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Über die Zeit - Norbert Elias

Über die Zeit

Arbeiten zur Wissenssoziologie II

(Autor)

Michael Schröter (Herausgeber)

Buch | Softcover
248 Seiten
1988 | 13. Auflage
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-28356-1 (ISBN)
CHF 19,55 inkl. MwSt
lt;p>Was wir »Zeit« nennen, ist weder eine apriorische Gegebenheit der Menschennatur noch eine immanente Eigentümlichkeit der nicht- menschlichen, Natur, sondern ist Ausdruck einer menschlichen Syntheseleistung.

Der Begriff »Zeit« wird von Elias zunächst der Verdinglichung entkleidet, die ihm in unserem substantivischen Sprachgebrauch anhaftet, und als symbolischer Repräsentant einer Tätigkeit, der sozialen Tätigkeit des Zeitbestimmens, erwiesen. »Das Wort 'Zeit', so könnte man sagen, ist ein Symbol für eine Beziehung, die eine Menschengruppe, also eine Gruppe von Lebewesen mit der biologisch gegebenen Fähigkeit zur Erinnerung und zur Synthese, zwischen zwei oder mehreren Geschehensabläufen herstellt, von denen sie einen als Bezugsrahmen oder Maßstab für den oder die anderen standardisiert.«

Als Geschehensabläufe dieser Art, die gleichsam Meilensteine in den kontinuierlichen Fluß der Ereignisse hineinbauen, dienen in früheren Gesellschaften Regelmäßigkeiten der nicht-menschlichen Natur wie die Bewegungen von Sonne und Mond. Später treten an deren Stelle zunehmend men-schengeschaffene Instrumente, wie z. B. Uhren und Kalender. Elias veranschaulicht seine vielfältigen überlegungen zum Thema »Zeit« durch eine Fülle von Beispielen aus Gesellschaften verschiedener Entwicklungsstufen. Immer wieder bieten sie ihm auch Anlaß für Ausblicke allgemeiner Art. Nicht zuletzt dient diese Studie Elias als Beispiel für die Schwierigkeiten der Weiterentwicklung menschlicher Orientierungsmittel oder Symbole zu einer höheren Synthese-Ebene, die er an der Entwicklung verschiedener Zeitbegriffe herausgearbeitet hat.

Norbert Elias (1897-1990) wurde am 22. Juni 1897 in Breslau geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte und nach dem 1. Weltkrieg Medizin und Philosophie studierte. Er promovierte bei Richard Hönigswald, wechselte bald zur Soziologie und wurde »inoffizieller Assistent« bei Karl Mannheim. 1933 floh er aus Deutschland über Paris nach England. Von 1954 bis 1962 war er Dozent für Soziologie an der Universität von Leicester, ab 1965 nahm er verschiedene Gastprofessuren unter anderem in Deutschland wahr; größere Anerkennung setzte hier aber erst mit der breiten Rezeption von Über den Prozeß der Zivilisation ein. 1977 erhielt er den Theodor W. Adorno-Preis der Stadt Frankfurt am Main. Ab 1984 ließ er sich dauerhaft in Amsterdam nieder, wo er am 1. August 1990 starb.

Erscheint lt. Verlag 24.10.1988
Reihe/Serie suhrkamp taschenbuch wissenschaft ; 756
Übersetzer Michael Schröter, Holger Fliessbach
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 108 x 177 mm
Gewicht 152 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Schlagworte Orientierung • STW 756 • STW756 • suhrkamp taschenbuch wissenschaft 756 • TB/Geisteswissenschaften allgemein • TB/Soziologie/Soziologische Theorien • Wissenssoziologie • Zeit • Zeiterleben • Zeitmessung • Zeit / Zeitmessung
ISBN-10 3-518-28356-1 / 3518283561
ISBN-13 978-3-518-28356-1 / 9783518283561
Zustand Neuware
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