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Sagenhafte Märchenwelt

Geschichten über fliegende Kamele, düstere Sandgeister und feuerspeiende Drachen

(Autor)

Buch | Hardcover
152 Seiten
2023 | 1. Auflage 2023
Ohetaler Verlag
978-3-95511-107-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sagenhafte Märchenwelt - Christl Fischer
CHF 43,90 inkl. MwSt
“Es war einmal” mit jenen drei Worten öffnet sich für Groß und Klein ein Tor in eine magische, fantasievolle Welt.
Mit viel Liebe hat die Schriftstellerin ihre selbst geschriebenen Geschichten zu Papier gebracht.
Lassen Sie sich von fliegenden Kamelen über den Ozean entführen. Oder erfahren Sie wie das kleine Mäuschen einen Menschenfreund fürs Leben gefunden hat und haben Sie schon mal etwas über den Zauberfelsen gehört, oder gar von einem Drachen der ein ganzen Königreich rettet?
Die Autorin entführt Sie mit ihren magischen Märchen in eine andere Zeit. In eine Zeit in der Tiere sprechen können, ein Waldschrat ein Zieglein rettet, oder von einem unscheinbaren Tintenfisch der zu Großem auserkoren ist.
Viel Spass beim Durchblättern dieses Märchenschatzes.

Inhalt

Vorwort7

Märchen aus fernen Ländern9
Ali Baba und die magische Höhle11
Das verwunschene Schloss19
Der fliegende Teppich35
Der hässliche Esel39
Der Waisenjunge Kasim45
Die gestohlenen Kamele53
Hali und die Hexe Morgana59

Märchen fürs Herz67
Das kleine Mäuschen69
Der Berggeist75
Der unheimliche Zauberwald81
Der Zauberfelsen91
Die Glückskatze99
Die kleine Ziege Irmi105
Ein Märchen aus der unendlichen Unterwasserwelt109
Oktopus und das Unterwasserschloss111

Eine Geschichte vom Teufel119
Des Teufels neue Schuhe121

Weihnachtsmärchen129
Das Weihnachtswunder131
Englein Goldlocke und das Weihnachtswunder139

Nachwort146
Die Illustratorin147
Die Buchcover Gestalterin148
Uwe Köhler149
Die Autorin150

Von Uwe Köhler Märchen – ich liebe Märchen! Schon immer. Aufgewachsen in Wolfsburg, dem ehemaligen Zonenrandgebiet, empfingen wir neben ARD und ZDF auch das DDR-Fernsehen. Samstag nachmittags gab es die Flimmerstunde mit Prof. Flimmrich (Walter E. Fuß). Hier wurden immer Märchen gezeigt, meistens russische. Richtig schön altmodisch in schwarz-weiß. Dort gab es Hexen, Teufel, sprechende Ziegen und laufende Häuser zu sehen. Und immer ging es gut aus! Wie auch in den Märchen der Gebrüder Grimm oder H.C. Andersen. Wenn auch es in diesen manchmal recht brutal zuging, wie beispielsweise beim Rumpelstilzchen, dass sich am Ende an den Beinen packt und selbst auseinanderreißt. Trotzdem lauschten wir gespannt den Geschichten, wo Kinder eine alte Frau im Ofen verbrennen, eine Königin mehrere Mordanschläge gegen ihre Stieftochter verübt oder eine junge Frau in glühend heißen Schuhen tanzen muss, bis sie tot umfällt. Nicht ganz so brutal, aber dafür herrlich altmodisch lässt Christl Fischer in diesem Buch diese alte Tradition wieder aufleben. Ein Buch, dass Sie getrost Ihren Kindern und Enkeln vorlesen können. Schön, dass es noch Erzähler wie Christl Fischer gibt.

Der Zauberfelsen Vor langer Zeit, als es noch kein Auto, keinen Fernseher, ja noch nicht mal Radio gab, lebte das kleine Mädchen Hannah. Hannah war sieben Jahre alt und nicht groß von Statur. Sie hatte langes schwarzes Haar, das sie immer offen trug. Ihr Mund war so rot, wie eine wunderschöne Rose, ihre Haut war so glatt wie geschliffener Marmor und ihre Augen strahlten wie zwei Bergkristalle. Hannah lebte in einem abgelegenen Bergdorf, das nur wenige Häuser zählte. Hannahs Eltern hatten nicht viel Geld, aber das Mädchen war glücklich mit dem Wenigen, was es besaß. Ihre Eltern schufteten Tag ein Tag aus, aber das Geld reichte nur für das Nötigste. Jeden Morgen, wenn das Mädchen wach wurde, ging es zu seinem kleinen Fenster und bewunderte den Zauberfelsen. Er thronte mächtig über allen anderen Hügeln. Hannahs Eltern ermahnten sie täglich, dass sie unter keinen Umständen jenen Berg besteigen dürfe. Man erzählte sich, dass dort vor langer Zeit ein böser Zauberer verbannt worden sei. Wer ihn weckte, dem würde es nicht gut ergehen. Hannah hatte großen Respekt davor, aber interessieren würde es sie schon, warum damals der Zauberer dort verbannt wurde. Was hatte er angestellt, dass er derart schlimm bestraft wurde? Jedoch würde es Hannah niemals wagen, diesen Berg, der so viel Böses in sich verbarg zu besteigen. Eines Tages begab es sich, dass die Mutter schwer krank wurde, kein Kraut und kein Arzt konnten sie heilen. Nach wenigen Wochen verstarb die Mutter. Für das Mädchen brach eine Welt zusammen. Ihre ach so geliebte Mutter war nicht mehr da, nie mehr würde sie ihre Stimme hören, nie mehr könne sie sie umarmen. Alles war so schrecklich. Die Jahre zogen in das Land und Hannah schöpfte langsam wieder Mut. Tagtäglich wich ein wenig ihre Traurigkeit und Fröhlichkeit beflügelte ihre Sinne. Inzwischen waren schon fünf Jahre vergangen und Hannah wuchs allmählich zu einer jungen Frau heran, die an Schönheit nicht übertroffen werden konnte. Eines Tages teilte ihr Vater ihr mit, dass er eine neue Frau gefunden hätte und dass sie nun Hannahs Stiefmutter werden sollte. Wer jetzt glaubt, dass das Mädchen schockiert oder gar traurig darüber gewesen wäre, der irrt. Im Gegenteil, Hannah vergönnte dem Vater die Frau von ganzem Herzen, denn irgendwann würde auch sie einen jungen Mann kennenlernen und vielleicht von zu Hause weggehen und dann wäre ihr Vater ganz allein. Nein, das war schon richtig, dass er nach fünf Jahren eine neue Frau gefunden hatte. Ihr Vater meinte, dass er ihr sie am Sonntag vorstellen werde. Hannah putzte derweil das Haus, damit alles glänzte. Sie kochte leckeren Gewürztee und buk einen schmackhaften Kuchen. Gerade als sie mit allem fertig geworden war, kam auch schon der Vater mit seiner Anvertrauten zur Türe herein. Hannah machte vor der Dame eine Verbeugung und reichte ihr freundlich die Hand. „Guten Tag liebe Stiefmutter, ich bin Hannah,“ begrüßte das Mädchen die Frau. „Ich bin Malvagia. Wo kann ich meine Kleidung ablegen?“ Meinte die Dame etwas hochnäsig. Hannah erschrak, sie spürte genau, dass Malvagia nichts Gutes im Schilde führte. Von diesem Tag an hatte Hannah keine ruhige Minute mehr. Die Stiefmutter kommandierte das Mädchen den ganzen Tag herum: Hannah mach das, Hannah putz meine Schuhe, Hannah, das Geschirr muss gespült werden… Hannah konnte nicht mehr, sie war mit ihrer Kraft am Ende. Malvagia machte im Haus nichts, sie ließ sich den ganzen Tag von vorne bis hinten bedienen. Was aber dem Mädchen auffiel war, dass Malvagia dunkle, düstere Augen hatte, die Schlimmes erahnen ließen. Hannah war sich sicher, dass die Stiefmutter ein dunkles Geheimnis in sich trug… Das Mädchen wusste keinen Ausweg mehr und vertraute sich ihrem Vater an. Er war schockiert über das Verhalten der Stiefmutter und stellte sie zur Rede. Da erhob sich das Weib und ihre Augen fingen plötzlich an zu glühen. Mit herrischer Stimme brüllte sie: „Was, du erlaubst dir, mich zu belehren? Das sollst du bereuen, du armseelige Kreatur.