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BlackRock (eBook)

Eine heimliche Weltmacht greift nach unserem Geld
eBook Download: EPUB
2020 | 2. Auflage
320 Seiten
Campus Verlag
978-3-593-44517-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

BlackRock -  Heike Buchter
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Geld. Macht. BlackRock. Noch nie hat es ein Imperium wie BlackRock gegeben. Mehr als sieben Billionen Dollar verwaltet der amerikanische Vermögensverwalter. Keine Bank, kein Fonds hat annähernd so viel Einfluss. Die New-York-Korrespondentin und Finanzexpertin Heike Buchter ist dem Unternehmen auf der Fährte: Wie konnte nahezu unbemerkt und unbehelligt von Politik und Regulierung in nur kurzer Zeit ein solcher Koloss entstehen? Welche Strategie verfolgt Unternehmenschef Larry Fink? Eines steht fest: Die Macht dieses Global Players stellt unser ganzes Wirtschaftssystem infrage. »Heike Buchter ist eine gut nachvollziehbare Darstellung der aktuellen Spielart des Kapitalismus gelungen.« SWR »Lebendig und verständlich führt Buchter durch das Weltreich von Blackrock« Handelsblatt

Heike Buchter berichtet seit 2001 von der Wall Street. Als New Yorker Korrespondentin für »Die Zeit« sagte sie ihrer Redaktion Anfang 2007 die Finanzkrise voraus. Und sie war 2015 die Erste, die mit ihrem Buch »BlackRock« den größten Vermögensverwalter ins Scheinwerferlicht gerückt hat. In »Ölbeben« warnte sie 2019 vor Deutschlands Energieabhängigkeit.

Heike Buchter berichtet seit 2001 von der Wall Street. Als New Yorker Korrespondentin für Die ZEIT sagte sie 2007 ihrer Redaktion die Finanzkrise vorher. Und sie war 2015 die Erste, die BlackRock ins Scheinwerferlicht gerückt hat. 2019 veröffentlichte sie ihr Buch »Ölbeben«.

1 BLACKROCK - DER MÄCHTIGSTE KONZERN, DEN KEINER KENNT New York, Mai 2020. Nie war die City that never sleeps so still. Noch vor ein paar Wochen, bevor die Stadt täglich Hunderte Tote zu beklagen hatte und zum Epizentrum der Corona-Epidemie wurde, donnerten die Flugzeuge im Fünfminutentakt über die Stadt. Jetzt schauen die wenigen Passanten auf, wenn ein einsamer Flieger auf dem Weg nach JFK oder La Guardia Airport am Himmel kreuzt. Es ist noch nicht lange her, dass die New Yorker sich über die Millionen Besucher beklagten, die den Kopf im Nacken die Wolkenkratzer hinaufstarrten und dabei die Bürgersteige verstopften. Jetzt liegt der Times Square verlassen und die Theater des Broadway sind dunkel. An der Südspitze Manhattans steht der bronzene »Raging Bull«, der Bulle, der die unzähmbare Kraft des Kapitalismus darstellen soll, einsam auf seiner Verkehrsinsel. Die New Yorker Leitbörse, nicht weit davon, ist seit März geschlossen. Zum Handelsauftakt um 9:30 Uhr Ortszeit dürfen abwechselnd der Hausmeister oder der Haustechniker allein auf den Marmor-Balkon des menschenleeren Handelssaales treten und den wichtigsten Klingelknopf der Welt drücken. Der Handel an der 228 Jahre alten Institution geht weiter, jetzt aber nur noch elektronisch. Banken und Investmentunternehmen haben die Besetzung ihrer Handelsräume ausgedünnt, ihre Händler teilweise in Notfallstandorte verlegt oder sie gleich nach Hause geschickt. Dort haben sich die »Masters of the Universe«, denen sonst mindestens vier Bildschirme und ausgefeilte Kommunikationstechnologie zur Verfügung stehen, mit Verlängerungskabeln und Improvisationstalent so genannte »Rona Rigs« zusammengebastelt wie etwa der Händler, der seinen Laptop auf einem Bügelbrett installiert hat, oder jener Kollege im texanischen Homeoffice, der dem Ganzen mit Whiskeyflaschen und Rifles ein gewisses Lokalkolorit verpasst. Fast fällt es schwer, sich an die