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Mein Leben & der Funk (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
225 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-09510-7 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
(CHF 9,75)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
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Wieso schreibe ich überhaupt ein Buch? Ich bin doch gar kein Buchautor! Naja, ich habe schon den ein oder anderen Beitrag bei Facebook zum Thema von diesem Buch geschrieben und der kam dann so gut an, dass mir ein Kollege gesagt hat: 'Schreib doch mal ein ganzes Buch über Deinen Werdegang als 'Funker'. Das allein war es aber nicht was mich bewegt hat dieses Buch zu schreiben. Und ein Buch nur über den Funk allein war mir auch zu wenig. Es war auch die Tatsache, dass es immer weniger Menschen gibt, die sich diesem großartigen 'Hobby' Funk widmen. Die Gründe dafür kristallisieren sich zum Ende dieses Buches heraus. Aber auch die Tatsache, dass es immer noch ein tolles Hobby ist und mir bis heute viel Spaß macht. Ich möchte mit diesem Buch informieren, animieren und aufklären. Informieren was Funk ist, animieren vielleicht selber was in die Richtung zu machen und die ganzen Irrtümer über Funk aufklären. Wenn Sie werter Leser, z.B. der Nachbar eines Funkers sind und schon immer einmal wissen wollten, was der komische Vogel da schon wieder auf dem Dach an seinen Antennen rumfummelt, oder Sie die Ehefrau eines Funkers sind und sich fragen warum Ihr man nicht so oft bei Ihnen fummelt, oder Sie sich schon immer mal für das Medium Funk interessiert haben - Egal aus welchem Beweggründen Sie dieses Buch lesen, ich hoffe Sie sind nach diesem Buch schlauer. Ein weiterer wichtiger Beweggrund dieses Buch zu schreiben war auch, dass ich etwas für meine Kinder aufschreiben wollte. Die jüngste ist jetzt sieben und ich bin schon 54 und wenn man dann so mitbekommt, wer von den damaligen Weggefährten alles schon verstorben ist dann stimmt das nachdenklich. Apropos verstorben. Durch mein Mitwirken in der Freiwilligen Feuerwehr musste ich leider schon zu einigen Einsätzen mit Suiziden fahren. Die Leute, die sich da meistens vor den Zug geworfen haben, sind oft für viel weniger aus dem Leben geschieden als für das, was ich bisher erlebt habe. Das soll auf gar keinen Fall das Leid dieser Leute schmälern, es soll vielmehr dem Leser zeigen, dass es immer irgendwie weitergeht. Und vielleicht findet sich der ein oder andere Leser ja in diesem Buch so oder so ähnlich wieder. Was den Funktechnischen Teil angeht, verzichte ich ganz bewusst auf eine zu technische Sprache, um den Leser nicht zu langweilen. Wo es zum verstehen des Kontext notwendig ist, versuche ich die Technischen Gegebenheiten einfach zu erklären. Ansonsten sind es einfach nur nette und oft auch lustige Geschichten aus meinem bisherigen Funkerleben.

Mein erstes (CB) Funkgerät

Es war 1979, einige Wochen vor meinem 10. Geburtstag, als spät abends glaubte (die Eltern dachten wohl, ich schliefe längst), Funkgespräche aus dem Elternschlafzimmer zu vernehmen. Weiterführende Hintergedanken hatte ich nicht. Dass ich mich für Technik und Funk interessierte, war meinen Eltern schon länger bekannt, und oft zu deren Leidwesen. So schraubte ich oft Dinge auseinander um deren Funktionen zu ergründen. Das Wissen, daß es funktioniert, hat mir nie ausgereicht. Wieso es funktioniert, wollte ich wissen. In meinen Anfängen hat das mit dem Wieder-Zusammenbauen, seltener geklappt als heute. Dennoch war meine Mutter stets bemüht, mich zu motivieren. Dinge, die ich auseinandergenommen oder kaputt gemacht hatte, wieder zu reparieren.

Meine Mutter hatte zur damaligen Zeit in einem Radio- und Fernsehfachgeschäft gearbeitet (für die jüngeren Leser – so etwas wie „Mediamarkt“ oder „Saturn“. Nur halt mit kompetenten Mitarbeitern!) und sie wusste, wie ein Lötkolben funktionierte. Ich hatte mir einmal die Kopfhörer von meinem Vater „ausgeliehen“ und „versehentlich“ den Stecker abgerissen. Nun galt es, bei Muttern das Löten zu erlernen und den Stecker wieder anzulöten. Oder „Arsch voll“ Prügel von Papa.Ich habe mich fürs Erlernen des Lötens entschieden.Aus heutiger Sicht eine geniale Entscheidung.

