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Schiefheilungen (eBook)

Zeitgenössische Betrachtungen über Antisemitismus
eBook Download: PDF
2015 | 1. Aufl. 2016
XIX, 239 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-10410-8 (ISBN)

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Schiefheilungen -
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Als Horkheimer und Adorno in den fünfziger Jahren mit Blick auf die deutsche Öffentlichkeit konstatierten, es gäbe keine Antisemiten mehr, implizierten sie damit die veränderten Erscheinungsformen von Antisemitismus. Vor dem Hintergrund der deutschen NS- Vergangenheit tabuisiert, ist die Feindschaft gegen Jüdinnen und Juden latent geworden. Ihre Artikulation musste sich nun anders Bahn brechen, in mehr oder minder verhohlenem Ressentiment. Bis heute hat sich an diesem Verhältnis wenig geändert. Der sekundär gewordene Antisemitismus schwelt unter der Folie vermeintlicher Parteinahme für die Opfer der Shoah über alle Grenzen gesellschaftlicher Schichten und politischer Couleur hinweg. So etwa wenn verkürzte Kritik am zunehmend enthemmten globalen Kapitalismus auf antisemitische Klischees wiedie Unterscheidung zwischen 'schaffendem' und 'raffendem Kapital' zurückgreift, oder der Staat Israel delegitimiert, dämonisiert und nach Doppelstandards bewertet wird. Die hier bedienten antisemitischen Stereotype finden verzerrt ihr Äquivalent im eliminatorischen Antisemitismus des NS. Diese und andere Phänomene zu decouvrieren soll das Anliegen der hier vorgestellten Publikation werden.

Charlotte Busch ist Mitglied der association réplique critique und der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie.

Martin Gehrlein ist Mitglied der association réplique critique, der Initiative Studierender am IG Farben Campus und der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie.

Tom David Uhlig ist Mitglied der association réplique critique und der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie sowie Mitherausgeber der Freien Assoziation. Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie.

Charlotte Busch ist Mitglied der association réplique critique und der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie.Martin Gehrlein ist Mitglied der association réplique critique, der Initiative Studierender am IG Farben Campus und der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie.Tom David Uhlig ist Mitglied der association réplique critique und der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie sowie Mitherausgeber der Freien Assoziation. Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie.