Zeit vor der Heimsuchung zu erinnern. Da war sie ein Pflicht-Stopp auf der Liste von New-York-Touristen: die Wall Street. Da war der bereits heisere Reiseleiter, der mit einem Regenschirm fuchtelte und eine Gruppe Chinesen vor die neoklassizistische Fassade der Börse dirigierte. Dort sammelten sich kichernde Teenager aus dem Mittleren Westen Amerikas um ihren genervten Lehrer. Man hörte spanisch, japanisch und deutsch. Ständig wurden Handys und iPads gezückt, Selfies gepostet. Hier, so vermuteten die Besucher, hier also ist das Zentrum unseres Finanzsystems, hier ist die mächtigste Institution des Kapitalismus. Sie irrten. Die mächtigste Institution unseres Finanzsystems befindet sich sechs Kilometer weiter nördlich, fünf Stationen mit der grünen U-Bahn-Linie. Sie verbirgt sich in einem jener verglasten Bürotürme, wie sie längs der Straßenschluchten in New York zu Dutzenden in den Himmel ragen. Wer die Straße in Midtown Manhattan entlangeilt, muss genau hinsehen, um den Namen über den Drehtüren zu entdecken. BlackRock. Der mächtigste Konzern der Welt. Eine Institution, wie es sie nie zuvor gegeben hat. BlackRock ist ein Vermögensverwalter. Aber das ist so, als wenn man sagen würde, Versailles sei ein Sommerhaus oder die Pyramiden ein Haufen Grabsteine. Keine Großbank, kein Versicherer hat diese Reichweite. Goldman Sachs, die Deutsche Bank, die Allianz - sie alle verblassen dagegen. Keine Regierung und keine Zentralbank hat diesen Einblick in die Wirtschaft. Aber vor allem: Niemand beherrscht so viel Kapital. BlackRock verwaltete bis zur Corona-Krise 7,4 Billionen Dollar in seinen Fonds. 80 Millionen Deutsche müssen zwei Jahr lang arbeiten, um diese Summe zu erwirtschaften. Und das ist längst nicht alles. Über die Analyse- und Handelsplattformen des Unternehmens fließen über 20 Billionen Dollar. Eine Zahl mit 13 Nullen. 20 000 000 000 000 Dollar (siehe Grafik 1). Damit laufen inzwischen über 5 Prozent aller Finanzwerte weltweit - Aktien, Anleihen, Devisen, Kreditbriefe, Derivate und Zertifikate - über die Systeme eines einzigen Unternehmens: BlackRock. Von dem nichtssagenden Büroturm in Midtown Manhattan spinnt BlackRock seine Fäden über den ganzen Globus. Wie ein Krake hat der Finanzkonzern seine Tentakeln bis fast in den letzten Winkel der Welt ausgestreckt. In 100 Ländern sind die Amerikaner aktiv. Zu BlackRocks Netz gehören Büros in Bogota, in Brisbane, in Budapest, außerdem Niederlassungen in München, Melbourne und Montreal, in Kapstadt, Kuala Lumpur und Kopenhagen. BlackRocks Vertreter gehen in Finanzministerien ein und aus. Sie beraten die Fed, die US-Notenbank, genauso wie die Europäische Zentralbank (EZB). Zu den Kunden zählen Kaliforniens CalPERS, mit 300 Milliarden Dollar der größte amerikanische Pensionsfonds, genauso wie die Abu Dhabi Investment Authority, der Staatsfonds des glitzernden Öl-Reichs von Dubai, und der Investmentarm von Singapur. BlackRocks Lobbyisten kneten die Regulierer in Washington, DC, und auch die in Brüssel. BlackRock ist Großaktionär bei JPMorgan Chase, Citigroup und Bank of America - den größten Banken der Welt. BlackRock ist zudem einer der führenden Aktionäre der Öl-Giganten ExxonMobil und Chevron. Und auch von Apple, McDonald's und dem Schweizer Nestlé-Konzern. Die New Yorker sind auch längst die größten Eigentümer der Deutschland AG. Sie halten Anteile an jedem Dax-Unternehmen. Sie sind an Deutschlands größtem Baukonzern Hochtief genauso beteiligt wie an dessen kleinerem Rivalen Bilfinger. BlackRock hält Anteile am europäischen Luft- und Raumfahrtriesen Airbus und an Core Civic, dem führenden Betreiber privater Gefängnisse der USA. BlackRock war ein führender Aktionär bei Monsanto, genauso wie am Bayer-Konzern, der den US-amerikanischen Gentechnikkonzern 2016 übernommen hat. Und auch an den Rüstungsriesen Raytheon, Lockheed Martin und General Dynamics, die alle an der Ausstattung von US-Drohnen und den dazugehörigen Raketen beteiligt sind (Stand: Februar 2020). Die New Yorker haben sich Immobilien von Köln bis München gesichert. Bei Kleinanlegern ist iShares, der Anbieter der beliebten ETF-Fonds, bekannt und beliebt - kaum einer weiß, dass auch iShares zum BlackRock-Imperium gehört. 