der „partizipativen“ Bearbeitung des Vorschlags 94
Literatur 97
III Partizipation ohne Einladung 98
‚Beziehungsweise‘ Partizipation 99
1 Ethnographische Sequenz: Ein Morgen 100
2 Mögliche Betrachtungsweisen 100
3 Inspirationen und Verknüpfungen 102
4 Vorgehen und Verbinden 104
5 Begegnung und Besonderheit 106
6 Beziehungsweise Partizipation? 107
Literatur 109
Regeln als Medium von Partizipation. Herstellung von Regeln zwischeninstitutionalisierter Schulversammlungund Alltag in einer Demokratischen Schule 110
1 Demokratische Schulen und Partizipation 110
2 Empirischer Zugang 112
3 Regeln sind überall 113
4 Aushandlungen in der Schulversammlung 114
5 Partizipation im Alltag 116
6 Fazit – Regeln als Medium von Partizipation 118
Literatur 120
„Sich Beschweren“. Abhängigkeit und Partizipationin der häuslichen Sterbebetreuung 122
1 Verwaltete Bedürfnisse: Richtlinien und Wege in die spezialisierte Versorgung am Lebensende 123
2 Der Hausbesuch als besonderes Setting von Koproduktion und Partizipation in Sorgeverhältnissen2 124
3 Herr Ascher beschwert sich – ethnografische Einblicke in die Situation „Hausbesuch“ 126
Literatur 134
Partizipative Theaterarbeit und mehr. Von der geplanten und ungeplanten Verrückungvon Machtverhältnissen in der Wohnungslosenhilfe 135
1 Vorgeschichte, Hintergrund und Kontext 136
2 Episode 1: Wer am Tisch sitzen und mitreden darf 138
3 Macht und Empowerment: Fachliche Ansprüche und Wirklichkeit 141
4 Episode 2: Die temporäre Verrückung der Machtverhältnisse wird zurechtgerückt 142
5 Mit dem (Forum-)Theater und dem Einzug des Realen soziale Grenzen verhandeln und Machverhältnisse herausfordern 145
Literatur 146
IV Partizipation in institutionellen Kontexten 148
Partizipation im Alltag der Sozialpädagogischen Familienhilfe 149
1 Einleitung und Überblick 149
2 Partizipation als wesentlicher Beitrag für Autonomiezugewinn in der SPFH 149
3 Partizipation als empirisches Datum in den Handlungsvollzügen der SPFH 150
4 Das Beobachtungsprotokoll 152
5 Paraphrase und Interpretation3 154
6 Partizipation im Spannungsfeld von lebensweltlichem Wissen, fachlicher Expertise und institutionellen Rahmenbedingungen 157
Literatur 160
Der Herstellungsprozess einer Umarmung in der stationären Kinder- und Jugendhilfe 162
1 Die Ambivalenz von Umarmungen in der stationären Kinder- und Jugendhilfe 163
2 Der Prozess zur Herstellung einer Umarmung 165
3 Wechselseitige Aushandlung im Herstellungsprozess einer Umarmung 170
Literatur 172
Was später im Bericht steht, entscheidet dann die Fachkraft. Eine ethnographische Betrachtungeiner alltäglichen Beteiligungspraxisin einem Allgemeinen Sozialen Dienst 173
1 Der Hausbesuch 174
2 Das Produkt 181
3 Fazit 182
Literatur 183
Mehr als Worte – Praktiken der Kommunikationsassistenz 185
1 Ausgangspunkt Persönliche Assistenz 185
2 Kommunikationsassistenz 186
3 Aus einem Workshop für unterstützt sprechende Menschen: Wie lange hält dein Akku? 187
4 Zusammenfassende Interpretation 196
Literatur 198
V Hürden für Partizipation 200
Keiner sagt was. Wie die Praxis der freundlichen Frage Barrierenfür Partizipation ausblendet 201
1 Keiner sagt was. Eine Szene aus zwei Perspektiven 201
2 Analysen 205
3 Fazit: Jenseits der partizipatorischen Intention 211
Die Un_Möglichkeit der Partizipation an Ermessensentscheidungen im Kontext ALG II. Einblicke in eine Beratungssituation 213
1 Partizipation und ALG II 214
2 Die Sequenz – Termin verpasst 214
3 Die Regeln 215
4 Die Undurchsichtigkeit der Regeln 216
5 Der Selbstversuch 219
6 Wissen und spekulatives Nicht-Wissen – Die Un_Möglichkeit zu partizipieren 222
Literatur 224
Einfach so mitmachen geht nicht. Zugänge im Raum der Offenen Kinder- undJugendarbeit als herausforderndePartizipationsvoraussetzung 225
1 Wenn andere eine*n nicht annehmen, bleibt man „draußen“ 226
2 Offenere und eher geschlossene Stationen im dynamischen Raum 229
3 Leichtere Zugänge und die Voraussetzungen von Zielsicherheit und Bekannt-Sein 231
4 Störende Zugangsversuche werden abgewehrt 233
5 Diskussion 234
Literatur 235
Die Autor_innen 237

Erscheint lt. Verlag 7.10.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
ISBN-10 3-7799-5503-2 / 3779955032
ISBN-13 978-3-7799-5503-0 / 9783779955030
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