Gebrauchsanweisung für den Schwarzwald
Piper (Verlag)
978-3-492-27636-8 (ISBN)
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Jens Schäfer wurde 1968 im tiefsten Schwarzwald geboren. Heute lebt er als freier Drehbuchautor und Schriftsteller in Berlin. Mit Wortwitz, viel Ironie und noch mehr Zuneigung beschreibt er seine alte Heimat, in die er so oft es geht und eines Tages vielleicht ganz zurückkehrt. Von ihm erschien außerdem der mit zahlreichen Infografiken illustrierte Band »Total alles über den Schwarzwald«.
Kuckucksuhren, Kirschtorten, Bollenhüte.
Wie man sich den Schwarzwald vorstellt
If you haven't been to the Black Forest Inn, you haven't been to Minneapolis!
Der Schwarzwald und die große weite Welt
Phänotypen.
Woran man einen Schwarzwälder erkennt
Nummelangsamnummenedhuddele.
Die Sprache des Schwarzwalds
Der Wald hat's gegeben, der Wald hat's genommen.
Wie der Schwarzwald zu dem wurde, was er ist
Von Brauchtümern und Missverständnissen.
Die Insignien des Schwarzwalds
"Ein junger Architekt verliebt sich unsterblich in ein appetitliches Schwarzwaldmädchen ..."
Der Schwarzwald in Film und Fernsehen
Eine österreichische Hand und ein französischer Mordbrenner.
Geschichte und Wahrzeichen Freiburgs
Beten und einkaufen.
Das Freiburger Münster und der Münstermarkt
Bürgerfest oder Bürgerfestung?
Freiburgs Vorzeige-Stadtteil Vauban
Die Wahrheit auf dem Platz wird euch frei machen.
Der Sport-Club Freiburg
Lange Anfahrtswege zur Kunst.
Schwarzwaldmaler und Lebenskünstler
Wie man sich selbst finden kann.
Esoteriker, Spiritualisten und andere Sinnsucher im Schwarzwald
Babuschkas und Millionäre.
Die Welt zu Gast in Baden-Baden
Brägele und Schäufele.
Die Speisekarte des Schwarzwalds
Biergit, Ferdinand und andere Hochprozenter.
Die Getränkekarte des SchwarzwaldsDie Gewalt geht vom Volke aus.
Schwarzwälder in der Politik
Durch Freund- und Feindesland.
Karlsruhe und der badische Schwarzwald
Raus aus den Wäldern, rein in die Städte.
Architektonische Nachkriegsmoderne im Schwarzwald
Wie in alten Zeiten.
Bewegter Nordschwarzwald
Zurück zur Natur.
Der Nationalpark Nordschwarzwald
Koks und Kuhmist.
Die Reichen, die Schönen und die Armen des Schwarzwalds
Gehen oder bleiben?
Die Weltwälder
»Schäfer entgeht der Versuchung, die heimatlichen Gefilde und Bewohner zu verklären. Er erklärt sie und hält sie auf Distanz. Amüsant und elegant.« Stuttgarter Nachrichten 20091116
»Schäfer entgeht der Versuchung, die heimatlichen Gefilde und Bewohner zu verklären. Er erklärt sie und hält sie auf Distanz. Amüsant und elegant.«
»Anregende Lektüre für die, die hier leben oder schon oft zu Besuch waren. Eine Pflichtlektüre für die, die neu hier sind oder ihren Urlaub planen.«
Kuckucksuhren, Kirschtorten und Bollenhüte.
Wie man sich den Schwarzwald vorstellt
Egal als was Sie, lieber Leser, in den Schwarzwald kommen ob als Städtereisender oder als Gourmet, als Wanderer oder Kurgast, als Kongressteilnehmer oder als Student , bedenken Sie, dass jeder Einheimische, dem Sie begegnen, Ihnen etwas voraushat. Er lebt hier. Denn es gibt nur zwei Arten von Menschen, sagt ein Sprichwort: solche, die hier leben wollen, und solche, die das bereits tun. Im gesamten Schwarzwald sind das knapp dreieinhalb Millionen. Mehr als doppelt so viele kommen jährlich zu Besuch. Der Schwarzwald ist einer der Sehnsuchtsorte der Deutschen schlechthin, und das schon seit beinahe 200 Jahren. Die Vorstellung von einer heilen Welt kommt dem, was man vom Schwarzwald kennt oder zu kennen meint, ziemlich nahe. Gesunde Luft und mildes Klima, ansehnliche Städte und pittoreske Dörfer, Gastfreundschaft und Gemütlichkeit, geringe Arbeitslosenzahlen und gutes Essen, liberale und freundliche Menschen, die zu leben verstehen und leben lassen, und das im Einklang mit viel unberührter Natur.
