Zauberschwert und Teufelsmesser
Peter Lang Gmbh, Internationaler Verlag Der Wissenschaften
978-3-631-62284-1 (ISBN)
Schneidende und stechende Werkzeuge, vom Messer bis zur Schere, Beil und Axt, und Hieb- und Stichwaffen wie Schwert, Säbel und Dolch sind in populären Volkserzählungen, insbesondere in Sage, Märchen und Schwank, unentbehrlich und als Reflex der in ihnen gespiegelten Lebenswirklichkeit fast allgegenwärtig. Die Texte und die ihnen gewidmete Forschung behandeln sie auffällig beiläufig, fast geringschätzig. Die zutreffende Bewertung ihrer Rolle setzt eine umfassende Bestandsaufnahme und den Vergleich ihrer Erscheinungsformen voraus. Die hiermit vorgelegte Bestandsaufnahme berücksichtigt ausgehend von den Märchen und Sagen des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit auch das europäische und das deutsche Kunstmärchen. Über 140 ausgewertete Sammelwerke dürften einen repräsentativen Überblick ermöglicht haben. Populäre Erzählungen fast aller Zeiten und Völker, insbesondere aber Märchen, schildern Zerstückelungen von Menschen und Tieren, vor allem Enthauptungen, was zu intensiven Diskussionen über die Zuträglichkeit solcher Themen nicht nur für Kinder führt. Die bisherigen Deutungen des Phänomens werden gesichtet, ergänzt und erweitert. Als wesentliche Funktionen schneidender und stechender Geräte kommen die des schlichten Werkzeuges in Betracht, die des Verbrechenswerkzeuges, aber auch - nicht selten als Teil einer magischen Dreiheit - die als Träger dieser Magie, als Brücke in das Reich des Jenseitigen und nicht zuletzt als Manifestation des Unbewussten. Linien in die Gegenwart volkstümlicher Literatur schließen die Gesamtschau ab.
Heinz Huther, geboren 1937 in München; Studium der Rechte in München; 1967 Eintritt in die bayerische innere Verwaltung; zuletzt 1979-1994 Regierungsvizepräsident (RVP) von Niederbayern; 1994-2003 RVP von Oberbayern; langjähriger ehrenamtlicher Mitarbeiter des Bayerischen Armeemuseums in Ingolstadt, u. a. als Herausgeber des Deutschen Klingenarchivs; Mitglied in dessen Freundeskreis; Mitglied der Gesellschaft für Waffen- und Kostümkunde; Publikation: Die Passauer Wolfsklingen - Legende und Wirklichkeit (2007).
Inhalt: Die mythischen Wurzeln - Märchen der Vor- und Frühgeschichte und der Naturvölker - Märchen der Antike - Die Sagen des klassischen Altertums - Märchen des Mittelalters - Italienische Anfänge - Von Boccaccio über Geoffrey Chaucer zurück nach Italien - Eine neue Mode: Die Feenmärchen - Zur Realität von Strafen in der Volkserzählung - Deutsche Sammlungen von Wieland bis zu den Brüdern Grimm - Messer, Werkzeug und Waffe im Licht der Volkserzählung - Magische und numinose Orte - Messermagie, insbesondere im religiösen Volksglauben - Zauberschwert, Zaubersäbel, Zauberdegen - Zauberwerkzeuge und -requisiten: Axt, Beil, Schere, Spindel, Säge, Zange, Nagel, Nadel - Lebenszeichen und sympathetisches Band - Die Jenseitigen und die Klingen - Himmel und Hölle - Schnitte und Zerstückelungen - «Köpfe alle runter, nur meiner nicht!»
Erscheint lt. Verlag | 10.1.2013 |
---|---|
Reihe/Serie | Beiträge zur europäischen Ethnologie und Folklore ; 8 |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 640 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Ethnologie ► Allgemeines / Lexika |
Sozialwissenschaften ► Ethnologie ► Völkerkunde (Naturvölker) | |
Schlagworte | Dolch • Erzähltradition • Heinz • Hieb- und Stichwaffen • Huther • Klingen • Kulturgeschichte • Kunstmärchen • Leander • magische Dreiheit • Märchen • Messern • Petzoldt • Populären • Säbel • Sage • Schwank • Schwert • Teufelsmesser • Zauberschwert |
ISBN-10 | 3-631-62284-8 / 3631622848 |
ISBN-13 | 978-3-631-62284-1 / 9783631622841 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich