Zum Zusammenspiel von Ãffentlichkeitsarbeit und Journalismus in der Senatsberichtserstattung einer Ost- und einer West-Berliner Tageszeitung
Eine Untersuchung unter Berücksichtigung der Agenturberichterstattung
Seiten
1997
diplom.de (Verlag)
978-3-8386-0277-6 (ISBN)
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978-3-8386-0277-6 (ISBN)
Magisterarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Printmedien, Presse, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Das Zusammenspiel von Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit bei der Entstehung von Medieninhalten war die übergeordnete Fragestellung dieser Arbeit. Ausgangspunkt bildete die Erkenntnis, daß Öffentlichkeitsarbeit maßgeblichen Einfluß auf die Berichterstattung ausübt. Zur empirischen Überprüfung der Forschungsfrage wurde die landespolitische Berichterstattung einer Ost- und einer West- Berliner Zeitung daraufhin untersucht, in welcher Weise Quellen der Öffentlichkeitsarbeit der Berliner Landesregierung genutzt werden. Ziel der quantitativen Inhaltsanalyse war es, Aufschlüsse über die Selektions- und Auswahlentscheidungen der untersuchten Zeitungen zu erhalten, den Umgang mit den ausgewählten Pressemitteilungen zu verfolgen und Erkenntnisse über Fehlerquellen in diesem Prozeß der Informationsverarbeitung zu gewinnen.
Von Interesse waren dabei nicht nur generelle Aussagen über das Zusammenwirken von Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit sondern auch die Frage, inwiefern sich eine typische Ost-Berliner Zeitung anders verhält, als eine Zeitung aus dem Westteil Berlins.
Zur Annäherung an die Untersuchungsfrage wurden Forschungsansätze der empirischen Kommunikationswissenschaft aufgegriffen, die sich mit Selektionsprozessen in den Massenmedien beschäftigen. Anknüpfungspunkte bildeten Studien, die Öffentlichkeitsarbeit als maßgebliche Einflußgröße hinterfragen. Ausgehend von der Erkenntnis, daß Nachrichtenfaktoren auch für die den Medien vorgelagerte Öffentlichkeitsarbeit Gültigkeit haben, wurde das Forschungskonzept um den Nachrichtenwertansatz erweitert.
Vor diesem theoretischen Hintergrund erfolgte die Umsetzung der Leitfragen anhand einer zweimonatigen Analyse der Berichterstattung der Berliner Morgenpost und der Berliner Zeitung, denen das Informationsangebot des Landespressedienstes gegenübergestellt wurde. Durch das gewählte Untersuchungsinstrumentarium war es ebenfalls möglich, Aufschluß über Fehler im Prozeß der Informationsverarbeitung zu erhalten.
Für beide Zeitungen stellt Öffentlichkeitsarbeit des Senats die wichtigste externe Quelle ihrer Landesberichterstattung dar. Die Berliner Zeitung baut ihre Berichterstattung stärker auf Öffentlichkeitsarbeit auf, als die Berliner Morgenpost. Allerdings blieben übernommene Pressemitteilungen im Falle einer Übernahme weniger unbearbeitet, das heißt sie werden häufiger durch zusätzliche Recherchen ergänzt. Der größere Aufwand der Berliner Zeitung bei der Nachbearbeitung wird auch durch eine vielfältigere Struktur der zur Ergänzung der Öffentlichkeitsarbeit herangezogenen Quellen deutlich, wobei Eigenrecherche besonders hervortrat. Diente Öffentlichkeitsarbeit als Quelle, so blieb sie in der überwiegenden Zahl der Artikel beider Zeitungen die einzige Quelle. Öffentlichkeitsarbeit führte vorwiegend dazu, journalistische Aktivitäten zu vermindern, als anzuregen. Artikel, in den Öffentlichkeitsarbeit als Anstoß zu eigenen Recherchen diente, waren verschwindend gering, wobei die Berliner Zeitung aber etwas besser abschnitt.
Ein Einsatz von Öffentlichkeitsarbeit führte in beiden Zeitungen auch dazu, daß weitere Handlungs-/Informationsträger als die des Senats vielfach ausgeblendet blieben. Mit zunehmendem Einsatz von Öffentlichkeitsarbeit stieg auch die Tendenz, die Quellen im Text zu verschweigen, wodurch sich - in negativer Hinsicht - besonders die Berliner Zeitung hervorhob. Die Kennzeichnung der Beiträge in der Statuszeile nutzten beide Zeitungen zur Verschleierung von Quellen der Senats-Öffentlichkeitsarbeit, wenn auch in unterschiedlicher Weise.
Die thematische Schwerpunktsetzung der beiden Zeitungen erfolgt nach ähnlichen Gesichtspunkten, die im wesen...
