Die Kulturgeschichte und Entwicklung der Popkultur Techno in Berlin seit ihren Anfängen
Kulturelle Identität, Protest, Abschottung, selbstinszenatorischer Erfindungsreichtum und seine Vermarktung
Seiten
2006
diplom.de (Verlag)
978-3-8324-9664-7 (ISBN)
diplom.de (Verlag)
978-3-8324-9664-7 (ISBN)
Magisterarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medienökonomie, -management, Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Kommunikationswissenschaften, Publizistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
In Berlin hat sich seit dem Mauerfall eine neue Jugendkultur etabliert, die allgemein als Technoszene bezeichnet wird. Diese deutschlandweite Jugendbewegung entwickelte sich auf besondere Art und Weise; dazu weiter unten mehr. Von hier gingen und gehen weiterhin wichtige trendsetzende Impulse aus, was Musik, Mode, Parties und die besondere Clubszene made in Berlin betrifft. Zudem wird in Berlin das Kulturgut der Technoszene heute von jenen professionell vermarktet, die seit den ersten Technoparties mit dabei waren und, als die Vorreiter von damals, heute große Teile des Erlebnismarktes um die Technokultur mit ihren Ereignissen und Produkten bedienen; sie kommen weiter unten zu Wort. In Berlin liegen Szenekreativität, der Spaß an der Kultur und das harte Vermarktungsgeschäft sehr nah beisammen.
In der Technoszene manifestieren sich zudem der Zeitgeist, der Kultur- und Wertewandel seiner 16-29jährigen Zielgruppe deutlich im metropolitanen Geschehen, vollzieht man die neuen Ausdrucksformen nach und ordnet man sie in den gesellschaftlichen Kontext ein.
Die Extension der Technoszene ist international. Ihre Mitglieder kommunizieren weltweit miteinander. Parties, Musik, Mode, Lebensstil, Kunst und Gedankengut aus Berlin befruchten sich und korrespondieren mit vergleichbaren Kreativprodukten Gleichgesinnter aus New York, London, Detroit oder Stockholm. Berlin ist wichtige Schnittstelle eines globalen Techno-Undergrounds .
Stilprägendes und identitätsstiftendes Element im Techno-Underground ist das Rebellorische. Aus Sicht der Konsumenten rebelliert Technokultur eben durch ihre Inkonsumerabilität. Das klingt paradox, vergegenwärtigt man sich die gigantischen Ausmaße des Konsums von Techno-Produkten, muß sie eher als Denkrichtung interpretiert werden. Es gehört zum persönlichen Stil der Technokonsumenten, möglichst neue, noch nicht als Massenware geltende Technoprodukte zu konsumieren. Techno, so seine ursprüngliche Idee, sollte eben nicht von der alles verschlingenden Unterhaltungsindustrie kopiert werden können. Teile der Szene sind permanent damit beschäftigt, Neues zu schaffen, was wenigstens eine bestimmte Zeit lang nicht industriell kopiert werden kann.
Das Unbehagen im Techno-Underground, als gewöhnliche Mainstream-Kultur adaptiert zu werden, zwingt seine kreativen Innovationskräfte zu Trend- und Zeichenerneuerungen innerhalb der Kultur in bisher nie gekannter Schnelligkeit. Nur durch die permanent wechselnden Zeichenstrukturen und Bedeutungsschemata der Techno-Produktpalette wird eine kontinuierliche Irritation und Orientierungslosigkeit auf dem Szene-Markt erzeugt , die einzig versteht, wer in den szeneinternen Kommunikationsnetzwerken integriert ist. Diese Irritationsstrategien immer schnellerer Zeichenfluktuationen sind Garanten der zeitlich begrenzten Inkonsumerabilität neuer Trendwellen durch die Massen jugendlicher Käufer. Insgesamt ist die Technoszene bereits von der Unterhaltungsindustrie entdeckt und dekodiert worden.
Doch die Produkte der als veraltet angesehenen Trendwellen werden nicht mehr verkauft. Szeneinterne Unternehmen erhalten sich so die Marketing-Power, für all ihre Produkterneuerungen die exklusiven Käuferschichten innerhalb der Szene anzusprechen. Diesem Vorgang widmet sich vor allem Kapitel 4.
So meint das Wort Underground innerhalb der Technoszene vor allem die Elite der Erneuerer, die nicht rein profitorientiert, sondern sozusagen im Dienst der Sache , kreativ begeistert neue Musik, Mode oder Parties erfinden. Bewährt sich dieses im Underground, und der umfaßt hier auch jene trendbewußten Konsumenten erneuerter Szenekultur, so wird die Trendwelle irgendwann bekannter, d...
