Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Über den Willen zum Wissen

Vorlesungen am Collège de France 1970/71

(Autor)

Buch | Hardcover
394 Seiten
2012
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-58587-0 (ISBN)
CHF 59,95 inkl. MwSt
Der Wille zum Wissen, die Sorge des Subjekts um sich selbst und die Selbsttechnologien schienen bisher erst im Spätwerk Michel Foucaults zentrale Themen zu sein. Umso überraschender ist daher die Entdeckung, dass bereits die ersten Vorlesungen Foucaults am Collège de France aus den Jahren 1970 und 1971 um diese Fragen kreisen. Die gängige Dreiteilung der Werkphasen Foucaults in eine frühe »Archäologie des Wissens«, eine mittlere »Genealogie der Disziplinargesellschaft« und schließlich eine späte Geschichte der »Selbsttechnologien« und der »Gouvernementalität« erweist sich somit als zumindest fragwürdig.

Die Vorlesungen zeigen bereits erhebliche Spuren der späteren Gedanken zu den Selbsttechnologien, während zugleich Motive der Archäologie des Wissens noch deutlich erkennbar sind, ebenso wie die gerade im Entstehen begriffene Genealogie der Disziplinargesellschaft. Foucault beschäftigt vor allem die Frage, wie eine Geschichte der Wahrheit beziehungsweise eine Geschichte der Diskurse über die Wahrheit zu schreiben ist. Er setzt schon zu dieser Zeit in der griechischen Antike an und verfolgt das Thema bis zu Nietzsche – einem für Foucaults Werk eminent wichtigen Autor. In der Frage nach der Wahrheit und ihrer Geschichte scheinen daher wie unter einem Brennglas alle Motive des Foucaultschen Œuvre schon Anfang der 1970er Jahre zusammenzulaufen. Ein erstaunliches Dokument, nicht nur für Foucault-Kenner, sondern auch für alle, die es werden wollen.

Paul-Michel Foucault, geb. 15. Okt. 1926 in Poitiers, gest. am 25. Juni 1984 an den Folgen einer HIV-Infektion; studierte Philosophie und Psychologie in Paris. 1952 Assistent für Psychologie an der geisteswissenschaftlichen Fakultät in Lille; 1955 Lektor an der Universität Uppsala (Schweden). Nach Direktorenstellen an Instituten in Warschau und Hamburg kehrte er 1960 nach Frankreich zurück, wo er bis 1966 als Professor für Psychologie und Philosophie an der Universität Clermont-Ferrand arbeitete. 1965 und 1966 war er Mitglied der Fouchet-Kommission, die von der Regierung für die Reform des (Hoch-)Schulwesens eingesetzt wurde. Nach einer Gastprofessur in Tunis (1965-68) war er an der Reform-Universität von Vincennes tätig (1968-70). 1970 wurde er als Professor für Geschichte der Denksysteme an das renommierte Collège de France berufen. Gleichzeitig machte er durch sein politisches Engagement auf sich aufmerksam. 1975-82 unternahm er Reisen nach Berkeley, Japan, Iran und Polen.

Erscheint lt. Verlag 12.11.2012
Übersetzer Michael Bischoff
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Gewicht 474 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Schlagworte Frankreich • Gouvernementalität • Leçons sur la volonté de savoir. Cours au Collège de France (1970/71) deutsch • Politikwissenschaft • Wahrheit • Wissen
ISBN-10 3-518-58587-8 / 3518585878
ISBN-13 978-3-518-58587-0 / 9783518585870
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich