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Natur, Norm, Name

Sprache und Wirklichkeit in Platons »Kratylos«

(Autor)

Buch | Hardcover
551 Seiten
2019
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-3698-2 (ISBN)
CHF 137,20 inkl. MwSt
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Platons »Kratylos« ist das erste Werk in der Geschichte der westlichen Philosophie, das sich ganz der menschlichen Sprache in ihrem Verhältnis zur Wirklichkeit widmet. In seiner Konzentration auf die archaisch anmutende Frage, ob es eine natürliche oder bloß eine konventionelle Richtigkeit der Bezeichnungen gibt, kann der »Kratylos« leicht mit einem kuriosen Museumsstück von rein historischem Interesse verwechselt werden. Tatsächlich wird aber philosophisch reich belohnt, wer sich auf eine echte Auseinandersetzung mit Sokrates’ Untersuchung der Richtigkeit der Bezeichnungen einlässt. Denn diese Untersuchung deckt die Fragwürdigkeit unserer alltäglichen Betrachtungsweise von Sprache auf, nach der die Anerkennung naturgegebener Grenzen unserer Freiheit bei der Einführung von Bezeichnungen ausgeschlossen scheint.
Die vorliegende Neuinterpretation lässt die zeitlose philosophische Signifikanz des »Kratylos« klar zutage treten. Sie erhellt, wie Platon es seinen Leserinnen und Lesern durch den virtuosen Umgang mit der literarischen Form des Dialogs ermöglicht, die Verwechslung von Bezeichnungen mit ihren Lautgestalten als Quellpunkt ihrer naheliegenden, aber irrigen Vorstellung von Bezeichnungen und ihrem Wirklichkeitsbezug zu identifizieren. Dieser Vorstellung, der zufolge es sich bei Bezeichnungen um beliebig austauschbare Stellvertreter für unproblematisch gegebene Objekte handelt, setzt Platon eine attraktive Alternativposition entgegen: Bezeichnungen sind, so sollen seine Leserinnen und Leser der Argumentation des »Kratylos« entnehmen, Werkzeuge der Artikulation einer von uns erst noch zu erschließenden Wirklichkeit und unterliegen als solche unverfügbaren natürlichen Anforderungen. Platons »Kratylos« ist das erste Werk in der Geschichte der westlichen Philosophie, das sich ganz der menschlichen Sprache in ihrem Verhältnis zur Wirklichkeit widmet. In seiner Konzentration auf die archaisch anmutende Frage, ob es eine natürliche oder bloß eine konventionelle Richtigkeit der Bezeichnungen gibt, kann der »Kratylos« leicht mit einem kuriosen Museumsstück von rein historischem Interesse verwechselt werden. Tatsächlich wird aber philosophisch reich belohnt, wer sich auf eine echte Auseinandersetzung mit Sokrates’ Untersuchung der Richtigkeit der Bezeichnungen einlässt. Denn diese Untersuchung deckt die Fragwürdigkeit unserer alltäglichen Betrachtungsweise von Sprache auf, nach der die Anerkennung naturgegebener Grenzen unserer Freiheit bei der Einführung von Bezeichnungen ausgeschlossen scheint.
Die vorliegende Neuinterpretation lässt die zeitlose philosophische Signifikanz des »Kratylos« klar zutage treten. Sie erhellt, wie Platon es seinen Leserinnen und Lesern durch den virtuosen Umgang mit der literarischen Form des Dialogs ermöglicht, die Verwechslung von Bezeichnungen mit ihren Lautgestalten als Quellpunkt ihrer naheliegenden, aber irrigen Vorstellung von Bezeichnungen und ihrem Wirklichkeitsbezug zu identifizieren. Dieser Vorstellung, der zufolge es sich bei Bezeichnungen um beliebig austauschbare Stellvertreter für unproblematisch gegebene Objekte handelt, setzt Platon eine attraktive Alternativposition entgegen: Bezeichnungen sind, so sollen seine Leserinnen und Leser der Argumentation des »Kratylos« entnehmen, Werkzeuge der Artikulation einer von uns erst noch zu erschließenden Wirklichkeit und unterliegen als solche unverfügbaren natürlichen Anforderungen.

David Meißner ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Philosophie I der Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Paradeigmata ; 38
Sprache deutsch
Maße 154 x 229 mm
Gewicht 885 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie Altertum / Antike
Geisteswissenschaften Philosophie Sprachphilosophie
Sozialwissenschaften Pädagogik Allgemeines / Lexika
Schlagworte Antike Philosophie • Platon • Sprachphilosophie
ISBN-10 3-7873-3698-2 / 3787336982
ISBN-13 978-3-7873-3698-2 / 9783787336982
Zustand Neuware
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