2019 erreichte das in iShares angelegte Kapital über 2 Billionen Dollar. Die iShares hätten Netto-Kapitalzuflüsse in Höhe von 185 Milliarden Dollar verzeichnet und einen weltweiten Marktanteil von 33 Prozent erreicht, bilanzierte das Unternehmen in einer Pressemitteilung. »Damit haben sich iShares als führende Anbieter von ETFs bestätigt.« In mehr als 40 Ländern der Welt verwaltete BlackRock vor den Einbrüchen durch die Pandemie 2020 Privatkundengelder von jeweils mehr als 1 Milliarde Dollar. Auch im Devisen- und Rohstoffgeschäft dreht BlackRock mit am Rad. Wenn Bergleute in Brasilien Eisenerz abbauen oder Arbeiter in Malis Goldminen schuften, dann profitieren am Ende BlackRocks Fonds. Evy Hambro, Spross einer einflussreichen britischen Bankerfamilie, ist bei BlackRock seit über 22 Jahren für Rohstoffinvestments verantwortlich, unter anderem leitet er den BlackRock World Mining Trust Fonds. Hambros Co-Managerin wurde 2019 die Australierin Olivia Markham, die ihre Karriere beim australisch-britischen Minenkonglomerat BHP Billiton begann. Wenn Hambro spricht, so berichtete einmal der Sydney Morning Herald, hören die CEOs und Aufsichtsräte der wichtigsten Rohstoffkonzerne der Welt nicht nur aufmerksam zu, sondern sie handeln auch. Der Fonds hält große Aktienpakete an Markhams ehemaligem Arbeitgeber BHP Billiton, an dessen Rivalen Rio Tinto, dem Goldproduzenten Barrick sowie dem britisch-südafrikanischen AngloAmerican-Konzern, der 40 Prozent der Platingewinnung beherrscht. Im Portfolio war zumindest zum 31. Dezember 2019 auch Vale, der Erzschürfer, der für den Dammbruch im Januar 2019 im brasilianischen Brumadinho verantwortlich ist, bei dem 270 Menschen ums Leben kamen. Eine interne Untersuchung ergab, dass das Unternehmen offenbar seit Jahren von Problemen mit dem Damm wusste. In BlackRocks Fonds jedenfalls sind die Big-Mining-Companys und Rohstoffhersteller versammelt, die Riesen, die praktisch die gesamte Wirtschaft rund um den Globus mit Rohmaterial und Edelmetallen versorgen. »In einem Land, in dem große Minenbetreiber beschuldigt werden, die Regierung zu kontrollieren, ist es interessant zu sehen, welchen Einfluss Hambro ausübt«, heißt es in einem Porträt des BlackRock-Fondsmanagers im Sydney Morning Herald aus dem Jahr 2013. Und die australischen Zeitungsmacher fragen: Wer zieht die Fäden im Hintergrund? Es gibt keinen größeren Konflikt auf der Welt, bei dem nicht auch die Interessen der New Yorker betroffen sind. Etwa Russlands Übergriff auf die Ukraine im Jahr 2014: Da fanden sich BlackRocks Interessen plötzlich eigentümlich auf der Linie Wladimir Putins. Zwar kritisierte Larry Fink den starken Mann von Moskau öffentlich. So erklärte er in einem Interview mit der Londoner Sunday Times im März 2014, Putin könne nicht derart »herumspielen«, wenn er westliches Kapital haben wolle. Fink verwies dabei auf den Einbruch, den die Moskauer Börse erlitt, weil ausländische Investoren ihr Kapital abzogen. »Die Kapitalmärkte haben Russland vernichtet«, sagte er damals. Das konnte man als Drohung verstehen, dass auch BlackRock sich aus Putins Russland zurückziehen würde. BlackRock blieb