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Einladung zur öffentlichen Soziologie (eBook)

Eine postdisziplinäre Passion

(Autor)

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2020 | 2. Aufl. 2020
XXXII, 707 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-31112-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Einladung zur öffentlichen Soziologie - Stefan Selke
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Öffentliche Soziologie jenseits von Michael Burawoy und For Public Sociology - wie geht das? Nach einer differenzierten Bestandsaufnahme des Diskurses macht der Autor Lust auf alternative Pfade. Er sucht den Weg ins Freie und entwickelt eine eigene Haltung zu öffentlicher Soziologie zwischen Profession und Passion. Ausgangspunkt sind hierbei drei Prämissen: Die Verbindung von Wissensform und Lebensform authentischer Persönlichkeiten, die Produktion ästhetisch, kommunikativ und kognitiv anschlussfähigen öffentlichen Wissens sowie das Verständnis öffentlicher Soziologie als transformative Wissenschaft. Damit gelingt dem Autor die postdisziplinäre Einbettung einer disziplinären Praxis. Öffentliche Soziologie wird fu?r Lehre, Forschung, öffentliche Bu?hnenarbeit, Medienpräsenz und narratives Schreiben ausbuchstabiert - auch auf der Basis persönlicher Erfahrungen des Autors. Dieser Panoramablick schließt Überlegungen zu Hochschulen im Kontext neuer akademischer Verantwortungskulturen mit ein und wird durch die Idee einer Slow University abgerundet.




Prof. Dr. Stefan Selke lehrt Soziologie und gesellschaftlichen Wandel an der Hochschule Furtwangen. Er ist Forschungsprofessor fu?r Transformative und Öffentliche Wissenschaft. Als disziplinärer Grenzgänger, Redner, Buchautor und Blogger sowie Interviewpartner für die Medien ist er regelmäßig auch jenseits der Wissenschaft präsent.

