Der Gebrauch der eigenen Kräfte (eBook)

Eine Gouvernementalität Sozialer Arbeit - Mit einem Nachwort zur Neuauflage. Mit E-Book inside

Fabian Kessl (Autor)

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2020 | 2. Auflage
276 Seiten
Beltz Juventa (Verlag)
978-3-7799-4990-9 (ISBN)

Infos

Michel Foucault hat in seiner Vorlesungsreihe am Collège de France im Studienjahr 1977/78 die Genealogie des modernen Staates in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen gestellt. Schlüsselbegriff dieser Untersuchungsperspektive war die Regierung: »La Gouvernementalité«. Als »Regierung« fasst Foucault dabei nicht nur Fragen der institutionalisierten Herrschaftsformen moderner Staatlichkeit, sondern gerade auch unterschiedliche Formen der Führung von Menschen (Selbst- wie Fremdführung). Studien zur Gouvernementalität verdeutlichen den Erkenntniswert einer solchen machtanalytischen Vorgehensweise für unterschiedliche sozial- und kulturwissenschaftliche Forschungsfelder. Mit der vorliegenden Studie wurde 2005 erstmals systematisch eine solche Gouvernementalität in Bezug auf die Felder der Sozialen Arbeit vorgelegt. Die aktualisierte Neuauflage ergänzt zudem die Studie um ein ausführliches Nachwort zur Historisierung der Erstauflage.

Dr. Fabian Kessl, Professor für Theorie und Methoden der Sozialen Arbeit an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen.

Inhalt

Inhaltsverzeichnis 6
Lesehinweis 8
Prolog: Die Veredlung des Menschen? 10
Erster Teil: Zur Dechiffrierung einer Objektivität Sozialer Arbeit 14
1. Das Soziale 15
1.1. Wohlfahrtsstaatliche Arrangements des Sozialen 15
1.2. Die soziale Frage 19
1.3. Zur Genealogie sozialer Probleme 24
1.4. Thematisierung des Sozialen 27
1.5. Jugendhilfe als Normalisierung 30
2. Wer führt hier wen? 35
2.1. Von Fremd- und Selbstführung 35
2.2. Führung kommender politischer Führer 37
2.3. Fremdführung zur späteren Selbstführung 42
2.4. Vermittlung von individueller und kollektiver Selbstführung 53
3. Jugendhilfe als Regierung 69
3.1. Machtanalyse mit Foucault 69
3.2. Hierarchisierung von Homogenität und Individualität 74
3.3. Der anti-staatliche Impuls 78
3.4. Im Gefüge der Macht 86
3.5. Staatstheoretische Aporien 88
3.6. Allgegenwart von Macht 90
3.7. Elemente einer machtanalytischen Perspektive Sozialer Arbeit 93
3.8. Verkopplung von Sozialer Arbeit und Sozialpolitik 96
3.9. Vom Studieren der Regierungsweisen 100
4. Zur Dechiffrierung von Regelmäßigkeitssystemen 104
4.1. Gewebe permanent verflüssigender Praktiken 104
4.2. Jenseits von Handlung und Struktur 106
4.3. Vom radikal-konstruktivistischen Potenzial 112
4.4. Ein Feld der Unablässigkeit 117
4.5. Vorläufer einer Gouvernementalität Sozialer Arbeit 121
Zweiter Teil: Aktivierende Jugendhilfe – die Rekonstruktion eines Dispositivs 128
5. Eine Materialrekonstruktion 129
6. (Re-)Moralisierung und Demoralisierung 137
6.1. Sozialer Wandel und neue Ungewissheit 137
6.2. Verantwortungslosigkeit der Gesellschaft 144
6.3. Jugendhilfe als präventive Intervention 149
6.4. Zweckrationale Kalkulation 155
6.5. Steuern auf Abstand 158
6.6. Partnerschaftliches Regieren 162
6.7. Ganzheitlichkeit 170
7. Individualisierung und Vergemeinschaftung 175
7.1. Flexibilisierung 175
7.2. Perspektivenwechsel durch Verhaltenstraining 181
7.3. Subjektive Lebensgestaltungsverantwortung 187
7.4. Sozialkartographie 191
7.5. Nahraumorientierung 192
7.5.1. Familialisierung 195
7.5.2. Territorialisierung 199
8. Standardisierung und Entstandardisierung 206
8.1. Ökonomisierung 206
8.2. Verfahrensstandards 211
8.3. Qualität 213
8.4. Normverdeutlichung und Grenzsetzung 216
Epilog: Von der Notwendigkeit einer Politischen Theorie Sozialer Arbeit 222
Nachwort zur zweiten Auflage 239
Legende zur Materialanalyse 255
Literatur 257

Produkt-Details

• Erscheint lt. Verlag: 31.3.2020
• Sprache: deutsch
• Themenwelt: Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Sozialpädagogik
• ISBN-10: 3-7799-4990-3 / 3779949903
• ISBN-13: 978-3-7799-4990-9 / 9783779949909