“ Auf einmal fing das ganze Haus zu zittern an, die Wände drohten einzustürzen und das Geschirr im Schrank klirrte. Dann erhob Malvagia ihren Zeigefinger und sprach einen Zauberspruch: Bärentatz und Hühnerdreck, Fliegenschleim und Kinderschreck. Der Ehemann mir nicht tut gut soll spüren meine Höllenwut. Verbannt soll er nun für alle Zeiten sein, verbringen soll er sein Leben als Gestein. Plötzlich gab es einen lauten Knall und da stand er, der Vater der kleinen Hannah… regungslos. Kein warmes Herz schlug mehr in seiner Brust. Er war tatsächlich zu grauem Stein geworden. Hannah weinte bittere Tränen. Sie bat ihre Stiefmutter um Gnade: „Ich bitte Euch,“ flehte Anna, „bitte verwandelt meinen Vater wieder zu einen Menschen.“ Jedoch Malvagia lachte nur hämisch. Dann breitete sie ihre Arme Richtung Himmel: „Nun gehört mir alles, ha ha ha, das Haus, das Geld und die kleine Hannah. Ich werde sie als Magd halten, sie wird mir jeden Wunsch von den Augen ablesen. Ha ha ha.“ Als dies das Mädchen vernahm, lief es so schnell es konnte davon, nicht einmal blickte sie sich um. Ihr Herz war schmerzerfüllt, denn sie musste ihren verwunschenen Vater zurücklassen. Magavia war so mit sich selbst beschäftigt, dass sie es nicht bemerkte, als Hannah weglief. Das Mädchen lief den ganzen Tag und die ganze Nacht. Erst als sie vor Erschöpfung nicht mehr weiterkonnte, legte sie eine Pause ein. Da bemerkte sie, dass sie sich auf den Zauberfelsen verirrt hatte. Jener Felsen, vor dem sie ihre Eltern immer gewarnt hatten. Hannah hatte große Angst, dass sie dem bösen Berggeist begegnen würde. Da kniete sich das Mädchen hin und schluchze aus ganzem Herzen: „Lieber Berggeist, bitte verschone mich. Ich bin ein kleines Mädchen, dessen Vater von Malgavia verzaubert wurde. Meine Mutter ist schon tot und nun sollte mir auch noch mein Vater genommen werden. Oh Berggeist, verschone dann doch du mein Leben.“ Als Hannah so im Felsgestein kniete, tropften ihre Tränen auf den Stein. Da begann der Felsen urplötzlich Feuer zu speien. Geröll wurde aus dem Berg geschleudert. Hannah zitterte wie Espenlaub. Dann bemerkte sie dunklen Rauch, in dem eine Person sichtbar wurde. War das vielleicht der schrecklich böse Berggeist? Würde er sie nun ebenfalls zu Gestein verwandeln? Das Mädchen hielt sich mit ihren Händen die Augen zu, zu viel Angst hatte sie vor dem Gesehenem. Da spürte sie eine warme Hand auf ihrem Rücken und eine Stimme, die sprach: „Liebe Hannah, du weintest Tränen, Tränen der Liebe, sie haben mich erlöst. Ich bin kein böser Berggeist. Die garstige Hexe Malvagia hatte mich vor ewigen Zeiten hierher verbannt. Den Zauber konnten nur Tränen der Liebe lösen. Liebe Hannah, die Liebe zu deinen Eltern haben mich erlöst. Nun ist es an der Zeit, das Malvagia ein für alle Mal bestraft wird.“ Hannah wusste nicht, wie ihr geschah, ihre Stiefmutter war eine Hexe? „Aber Herr Berggeist,“ stotterte Hannah, „warum haben alle Menschen immer gesagt, dass du böse seist?“ „Das, meine Liebe, hat Malvagia eingefädelt. Vor langer Zeit waren wir Freunde. Sie und ich waren beide Zauberer. Doch irgendwann wollte sie die alleinige Magierin sein, sie duldete niemanden neben sich. Ihr Herz wurde schwarz und kalt, weil sie sich mit dunklen Mächten eingelassen hatte. Aber das ist nun vorbei, die Liebe hat mich erlöst.“ Der Berggeist erhob seine Hände, stampfte mit seinem Fuß dreimal auf den Boden. Da tat sich der Felsen auf und die schönsten Bergkräuter, die auf saftigen Wiesen wuchsen, kamen zum Vorschein. Von nun an konnten die Menschen wieder auf den Berg gehen und ihre Tierherden grasen lassen. Malvagia hingegen wurde für immer und ewig in das innerste der Erde verbannt. Dort wird sie so schnell niemand finden. Der Vater der kleinen Hannah wurde erlöst, Vater und Tochter führten ein schönes Leben und nichts Bösen konnte ihnen jemals wieder etwas anhaben. Solange wir Menschen die Liebe in unserem Herzen tragen, wird das Böse, ja nicht einmal Malvagia, befreit werden.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo Zeichnungen zu den Märchen
Verlagsort Grafenau
Sprache deutsch
Maße 210 x 210 mm
Gewicht 500 g
Themenwelt Literatur Historische Romane
Kinder- / Jugendbuch Vorlesebücher / Märchen
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Fischer Christl • fliegende Kamele • Sagenhafte Märchenwelt
ISBN-10 3-95511-107-5 / 3955111075
ISBN-13 978-3-95511-107-6 / 9783955111076
Zustand Neuware
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