In Berlin hat sich seit dem Mauerfall eine neue Jugendkultur etabliert, die allgemein als Technoszene bezeichnet wird. Diese deutschlandweite Jugendbewegung entwickelte sich auf besondere Art und Weise; dazu weiter unten mehr. Von hier gingen und gehen weiterhin wichtige trendsetzende Impulse aus, was Musik, Mode, Parties und die besondere Clubszene made in Berlin betrifft. Zudem wird in Berlin das Kulturgut der Technoszene heute von jenen professionell vermarktet, die seit den ersten Technoparties mit dabei waren und, als die Vorreiter von damals, heute große Teile des Erlebnismarktes um die Technokultur mit ihren Ereignissen und Produkten bedienen; sie kommen weiter unten zu Wort. In Berlin liegen Szenekreativität, der Spaß an der Kultur und das harte Vermarktungsgeschäft sehr nah beisammen.
In der Technoszene manifestieren sich zudem der Zeitgeist, der Kultur- und Wertewandel seiner 16-29jährigen Zielgruppe deutlich im metropolitanen Geschehen, vollzieht man die neuen Ausdrucksformen nach und ordnet man sie in den gesellschaftlichen Kontext ein.
Die Extension der Technoszene ist international. Ihre Mitglieder kommunizieren weltweit miteinander. Parties, Musik, Mode, Lebensstil, Kunst und Gedankengut aus Berlin befruchten sich und korrespondieren mit vergleichbaren Kreativprodukten Gleichgesinnter aus New York, London, Detroit oder Stockholm. Berlin ist wichtige Schnittstelle eines globalen Techno-Undergrounds .
Stilprägendes und identitätsstiftendes Element im Techno-Underground ist das Rebellorische. Aus Sicht der Konsumenten rebelliert Technokultur eben durch ihre Inkonsumerabilität. Das klingt paradox, vergegenwärtigt man sich die gigantischen Ausmaße des Konsums von Techno-Produkten, muß sie eher als Denkrichtung interpretiert werden. Es gehört zum persönlichen Stil der Technokonsumenten, möglichst neue, noch nicht als Massenware geltende Technoprodukte zu konsumieren. Techno, so seine ursprüngliche Idee, sollte eben nicht von der alles verschlingenden Unterhaltungsindustrie kopiert werden können. Teile der Szene sind permanent damit beschäftigt, Neues zu schaffen, was wenigstens eine bestimmte Zeit lang nicht industriell kopiert werden kann.
Das Unbehagen im Techno-Underground, als gewöhnliche Mainstream-Kultur adaptiert zu werden, zwingt seine kreativen Innovationskräfte zu Trend- und Zeichenerneuerungen innerhalb der Kultur in bisher nie gekannter Schnelligkeit. Nur durch die permanent wechselnden Zeichenstrukturen und Bedeutungsschemata der Techno-Produktpalette wird eine kontinuierliche Irritation und Orientierungslosigkeit auf dem Szene-Markt erzeugt , die einzig versteht, wer in den szeneinternen Kommunikationsnetzwerken integriert ist. Diese Irritationsstrategien immer schnellerer Zeichenfluktuationen sind Garanten der zeitlich begrenzten Inkonsumerabilität neuer Trendwellen durch die Massen jugendlicher Käufer. Insgesamt ist die Technoszene bereits von der Unterhaltungsindustrie entdeckt und dekodiert worden.
Doch die Produkte der als veraltet angesehenen Trendwellen werden nicht mehr verkauft. Szeneinterne Unternehmen erhalten sich so die Marketing-Power, für all ihre Produkterneuerungen die exklusiven Käuferschichten innerhalb der Szene anzusprechen. Diesem Vorgang widmet sich vor allem Kapitel 4.
So meint das Wort Underground innerhalb der Technoszene vor allem die Elite der Erneuerer, die nicht rein profitorientiert, sondern sozusagen im Dienst der Sache , kreativ begeistert neue Musik, Mode oder Parties erfinden. Bewährt sich dieses im Underground, und der umfaßt hier auch jene trendbewußten Konsumenten erneuerter Szenekultur, so wird die Trendwelle irgendwann bekannter, d...
Sprache | deutsch |
---|---|
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 161 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Kommunikation / Medien ► Allgemeines / Lexika |
Sozialwissenschaften ► Kommunikation / Medien ► Medienwissenschaft | |
ISBN-10 | 3-8324-9664-5 / 3832496645 |
ISBN-13 | 978-3-8324-9664-7 / 9783832496647 |
Zustand | Neuware |
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