Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Lese-Rechtschreib-Störung und Bildungsbiografie (eBook)

Die Bedeutung des schulischen Schriftspracherwerbs für die Identitätsentwicklung
eBook Download: PDF
2017 | 1. Aufl. 2018
XIII, 623 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-20483-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lese-Rechtschreib-Störung und Bildungsbiografie - Susanne Wilckens
Systemvoraussetzungen
66,99 inkl. MwSt
(CHF 65,45)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Susanne Wilckens untersucht den Umgang von Schule mit der Lese-Rechtschreib-Störung. Der fachwissenschaftliche Zugriff auf Modelle des Schriftspracherwerbs, dessen kulturtheoretische Einbettung sowie die komplementäre erziehungswissenschaftliche Perspektive auf die Schule und ihre gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ermöglichen ihr einen differenzierten Blick auf die pädagogische Praxis. Auf der Grundlage eines rekonstruktiven Forschungsdesigns zeigt die Autorin am Beispiel der Lese-Rechtsschreib-Störung, dass Inklusion in der Praxis hinter fachlichen und professionstheoretischen Ansprüchen zurückbleibt. Zur Folge hat dies für die Bildungsbiografien betroffener Schülerinnen und Schüler, dass sie sich aus der Gemeinschaft der cultural peers ausgeschlossen fühlen.

Susanne Wilckens unterrichtet Deutsch und Philosophie an einem Gymnasium in Nordrhein-Westfalen und ist in der Lehrerfortbildung tätig.

Susanne Wilckens unterrichtet Deutsch und Philosophie an einem Gymnasium in Nordrhein-Westfalen und ist in der Lehrerfortbildung tätig.