Das Zusammenspiel von Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit bei der Entstehung von Medieninhalten war die übergeordnete Fragestellung dieser Arbeit. Ausgangspunkt bildete die Erkenntnis, daß Öffentlichkeitsarbeit maßgeblichen Einfluß auf die Berichterstattung ausübt. Zur empirischen Überprüfung der Forschungsfrage wurde die landespolitische Berichterstattung einer Ost- und einer West- Berliner Zeitung daraufhin untersucht, in welcher Weise Quellen der Öffentlichkeitsarbeit der Berliner Landesregierung genutzt werden. Ziel der quantitativen Inhaltsanalyse war es, Aufschlüsse über die Selektions- und Auswahlentscheidungen der untersuchten Zeitungen zu erhalten, den Umgang mit den ausgewählten Pressemitteilungen zu verfolgen und Erkenntnisse über Fehlerquellen in diesem Prozeß der Informationsverarbeitung zu gewinnen.
Von Interesse waren dabei nicht nur generelle Aussagen über das Zusammenwirken von Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit sondern auch die Frage, inwiefern sich eine typische Ost-Berliner Zeitung anders verhält, als eine Zeitung aus dem Westteil Berlins.
Zur Annäherung an die Untersuchungsfrage wurden Forschungsansätze der empirischen Kommunikationswissenschaft aufgegriffen, die sich mit Selektionsprozessen in den Massenmedien beschäftigen. Anknüpfungspunkte bildeten Studien, die Öffentlichkeitsarbeit als maßgebliche Einflußgröße hinterfragen. Ausgehend von der Erkenntnis, daß Nachrichtenfaktoren auch für die den Medien vorgelagerte Öffentlichkeitsarbeit Gültigkeit haben, wurde das Forschungskonzept um den Nachrichtenwertansatz erweitert.
Vor diesem theoretischen Hintergrund erfolgte die Umsetzung der Leitfragen anhand einer zweimonatigen Analyse der Berichterstattung der Berliner Morgenpost und der Berliner Zeitung, denen das Informationsangebot des Landespressedienstes gegenübergestellt wurde. Durch das gewählte Untersuchungsinstrumentarium war es ebenfalls möglich, Aufschluß über Fehler im Prozeß der Informationsverarbeitung zu erhalten.
Für beide Zeitungen stellt Öffentlichkeitsarbeit des Senats die wichtigste externe Quelle ihrer Landesberichterstattung dar. Die Berliner Zeitung baut ihre Berichterstattung stärker auf Öffentlichkeitsarbeit auf, als die Berliner Morgenpost. Allerdings blieben übernommene Pressemitteilungen im Falle einer Übernahme weniger unbearbeitet, das heißt sie werden häufiger durch zusätzliche Recherchen ergänzt. Der größere Aufwand der Berliner Zeitung bei der Nachbearbeitung wird auch durch eine vielfältigere Struktur der zur Ergänzung der Öffentlichkeitsarbeit herangezogenen Quellen deutlich, wobei Eigenrecherche besonders hervortrat. Diente Öffentlichkeitsarbeit als Quelle, so blieb sie in der überwiegenden Zahl der Artikel beider Zeitungen die einzige Quelle. Öffentlichkeitsarbeit führte vorwiegend dazu, journalistische Aktivitäten zu vermindern, als anzuregen. Artikel, in den Öffentlichkeitsarbeit als Anstoß zu eigenen Recherchen diente, waren verschwindend gering, wobei die Berliner Zeitung aber etwas besser abschnitt.
Ein Einsatz von Öffentlichkeitsarbeit führte in beiden Zeitungen auch dazu, daß weitere Handlungs-/Informationsträger als die des Senats vielfach ausgeblendet blieben. Mit zunehmendem Einsatz von Öffentlichkeitsarbeit stieg auch die Tendenz, die Quellen im Text zu verschweigen, wodurch sich - in negativer Hinsicht - besonders die Berliner Zeitung hervorhob. Die Kennzeichnung der Beiträge in der Statuszeile nutzten beide Zeitungen zur Verschleierung von Quellen der Senats-Öffentlichkeitsarbeit, wenn auch in unterschiedlicher Weise.
Die thematische Schwerpunktsetzung der beiden Zeitungen erfolgt nach ähnlichen Gesichtspunkten, die im wesen...
Sprache | deutsch |
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Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 346 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Kommunikation / Medien ► Allgemeines / Lexika |
Sozialwissenschaften ► Kommunikation / Medien ► Medienwissenschaft | |
ISBN-10 | 3-8386-0277-3 / 3838602773 |
ISBN-13 | 978-3-8386-0277-6 / 9783838602776 |
Zustand | Neuware |
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