Inhalt 5
Einladung zur öffentlichen Soziologie. Eine postdisziplinäre Passion. Vorwort zur 2. Auflage 12
Prolog: Entschuldigung, ich bin Soziologe! 25
»It takes two to tango …« 25
Verstörendes Fremdschämen 27
»Wie jedermann weiSS …« 28
Positive Wunschbilder 29
TEIL I Aufbruch: Auf dem Weg zur öffentlichen Soziologie als Passion 31
Platz am Tisch der Wissenschaften 32
Wissenschaft und Leben mit Haltung 40
Alternative kulturelle Positionen von Wissen 45
Forschung, Lehre und Engagement im Kontext progressiver Wissenschaftsnarrative 47
Auf dem Weg ins Freie entsteht Zugluft 48
Öffentliche Soziologie als ›enfant terrible‹ 50
Wichtige Lesehinweise 54
TEIL II Bestandsaufnahme: ›For Public Sociology‹ zwischen Programmatik und Paradoxie 57
Zeitalter der Konsequenzenlosigkeit 58
Unbehagen in der disziplinären Komfortzone 59
Hochschulen als Abklingbecken für Kreativität 60
Selbst-Pathologisierung als Lustgewinn 64
Rettung in letzter Minute? 71
Revitalisierungsversuche einer Disziplin 74
Prototypen der Gelehrsamkeit 76
Ruf nach Relevanzsteigerung 77
Ur-Vision soziologischer Vorstellungskraft 80
Mythos der ›Berkeley Sociology‹ 82
Öffentliche Soziologie als Tanzkurs – ›For Public Sociology‹ als Taktgeber? 85
Die »vier Gesichter« der Soziologie 91
Zwischen Podest und Schützengraben 98
Dialogkultur mit Wiedererkennungseffekten 101
Botschaft auf Reisen – ›For Public Sociology‹ auf Welttournee 105
Lob und Applaus für Burawoy 106
Öffentliche Soziologie in globaler Perspektive 107
Öffentliche Soziologie im deutschsprachigen Kontext 109
Ärger auf der Dinnerparty – Kritik an ›For Public Sociology‹ 113
Im Rausch der Kreuztabellen 118
Reflexivitätsneid 123
Moralitätsüberschuss 127
Marxistische Überpolitisierung 133
Theorie statt soziale Praxis 136
Wissenslücken einer Engagiertheitssoziologie 139
De-Professionalisierungsängste 142
Rhythmusstörungen zwischen Engagement und Karriere 147
Instrumentalisierungs- und Korrumpierungsgefahr 155
Brotlose Kunst und Karrierekiller 158
Zur Unverzichtbarkeit öffentlicher Soziologie – Alternativen zu Burawoy 163
Initiatoren öffentlicher Krisenexperimente im Labor Gesellschaft 168
Disruptive Denker und öffentliche Intellektuelle 173
Rückeroberer des öffentlichen Terrains 179
Diskursiv engagierte öffentliche Soziologen 184
Exkurs: Jean Ziegler – Öffentliche Soziologie als Diskurs der Subjektivität 186
Idealistische Weltverbesserer und lokale Aktivisten 189
Humanistische öffentliche Soziologen 191
Sichtbare und ›nützliche‹ Wissenschaftler 194
Dialogische Komplizen für weltverändernde Tätigkeiten 198
TEIL III Plädoyer: Wütende Wissenschaft als diszipliniertes Grenzgängertum 204
Prämisse 1: Wissensform und Lebensform – Öffentliche Soziologie für authentische Persönlichkeiten 205
Öffentliche Soziologie als Haltung 210
Entzauberung der soziologischen Perspektive 213
Habituelle Entspannung 220
Moralische Verantwortung und ethische Beteiligung 222
Ästhetik des Eingreifens 226
Der vorgeschaltete humanistische Blick 229
Öffentliche Soziologie als Ausdruck biografischer Authentizität 231
Kohärenz ohne Abspaltung 232
Wahl zwischen Lebenslauf und Biografie 235
Fachliche Grundierung ethischer Positionen 241
Öffentliche Soziologie als lebensdienlicher Motivkanon 243
Konvivialität im Wissenschaftssystem 243
Selbstwirksamkeit durch Weil-Motive 246
Wissen im Seins-Modus 249
Von Irritationsagenten zu Irritationsrezipienten 253
Öffentliche Soziologie als empathischer Weltzugang 256
Politik der Wahrheit 256
Hermeneutik des Hungers 257
Wut als Ressource 262
Passionierte Soziologie 267
Soziologie als Kampfsport 269
Prämisse 2: Anschlussfähiges Wissen – Beitrag zu einer kollaborativen Wissenschaftspraxis 275
Alternative kulturelle Positionen von Wissen 276
Wechselwirkung zwischen Wissenschaft und Praxis 277
Erweitertes Verständnis von Wissensformen 280
Narrative Kooperation und Sympraxis 283
Von der passiven Ausweichsprache zur eigenen Stimme 285
Relevante und anschlussfähige Themen 293
Resonanzfähige Kontaktsprache 294
Von der Erzählung zum verallgemeinerbaren Wissen 299
Erzählerische Wahrheit als Wirklichkeitsbezug 301
Bedürfnis nach Erinnerung 302
Selbstgewählte Illoyalität 303
Wahrheit beim soziologischen Schreiben 304
Die Existenz des Publikums 310
Das Verlangen der Publika 310
Öffentlichkeit ist kein Notausgang 317
Das Denken der Anderen 320
Prämisse 3: Vom Wissen zum Handeln – Öffentliche Soziologie im Kontext progressiver Wissenschaftsnarrative 325
Legitimation disziplinären Grenzgängertums 326
›For Public Sociology‹ als Rationalitätsmythos 328