Aber nun zurück zu den Funkgesprächen aus dem Elternschlafzimmer. Sollte es wirklich sein, dass sich meine Eltern für Funk interessieren?

Oder war es mein sehnlichster Wunsch nach einem eigenen Funkgerät, der mir im Unterbewusstsein einen Streich spielte? Als ich meine Eltern am nächsten Morgen darauf angesprochen habe, meinten die nur: „Das war sicher der Fernseher, der noch lief und ich solle doch gefälligst nachts schlafen“.Viel später habe ich dann von meinen Eltern erfahren, dass ich mich nicht verhört habe und auch mit meinem Unterbewusstsein alles in bester Ordnung war. Sie hatten tatsächlich, in Vorbereitung auf meinen Geburtstag, von dem damaligen Versandhandel „Quelle“ ein 1-Kanal-CB-Funkgerät bestellt. Da meine Eltern zu meinem Geburtstag keinesfalls ohne ein Geschenk dastehen wollten, haben sie das Gerät schon Wochen vorher bestellt.

Meine Funkerkarriere hing zu diesem Zeitpunkt übrigens an einem dünnen Faden.

Denn auch meine Eltern waren sehr neugierig (der Apfel fällt nicht weit vom Stamm) und haben das viel zu früh gelieferte Funkgerät gleich mal ausprobiert. Meine Mutter erzählte mir später einmal, dass sie und mein Vater zeitweise herzhaft über das gelacht hätten, was dort zeitweise auf dem „Band“ erzählt wurde. Gerade nachts waren da wohl über Themen gesprochen, bei die es jeder Nonne die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte. Daher hatten meine Eltern zunächst Bedenken, ob sie mich einem solchen „Treiben“ aussetzen sollten.

Gott sei Dank konnte sich meine Mutter tagsüber, als ich noch in der Schule war, davon überzeugen, dass es auch halbwegs gesittet zuging auf dem, wie sie es immer so schön sagte, „Bändchen“.

Meine Eltern und später dann auch ich, haben schnell gemerkt, dass zwar auf dem CB-Funk jeder so geredet hat, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, es aber doch jede Menge Abkürzungen und auch einen „Slang“ gab. So sagte man z.B. nicht: „Ich gehe jetzt zur Arbeit“ sondern ich muss zum QRLima. Diese Abkürzung kommt aus den sogenannten „Q-Gruppen“ aus dem Amateurfunk, die man zur Zeit der Morsetelegraphie eingeführt hatte, um nicht so viele Buchstaben geben zu müssen. QRL ist nämlich viel kürzer als „Ich gehe jetzt zur Arbeit“.

Ein Beispiel: „QRU es QRT es QRL hp to cu agn sn“ bedeutet: Ich habe nichts weiter vorliegen, beende die Aussendung und gehe zur Arbeit = hoffe Dich bald wieder zu hören (hope to see you again soon). Wenn der CB-Funker sagte, er müsse mal auf die „Keramik“, musste er folgerichtig aufs Klo. „Ich habe 600Ohm“ bedeutet, ich habe einen Telefonanruf. Die 600 Ohm waren angelehnt an den elektrischen Widerstand der damaligen Telefone.

Nun hatte ich mein erstes Funkgerät und war stolz wie (früher durfte man das noch sagen) „zehn nackte Neger“. Doch die Freude war zunächst etwas getrübt. Um das zu verstehen, muss man wissen, dass es im CB-Funk sogenannte „Ortskanäle“ gab. Diese Ortskanäle wurden nicht von irgendeiner Behörde vorgegeben, sondern wurden von den CB-Funkern aus den Orten selber auserkoren, besetzt und letztendlich auch vehement verteidigt. Der damalige Ortskanal von Grevenbroich-Kapellen war Kanal 14.

Mein Geburtstagsgeschenk hatte ja nur ein Kanal und das war leider Kanal 4 (Nachbarort Wevelinghoven). Das konnten meine Eltern natürlich nicht wissen. Dass ich es erwähne, soll nun auch kein Vorwurf sein. Man muss bedenken, dass selbst ein 1-Kanal-Funkgerät damals über 100 DM kostete. Damit die jüngere Leserschaft mal ein Gefühl für den Wert des Geldes zur damaligen Zeit bekommt:

1 Kilo Kartoffeln kosteten 1979 ca. 70 Pfennige. Für 100 DM hat man also damals aufgerundet etwa 142 Kilo Kartoffeln bekommen. 100DM entsprachen nach der Einführung des Euros 50€. 1 Kilo Kartoffeln kosten heute im Durchschnitt mindestens 2,50€.

