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Versteinerte Urkunden

Die Paläontologie als Wissenschaft vom Leben in der Vorzeit

(Autor)

Buch | Softcover
XII, 204 Seiten
1981 | 3., neubearb. Aufl.
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-10674-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Versteinerte Urkunden - E. Thenius
CHF 76,95 inkl. MwSt
Abgrenzung, Gliederung, Aufgaben und Ziele der Paliiontologie Die PaHiontologie ist die Wissenschaft von den Lebewesen der "Vorzeit" (= Pra-Holozan, d. h. Zeit vor der geologischen Gegenwart [Holozan], deren Beginn mit etwa 10000 lahren anzugeben ist; vgl. Zeittafe1 auf S. 187). Der Name stammt aus dem Griechischen (= Lehre von den alten Lebewesen) und wurde im lahr 1822 erstmalig von franzosischen Wissenschaft lern (D. DE BLAINVILLE und ADOLPHE BRONGNIART) verwendet, nachdem dieses Fachgebiet vorher als Petrefaktenkunde (Petre fakten = Versteinerungen) bezeichnet wurde und praktisch nur Hilfswissenschaft der dama1s a1s Geognosie bezeichneten Geo logie war. Heute ist sie langst ein eigenes Fach, wie dies auch die zunehmende Zahl eigener Universitatsinstitute dokumentiert. PaIiiontologische Quellen Die Objekte der Pa1aonto1ogie sind die Fossilien, die meist als Versteinerungen iiberliefert sind. Die Bezeichnung Fossil (vom lat. fodere = graben) geht auf AGRICOLA (= GEORG BAUER, 1494-1555) zuriick, der darunter auch Mineralien, Artefakte (vom Menschen hergestellte Gerate, z. B. Faustkei1e) und Scheinfossilien (z. B. Konkretionen) verstand und sie iibrigens als N aturspie1e deutete. Heute ist der Name Fossil konventionell auf Reste vorzeitlicher Lebewesen (= Korperfossi1ien) und deren Lebensspuren (= Spurenfossi1ien) beschrankt. Korperfossi1ien sind durchaus nicht immer a1s Versteinerungen iiberliefert, wie etwa Mammutkadaver aus dem eiszeitlichen Frostboden, Tin tenbeute1 von Tintenfischen oder sog. Hautexemp1are von Fisch echsen aus dem Mesozoikum beweisen. Fossil bedeutet keines wegs ausgestorben, wie der Nachweis zah1reicher rezenter (d. h. ho1ozaner) Arten in der "Vorzeit" be1egt. Andrerseits miissen ausgestorbene Arten (z. B. Quagga als Zebraart in Siidafrika) nicht unbedingt fossil iiberliefert sein.

I. Einleitung.- Abgrenzung, Gliederung, Aufgaben und Ziele der Paläontologie. S. 1. - Paläontologische Quellen. S. 1. - Gliederung und Aufgaben der Paläontologie. S. 2. - Historischer Wandel der Auffassungen über Fossilien. S.3..- II. Die Fossilisation und das Vorkommen von Fossilresten.- Voraussetzungen für die Fossilisation. S.9. - Fossildiagenese und Erhaltungszustände. S.10. - Wunder fossiler Erhaltung. S.16. - Biostratinomie und das Vorkommen von Fossilien. S.25. - Fossilfälschungen und Scheinfossilien. S.28..- III. Fossilien im Volksglauben.- "Versteinerte Kuhtritte". S.30. - "Versteinerte Linsen" und "Münzen". S.32. - Donnerkeile, Schlangen-, Sonnenrad- und Wirfelsteine. S.33. - Drachenknochen und -zähne; Drachensagen und Fossilien. S.36..- IV. Arbeitsmethoden der Paläontologie.- Aufsammlung, Bergung oder Ausgrabung von Fossilien. S.39. - Aufbereitung und Präparation von Mikroproben bzw. -fossilien. S.40. - Konservierung, Präparation und Montage von Makrofossilien. S.43. - Paläohistologie, Kutikularanalyse, Ultrastruktur- und Ultraskulpturforschung. S.47. - Wissenschaftliche Bearbeitung nach taxonomischen Gesichtspunkten. S.51..- V. Fossilien und Evolution.- Die Paläontologie als wesentliche Stütze der Abstammungslehre. S. 58. - Die "Lückenhaftigkeit der Fossilüberlieferung". S.62. - Probleme der stammesgeschichtlichen Entwicklung. S.64. - "Connecting links". S.71. - Beispiele fossil belegter Evolution. S. 86. - Ko-Evolution und die Paläontologie. S.93. - Anfänge des Lebens: Präkambrische Fossilien. S.96..- VI. Fossilien als Zeitmarken.- Leitfossilien als Grundlage für die Biostratigraphie. S.98. - Relative und "absolute" Chronologie. S.99. - Interkontinentale Korrelation. S.105. - Die Zone als Grundeinheit - Ortho- und Ökostratigraphie. S.106. - Biostratigraphie und Ökologie. S. 110. - Palynologie und Biostratigraphie. S. 111..- VII. Lebensweise und Umwelt fossiler Organismen.- Paläoökologie und Funktionsanalyse. S.114. - Paläoethologie, Paläophysiologie und Paläoneurologie. S.130..- VIII. Fossilien und Paläogeographie.- Landbrücken oder Kontinentalverschiebungen? S. 151. - Fossile Landwirbeltiere und ihre paläogeographische Bedeutung. S.158. - Eustatische Meeresspiegelschwankungen und die Biogeographie. S.160. - Marine Fossilien als paläogeographische Zeugen. S.166..- IX. "Lebende Fossilien".- Was sind "lebende Fossilien"? S.170. - Latimeria - ein lebender Quastenflosser. S. 172. - Neopilina galatheae - das "Ur-Mollusk"? S.175. - Nautilus - das Perlboot. S.178. - Die Brückenechse - älter als die Dinosaurier. S. 180. - Australien - Kontinent der "lebenden Fossilien". S. 181. - Sonstige "lebende Fossilien". S.183. - Wieso gibt es überhaupt "lebende Fossilien"? S. 185..- Literatur.- Quellenverzeichnis der Abbildungen.

Erscheint lt. Verlag 1.6.1981
Reihe/Serie Verständliche Wissenschaft
Zusatzinfo XII, 204 S. 49 Abb.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 127 x 203 mm
Gewicht 253 g
Themenwelt Naturwissenschaften Geowissenschaften Geologie
Sozialwissenschaften
Schlagworte Biologische Evolution • Diagenese • Evolution • Evolution (Tier) • Mammut • Paläontologie • Stratigraphie • Vorzeit • Wissenschaft
ISBN-10 3-540-10674-X / 354010674X
ISBN-13 978-3-540-10674-6 / 9783540106746
Zustand Neuware
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