Kritik des Antisemitismus als Gesellschaftskritik. Judenfeindschaft, antikapitalistische Ressentimen 6
Inhaltsverzeichnis 14
Mitarbeiterverzeichnis 16
Die Herausgeber 17
Einleitung 18
Literatur 25
Teil I 27
Genese. Sozialpsychologie des Antisemitismus 27
Vom Ressentiment zum Massenwahn 28
1 Konflikt und Angstabwehr 30
2 Projektion und Nachträglichkeit 33
3 Das Heilsversprechen des Antisemitismus 36
4 Massenpsychologie und Kollektiver Narzissmus 39
5 Zur Gesellschaftlichkeit der inneren Konflikte 41
6 Zur gesellschaftlichen Genese des modernen Antisemitismus 43
7 Elemente des ‚Massenwahns‘ 44
8 ‚Normalität‘ oder ‚Pathologie‘? 46
Literatur- und Quellenverzeichnis 48
Weltanschauung und Leidenschaft 51
1 Antisemitismus und Individuum 53
2 Antisemitismus und Gesellschaft 55
2.1 Zur religiösen Grundierung des modernen Antisemitismus 56
2.2 Wandel der Projektionsstruktur 57
2.3 Historische Transformationsprozesse vom Antijudaismus zum Antisemitismus 58
2.4 Antisemitismus und moderne Ökonomie 60
2.5 Antisemitismus, Staat und Nation 61
3 Antisemitismus in der Vermittlung zwischen Individuum und Struktur 63
3.1 Antisemitische Kommunikation und kulturelle Vermittlung 64
3.2 Die Bedeutung der Masse für den Antisemitismus 65
4 Fazit 67
Literatur- und Quellenverzeichnis 69
Plädoyer für eine Wissenssoziologie des Antisemitismus 72
1 Zwei Typen von Antisemitismustheorien 74
2 Die Grundstruktur der Semantik des modernen Antisemitismus 81
3 Auf dem Weg zu einer Kulturtheorie des Antisemitismus 87
4 Fazit 93
Literatur- und Quellenverzeichnis 93
Antisemitismus und Antiziganismus als beständige Krisenideologien der Arbeitsgesellschaft 96
1 Entstehung von Antisemitismus und Antiziganismus 98
2 Erste industrielle Revolution, Aufklärung, ihr Subjekt und der Rassegedanke 100
2.1 Fetischismus des Geldes‘ und Antisemitismus 102
3 Zweite industrielle Revolution, Nationalsozialismus und die systematische Vernichtung von Juden und Jüdinnen und Sinti und Roma 103
3.1 ‚Deutsche Arbeit‘, Antisemitismus und Antiziganismus 103
3.2 Die ‚negative Fabrik Ausschwitz‘ 105
3.3 ‚Autoritärer Charakter‘ und Antisemitismus 107
3.4 Antiziganismus – eine vergessene Geschichte 108
3.5 Antiziganismus und Antisemitismus in ihrem Verhältnis 109
4 Globalisierung, postmoderne Individualisierung im Kontext der Dritten industriellen Revolution 111
4.1 ‚Neuer Antisemitismus‘ 113
4.2 Mittelschicht, Abgrenzung ‚nach unten‘ und Antiziganismus 115
5 Fazit 118
Literatur- und Quellenverzeichnis 119
Teil II 121
Niederschlag. Empirische Zugänge 121
„‚Reich‘ ist ein jüdischer Name …“ 122
1 Verbaler Antisemitismus im Spiegel der Vergangenheit 123
2 Antisemitische Äußerungsformen im 21. Jahrhundert 129
3 Fazit und Ausblick 136
Literatur- und Quellenverzeichnis 137
„Deutschen fordern: Juden raus“ 141
1 Der Ausgangspunkt: Das Gruppenexperiment 143
2 Empirie: ‚Juden als beneidete Täter und Deutsche als empörte Opfer‘ 143
2.1 Wie lässt sich diese Sequenz verstehen? 147
2.2 Theoretischer Exkurs zum Konzept der projektiven Identifizierung 151
2.3 Fortsetzung der Interpretation 155
3 Gesellschaftlicher Kontext 157
Literatur- und Quellenverzeichnis 160
„And I didn’t end up dead because I am a survivor.“ 164
1 Interviews 166
1.1 Maya Jacobs-Wallfisch 166
1.1.1 Kurzbiografie 166
1.1.2 Interpretation der Kategorie ‚Transgenerational Transmission‘ – Maya 167
1.2 Anita Lasker-Wallfisch 169
1.2.1 Kurzbiografie 169
1.2.2 Interpretation der Kategorie ‚Transgenerational Transmission – Inherit the truth‘ 169
2 Diskussion der Forschungsergebnisse 174
2.1 Leerstellen in der Transgenerationalen Weitergabe 174
2.2 Schweigen 175
2.3 Nähe zum Tod 177
2.4 Shoah – ‚Die Nachträglichkeit des Grauens‘ 179
2.5 Positives Erbe 180
3 Fazit 182
Literatur- und Quellenverzeichnis 184
Teil III 186
Kontextualisierungen. Völkischer Antisemitismus 186
Hinter dem Ruf nach deutscher Arbeit verschanzt sich die Volksgemeinschaft 187
1 „An alle Werktätigen“: ein nationalsozialistisches Flugblatt 190
2 „Schule der deutschen Jugend“: der Reichsarbeitsdienst 197
3 Deutsche Arbeit: Dienst an der Volksgemeinschaft 203
Literatur- und Quellenverzeichnis 206
Von der friedfertigen Antisemitin zur queer-theoretischen Post-Zionistin 209
Literatur- und Quellenverzeichnis 223
Gegen ‚närrischen Individualismus‘ und ‚Sexlust‘ 226
1?????Völkische Familien 227
2?????Nationaler Feminismus 231
3?????Misogyne Männerbünde 233
4?????Affektive Attraktivität 237
Literatur- und Quellenverzeichnis 242

Erscheint lt. Verlag 2.12.2015
Zusatzinfo XIX, 239 S. 3 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Schlagworte Antisemitismus • Kritische Theorie • Sozialforschung • Sozialpsychologie • Soziologische Theorie • Theoriegeschichte
ISBN-10 3-658-10410-4 / 3658104104
ISBN-13 978-3-658-10410-8 / 9783658104108
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