Für 50€ (was ja 1979 100 DM entsprachen) bekommt man heute also nur noch 20 Kilo Kartoffeln. Die 100 DM von 1979 entsprachen also einer Kaufkraft von 355 € heute. Und 355 € sind eine ganze Menge Geld für ein Geburtstagsgeschenk eines 10-Jährigen.

Nun aber zurück zum Problem mit dem Kanal 4 (Wevelinghoven) und dem Kanal 14 (Kapellen). Ich konnte mich nun also prima mit den Wevelinghovenern (von denen ich niemanden kannte) unterhalten, aber nicht mit den Funkern aus unserem Ort. Wenn ich hier „prima“ schreibe, dann meine ich die Stationen aus Wevelinghoven mit einer Feststation. Ansonsten konnte man mit einem Handfunkgerät nur ca. 0,5KM – 1KM weit funken, also von Handfunkgerät zu Handfunkgerät. Wenn ich nun aber in Kapellen auf Kanal 4 „sabbelte“, dann führte das bei den Stationen in meiner Nähe zu sogenannten „Überschlägen“ auf Kanal 14. Fachlich richtig heißt es Nachbarkanalstörung. Das fanden die Stationen, die in meiner Nähe wohnten nun aber nicht gut und teilten mir das auch mit indem sie ihr Gerät ebenfalls auf Kanal 4 umschalteten (das waren die glücklichen mit Mehrkanal Geräten).

Eine Station die ich sehr gut empfangen konnte, erklärte mir energisch auf netter Weise, dass ich Überschläge auf Kanal 14 machen würde.

Ich hatte damals keinen blassen Schimmer, was Überschläge sind, noch wusste ich warum dieser junge Mann per Funk so nett zu mir war.

Beide Fragen sollten sich sehr bald klären. Nachdem ich dem jungen Mann erklärt hatte, dass mein Funkgerät nur einen Kanal, nämlich Kanal 4 hat, bot er mir an, bei ihm vorbei zu kommen. Er könne mir mein Funkgerät so umbauen, dass ich neben dem Kanal 4 dann zusätzlich noch den Kanal 14 hätte. Prima, dann wäre ja alles so wie es sein soll.

Nun aber zu der Frage warum dieser junge Mann auf Funk so nett zu mir war und überhaupt auch alle anderen MÄNNER! Mit damals 10 Jahren war ich noch nicht pubertiert und dementsprechend klang ich über Funk aber auch sonst wie ein Mädchen.

Ich war damals ein Fan der Fernsehserie Mondbasis Alpha1 (wie konnte es auch anders sein). Nun ist es beim CB-Funk so, dass sich alle CB-Funker einen Fantasienamen, den sogenannten „Skip“ zulegen. Natürlich fiel meine 1. Wahl auf den Skip „Alpha1“. Alpha bedeutet aber im CB-Funk - Slang „Frau“ oder „Mädchen“. Natürlich dachten alle Funker die mich hörten, dass ich ein Mädel wäre und rissen sich quasi darum, mit mir zu funken. Am nächsten Tag ging ich dann zu dem besagten Funker, der irgendwo im Hinterhof in der Nähe der Grillstube „Kreutz“ wohnte. Bitte seid nachsichtig, dass ich nicht mehr weiß, wie dieser Funker hieß und wo er genau wohnte. Das ist 44 Jahre her, da vergisst man schon mal was. Was ich noch weiß ist, dass er eine orange-weiße Feststation der Marke Handic 12305 hatte und das er etwas deppert dreingeschaut hat, als da ein Junge vor ihm stand und nicht, wie erwartet, ein Mädel. Dennoch war er sehr freundlich und hat mir mittels eines Kippschalters und 2 Quarzen (Elektronische Bauteile) mein Handfunkgerät auf nun 2 Kanäle umgebaut. Nachdem er mir den Begriff „Alpha“ erklärt hatte, bin ich dann sehr schnell zu dem Schluss gekommen, dass Alpha1 nun doch wohl nicht ein geeigneter Funkrufname für einen Jungen ist. Fortan hieß ich dann Intercity II (ich hatte auch mal eine Modelleisenbahn). Der Umbau hatte mich etwa 20DM gekostet, was aus meiner Sicht völlig in Ordnung war. Ich konnte...

Erscheint lt. Verlag 24.10.2023
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Sonstiges Geschenkbücher
Schlagworte Funk • Hobby • Lebensweg • Radio • Scheidung
ISBN-10 3-384-09510-3 / 3384095103
ISBN-13 978-3-384-09510-7 / 9783384095107
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