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Der Apfel-Faktor - Bertold Ulsamer

Der Apfel-Faktor

Wie die Familie, aus der wir kommen, beruflichen Erfolg beeinflusst

(Autor)

Buch | Hardcover
224 Seiten
2009
Kösel (Verlag)
978-3-466-30795-1 (ISBN)
CHF 25,10 inkl. MwSt
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Manchmal ist der Wurm drin ... Beruflicher Erfolg und Familie
„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ – dieser Satz bewahrheitet sich im beruflichen Kontext immer wieder. Der Blick in die eigene Familiengeschichte ist oft äußerst aufschlussreich, um die Ursachen für innere Zufriedenheit und äußeren Erfolg sowie die Hintergründe für Unzufriedenheit, Fehlschläge, Selbstsabotage des beruflichen Erfolgs, Schwierigkeiten mit Autoritäten, Führungsstärke und Burnout zu verstehen. Denn erst wer erkennt, was ihn beeinflusst, kann eigene Prägungen überwinden.

Dr. Bertold Ulsamer ist Jurist, Diplom-Psychologe, NLP-Trainer und Familientherapeut. Er leitet Seminare und Weiterbildungen zum Familien-Stellen nach Bert Hellinger und ist Autor zahlreicher Bücher und Artikel zu NLP und Familienaufstellungen. Dr. Bertold Ulsamer lebt in Freiburg.