Schließen Sie kurz die Augen, und denken Sie an den Schwarzwald. Was sehen Sie? Kuckucksuhren, Kirschtorten und Bollenhüte? Damit haben Sie durchaus recht. Aber lassen Sie die Insignien des Schwarzwalds mal beiseite, und denken Sie nur an die Landschaft. Was sehen Sie jetzt? Anmutige Täler und dunkle Wälder, sanfte Hügel mit mächtigen Eindachhöfen und saftige Wiesen, auf denen braunweiße Kühe grasen? Dann sehen Sie, was neunzig Prozent aller Menschen spontan zum Schwarzwald einfällt und was auch die Deutsche Post mal auf eine bunte, piktogrammisierte Briefmarke, Motiv Schwarzwald, drucken ließ. Keine Sorge, an Ihrer Einbildungskraft ist nichts verkehrt. Aber es ist nur ein Teil des Ganzen: der Südschwarzwald. Im Nord- und im Mittelschwarzwald sieht es ziemlich anders aus. Enger sind die Täler und noch dichter bewachsen. Fachwerkhäuser gibt es hier und Dörfer, in die die Sonne nur ganz selten einzudringen scheint. So viel Schatten kann auch schon mal aufs Gemüt schlagen, besonders im Winter. Und im Westen, wo die Hänge des Schwarzwalds in die sonnige Rhein ebene übergehen, prägen Felder und Weinberge das Bild.
Ein Freudenstädter, ein Triberger und ein Freiburger haben jeweils etwas anderes im Sinn, wenn sie an den Schwarzwald denken. Der Erste sieht riesige Waldflächen und hält Freudenstadt für die Hauptstadt des Schwarzwalds. Der Zweite denkt an tiefe Schluchten und empfindet die Triberger Wasserfälle als sein Zentrum (womit er geografisch gesehen recht hat). Dem Dritten fallen Freiburgs enge Gassen und das milde Klima ein, und er meint nicht nur im Zentrum des Schwarzwalds zu leben, sondern gleich in der heimlichen Hauptstadt Deutschlands. Kein Schwarzwälder denkt an das Große, Ganze, sondern immer an das Eigene, Kleine, das mit dem großen Rest wenig zu tun hat.
Nicht dass die Freudenstädter, Triberger und Freiburger ignorante Provinzler wären, die nicht über ihren Tellerrand hinausschauen. Die einzelnen Gebiete hatten einfach nie viel miteinander zu schaffen. Der Schwarzwald war jahrhundertelang so dicht und undurchdringlich, dass es kaum Verbindungen zwischen seinen einzelnen Teilen gab.
Als er im frühen Mittelalter besiedelt wurde, haben das Wiesen- oder das Kandertal in nordsüdlicher und, in Ost-West-Richtung verlaufend, das Höllen-, das Kinzig-, und das Murgtal den Bau großer Verbindungsstraßen beinahe unmöglich gemacht. Von Schienen ganz zu schweigen. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Wer im Nordschwarzwald wohnt, fährt nicht mal eben so in den Süden und umgekehrt. Wieso auch? Man hat den Schwarzwald schließlich vor der eigenen Haustür, und der genügt. Nach wie vor stehen die Fahrzeiten in keinem Verhältnis zur eigentlichen Entfernung. Will man mit der Bahn von Neustadt im Süd- nach Bad Wildbad im Nordschwarzwald fahren, muss man erst den Zug nach Freiburg nehmen, dort nach Karlsru
Erscheint lt. Verlag | 10.3.2014 |
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Reihe/Serie | Gebrauchsanweisung | Piper Taschenbuch |
Zusatzinfo | mit einer Karte |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 118 x 195 mm |
Gewicht | 288 g |
Themenwelt | Reisen ► Reiseberichte ► Deutschland |
Sozialwissenschaften | |
Schlagworte | Attraktionen • Ausflugsziele • Buch • Bücher • Freiburg • Karlsruhe • Kuckucksuhr • Mittelgebirge • Reise • Reisebericht • Reisebeschreibung • Schnee • Schwarzwaldbahn • Schwarzwald; Führer • Schwarzwaldklinik • Sehnsuchtsort • Taschenbuch • Urlaub • Wald • Wandern |
ISBN-10 | 3-492-27636-9 / 3492276369 |
ISBN-13 | 978-3-492-27636-8 / 9783492276368 |
Zustand | Neuware |
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