Gegenaffirmative Wissenschaftsauffassungen 329
Elastische Regeln 331
Ende des Reinheitsgebots 334
Die dreidimensionale Wissenschaftsauffassung 340
Postdisziplinarität als »grosse Synthese« der Wissenschaften 343
Öffentliche Soziologie in Nebenfolgengesellschaften 350
Wandel der Wissensproduktion 351
Entgrenzte und »verhexte « Probleme 353
Der soziologische Overview-Effekt 357
Rückgekoppelte Wissenschaftsfreiheit 360
Progressive Wissenschaftsnarrative mit Öffentlichkeitsbezug 362
Nachhaltige Wissenschaft 362
Transdisziplinäre Wissenschaft 364
Transformative Wissenschaft 366
New Public Social Sciences 369
Paradoxien der Wirkungsfrage 372
Betriebsamkeit statt Gelehrsamkeit 373
Verkürzte Wirkungsdefinitionen 376
Wert- statt Nutzenperspektive 380
Verwendung durch Verwandlung 385
Effekte statt Wirkungen 386
Korrumpierung und Kommodifizierung 390
Beurteilungsperspektiven für öffentliche Soziologie 391
Austausch der Beurteilungsinstanzen 391
Austausch der Beurteilungskriterien 397
Austausch der Kooperationspartner 400
Erfolgskriterien öffentlicher Soziologie 402
Erfolg als persönliche Zufriedenheit 402
Erfolg als disziplininterne Anerkennung 404
Erfolg als öffentlicher Wert 405
TEIL IV Erfahrungen: Unterwegs im Gorilla-Kostüm – Öffentliche Soziologie als praktische Passion 410
Der ›public turn‹ in den Sozialwissenschaften 414
Klassiker als praktische öffentliche Soziologen 414
Öffentliche Ethnologie als Best-Practice-Beispiel 418
Publikum der kurzen Wege – Lehre öffentlicher Soziologie 425
Studierende als erstes Publikum – ein leeres Versprechen? 426
Komplizenschaft zwischen Lehrenden und Lernenden 434
Verantwortungsbewusste Wissensaneignungsprozesse 435
Experimente mit lebensweltnahen Lehrformen 439
Wert und Grenzen öffentlicher Soziologie in der Lehre 454
Soziologie auf offener Bühne – Performative Arenen 460
Sprechen mit Hochgefühl 461
Öffentliche Soziologie als Bühnenarbeit 464
Performative öffentliche Soziologie 474
Fallstricke öffentlicher Wissensvermittlung 476
Werkstätten des Seins – Öffentliches Engagement und politische Praxis 481
Organische Engagementpraktiken und Erkundungsfelder 483
Soziale Innovationen als öffentliches Engagement 486
Engagement als professionspolitisches Problemfeld 488
Öffentliche Soziologie als soziale Plastik 491
Der Wille zu testen – Gesellschaft als Labor 495
Experimente ausserhalb des Labors 495
¡Ya basta! Bürger als (wütende) Wissenschaftler 500
Öffentliche Soziologie und künstlerische Forschung 504
Dialoge für angstfreie Veränderungen 507
Die ganz grosse Bühne – Mediale Resonanzräume 511
Logiken von Wissenschaft und Medien 511
Öffentliche Soziologie als Thematisierungswissenschaft 513
Multimodale Engagement- und Medienpraktiken 519
Medien jenseits von Text 521
Mediale Bühnen für öffentliche Soziologen 523
Sprache der Öffentlichkeit statt Schweigegelübde 527
Erzählen, nicht quälen! – Narrative öffentliche Soziologie 529
Sehnsucht nach Klarheit 530
Die Wiederentdeckung der eigenen Stimme 531
Die Welt im Modus der Erzählung 534
Fiasko der Stimmlosigkeit und die fehlenden Worte 537
Das kommunikative Band und die Rückkehr zum Narrativen 545
Voraussetzungen und Erfolgskriterien narrativer Soziologie 554
Formate narrativer Soziologie 569
Fiktionales Schreiben als öffentliche Soziologie 578
TEIL V Der Weg ins Freie – Öffentliche Soziologie als komplementäre und engagierte Wissenschaftspraxis 592
Öffentliche Soziologie als Wissenschaft mit Sitz im Leben 593
Merkmale öffentlicher Soziologie 594
Motivgeschichten – der persönliche Ort öffentlicher Soziologie 596
Reformpotenzial – der fachliche Ort öffentlicher Soziologie 598
Öffentliche Soziologie im Kontext neuer akademischer Verantwortungskulturen 601
Hochschulen als manipulative Werkzeuge 601
Auf dem Weg zur ›authentischen‹ Hochschule 606
Die soziale Mission öffentlicher Hochschulen 607
Einladung zur Slow University 613
Kontrollverlust in einer entfesselten Gesellschaft 614
›Slow‹ als Chiffre für die Rückgewinnung von Autonomie 616
Die Notwendigkeit einer Slow University 618
Prämissen der Slow University 623
Zukünfte der Slow University 634
Danksagung 636
Literatur 638
Referenzen 671

Erscheint lt. Verlag 24.9.2020
Zusatzinfo XXXII, 707 S.
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie
Wirtschaft
Schlagworte Öffentliche Soziologie • Public Humanities • Public Sociology • Wissenschaftssystem • Wissenschaftstheorie
ISBN-10 3-658-31112-6 / 3658311126
ISBN-13 978-3-658-31112-4 / 9783658311124
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