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Des Dandys Wort als Waffe

Dandyismus, narrative Vertextungsstrategien und Geschlechterdifferenz im Werk Jules Barbey d'Aurevillys
Buch | Hardcover
VIII, 216 Seiten
2002 | 1. Reprint 2015
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-55038-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Des Dandys Wort als Waffe - Susanne Rossbach
CHF 153,90 inkl. MwSt
Die Buchreihe Mimesis präsentiert unter ihrem neuen Untertitel Romanische Literaturen der Welt ein innovatives und integrales Verständnis der Romania wie der Romanistik. Sie trägt der Tatsache Rechnung, dass die faszinierende Entwicklung der romanischen Literaturen und Kulturen in Europa wie außerhalb Europas weltweite Dynamiken in Gang gesetzt hat, welche die großen Traditionen der Romania auf neue Horizonte hin öffnen. Mimesis zeigt auf, wie die dargestellte Wirklichkeit im Archipel der romanischen Literaturen die Tür zu einem vielsprachigen Kosmos verschiedenartiger Logiken öffnet. Die Publikationssprachen sind Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Englisch.
In Barbeys (1808-1889) literarischem Werk kommt dem Dandy eine zentrale Rolle zu: Er ist als Protagonist in den Romanen und Novellen des Autors allgegenwärtig und definiert als Erzähler die narrativen und ästhetischen Strukturen dieses Werks. Sowohl des Dandys subtile Revolte gegen die bürgerliche Gesellschaft als auch sein Ringen mit der sinnlichen und eigenmächtigen Heldin bestimmen das Produktionsprinzip des Barbeyschen Textes. Dem erzählenden Dandy dient hierbei das Wort eindeutig als 'Waffe': Der Autor und seine narrateurs suchen den Diskurs einer bürgerlichen Öffentlichkeit und einer realistischen und naturalistischen Literatur zu unterminieren, indem sie statt des gedruckten das gesprochene Wort, statt Natürlichkeit artistische Preziosität, statt Transparenz und Offenheit Ambiguität und Uneindeutigkeit feiern. Sie wollen den traditionellen Leser und bourgeois verblüffen, irritieren und verspotten, zugleich aber auch mit narrativem Geschick verführen und beherrschen. Ergreift Barbey in diesem diskursiven Duell für eine aristokratische und gegen eine bürgerliche Ästhetik, Sprache und Ideologie Partei, so erweist er sich jedoch zugleich als Garant des antagonistischen Geschlechtermodells, das die bürgerliche Gesellschaft des 19. Jahrhunderts charakterisiert. Er stilisiert den Salon zu einer virilen Welt des Wortes, in der die salonnière als Blaustrumpf geschmäht wird und die sinnliche Heldin, begehrt und gefürchtet, der narrativen Gewalt des Dandys zum Opfer fällt.
Erscheint lt. Verlag 27.9.2002
Reihe/Serie Mimesis ; 38
Zusatzinfo 13 b/w ill., 13 Illustrations
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 304 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Romanistik
Sozialwissenschaften Soziologie Gender Studies
Schlagworte Barbey d'Aurevilly, Jules • Barbey d' Aurevilly, Jules • Barbey d'Aurevilly, J • Barbey dAurevilly, Jules • Barbey d'Aurevilly, Jules A. • Barbey dAurevilly, Jules A. • Barbey D'Aurevilly, Jules Amédée • Dandy • Dandyism in literature • Dandyismus • Dandy <Motiv¿ • Dandy <Motiv> • Erzähltechnik • Geschlechtsunterschied • Geschlechtsunterschied <Motiv¿ • Geschlechtsunterschied <Motiv> • Hardcover, Softcover / Romanische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • HC/Romanische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft
ISBN-10 3-484-55038-4 / 3484550384
ISBN-13 978-3-484-55038-4 / 9783484550384
Zustand Neuware
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