Inhalt 6
Transkriptionszeichen 12
Abkürzungsverzeichnis 13
Vorwort 14
Theoretischer Teil 15
1 Einleitung 16
1.1 Anlass und Ansatz der Untersuchung 16
1.2 Epidemiologie in Abhängigkeit von der Definition LRS 17
1.3 Begriffliche Vorannahmen 19
2 Sprachstrukturen und Ansätze einer didaktischen Diskussion 23
2.1 Historische Entwicklung der deutschen Sprache zur Schriftsprache 23
2.2 Sprachwissenschaftliche Ansätze 31
2.2.1 (Schrift-)Sprache 31
2.2.2 Schriftsprache als grammatisch fundiertes System 35
2.2.3 Graphematik 41
3 Schrift-/Sprachentwicklung 49
3.1 Frühe Sprachentwicklung 49
3.2 Vorläuferfertigkeiten 52
3.3 Erwerb der deutschen Schriftsprache 55
3.4 Schriftspracherwerbsmodelle 57
3.4.1 Fokussierung des Modells auf die Rechtschreibung 65
3.4.2 Die „Didaktische Landkarte“ von Brügelmann 66
3.4.3 Diskussion 66
3.4.4 Schlussfolgerungen für die Praxis 67
4 Lese-Rechtschreib-Störung 72
4.1 Begriffs- und Deutungsgeschichte 72
4.1.1 Forschungsansätze vor 1950 75
4.1.2 Beginn der systematischen Legasthenieforschung 78
4.1.3 Akzentverschiebung in der Legasthenieforschung der 70er Jahre 79
4.1.4 Beginn der anhaltenden Kontroverse „Genetik versus Umwelt“ 81
4.2 Heutiger Forschungsstand (seit den 90er Jahren) 87
4.2.1 Der prozessorientiert-kognitive Ansatz 87
4.2.1.1 Die Lese-Rechtschreib-Störung als Lernstörung 87
4.2.1.2 Die Forderung nach kognitiver Klarheit 90
4.2.1.3 Theorie der neurolinguistischen Entwicklung 91
4.2.2 Der neurowissenschaftliche Ansatz 92
4.2.2.1 Genetische Faktoren der LRS 92
4.2.2.2 Phonologische Störungen des Arbeitsgedächtnisses 94
4.2.2.3 Visuelle Verarbeitungsstörungen 100
4.2.2.4 Sensumotorische Verarbeitungsstörungen 101
4.2.3 Der systemische Ansatz 104
4.2.3.1 „Teufelskreis Lernstörungen“ 104
4.2.3.2 Einflussfaktor Elternhaus 111
4.2.3.3 Bedeutung „Beziehungsfaktor“ 112
5 Diagnose und Intervention 114
5.1 Diagnose als Prozess 114
5.2 Außerschulische Diagnose 119
5.2.1 Diagnose von Störung 121
5.3 Pädagogische Diagnostik 126
5.3.1 Der Lehrer als Diagnostiker 134
5.4 Vorschulische Diagnostik 139
5.5 Ableitungen für schulische Intervention 140
5.6 Ableitungen für außerschulische Intervention 142
6 Lesekompetenz 144
6.1 Bestandsaufnahme 144
6.2 Der Leseprozess 145
6.3 Lesen lernen und Störungen des Leselernprozesses 150
6.4 Bedeutung der sozialen Herkunft für den Schriftspracherwerb am Beispiel des Lesens 153
6.5 Lesen versus Rechtschreibung 156
7 Die Beteiligung der Systeme Schule und Familie an der Entwicklung von manifesten Lese-Rechtschreib-Störungen und Komorbiditäten 158
7.1 Fähigkeitenselbstkonzept 158
7.2 Annahmen über Intelligenz, Anstrengung und Erfolg 159
7.3 Familiärer Einfluss auf das FSK 164
7.4 Komorbiditäten 166
7.5 Bildungswege 169
Empirischer Teil 171
8 Grundannahmen 172
8.1 Pädagogisches Ethos: der Schüler als Einzelfall 172
8.2 Ein Wort zur Bildungsgerechtigkeit 175
9 Sensibilisierende Konzepte 178
9.1 Vorbemerkung 178
9.2 Die ikonische Bedeutung der Rechtschreibung für Kultur und Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland (Makro-Ebene) 180
9.2.1 Zum Stellenwert von Rechtschreibung in unserer Kultur 180
9.2.2 Zum gesellschaftlichen Stellenwert von Rechtschreibung 183
9.2.3 Rechtschreibung als Normalisierungsarbeit 185
9.2.4 Rechtschreibung als Mittel schulischer Selektion 187
9.2.5 Rechtschreibung als Merkmal sozialer Disparitäten 192
9.2.6 Rechtschreibstörung als Behinderung 195
9.2.7 Eine andere Sicht auf die Rechtschreibung – die moderne Graphematik 198
9.3 „Was können wir denn da tun?“ – von Krisen, Routinen und Professionen im Umgang mit LRS in Schule und Elternhaus (Meso-Ebene) 199
9.3.1 Epistemologische Deutungsmuster in der Schule 199
9.3.2 Pädagogische Professionalität 202
9.3.3 Expertisen von Lehrkräften und deren Wirksamkeit im Unterrichtsgeschehen 205
9.3.4 Die Lehrerrolle zwischen Deprofessionalisierungsängsten und Entgrenzung 206
9.3.5 Arbeitsbündnisse auf Zeit als Mittel der Prävention 208
9.3.6 Leistung als performance execution 209
9.3.7 Pädagogisch-permissives Handeln als Lösungsweg für den Einzelfall 210
9.3.8 Interpretation von LRS als Krankheit – vom Umgang mit Ausnahmeregelungen 212
9.3.9 Lese- und Rechtschreibprobleme als Erleben von Beschädigung 213
9.3.10 LRS als Erfahrung einer existenziellen Krise für die Familie 217
9.3.11 Coping-Strategien in der Familie 219
9.4 „Wenn du aussortiert wirst, dann ist das schwer, das Leben zu lieben. Das ist, als wenn du nicht laufen kannst.“ - Vom Verlusterleben betroffener Schüler in der Kultur (Mikro-Ebene) 224
9.4.1 Die Fälle 224
9.4.2 Der Schuleintritt als biografischer Wendepunkt für den Schüler 226
9.4.3 Verhalten der Lehrkräfte 227
9.4.4 Strategien des Elternhauses 229
9.4.5 Auswirkungen I: Verlaufskurventransformationen 232
9.4.6 Auswirkungen II: Coping 233
9.5 „Wie ich´s gesehen hab, wie der die das geschafft haben, wie ´s hätte gehen können, hätt ich hätt heulen können.“ – Rahmungen des Misslingens (Fazit) 236
9.5.1 Erleben von Ausgrenzung aus der Kultur 236
9.5.2 „Fassadenexistenz“ 237
