Lieben ein Leben lang (eBook)

Wie Beziehungen immer besser werden

Birgit Dechmann, Elisabeth Schlumpf (Autoren)

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2009 | 1. Auflage
317 Seiten
Beltz (Verlag)
978-3-407-22421-7 (ISBN)

Infos

Dieses Buch zeigt auf einzigartige Weise, wie wir der Liebe im Alltag eine neue Dimension geben können, so dass sie immer tiefer und lebendiger wird. Ein unentbehrlicher Begleiter für Menschen, die sich eine dauerhafte Beziehung wünschen. Was lässt Beziehungen gerade dann besonders werden, wenn sie viele Jahre dauern - danach fragen die bekannten Paartherapeutinnen Birgit Dechmann und Elisabeth Schlumpf aus Zürich. Und sie zeigen die Quellen, die wir miteinander auftun können, um neue und nachhaltige Formen des Glücks zu entdecken. Ein spannendes Buch, das Zuversicht für Liebesbeziehungen ausstrahlt, und das viele Anregungen und Beispiele vermittelt, wie man als Paar Beziehungskrisen überwinden und gemeinsam wachsen kann.

Birgit Dechmann ist Paar- und Familientherapeutin, Körper und Traumatherapeutin. Zusammen mit Elisabeth Schlumpf schrieb sie das Buch »Lieben ein Leben lang - Wie Beziehungen immer besser werden« (2008).

Textauszug

"TEIL II [Menü] (S. 143-144)

7. Kapitel

Intensiv, und das für immer

Fabian muss Aufsätze korrigieren. Eine ungeliebte Aufgabe, gleichzeitig lässt sie ihm Zeit, abzuschweifen und über die Beziehung zu Iris nachzudenken. Iris ist anspruchsvoll, was er eigentlich schätzt. Nur in der letzten Zeit beginnt sie beständig, an ihm herumzunörgeln. Er kommt sich wie ein Junge mit seiner Mutter vor. Die Socken einrollen und nicht liegen lassen, die Kaffeeränder … er schaut auf den Tisch … dort haben sie sich tatsächlich schon wieder gebildet, Iris wird sich eine Bemerkung nicht verkneifen können. Na ja, die Litanei, die sich ab und zu in seinem Kopf wiederholt, wird sowieso immer länger. Neuerdings hat sie auch noch ihre gemeinsame Sexualität im Visier.

Sie kriegt dann diesen Ton, den er nicht mag. Und auch hier will die Liste nicht aufhören. Er kann sie nach Belieben abrufen, nur nützt das nichts, denn jeder Satz reißt den Graben zwischen ihnen nur noch ein bisschen weiter auf. Sie will anderes als er, er nennt das: Sie will weniger richtigen Sex, sondern vor allem das Drumherum. Mehr Zärtlichkeit, mehr Sauberkeit, mehr Innigkeit, weniger heftiges Stoßen, mehr Anschauen, und zwar die Augen, nicht die tollen Brüste, mehr Eingehen auf sie, länger …

Er möchte so gerne häufig und unbekümmert zur Sache kommen und nicht über Bedingungshürden springen müssen. Er kennt das schon, in seinem Kopf beginnen die Verteidigungsreden: »Ich dusch doch jeden Morgen, reicht das nicht? Du verstehst einfach nicht, wie stark der Drang in mir ist, der auf den Orgasmus zusteuern will, ein mächtiges Ziehen und Zerren, und wie einmalig das Versinken im Höhepunkt ist.« Allein der Gedanke daran lässt ein breites Lächeln entstehen.

Früher war sie doch immer bereit und immer schnell erregt und wollte so gerne und so viel wie er. Jetzt häufen sich die Abweisungen. Und das Traurige ist, sie macht ihn bereits viel weniger an. Mäkelnd und perfektionistisch ähnelt sie den Klischeebildern, die seine Freunde von ihren Exfreundinnen