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Medien und Ethik - Larissa Krainer

Medien und Ethik

Zur Organisation medienethischer Entscheidungsprozesse

(Autor)

Buch | Softcover
460 Seiten
2001
kopaed (Verlag)
978-3-935686-02-0 (ISBN)
CHF 34,95 inkl. MwSt
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Larissa Krainer ist Philosophin und Kommunikationswissenschaftlerin und Mitglied des Instituts für Interventionsforschung und Kulturelle Nachhaltigkeit an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt.

1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Medien und Ethik: Vorbemerkungen;12
3;I. Die Äußerung der Meinung ist frei Grund- und Freiheitsrechte als Kernstück, Ausgangspunkt und demokratiepolitische Prämisse der Medienethik;22
3.1;I.1 Zur Geistesgeschichte einer Freiheitsidee;22
3.2;I.2 Meinungs- und Informationsfreiheit;25
3.2.1;I.2.1 Internationale Übereinkommen;26
3.2.2;I.2.2 Das nationale Recht;30
3.2.3;I.2.3 Rechte, Pflichten und Einschränkungen;37
3.3;I.3 Das Recht als medienethischer Rahmen? Eine kritische Würdigung unter Verweis auf erste Probleme und Widersprüche;40
3.3.1;I.3.1 Das Recht als Basis für Ethik;41
3.3.2;I.3.2 Die Grenzen des Rechts in Hinblick auf ethische Fragen;43
3.3.3;I.3.3 Ethische Fragen jenseits des Rechts;44
3.4;I.4 Zur Verantwortung für die erste medienethische Prämisse;50
3.4.1;I.4.1 Verantwortung der Politik;50
3.4.1.1;I.4.1.1 Das Verlangen nach der Etablierung eines Widerspruchs zu sich selbst;51
3.4.1.2;I.4.1.2 Das Verlangen nach einem Ausgleich zwischen der Sicherung von Ethik und Zensur;52
3.4.1.3;I.4.1.3 Das Verlangen nach nationalstaatlicher Gesetzgebung für globale Kommunikationsgeschehen;53
3.4.2;I.4.2 Verantwortung der Judikatur;54
3.4.3;I.4.3 Verantwortung der Wissenschaft(en);54
4;II. Wenn Freiheit nach Vielfalt fragt: Zur Problematik der Sicherung von geistigem Pluralismus im Kontext eines marktwirtschaftlichen Kräftespiels;58
4.1;II.1 Pluralismus, Vielfalt, Öffentlichkeit und Gerechtigkeit als demokratiepolitisch-ethische Ideale;61
4.2;II.2 Versuche der Operationalisierung eines demokratiepolitischen Wollens;66
4.2.1;II.2.1 Zur Geschichte einer pragmatischen Organisationsform;66
4.2.2;II.2.2 Der Betrieb und seine Funktionsweise Zur inneren Struktur von Medienbetrieben und den äußeren Bedingungen des Wachstumsprinzips;68
4.2.2.1;II.2.2.1 Zur (Un-)Meßbarkeit von Medienkonzentration;71
4.2.2.2;II.2.2.2 Zur (Un-)Meßbarkeit medialer Vielfalt;79
4.2.2.3;II.2.2.3 Meßdaten aus Österreich;80
4.2.3;II.2.3 Die Ware und ihr Charakter: Zur Kommerzialisierung von Medien und Kommunikation;83
4.3;II.3 Ethik unter ökonomischen Prämissen?;89
4.3.1;II.3.1 Ökonomie versus Meinungsvielfalt;89
4.3.1.1;II.3.1.1 Wenn in Strukturen hierarchisch über Inhalte entschieden wird;89
4.3.1.2;II.3.1.2 Wenn Werbeinteressen Umfang und Vorkommen von Inhalten diktieren;91
4.3.1.3;II.3.1.3 Wenn Inhalte sich der Form von Werbung anpassen;92
4.3.1.4;II.3.1.4 Wenn Kommerzialisierung zu Homogenisierung und Trivialisierung von Inhalten führt;94
4.3.1.5;II.3.1.5 Wenn die Freiheit des Marktes an ihren eigenen Prämissen scheitert;95
4.3.2;II.3.2 Zur Sicherung von Meinungsvielfalt;101
4.3.2.1;II.3.2.1 Probleme und Widersprüche in vorgeschlagenen Maßnahmen;102
4.3.2.2;II.3.2.2 Mögliche Indizien für Medienpluralität;109
4.4;II.4 Zur Verantwortung für die zweite medienethische Prämisse;112
4.4.1;II.4.1 Verantwortung der Politik;115
4.4.2;II.4.2 Verantwortung der Wissenschaft(en);118
4.4.3;II.4.3 Verantwortung der Medientreibenden;119
5;III. Vom Ideal zur Handlungsmaxime Wenn Individuen der Auftrag zur Umsetzung von (regulativen) Ideen ereilt;128
5.1;III.1 Journalistinnen und Journalisten;128
5.1.1;III.1.1 Presse- und Medienkodizes;133
5.1.2;III.1.2 Wenn das Objekt ins Objektiv gerät:;137
5.1.2.1;III.1.2.1Das Objektivitätskriterium zwischen (Un)Meßbarkeit und pragmatischer Umgangsform;140
5.1.2.2;III.1.2.2Exkurs I: Das Geschäft mit der Nachricht: Stück für Stück, in kleinen Dosen. Zur Problematik von journalistischen Selektionsleistungen;146
5.1.2.3;III.1.2.3 Exkurs II: Mit Zeitdruck zur Druckzeit. Zur Problematik von journalistischen Zeitabläufen im Produktionsprozeß;152
5.1.2.4;III.1.2.4Resümee: Grenzen von Objektivität und Wahrhaftigkeit als ethische Prinzipien;156
5.1.3;III.1.3 Unabhängigkeit als Maß von Distanz und Nähe;159
5.1.4;III.1.4 Kompetenzerwerb für einen kooperativen Verständigungsprozeß. Transparenz als Basis für Verantwortungsethik;1

