Rollenklarheit und Zufriedenheit: Neue Erkenntnisse der Sportpsychologie
Bachelor + Master Publishing (Verlag)
978-3-95820-027-2 (ISBN)
Das Ziel der vorliegenden Studie war es das Bestehen eines möglichen Zusammenhangs zwischen der Wahrnehmung der Rollenklarheit und Zufriedenheit der Athleten im Sport zu überprüfen. Wie auch in den verwandten Studien wurde ein klarer Zusammenhang zwischen der steigenden Rollenklarheit und der wachsenden Zufriedenheit der Sportler festgestellt. Somit trägt die Arbeit zu der wissenschaftlichen Erforschung der psychologischen Aspekte im Mannschaftssport und liefert interessante Informationen zu den neusten theoretischen Modellen im Sport.
Artur Sayenko machte seinen Abschluss an der renommierten Deutschen Sporthochschule in Köln. Sein Studium mit dem Schwerpunkt Sportmanagement und Kommunikation machte ihn auf die psychologischen Aspekte des Sports aufmerksam, weshalb er sich entschied diese Thematik im Rahmen seiner Abschlussarbeit zu vertiefen. Neben der wissenschaftlichen Erforschung rundet er sein Profil mit der jahrelangen Bindung und Leidenschaft für den Sport ab.
Textprobe:
Kapitel 2.2, Theoretische Konzepte der Rollenwahrnehmung:
Bevor die verschiedenen Typologien der Rollenkonzepte aufgezählt und erläutert werden, ist es von großer Notwendigkeit zu verdeutlichen, wie die Rolleninformationen an die Personen in Gruppen übertragen werden.
Eys, Schinke und Jeffery (2007) nutzen hierfür das role episode model von Kahn, Wolfe, Qiunn, Snoek, und Rosenthal (1964), wobei das Konstrukt aktualisiert und an den Sportkontext angepasst wurde (s. Abb. 2). In dem Modell werden fünf Vorgänge der Rolleninformationsübertragung visualisiert, wobei der Rollensender (role sender) die Bündel an Erwartungen (Dahrendorf, 2010, 35) an den Rollenempfänger (focal person) kommuniziert. Im Sport würde es bedeuten, dass beispielsweise der Trainer einer Mannschaft (role sender) seine Rollenerwartungen an die Athleten (focal persons) übermittelt. Es ist aber auch möglich, dass ein Individuum simultan role sender und focal person ist d.h. der Trainer stellt Erwartungen an das Team, kriegt aber auch seine Rollenvorgaben von der Teammanagement-Abteilung übermittelt (vgl. Eys u.a. 2007).
Wie bereits erwähnt, wird das Modell durch fünf verschiedene Vorgänge (Events) beschrieben. Beim ersten Vorgang entwickelt der role sender bestimmte Rollenerwartungen für die focal person d.h. beispielsweise der Trainer entscheidet sich darüber welchen Athleten er welche Position bzw. Rolle zuweisen soll. Anschließend wird der Rollendruck ausgeübt (Event 2) sprich der Rollenempfänger wird mit den an ihn gestellten Erwartungen konfrontiert (Event 3). Der Rollenempfänger reagiert (Event 4) und zeigt ein rollenkonformes bzw. rolleninkonformes Verhalten. Schließlich nimmt der role sender das Rollenverhalten wahr und kann seine Erwartungen dementsprechend verändern oder beibehalten. Ergänzend zu diesen Vorgängen können viele externe Einflüsse (Event 5), wie z.B. die situationsbedingten Faktoren sowie role- oder focal bezogene Faktoren, die Rolleninformationsübertragung stören bzw. fördern.(Eys, Carron, Beauchamp & Bray, 2005).
2. 3, Aspekte der sozialen Rollen:
In der Wissenschaftsliteratur haben sich zwei verschiedene Herangehensweisen der Kategorisierung von Rollen herauskristallisiert (Cotterill, 2013).
Die erste Unterscheidung stammt von Bales und Slater (1955), welche die sozialen Rollen nach ihren Funktionen aufteilt. Hierbei wird es zwischen den aufgabenbezogenen und sozialorientierten Rollenverteilungen unterschieden: [...] the task specialist can be thought of as representing the task values of the members. The social-emotional specialist represents other values and attitudes [...]. (S. 298). Dabei richtet sich die aufgabenbezogene Rolle auf die Ziele und Aufgaben der Gruppe, während die sozialorientierte Rolle für den Zusammenhalt und Harmonie der Gruppe zuständig sein könnte. Bales und Slater (1955) betonen aber, dass die beiden Funktionen in einer Rolle vereint werden können, wobei diese Person meist auch der Leader der Gruppe ist: Leadership [...] (is) attributed to that member [...] who best symbolizes the weighted combination [...] of (this) two specialized functions. (S. 298).
Die zweite Herangehensweise, entwickelt von Edward Mabry und Richard Barnes, wird von Cotterill (2013) erläutert. Dieser Ansatz nimmt eine andere Unterteilung der sozialen Rollen vor, nämlich die Unterscheidung nach den formellen und informellen Rollen. Die formellen Rollen werden in einer Organisation oder (um dem Sportkontext gerecht zu werden) in einer Mannschaft offiziell zugewiesen (Cotterill, 2013). Carron und Hausenblas (1998) führen diesbezüglich die spezifischen Positionen im Basketball als Beispiele auf: power forward, point guard oder small forward. Dabei betonen sie die Wichtigkeit der klaren Struktur für gute Leistungen in einer Mannschaft (vgl. S. 158). Die informellen Rollen sind im Gegensatz zu den formellen weniger erforscht und schwieriger wissenschaftlich zu fundieren (Cotteril, 2013).
Erscheint lt. Verlag | 10.7.2014 |
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Reihe/Serie | Bachelorarbeit |
Sprache | deutsch |
Maße | 190 x 270 mm |
Gewicht | 146 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Allgemeine Soziologie |
Schlagworte | Basketball • Rollentheorie |
ISBN-10 | 3-95820-027-3 / 3958200273 |
ISBN-13 | 978-3-95820-027-2 / 9783958200272 |
Zustand | Neuware |
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