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Pionierarbeit

Die ersten Professorinnen für Frauen- und Geschlechterforschung an deutschsprachigen Hochschulen 1984-2014

(Autor)

Buch | Softcover
325 Seiten
2015
Campus (Verlag)
978-3-593-50301-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Pionierarbeit - Ulla Bock
CHF 48,95 inkl. MwSt
Politik der Geschlechterverhältnisse
Die Frauen- und Geschlechterforschung ist noch relativ jung. Ulla Bock hat Wissenschaftlerinnen der Jahrgänge 1934 bis 1949 befragt, die die ersten Professuren für Frauen- und Geschlechterforschung innehatten. Die Interviews beleuchten Prozesse der Institutionalisierungvon Geschlechterforschung an den Hochschulen ebenso wie Handlungsimpulse, Entwicklungslinien und Brüche: ein Stück Wissenschaftsgeschichte und ein Beitrag zum Dialog zwischen den Generationen.

Ulla Bock, Dr. phil., ist Geschäftsführerin der Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauen-und Geschlechterforschung an der FU Berlin.

Einleitung9
1Was sind Genderprofessuren?18
2Datengrundlage24
2.1Grundgesamtheit25
2.2Ausgewählte Interviewpartnerinnen (Sample)27
2.2.1Professuren (Stellen)28
2.2.2Professorinnen (Stelleninhaberinnen)29
3Zeiten des Umbruchs und des Aufbruchs32
3.1Die Neuen Frauenbewegungen und der Weg der Frauen in die Wissenschaft(en)37
3.1.1Die Institutionalisierung der Frauenforschung in den Hochschulen41
3.1.2Erste Frauenforschungsprofessuren an deutschsprachigen Hochschulen44
3.1.3Denominationen im Spiegel wissenschaftlicher und politischer Konjunkturen52
3.1.4Ungleichzeitige Entwicklungen: Deutschland - Österreich - Schweiz55
3.2Wandel der europäischen Hochschullandschaften durch die Bologna-Erklärung62
3.3Genderprofessuren und Generationenwechsel64
4Genderprofessorinnen im Gespräch70
4.1Berufsbiografien71
4.1.1Ziele zu Beginn der akademischen Laufbahn72
4.1.2Bedeutung der Frauenbewegung83
4.1.3Vorbilder auf dem Weg zur Professur96
4.1.4Erfahrungen mit Förderung104
4.1.5Motivation für die Bewerbung auf eine "Genderprofessur"117
4.1.6Reaktionen von Kolleginnen und Kollegen129
4.1.7Integration in die Fachdisziplin140
4.1.8Auswirkungen der Beschäftigung mit Frauen- und Geschlechterforschung auf die akademische Laufbahn145
4.1.9Raum für Selbstbestimmung149
4.1.10Anerkennung und Wertschätzung?153
4.1.11Chancen und Möglichkeiten, Einschränkungen und Hindernisse157
4.1.12Bedeutung von (Frauen-)Netzwerken161
4.1.13Rückblicke auf die eigene Hochschultätigkeit174
4.2Wissenschaftliche und politische Bedeutung von Genderprofessuren180
4.2.1Genderprofessuren im Kontext der Frauenbewegung181
4.2.2Frauen- und Geschlechterforschung - ein eigenständiges Fach?186
4.2.3Gender-Wissen - Bewegung vom Rand ins Zentrum der Disziplinen?193
4.2.4Sind Genderprofessuren nach wie vor erforderlich?198
4.2.5Bereitschaft der Hochschulen, Genderprofessuren zu institutionalisieren203
4.2.6Genderprofessuren und das Konzept Diversity210
4.2.7Männer als Inhaber von Genderprofessuren220
4.2.8Generationenunterschiede226
5Wider den Verlust des Erfahrungswissens in der Frauen- und Geschlechterforschung243
Anhang252
Kurzporträts der Interviewpartnerinnen252
Tabellen.293
Literatur301
Personenregister321

"Inhaltlich beeindruckend ist die häufig intensive Involvierung der Protagonistinnen in Frauen- und soziale Bewegungen, ihre Einsichten in die Bedeutung von Mentor_innen, Vorbildern, Netzwerken und Verbündete sowie erfahrene Anerkennung und Ablehnung.", WeiberDiwan, 06.07.2016

»Inhaltlich beeindruckend ist die häufig intensive Involvierung der Protagonistinnen in Frauen- und soziale Bewegungen, ihre Einsichten in die Bedeutung von Mentor_innen, Vorbildern, Netzwerken und Verbündete sowie erfahrene Anerkennung und Ablehnung.«, WeiberDiwan, 06.07.2016