jedoch trotz der Vorgänge in der Ukraine in dem Land weiter engagiert. Laut einer Beschreibung für den BlackRock Emerging Europe Fund zählten zu dessen zehn größten Investments (zum 31. März 2020) unter anderem der führende russische Energiekonzern Gazprom sowie die Nummer zwei Lukoil, des Weiteren Tatneft, zu Sowjetzeiten von Moskaus Ölministerium gegründet. Das Unternehmen fördert unter anderem im vom Bürgerkrieg verwüsteten Syrien. Auch auf der Liste der Top-Investments: die Sberbank, die zu 50 Prozent der russischen Zentralbank gehört. Der Fonds war bis zum März 2020 - sechs Jahre nach Putins Invasion der Krim - mit knapp 60 Prozent seines Anlagekapitals in Russland investiert. BlackRock gehörte auch zu den Investmentpartnern des staatlichen Russian Direct Investment Fund. Gemeinsam mit dem staatlich initiierten Fonds investierte BlackRock unter anderem 50 Millionen Dollar in »Mutter & Kind«, eine private Klinikkette. 2015 geriet RDIF in die Schlagzeilen, nachdem der Fonds dem Chemieriesen Sibur einen 1,75-Milliarden-Dollar-Kredit zukommen ließ, zu Zinsen, die laut einem Bericht von Reuters unter den damals marktüblichen lagen. Einer der führenden Einzelaktionäre von Sibur war zu dem Zeitpunkt Gennadi Timtschenko, der zum engeren Kreis um Putin gehört und gegen den die USA Sanktionen verhängt hat. Der Sohn eines weiteren Putin-Vertrauten, Kirill Schamalov, gehörte ebenfalls zu den Sibur-Eignern. Shamalov Junior ist nach Informationen sowohl westlicher als auch russischer Medien der Mann, den Wladimir Putins jüngere Tochter 2013 heiratete. Oder nehmen wir Saudi-Arabien. Am 2. Oktober 2018 betrat Jamal Kashoggi die saudische Botschaft in Istambul. Der saudische Staatsbürger, Journalist und langjähriger Kritiker des Herrscherhauses, lebte schon lange im US-Exil. Bei der Botschaft wollte er Dokumente für seine bevorstehende Hochzeit mit einer Türkin abholen. Er wurde von saudischen Agenten auf bestialische Weise ermordet. Eine Untersuchung der Vereinten Nationen kam später zu dem Schluss, Kashoggi sei Opfer einer »bewussten und geplanten Exekution geworden, einer außergerichtlichen Tötung, für die der Staat Saudi-Arabien verantwortlich« sei. Riad bestreitet bis heute, dass die Tat von offizieller Seite oder gar vom Kronprinzen Mohamed bin Salman, genannt MBS, angeordnet worden war. Zunächst gaben sich die CEOs westlicher Konzerne zutiefst geschockt und ein Investmentgipfel, zu dem MBS das Who is who der internationalen Finanz- und Geschäftswelt geladen hatte, wurde ein Flop. Auch BlackRock-Boss Larry Fink blieb dem Treffen fern. Doch schon knapp sieben Monate später führte er mit dem saudischen Finanzminister zusammen eine Paneldiskussion in Riad. Nur weil ein Ort in der Presse kritisiert werde, bedeute das nicht, dass man ihn meiden müsse, so erklärte Fink den Reportern von CNBC, die ihn dort befragten. Oft seien es genau die Orte, an denen man investieren müsse. »Weil wir über die Dinge schweigen, die wir am meisten fürchten«, fügte er hinzu, was auch immer das bedeuten mochte. Auch lobte er, das Land habe »ziemlich beindruckende« Fortschritte gemacht. Tags zuvor hatte das Regime 37 angebliche Terroristen exekutiert. Inzwischen hat BlackRock eine Niederlassung in Riad. Und als Saudi Aramco, der staatliche Ölkonzern und MBS wichtigster Wirtschaftspfeiler, ebenfalls im April 2019 Anleihen in Höhe von 12 Milliarden Dollar ausgab, gehörte BlackRock mit zu den wichtigsten Investoren. Fest steht: Es gibt kaum eine wichtige Transaktion in der Wirtschaft, bei der die New Yorker Herren des Geldes nicht zumindest informiert sind. Mit Absicht unter dem Radar Und doch kennen den Giganten nur sehr aufmerksame