Inwieweit ist Bourdieus Begriff des Habitus auf Städte übertragbar? Eine Auseinandersetzung mit einem neuen Ansatz in der Stadtsoziologie
Diplomica Verlag
978-3-95850-589-6 (ISBN)
Christel Kohls wurde 1957 in St. Ingbert geboren. Sie arbeitete zunächst als kaufmännische Angestellte und begann 1990 das Studium der Sozialen Arbeit in Saarbrücken, das sie 1994 abschloss. Seit 1995 arbeitet sie als pädagogische Fachkraft in einer Beratungsstelle für wohnungslose Jugendliche und junge Erwachsene. Parallel studierte sie an der Fernuniversität in Hagen Soziologie, Philosophie und Erziehungswissenschaften. Dieses Studium schloss sie 2014 mit dem Magistra Artium ab. Ganz im Sinne Bourdieu´s geht es der Autorin darum, Sozialwissenschaft, die sich oft als ein reiner Ego-Betrieb ausweist, durch eine theoretische Durchdringung der pädagogischen Praxis „zu leben“. Für sie ist Soziale Arbeit immer auch Gesellschaftskritik.
Textprobe: Kapitel 2.4, Sozialer Raum und Lebensstile: Bei dem von Bourdieu entwickelten Konstrukt des sozialen Raumes handelt es sich um eine abstrakte Darstellung (vgl. Bourdieu 1982: 277). Dieser Raum ist statisch und erfasst die Totalität von Positionen. Wie Bollnow unterscheidet auch Bourdieu nach unterschiedlichen Räumen, so stellt er dem sozialen Raum den praktischen Raum der Alltagsexistenz gegenüber und zieht eine Parallele bezüglich des Verhältnisses dieser Räume zu einander : Der hier konstruierte Raum ( ) verhält sich zum praktischen Raum der Alltagsexistenz mit seinen Abständen, die man einhält oder markiert, und seinen Nächsten, die ferner sein können als jeder Fremde, wie der geometrische Raum zum hodologischen Raum der Alltagsexistenz mit seinen Lehrstellen und Diskontinuitäten (ebd.: 277). Bourdieu vermeidet bewusst oder unbewusst den Begriff der Gesellschaft. Der soziale Raum, der aus unterschiedlichen Feldern besteht, kann allerdings der Gesellschaft gleichgesetzt werden. Eine vollständige Aufzählung vorhandener Felder ist nicht möglich, da es unendlich viele Felder gibt bzw. geben kann. Einige bedeutende Felder sind: das Feld der Wirtschaft, das Feld der Politik, das Feld der Künste, das Feld der Wissenschaft. Die Struktur eines Feldes ist bestimmt durch die Verteilungsstruktur der unterschiedlichen Kapitalsorten. Der soziale Raum wird quasi belebt durch das permanente Ringen der Akteure um Positionserhalt oder Positionsveränderung und dabei entstehen wiederum objektiv klassifizierbare Praxisformen sowie nicht minder objektive und selbst wieder klassifizierbare Klassifikationsverfahren (ebd: 277), also Verfahren des Bewertens und Beurteilens. Erzeugungsprinzip beider sozialen Akte, also der gezeigten Praxisformen wie der Klassifikationsverfahren ist laut Bourdieu der Habitus, und in der Dialektik zwischen beiden entsteht ein weiterer Raum: der Raum der Lebensstile bzw. die repräsentierte soziale Welt (ebd.: 278). Entwickelt hat Bourdieu das Modell des sozialen Raumes wie das des Raums der Lebensstile in der Auseinandersetzung mit Weber schen Begriffen Klasse und Stand. Bourdieu betont, dass alle Züge, die Max Weber dem Stand zuschreibt, zur symbolischen Ordnung gehören (Bourdieu 1970: 59). Während Klassen sich durch ihre symbolischen Beziehungen zueinander auszeichnen (vgl. ebd.: 57), unterscheiden sich die Stände nach der Art des Konsums und sind weniger durch ein Haben Sein
Sprache | deutsch |
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Maße | 155 x 220 mm |
Gewicht | 150 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Allgemeine Soziologie |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Spezielle Soziologien | |
Schlagworte | Bourdieu, Pierre • Eigenlogik der Stadt • Habitus • Habituskonzept • Handlungsmuster • Paradigmenwechsel • Stadtforschung • Stadtsoziologie |
ISBN-10 | 3-95850-589-9 / 3958505899 |
ISBN-13 | 978-3-95850-589-6 / 9783958505896 |
Zustand | Neuware |
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