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Blickregime der Migration

Images und Imaginationen des Fremden in Schweizer Printmedien
Buch | Softcover
324 Seiten
2016
Waxmann (Verlag)
978-3-8309-3392-2 (ISBN)
CHF 55,85 inkl. MwSt
Migration und der Umgang mit dem Fremden sind in den Medien zum Dauerthema geworden. Mediale Bild-Text-Formationen sind dabei nicht nur Repräsentationen, sondern eine ko-konstruktive Kraft in Herstellung und Wandel soziokultureller Ordnungen.
Die Autorin analysiert einschlägige Bild-Text-Arrangements zum Thema Migration in Schweizer Printmedien, um bilddiskursanalytisch und mithilfe von Interviews mit Bild- und Textredakteurinnen und -redakteuren der medial formierten, soziokulturellen (Neu-)Ordnung im Umgang mit dem Fremden auf die Spur zu kommen.
Die Gleichzeitigkeit der Diskussionen um Mehrsprachigkeit, "Multi-Kulti" sowie um die "Anti-Minarett-Initiative" und Annahme der Volksinitiative "Gegen Masseneinwanderung" in der Schweiz sind Beleg für einen Paradigmenwechsel im medialen Umgang mit Migration: Das Fremde muss nicht mehr einfach immunologisch abgewehrt werden, sondern wird als immanente Hybridität der Gesellschaft dargestellt. Genauso können sich daran aber auch visuelle und verbale Gewalt- und Erschöpfungsreaktionen entzünden.Die Autorin analysiert einschlägige Bild-Text-Arrangements zum Thema Migration in Schweizer Printmedien, um bilddiskursanalytisch und mithilfe von Interviews mit Bild- und Textredakteurinnen und -redakteuren der medial formierten, soziokulturellen (Neu-)Ordnung im Umgang mit dem Fremden auf die Spur zu kommen. Eben weil Migration in den Medien zum Dauerthema geworden ist, eignet dieses sich zur Dekonstruktion von Blickregimen: Mediale Bild-Text-Formationen sind keine bloßen Repräsentationen, sondern eine ko-konstruktive Kraft in Herstellung und Wandel soziokultureller Ordnungen. Anhand der Massenmedien lässt sich nachzeichnen, wie die Selbst- und Fremdthematisierung in Zeiten ökonomischer Interdependenzen, ökologischer Wechselwirkungen, medialer Vernetzungen, räumlicher und kultureller Mobilität hybrid werden und die Navigation durch dieses Gelände immer komplexer wird.

Dr. Christine Bischoff ist seit 2012 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie der Universität Hamburg beschäft igt. Nach dem Studium der empirischen Kulturwissenschaft und Germanistik in Tübingen, das sie 2002 mit dem Magister Artium abschloss, war sie freiberuflich tätig und forschte dann bis zum Abschluss ihrer Promotion 2012 als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Assistentin am Seminar für Europäische Ethnologie in Basel.

Bischoffs Studie ist besonders dort überzeugend, wo es ihr durch das Herausarbeiten von Ambivalenzen in den medialen Darstellungspraxen von Migration und insbesondere auch mit Hilfe von Zitaten aus den drei Experteninterviews gelingt, die Schwierigkeiten aufzuzeigen, mit denen sich Medienproduzierende in der heutigen Zeit bei der Berichterstattung über Migrationsthemen konfrontiert sehen. Dadurch schafft sie es, die Medienproduzierenden und ihre Produkte, die unter spezifischen "Produktionsbedingungen" entstehen, ernst zu nehmen, ohne dabei jedoch wohlwollend zu wirken - ihr Blick bleibt kritisch, dabei aber stets konstruktiv. So formuliert sie denn auch im Fazit-Kapitel [...] Vorschläge an Bild- und Textredaktionen zur Überwindung des gegenwärtig in den Printmedien vorherrschenden, ethnisierenden Blicks auf "Fremdes". Es bleibt daher zu hoffen, dass Bischoffs Studie über den engeren kulturanthropologischen Fachkreis hinaus insbesondere auch von Medienproduzierenden gelesen wird, zumal Bischoff im Verlaufe des Buches die interviewten Medienproduzierenden sich immer wieder kritisch zu Ratschlägen aus der Wissenschaft äussern lässt und sie damit für einen offenen Austausch und gegenseitiges Zuhören und Voneinander-Lernen plädiert. - Elisa Frank in: Schweizerischen Archivs für Volkskunde, 112/2016

Bischoffs Studie ist besonders dort überzeugend, wo es ihr durch das Herausarbeiten von Ambivalenzen in den medialen Darstellungspraxen von Migration und insbesondere auch mit Hilfe von Zitaten aus den drei Experteninterviews gelingt, die Schwierigkeiten aufzuzeigen, mit denen sich Medienproduzierende in der heutigen Zeit bei der Berichterstattung über Migrationsthemen konfrontiert sehen. Dadurch schafft sie es, die Medienproduzierenden und ihre Produkte, die unter spezifischen «Produktionsbedingungen» entstehen, ernst zu nehmen, ohne dabei jedoch wohlwollend zu wirken – ihr Blick bleibt kritisch, dabei aber stets konstruktiv. So formuliert sie denn auch im Fazit-Kapitel […] Vorschläge an Bild- und Textredaktionen zur Überwindung des gegenwärtig in den Printmedien vorherrschenden, ethnisierenden Blicks auf «Fremdes». Es bleibt daher zu hoffen, dass Bischoffs Studie über den engeren kulturanthropologischen Fachkreis hinaus insbesondere auch von Medienproduzierenden gelesen wird, zumal Bischoff im Verlaufe des Buches die interviewten Medienproduzierenden sich immer wieder kritisch zu Ratschlägen aus der Wissenschaft äussern lässt und sie damit für einen offenen Austausch und gegenseitiges Zuhören und Voneinander-Lernen plädiert. – Elisa Frank in: Schweizerischen Archivs für Volkskunde, 112/2016

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Internationale Hochschulschriften ; 633
Zusatzinfo mit zahlreichen Abbildungen
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 615 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Ethnologie Völkerkunde (Naturvölker)
Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Medienwissenschaft
Schlagworte Alltagskultur • Anti-Minarett-Initiative • Anti-Minarett-Initiative • Berichterstattung • Berichterstattung • Bilddiskurs • Bilddiskurs • Einwanderer • Einwanderer • Einwanderung • Einwanderung • Fremde / Fremdheit • Fremdheit • Fremdheit • Gesellschaftliche Randgruppen • Massenmedien • Massenmedien • Medien • Medien • Migration • Migration / Migrant • Presse • Presse • Printmedien • Printmedien • Schweiz • Schweiz • Schweiz; Politik/Zeitgesch. • Schweiz; Politik/Zeitgeschichte • Stereotype • Stereotype • Zeitung • Zeitung
ISBN-10 3-8309-3392-4 / 3830933924
ISBN-13 978-3-8309-3392-2 / 9783830933922
Zustand Neuware
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