“People of the Grasses”
Studies of the Buduma (Yedina) of Lake Chad
Seiten
- Titel leider nicht mehr lieferbar
- Artikel merken
Der vorliegende Band der Reihe „Borno Sahara and Sudan Series“ (BSSS) beinhaltet eine Reihe von Aufsätzen, die Walter Konrad in den 1950er- und 1960er-Jahren zu kulturellen, sozialen und ökonomischen Aspekten im Leben der Buduma [Yedina], der Bewohner der Inseln des Tschadsees, verfasst hat. Sie wurden zur Veröffentlichung in dieser zuerst in Nigeria erschienenen Reihe ins Englische übertragen.
Zur genauen Bevölkerungszahl liegen abweichende Daten vor. Konrad schätzt, dass “at no time may the Buduma have counted considerably more than 15,000 individuals”. Das Summer Institute of Linguistics (SIL) nannte 1986 eine Gesamtzahl von 25.000 Personen, während vier Jahre später Chesley, Wagner und McKone schätzten, dass etwa 25.000 Buduma im Tschad, rund 4.000 im Niger, circa 3.000 in Nigeria und weniger als 200 in Kamerun leben. Nach Chesley et al. beläuft sich die Gesamtzahl der Buduma auf rund 35.000 bis 50.000 Menschen.
Die Buduma sind eine sehr autonome ethnische Gruppe. Lovejoy (1986) vergleicht sie mit den Tuareg, da sie ähnlich unabhängig von der Aristokratie leben und ebenso wie die Tuareg ihre Ethnizität nutzen, um diese Unabhängigkeit zu erhalten. Ihr Transportmonopol am Tschadsee bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts machte sie zu den alleinigen Transporteuren innerhalb des Natronhandels von Ost nach West.
Die Buduma leben semi-nomadisch. Obwohl sie zu einem gewissen Grad Hirse anbauen, betrachten sie Rinder als ihren wertvollsten Besitz. Sie führen ihre Herden von einer unbewohnten Insel zur anderen, um saisonale Weideflächen nutzen zu können. Die Ethnie ist ebenso berühmt für die Zucht von kuri, einer speziellen lokalen Rinderrasse.
In der Literatur finden sich viele Darstellungen „plündernder“ Buduma „who frequently make surprise attacks on single travellers or even on small caravans, rob and massacre them, or drag them off to their islands as good prizes of war“ (Nachtigal, II:105). Es ist keine schriftliche historische Quelle bekannt, die sich nicht auf das vermeintliche Banditentum der Buduma bezieht. Dennoch besteht laut der Übersetzerin der hier vorgelegten Artikeln Grund zu der Annahme, dass die meisten dieser Berichte über die „plündernden“ Buduma von Übertreibung und Angst ebenso wie von einem „fearce [sic!] hatred“ (Nachtigal) der Küstenbewohner Bornos geprägt sind.
Das Bild der Bewohner Bornos von den Buduma schwankt noch heute zwischen „sehr arm“ und „sehr kämpferisch“. Daher streben die Herausgeber mit der Übersetzung von Konrads Studien einen Beitrag zu einem tieferen Verständnis dieser Ethnie unter ihren Nachbarn an.
Hinweis des Verlags:
Die Bände dieser Reihe werden durch uns in Kommission vertrieben. Die Auflage wurde 2009 in Nigeria gedruckt und weist insgesamt die dafür typischen Druck- und Verarbeitungsmängel auf, ebenso einige Transport- und Lagerschäden. Es handelt sich also im rechtlichen Sinne nicht um Mängelexemplare.
Zur genauen Bevölkerungszahl liegen abweichende Daten vor. Konrad schätzt, dass “at no time may the Buduma have counted considerably more than 15,000 individuals”. Das Summer Institute of Linguistics (SIL) nannte 1986 eine Gesamtzahl von 25.000 Personen, während vier Jahre später Chesley, Wagner und McKone schätzten, dass etwa 25.000 Buduma im Tschad, rund 4.000 im Niger, circa 3.000 in Nigeria und weniger als 200 in Kamerun leben. Nach Chesley et al. beläuft sich die Gesamtzahl der Buduma auf rund 35.000 bis 50.000 Menschen.
Die Buduma sind eine sehr autonome ethnische Gruppe. Lovejoy (1986) vergleicht sie mit den Tuareg, da sie ähnlich unabhängig von der Aristokratie leben und ebenso wie die Tuareg ihre Ethnizität nutzen, um diese Unabhängigkeit zu erhalten. Ihr Transportmonopol am Tschadsee bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts machte sie zu den alleinigen Transporteuren innerhalb des Natronhandels von Ost nach West.
Die Buduma leben semi-nomadisch. Obwohl sie zu einem gewissen Grad Hirse anbauen, betrachten sie Rinder als ihren wertvollsten Besitz. Sie führen ihre Herden von einer unbewohnten Insel zur anderen, um saisonale Weideflächen nutzen zu können. Die Ethnie ist ebenso berühmt für die Zucht von kuri, einer speziellen lokalen Rinderrasse.
In der Literatur finden sich viele Darstellungen „plündernder“ Buduma „who frequently make surprise attacks on single travellers or even on small caravans, rob and massacre them, or drag them off to their islands as good prizes of war“ (Nachtigal, II:105). Es ist keine schriftliche historische Quelle bekannt, die sich nicht auf das vermeintliche Banditentum der Buduma bezieht. Dennoch besteht laut der Übersetzerin der hier vorgelegten Artikeln Grund zu der Annahme, dass die meisten dieser Berichte über die „plündernden“ Buduma von Übertreibung und Angst ebenso wie von einem „fearce [sic!] hatred“ (Nachtigal) der Küstenbewohner Bornos geprägt sind.
Das Bild der Bewohner Bornos von den Buduma schwankt noch heute zwischen „sehr arm“ und „sehr kämpferisch“. Daher streben die Herausgeber mit der Übersetzung von Konrads Studien einen Beitrag zu einem tieferen Verständnis dieser Ethnie unter ihren Nachbarn an.
Hinweis des Verlags:
Die Bände dieser Reihe werden durch uns in Kommission vertrieben. Die Auflage wurde 2009 in Nigeria gedruckt und weist insgesamt die dafür typischen Druck- und Verarbeitungsmängel auf, ebenso einige Transport- und Lagerschäden. Es handelt sich also im rechtlichen Sinne nicht um Mängelexemplare.
Erscheint lt. Verlag | 12.6.2010 |
---|---|
Reihe/Serie | Borno Sahara and Sudan Series ; 4 |
Co-Autor | Catherine Baroin |
Mitarbeit |
Herausgeber (Serie): Gisela Seidensticker-Brikay, Kyari Tijani |
Übersetzer | Gisela Seidensticker-Brikay |
Zusatzinfo | 5 Karten, 25 s/w-Fotos, 5 Zeichnungen, Index, Fadenheftung |
Verlagsort | Maiduguri |
Sprache | englisch |
Maße | 153 x 214 mm |
Gewicht | 320 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Ethnologie ► Völkerkunde (Naturvölker) |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Makrosoziologie | |
Schlagworte | Inselbewohner • Niger • Nigeria • Rinderzucht • Seminomaden • Semi-Nomaden • Transportwesen • Tschad • Tschadsee |
ISBN-10 | 3-89645-507-9 / 3896455079 |
ISBN-13 | 978-3-89645-507-9 / 9783896455079 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
Schweden : Ambiguitäten verhandeln - Tolerieren als soziale und …
Buch | Softcover (2023)
Brill Schöningh (Verlag)
CHF 69,85
Buch | Softcover (2023)
transcript (Verlag)
CHF 75,60