Leser der Finanzseiten. Larry Fink, Gründer und CEO von BlackRock, ist nur wenigen außerhalb der Wall Street ein Begriff. Trotz der ungeheuren Größe und des nie dagewesenen Einflusses haben es die New Yorker geschafft, weitgehend unter dem öffentlichen Radar zu bleiben. Das ist Absicht. Die Investmentbank Goldman Sachs hat sich für 2,1 Milliarden Dollar vom Stararchitekten Henry Cobb einen Palast mit Blick auf den Hudson hinklotzen lassen. Bank of America residiert in einem 55 Stockwerke hohen Turm mit allen Raffinessen moderner Technologie nahe dem Times Square in Manhattan. BlackRock hat auf einen eigenen protzigen Repräsentationsbau verzichtet. (Das Unternehmen plant 2023 umzuziehen, doch davon später mehr.) Wer das New Yorker Hauptquartier betritt, findet im öffentlich zugänglichen Foyer einen Starbucks-Coffeeshop und einen Zeitungsladen, der auch Lotterielose und Kaugummis verkauft. Hinter Bambusbüschen plätschert dezent ein Kunstwasserfall. Männer in dunklen Anzügen, deren unauffällig auffälliges Auftreten sie klar als Sicherheitsleute outet, beäugen misstrauisch die Obdachlosen, die sich an den Tischen neben dem Café niedergelassen haben. Hinweise auf BlackRocks globale Bedeutung finden sich auch im zweiten Stock nicht. Dort teilt man sich den Empfang mit der Investmentbank Evercore. Einziger Luxus ist ein Topf mit einer weißen Orchidee, die auf der BlackRock-Seite steht. Keine Kunst, kein Marmor, mit dem andere Finanzgiganten ihre Besucher zu beeindrucken suchen. Die Jungs von BlackRock haben es allerdings auch gar nicht nötig, durch protziges Imponiergehabe zu punkten. Vor ihnen fürchtet sich die Wall Street. Denn Larry Fink und seine Jungs können darüber entscheiden, wer als Investmentbanker Karriere macht und wer sein weiteres Berufsleben als Erbsenzähler irgendwo in den Hinterzimmern der Finanzbranche fristen muss. Denn BlackRock ist nicht nur dank der Aktienanteile, die der Vermögensverwalter hält, Miteigentümer bei den großen Finanzinstituten, sondern auch der Kunde Nummer eins für die Banker. »Wenn BlackRock aus irgendeinem Grund keine Deals mehr mit Goldman Sachs machen wollte, dann wäre das ein Problem - für Goldman«, sagt ein Veteran der Wall Street, der wie so viele in der Branche nur redet, wenn sein Name nirgendwo auftaucht. Ein anderer Informant zieht seine Äußerung plötzlich zurück. Er habe möglicherweise ein Angebot, bei BlackRock anzufangen. Deswegen wäre es ihm gar nicht recht, öffentlich über deren Geschäftsgebaren zu sprechen. Eigentlich will er gar nicht mehr über BlackRock sprechen. Auf die Frage, was denn der in Aussicht gestellte Job bei BlackRock sei, sagt der gestandene Banker: »Egal, was Larry mir bietet, und wenn ich in der Cafeteria den Boden schrubben muss.« Bei Cocktail-Empfängen antworten Investmentbanker auf Fragen nach BlackRock mit vielsagenden Blicken und dem Spruch, da gäbe es viel zu erzählen, aber man wolle das lieber nicht nach draußen tragen. Was sie nicht sagen, aber wohl denken: Ich habe eine unbezahlte Vorstadtvilla, Kinder auf der Privatschul

Erscheint lt. Verlag 16.9.2020
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Geld / Bank / Börse
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management
Schlagworte Bank • Bankenkrise • Blackrock Aktie • Blackrock Dividende • Cum-Ex • Financial Crisis • Financial investment • Financial Market • Finanzkrise • Finanzmarkt • Friedrich Merz • Investement • Kapitalanlage • Larry Fink • market risk • Marktrisiko • Schattenbank • Vermögensverwalter • verwaltetes Vermögen
ISBN-10 3-593-44517-4 / 3593445174
ISBN-13 978-3-593-44517-5 / 9783593445175
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