"Wer aufsteigen will, muss durch Persönlichkeit überzeugen." Dieser Satz steht in einem Spiegel-Artikel vom Jahre 2002, der sich mit dem Erfolg im Berufsleben auseinandersetzt. In vielen Spalten erörtert Michael Schmidt-Klingenberg die Bedeutung und die Notwendigkeit von Fähigkeiten wie Eigenmotivation und Sozialkompetenz. Erst auf der allerletzten Seite wird eine ernüchternde Studie des Soziologen Michael Hartmann erwähnt, der die Lebensläufe von 6500 promovierten Wirtschaftswissenschaftlern, Juristen und Ingenieuren untersucht hat. Darin zeigt sich: Immer noch ist die entscheidende Frage für den Aufstieg in Führungspositionen der Beruf der Eltern und damit die soziale Herkunft. 80 Prozent der Führungskräfte kommen nach wie vor aus dem gehobenen Bürgertum, überwiegend sogar aus dem Großbürgertum. Ohne den passenden sozialen Hintergrund stimmt es laut Hartmann mit der "Chemie" und mit der "Wellenlänge" nicht. Die Souveränität für den erfolgreichen Auftritt fehlt bei dem Aufsteiger mit dem falschen Elternhaus. Diese Verbindung zwischen beruflichem Erfolg und der Kinderstube leuchtet ein. Wer dem beruflichen Erfolg in der Familie schon als Kleinkind begegnet ist, hat klare Vorteile. Ein passender familiärer Hintergrund ist Voraussetzung für die Karriere.Erfolg hat also eine ganze Menge mit der Familie zu tun. Die Sozialisation, insbesondere die Erziehungsstile und ihr Einfluss auf das spätere Leben, sind schon seit Langem in der Psychologie Forschungsgegenstand. Doch die Zusammenhänge zwischen beruflichem Erfolg und Misserfolg reichen weit über solch unmittelbar einleuchtende Ergebnisse hinaus. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Erkenntnissen, wie stark die Herkunftsfamilie prägt und beeinflusst. Gleichzeitig sind diese Einflüsse dem Einzelnen meist nicht bewusst. Was jemand sozusagen mit der Muttermilch aufgenommen hat, stellt er kaum mehr infrage.Dieses Buch soll den Leserinnen und Lesern Einsichten, Anregungen und Ideen geben, welche möglichen Zusammenhänge sie bisher möglicherweise übersehen haben. Darüber hinaus zeigt es den Weg auf, innere Hindernisse aufzulösen, ja sie sogar in Ressourcen umzuwandeln.Wer insgesamt zufrieden ist mit seinen beruflichen Leistungen, wer sein Potenzial ausschöpft, wer mit Mitarbeitern und Vorgesetzten gut zurechtkommt und auch ansonsten in seiner Arbeit relativ entspannt und stressfrei lebt, der mag dieses Buch lesen, um andere, weniger Glückliche, besser zu verstehen. Wem das aber nicht so reibungslos gelingt, wer immer wieder auf innere Barrieren stößt, die sich ihm in den Weg stellen, ohne dass er sie versteht, der mag unmittelbaren Gewinn aus den folgenden Kapiteln ziehen. Was ist beruflicher Erfolg?Ist beruflich erfolgreich, wer in der Eckkneipe als Kellnerin bedient? Ist beruflich erfolgreich, wer als Sozialarbeiter Obdachlose betreut? Ist beruflich erfolgreich, wer in einem internationalen Unternehmen Finanzvorstand ist? Spontan werden viele beim Finanzvorstand bejahen. Bei der Kellnerin und beim Sozialarbeiter werden die Meinungen sich teilen. Die Antwort hier hängt von den persönlichen Bewertungen der Urteilenden ab.Wie das häufige "Ja" beim Finanzvorstand zeigt, existieren weitverbreitete gesellschaftliche Maßstäbe, wonach Erfolg sich bemisst. Die einfachste Richtschnur ist das Einkommen. Je mehr Wert eine Arbeit hat, desto mehr Geld wird dafür bezahlt. Wer also viel Geld bekommt, ist sich automatisch sicher, eine besonders wertvolle Arbeit zu leisten. Und wer eine wertvolle Arbeit leistet, muss doch auch ein wertvoller Mensch sein! Und schon fühlt sich jemand erfolgreich. Das ist mit ein Grund, warum Politiker und Manager ständig versuchen - jenseits eines Inflationsausgleichs oder einer kleinen regelmäßigen Steigerung -, ihre Einkommen zu erhöhen. Sie machen sich dadurch wertvoller. Was ist mit demjenigen, der eine Arbeit leistet, für die wenig bezahlt wird? Sein Beitrag wird von der Gesellschaft weniger geschätzt. Er muss sich andere Maßstäbe suchen, um sich als wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu fühlen.Dem verwandt ist der Maßstab von Karriere und Aufstieg. Je höher man steigt, desto größer wird der Einfluss oder Spielraum. Wenn eine solche Führungskraft etwas sagt, haben viele andere auf sie zu hören. Sie kommt auf der Beförderungsleiter immer weiter voran und gewinnt mit jeder Hierarchiestufe mehr an Autorität und Bedeutung. So läuft das schon auf dem Hühnerhof mit seiner Hackordnung oder im Wolfrudel mit dem Leitwolf. Das ist ein alter, auch biologisch verankerter Maßstab. Der Platz an der Spitze wie beim Finanzvorstand gilt als Beweis besonderer Qualitäten. Bei der Partnerwahl - einem der wichtigsten menschlichen Themen - spielt die Suche nach solchen Qualitäten eine große Rolle. Es ist genetisch einprogrammiert und kommt noch aus den Zeiten, als die Frauen des Stammes mehr an dem Kraftvollen mit den guten Augen an der Spitze interessiert waren als am einfühlsamen, beerensuchenden Hinkebein in der Nachhut.Vor diesem soziobiologischen Hintergrund überraschen dann auch nicht die Ergebnisse einer Befragung der Frauenzeitschrift Brigitte von März 2007 (nicht 1907 wohlgemerkt!): 65 % der Frauen finden es bei einem Mann wichtiger, dass er gut ist im Job als gut im Bett. Wer höher steht, ist also erfolgreicher.Schließlich gibt es noch eine allgemeine gesellschaftliche Anerkennung bestimmter Berufe, das "Sozialprestige". Danach ist man besser Arzt als Straßenkehrer. Ein Professor ist z. B. ein besonders anerkannter Beruf, unabhängig vom tatsächlichen Einkommen. Ein solcher Beruf oder auch nur der Titel hebt einen hervor und schmeichelt. Wer also beruflichen Erfolg sucht, der wird seinen Erfolg oder seinen Misserfolg meist nach diesen Maßstäben (mit-) bestimmen.Dann hat jeder Beruf noch eine andere Seite, die ich hier den "inneren Erfolg" nenne. Dieser Erfolg hat vor allem mit Entspannung und Zufriedenheit zu tun. Jemand leistet seine Arbeit gern, sie erfüllt ihn und macht ihn zufrieden. Hierzu passt der etwas abgegriffene Begriff der "Selbstverwirklichung". Jemand zeigt mit seiner Arbeit, welches Potential in ihm steckt. Dann liebt die Ärztin ihren Beruf, weil sie gerne Kranken hilft und sie die Fähigkeit hat, gute Diagnosen zu stellen. Den Sozialarbeiter macht jeder kleine Erfolg zufrieden, den seine Obdachlosen erzielen, und er hat das Gefühl, eine nützliche und kostbare Arbeit zu leisten. Je angestrengter und angespannter hingegen jemand ist, desto weniger wird ihn auf Dauer das Erreichte befriedigen. Etwas Wesentliches scheint immer zu fehlen.Innerer Erfolg hängt nicht unbedingt vom äußeren ab und der äußere Erfolg bringt nicht automatisch Zufriedenheit und Glück. Die oberste Chefin kann genauso gefrustet und gestresst sein wie ihre Mitarbeiter, die sie um ihren Status beneiden. Da mag ein Börsenmakler in Millionen schwimmen, ohne deshalb zufrieden zu sein.

Erscheint lt. Verlag 2.4.2009
Illustrationen Martin Brosch
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 135 x 215 mm
Gewicht 425 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Arbeit • Arbeit, Beruf, Erfolg , Erfolgscoaching, Systemische Therapie, Erfolg, Coaching • Arbeit, Beruf, Erfolg, Erfolgscoaching, Systemische Therapie, Erfolg, Coaching • Beruf • BERUF, ERFOLG, SYSTEMISCHETHERAPIE, COACHING • BERUF, ERFOLG, SYSTEMISCHETHERAPIE, COACHING, • Coaching • Erfolg • Erfolg; Ratgeber • Erfolgscoaching • Familienpsychologie; Ratgeber • Karriere / Beruflicher Erfolg; Ratgeber • Karriere; Ratgeber • Systemische Therapie
ISBN-10 3-466-30795-3 / 3466307953
ISBN-13 978-3-466-30795-1 / 9783466307951
Zustand Neuware
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