III.1.5 Mindestens die Achtung eines ethischen Minimums - Grenzreflexion als Anforderung an einen ethischen Journalismus (S. 170-171) Neben der Erfüllung allgemeiner gesellschaftlicher Erwartungen werden an JournalistInnen aber auch durchaus konkrete Vorstellungen (vor allem in Hinblick auf Handlungsnormen) herangetragen, die sie erfüllen sollen. Diese gehen nicht selten von christlichen Grundwerten aus und werden auch dementsprechend apodiktisch als Sollens-Kataloge" (meistens von Außenstehenden) einer Berufsgruppe nahegelegt. Die Berechtigung dazu läßt sich freilich aus dem bloßen Faktum der Betroffenheit von Medieninhalten und medialen Darstellungsformen auf Seite der RezipientInnen oder der kritischen MediennutzerInnen schöpfen, wie auch aus der Teilhabe am Prozeß der Massenkommunikation. Vorausgesetzt wird hier allem Wertepluralismus zum Trotz ein kollektives Bewußtsein, das nach einem Minimal-Standard an ethischen Verhaltensformen im Sinne ethischer Essentials" ruft. Solcherart wird darauf vertraut, zu einem übergreifenden Orientierungswissen zu gelangen, ohne das ethisches Verhalten unmöglich ist". Eine solche, spezifische Blickwinkel transzendierende universalistische Ethik" beruft sich im Kern auf die Achtung jener Standards, die man auch sich selbst gegenüber einfordert, und berücksichtigt insbesondere die Achtung vor allem Lebendigen. Hierzu zählen Forderungen wie die nach Respekt" gegenüber anderen sowie nach mitmenschlicher Achtung. Wobei mehrfach versucht wird, jenen Ethikkonzeptionen, die sich selbst auf beschränkte Reichweiten berufen (z. B. Perspektivismus, Kommunitarismus), universalen Grundcharakter nachzuweisen, mindestens aber die Tendenz dazu. In ihrer Umkehrung betreffen solche Forderungen in weiterer Folge auch das Erkennen und Respektieren von Grenzen. Hier lassen sich einerseits solche anführen, die JournalistInnen rechtlich auferlegt sind (z. B. Schutz der Privatsphäre), andererseits aber auch solche, die darüber hinaus gehen. Insbesondere betrifft dies Grenzen öffentlichen Zeigens", sofern Achtung und Würde von Menschen angetastet zu werden drohen. Diese Forderung richtet sich freilich auch gegen vorgegebene Professionalitätsstandards, die MitarbeiterInnen die Pflicht zu solchem Verhalten nahelegen oder gar aufzwingen. Die Würde kann aber auch angetastet werden, wenn die Gebote von Wahrheitspflicht und Wahrhaftigkeit (bewußt) übertreten werden. Im wesentlichen werden diese Grenzen vor allem von VertreterInnen theologischer Perspektive in bezug auf die Darstellung von Sexualität sowie Leid und Trauer oder der vieldiskutierten Darstellung von Gewalt eingefordert. Für letztere wird zudem die Unterscheidung zwischen gegensätzlichen Intentionen der Gewaltdarstellung als zentral erachtet (Darstellung von Gewalt, mit dem Ziel zu deren Überwindung beizutragen versus mit dem Ziel der Quotenmaximierung) und von JournalistInnen gefordert, auch diese Grenzlinie zu ziehen.

Reihe/Serie kopaed medienethik ; 1
Sprache deutsch
Maße 140 x 210 mm
Gewicht 644 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Allgemeines / Lexika
Schlagworte HC/Medien, Kommunikation/Allgemeines, Lexika • Medienethik
ISBN-10 3-935686-02-1 / 3935686021
ISBN-13 978-3-935686-02-0 / 9783935686020
Zustand Neuware
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