Die Einrichtung von Professuren mit einer Voll- oder Teil-Denomination für Frauen- und Geschlechterforschung seit Anfang der 1980er-Jahre hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Frauen- und Geschlechterforschung als ein neues wissenschaftliches Feld entwickeln und ausdifferenzieren konnte. Heute ist dieser Forschungsbereich aus den Einleitung
Die Einrichtung von Professuren mit einer Voll- oder Teil-Denomination für Frauen- und Geschlechterforschung seit Anfang der 1980er-Jahre hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Frauen- und Geschlechterforschung als ein neues wissenschaftliches Feld entwickeln und ausdifferenzieren konnte. Heute ist dieser Forschungsbereich aus den Hochschulen nicht mehr wegzudenken. Die Genderprofessuren bilden Knotenpunkte in den disziplinären wie interdisziplinären Netzwerken der Frauen- und Geschlechterforschung, in denen wissenschaftstheoretische und wissenschaftspolitische Informationen ausgetauscht und strategische Diskussionen über die institutionelle Verankerung des Forschungsgebiets in der Wissenschaft geführt werden.
In der vorliegenden Studie stehen Wissenschaftlerinnen im Mittelpunkt, die als "erste sichtbare Generation" (Kahlert 2006: 107) eine Professur mit einer Voll- oder Teildenomination für Frauen- und Geschlechterforschung innehatten. Die Älteste unter ihnen ist Jahrgang 1934 und die Jüngsten wurden 1949 geboren; sie sind - mit wenigen Ausnahmen - mittlerweile emeritiert bzw. pensioniert. Diese Hochschullehrerinnen mussten sich mit Vorurteilen und Widerständen auseinandersetzen, die sich oft gegen Frauen im Wissenschaftsbetrieb überhaupt, insbesondere aber gegen die von ihnen behandelten Themen richteten. Sie haben wesentlich dazu beigetragen, Frauen als Forschende und Lehrende in der Wissenschaft sichtbar zu machen und die Frauen- und Geschlechterforschung in den Hochschulen institutionell zu verankern. Als Wegbereiterinnen für nachfolgende Generationen haben sie Pionierarbeit geleistet.
Mit 38 dieser insgesamt 65 Genderprofessorinnen an deutschsprachigen Hochschulen wurden zwischen Februar 2012 und September 2013 Interviews geführt. Die Aussagen der Gesprächspartnerinnen wurden thematisch geordnet und auszugsweise in einen kontextualisierenden Fließtext eingebunden. Zudem wurden wichtige Informationen der wissenschaftlichen Biografie jeder Einzelnen zu Kurzporträts zusammengefasst, die im Anhang abgedruckt sind.
Als Pool für die Auswahl der Interviewpartnerinnen diente die Berliner "Datenbank für Professuren mit einer Voll- oder Teil-Denomination für Frauen- und Geschlechterforschung an deutschsprachigen Hochschulen" (kurz: "Berliner Datenbank Genderprofessuren"). Die Gespräche wurden mithilfe eines zweigeteilten Interviewleitfadens strukturiert. Im ersten Teil des Interviews ging es darum, wie sich die Befragten die eigene akademische Laufbahn im Rückblick vergegenwärtigen und wie sie sich im Sinne Pierre Bourdieus im Feld der Wissenschaft positionieren konnten: Hatten sie bereits zu Beginn ihres Studiums bzw. ihrer wissenschaftlichen Qualifikationsphase Ziele, auf die sie hinarbeiten wollten? Gab es (weibliche) Vorbilder, die ihnen eine Orientierung geben konnten, und Personen oder Institutionen und Förderprogramme, durch die sie konkrete Unterstützung erfahren haben? Welche Motive lagen ihrer Bewerbung auf eine Frauenforschungs- bzw. Genderprofessur zugrunde? Inwieweit war diese Professur im unmittelbaren Fachkollegium und darüber hinaus in der Scientific Community eingebettet und angesehen? Haben sie für ihre wissenschaft-liche Leistungen Anerkennung und Wertschätzung erfahren? Welche Ein-schränkungen und Behinderungen haben sie erlebt? Welche Bedeutung messen sie den Frauennetzwerken inner- und außerhalb der Hochschulen bei, die sie zum Teil selbst mit aufgebaut haben? Am Ende dieses berufs-biografischen ersten Gesprächsteils stand die Frage, ob die jeweilige Interviewpartnerin im Rückblick auf ihre Hochschultätigkeit ihren beruflichen We

Erscheint lt. Verlag 2.4.2015
Reihe/Serie Politik der Geschlechterverhältnisse ; 55
Verlagsort Frankfurt
Sprache deutsch
Maße 143 x 216 mm
Gewicht 405 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Sozialwissenschaften Soziologie Gender Studies
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Frauenbewegung • Frauenforschung • Frauenkarriere • Gender • Geschlecht • Geschlechterforschung • Hochschulforschung • Karriere • Karrierewege
ISBN-10 3-593-50301-8 / 3593503018
ISBN-13 978-3-593-50301-1 / 9783593503011
Zustand Neuware
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