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Bildung und Gesundheit: Der Einfluss des Bildungsstandes auf Ihre Gesundheit - Julia Gretz

Bildung und Gesundheit: Der Einfluss des Bildungsstandes auf Ihre Gesundheit

(Autor)

Buch | Softcover
112 Seiten
2015
Diplomica Verlag
978-3-95850-897-2 (ISBN)
CHF 62,95 inkl. MwSt
Die heutige Arbeitswelt ist geprägt von einer Schnelllebigkeit, die eine ständige Anpassung an immer anspruchsvollere Anforderungen erfordert. Der dadurch höher werdende Druck auf die Arbeitnehmer führt immer häufiger zu physischen und psychischen Beschwerden. Doch der steigende Arbeitsdruck und Stress wird nicht von jedem Arbeitnehmer in gleicher Weise als solcher empfunden. Dies führt uns zur Frage, welchen Einfluss die Höhe des Bildungsstandes auf das Empfinden und den Umgang mit diesen steigenden Arbeitsanforderungen hat. Kann Bildung davor schützen durch Arbeitsstress krank zu werden?
Das Buch Bildung und Gesundheit untersucht in sieben Kapiteln diese gesellschaftlich brisante Fragestellung und beantwortet sie unter Hilfenahme des Modells der beruflichen Gratifikationskrise von Johannes Siegrist. Es verdeutlicht unter welchen Bedingungen Arbeitsanforderungen als negativer Stress erlebt werden und ermöglicht gleichzeitig eine Identifizierung gefährdeter Personengruppen. Die daraus gewonnen Erkenntnisse werden genutzt, um Präventionsansätze zu entwickeln, das stressbasierte Gesundheitsrisiko zu senken und damit langfristig den Gesundheitsstand der Arbeitnehmer zu verbessern.

Textprobe:
Kapitel 2.3, Die Folgen von Stress:
Stress löst Reaktionen auf verschiedenen Wirkungsebenen aus (vgl. Litzcke/Schuh 2010: 24ff.; Stauder 2009: 15ff.; Siegrist 1996: 37ff.). Die durch Stress bedingten Anpassungsreaktionen waren insbesondere in der Urzeit lebensnotwendig zur Bewältigung von bedrohlichen Situationen, etwa dem Angriff eines gefährlichen Tieres, und ermöglichten eine sekundenschnelle Entscheidungsreaktion zur Flucht oder dem Angriff. Die hierbei grundlegenden physiologischen Mechanismen sind bis heute erhalten geblieben, wobei psychische Anforderungen immer mehr in den Vordergrund treten. Der Umgang mit Stress ist zwar im hohen Maß durch die subjektive Wahrnehmung bestimmt, allerdings lassen sich auch objektiv messbare Veränderungen in unterschiedlichen Systemen des Organismus als Folge einer Stressadaption nachweisen. Diese Mechanismen sollen, zusammen mit den beeinflussten Wirkungsebenen und Krankheitsfolgen von Stress, nachfolgend kurz beschrieben werden. Ziel ist es zu verstehen, wie Stress einen Menschen beeinflussen kann und warum er gesundheitsschädliche Wirkung hat.
Für eine reaktionsschnelle Anpassung des Organismus an eine stressauslösende Situation werden zahlreiche Systeme des Körpers in bestimmter Weise reguliert. So werden das Herz-Kreislauf-System besser durchblutet, die Atmung verstärkt, der Stoffwechsel dem höheren Energieverbrauch angepasst, während gleichzeitig der Verdauungstrakt und der Sexualtrieb gehemmt werden (vgl. Dragano 2007: 71). Primär verantwortlich für diese Reaktionen sind zwei hirnphysiologische Stressachsen (u.a. Dragano 2007: 71f., Siegrist 1996: 39f., Bartholdt/Schütz 2010: 35ff.). Diese stoßen durch hormonell gesteuerte Prozesse zahlreiche weitere Anpassungsreaktionen an. Dabei wirkt die erste Stressachse, die Sympathikus-Nebennierenmark-Achse (SNN-Achse), sekundenschnell und veranlasst die Produktion der bekannten Stresshormone Noradrenalin und Adrenalin. Zusammen ermöglichen beide Hormone eine unmittelbare Reaktion des Körpers auf die Stresssituation. Wenn hierdurch eine Bewältigung des Stressors erreicht werden kann, verringert sich die Aktivierung der Achse und die Person beruhigt sich wieder. Hält der Stress aber weiter an, kommt die zweite Stressachse, die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HHNR-Achse), zum Zuge. Diese produziert etwa 30 stressrelevante Stoffe (vgl. Bartholdt/Schütz 2010: 35ff.). Darunter das wichtige Stresshormon Kortisol, welches unter anderem das Immunsystem hemmt, Entzündungen unterdrückt und den Magensäuregehalt erhöht. Eine Überproduktion von Kortisol wird im Regelfall durch ständige Rückmeldungen ans Gehirn verhindert. Anhaltender Stress stört allerdings diese Homöostase des Organismus. Das heißt, der Körper kann sich nicht mehr auf ein normales Niveau beruhigen . Als Folge verursacht der dadurch dauerhaft erhöhte Kortisolspiegel eine höhere Krankheitsanfälligkeit oder sogar den Abbau neuronaler Strukturen im Gehirn (vgl. Bartholdt/Schütz 2010: 37).
Auf welchen Ebenen Stress wirksam ist, wird in der Literatur unterschiedlich diskutiert. Dabei soll sich vorliegend auf vier Ebenen konzentriert werden (vgl. Bartholdt/Schütz 2010: 31ff.). Demnach wirkt sich Stress auf physischer, kognitiver, emotionaler und behavioraler Ebene aus.
Physisch führt Stress beispielsweise zu Herzrasen, Verdauungsproblemen, Schwitzen oder Temperaturschwankungen. Diese in gewissen Rahmen normalen Anpassungen des Körpers können beim Individuum noch weitere Stresssymptome auslösen. So etwa Nervosität durch einen starken Harndrang in unpassenden Situationen. Auf kognitiver Ebene können Denk- und Konzentrationsstörungen auftreten. Stress kann dazu führen, dass aufgrund einer Problemfixierung der Blick für andere Dinge verloren geht. Es können Denkblockaden, -störungen oder die klassische Leere im Kopf auftreten (vgl. Litzcke/Schuh 2010: 24f.). Neben der Gedächtnisleistung nehmen auch die Kreativität und di

Erscheint lt. Verlag 12.2.2015
Sprache deutsch
Maße 155 x 220 mm
Gewicht 190 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Erwachsenenbildung
Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Bildung • Einfluss • Gesundheit
ISBN-10 3-95850-897-9 / 3958508979
ISBN-13 978-3-95850-897-2 / 9783958508972
Zustand Neuware
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