9.5.3 Status „Behinderung“ 237
9.5.4 Rigidität des Sozialisationsmilieus Schule 238
9.5.5 Fehlende regulative Strukturen 239
9.5.6 Fehlende kooperative Strukturen 240
9.5.7 Auslösen von „Gezeichneten“-Verlaufskurven 241
9.5.8 Chaos des Miteinanders in den Familien 242
10 Empirische Untersuchung 243
10.1 Forschungsdesign 243
10.1.1 Ethnografische Studien 245
10.1.2 Narrationsstrukturelles Verfahren nach Schütze 248
10.1.2.1 Die Narrationsanalyse 248
10.1.2.2 Prozessstrukturen 249
10.1.2.3 Verlaufskurven 250
10.1.2.4 Analyseverfahren 252
10.1.2.5 Technik des narrativen Interviews 253
10.1.2.6 Vor- und Nachbereitung der Interviews 255
10.1.2.7 Grenzen des narrationsstrukturellen Verfahrens 256
10.1.3 Die Objektive Hermeneutik nach Oevermann 257
10.1.3.1 Qualitative versus quantitative Forschungsansätze 257
10.1.3.2 Abduktion und Falsifikation als Prinzipien eines neuen Forschungsparadigmas 258
10.1.3.3 Sequenziertheit menschlicher Praxis – zwei Parameter 260
10.1.3.4 Die Objektive Hermeneutik als Kunstlehre 265
10.1.3.5 Die Objektive Hermeneutik versus andere Hermeneutiken 268
10.1.3.6 Krise und Routine (Entscheidungszwang und Begründungsverpflichtung) 271
10.1.3.7 Die Universalität der Objektiven Hermeneutik 276
10.1.3.8 Fallstrukturen 281
10.1.3.10 Prinzipien der Interpretationstechnik der Objektiven Hermeneutik 285
10.2 Irmi – eine Fallstudie 290
10.2.1 Kontaktaufnahme und Interviewsituation 290
10.2.2 Erste hermeneutische Feinanalyse 290
10.2.2.1 Eingangssequenz 290
10.2.2.2 Erste Fallstrukturhypothese – Strukturelle Obdachlosigkeit im Schatten der Schwäche 356
10.2.3 Zweite hermeneutische Feinanalyse 361
10.2.3.1 Sequenzen 27 bis 30 361
10.2.3.2 Zweite Fallstrukturhypothese - Zwischen Selbstausbeutung und Persönlichkeitserosion 392
10.2.3.3 Biografische Gesamtformung – Vom Paradox mittels habitualisierter Schwäche zu funktionieren 396
10.3 Fall oder Un-Fall 402
10.4 Subsumtions- und Rekonstruktionshandeln im Rahmen konstitutiver Antinomien von Lehrerhandeln 403
10.4.1 Einleitung 403
10.4.2 Irmi: Dass das halt eben nicht der Fall war 407
10.4.3 Wina: Und das war=s dann eben auch 410
10.4.4 Nick: Was da mit mir los ist eigentlich 450
10.4.5 Christopher: Dann haben die halt festgestellt, ja trifft zu 488
10.4.6 Nino: Weil man damit ja selber sein Leben lang lebt 520
10.4.7 Strukturen pädagogischer Praxis im Kontext von Diagnosen 557
10.4.7.1 Die Fälle 557
10.4.7.2 Rahmung von Schule 563
10.4.7.3 Defizitierung innerhalb von Leistungslogik 565
10.4.7.4 Diagnose als Falle – Prozesse der Viktimisierung 567
10.4.7.5 Ent-Eignungsprozesse in der Rahmung von Bewährung 569
10.4.7.6 Selbst-Subsumtion als Ausweg aus Krisenerleben 573
11 Rück- und Ausblick 575
11.1 Strukturen: Befunde im Hinblick auf den Theoriediskurs 575
11.1.1 Bedeutung von Rechtschreibung 575
11.1.2 Elternagententum und Resilienz 578
11.1.3 Vom Umgang mit LRS in der Schule – Strukturelle Obdachlosigkeit 580
11.1.4 Von der Schriftsprache als Selektionsinstrument 582
11.1.5 Diagnose von LRS – Test- und Leistungslogik 584
11.1.6 Diagnose von LRS in der Schule – Verrechtlichung versus Einzelfall-Verstehen 585
11.1.7 Folgen – Gezeichneten-Verlaufskurven 586
11.1.8 Profession der Lehrkraft 589
11.1.9 Bearbeitung LRS-spezifischer Probleme in der Schule – Arbeitsbündnisse 591
11.2 Fünf Thesen zum Arbeitsbündnis 593
11.2.1 Wina und der Englischlehrer - Gerechtigkeit (These 1) 594
11.2.2 Nino muss sich durchwühlen – Bildung für alle? (These 2) 597
11.2.3 Nick: verkackt – Vertrauensverluste (These 3) 599
11.2.4 Probier doch mal, Irmi! – Gegen die Chancengleichheit (These 4) 600
11.2.5 Christopher hat das auch. – Diagnose jenseits der Diagnose (These 5) 602
11.3 Schlussbemerkung 604
Literaturverzeichnis 608

Erscheint lt. Verlag 13.12.2017
Reihe/Serie Rekonstruktive Bildungsforschung
Rekonstruktive Bildungsforschung
Zusatzinfo XIII, 623 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Bildungstheorie
Schlagworte Behinderung • Inklusion • Legasthenie • Lehrerprofession • Schriftdidaktik
ISBN-10 3-658-20483-4 / 3658204834
ISBN-13 978-3-658-20483-9 / 9783658204839
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
PDFPDF (Wasserzeichen)
Größe: 6,7 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: PDF (Portable Document Format)
Mit einem festen Seiten­layout eignet sich die PDF besonders für Fach­bücher mit Spalten, Tabellen und Abbild­ungen. Eine PDF kann auf fast allen Geräten ange­zeigt werden, ist aber für kleine Displays (Smart­phone, eReader) nur einge­schränkt geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. den Adobe Reader oder Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. die kostenlose Adobe Digital Editions-App.

Zusätzliches Feature: Online Lesen
Dieses eBook können Sie zusätzlich zum Download auch online im Webbrowser lesen.

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Theoretische Reflexionen und fachdidaktische Entwürfe …

von Karim Fereidooni; Nina Simon

eBook Download (2022)
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
CHF 68,35