Das Buch Niemand
Lotos (Verlag)
978-3-7787-8209-5 (ISBN)
- Titel ist leider vergriffen, Neuauflage unbestimmt
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Richard Sylvester arbeitete als Psychotherapeut, bevor er zwei Erlebnisse hatte, die er selbst als 'Erwachen' oder 'Befreiung' bezeichnet. Zuvor hatte er sich über dreißig Jahre lang in den verschiedensten spirituellen Techniken geübt was er im Nachhinein als 'weder nötig noch unnötig' betrachtet. Heute lebt er in einer englischen Kleinstadt und hält europaweit Vorträge über Nicht-Dualität.
Zum Thema "Bewusstsein" gibt es etliche Anschauungen, die sich schlecht miteinander vertragen. So sehen Naturwissenschaftler das Bewusstsein gern als eine eher zufällig entstandene Begleiterscheinung der Materie. Aus ihrer Sicht wird der Stoff, aus dem die Welt besteht, und somit auch das Gehirn, immer komplexer. Dabei bilde sich, gleichsam nebenbei, das Bewusstsein heraus. Stirbt das Gehirn, hört demnach auch das Bewusstsein auf. Manche Menschen finden diese Sicht der Dinge deprimierend. Andere sind erstaunlicherweise eher erleichtert, wenn sie so etwas hören. In seinem Buch Das ist das Letzte: Erfahrungen eines Arztes mit Sterben und Tod, erzählt der niederländische Arzt Bert Keizer von einer alten Frau und einem pfiffigen jungen Mann, der ihr eine Apparatur zur Aufzeichnung ihrer Erinnerungen für ihre Nachkommen andrehen möchte. Sie sagt: "Junger Mann, Sie werden erleben, dass in meinem Alter nichts mehr irgendeine Rolle spielt."
Religiös gesinnte Menschen andererseits neigen eher zu der Anschauung, Bewusstsein habe überhaupt nichts mit Materie zu tun und sei ein Vermögen der Seele. Die Seele sei das, worauf es eigentlich ankommt, während die stoffliche Welt eher als eine Art Schule gesehen wird, in der die Seele Prüfungen zu bestehen hat, sich bewähren muss oder Gelegenheit bekommt, bestimmte Lektionen zu lernen. Je nachdem, um welche Religion es sich handelt, winkt der Seele, die sich dabei wacker schlägt, die Vereinigung mit Gott oder eine günstige Wiedergeburt.
Komplexer ist da schon die spirituelle Auffassung vom Zusammenhang zwischen Bewusstsein und Materie. Das stoffliche Universum wird zum Beispiel als eine Art Emanation des Bewusstseins gesehen, und die konkrete Welt, in welcher der Einzelne lebt, ist dann eine Schöpfung seiner individuellen Psyche. Wenn wir also unsere äußere Realität ändern wollen, müssen wir die Verantwortung für sie übernehmen und unsere innere Wirklichkeit ändern. In anderen Spielarten des spirituellen Weltbilds finden wir eher die Auffassung vor, es sei besser, sich im Annehmen der Dinge zu üben, da alles dem Wandeln unterliege und Vergänglichkeit daher das Wesen der äußeren Wirklichkeit sei.
Ich betrachte das Bewusstsein in diesem Buch noch einmal anders, nämlich nicht nur als das Primäre, sondern als alles, was überhaupt ist: Wir selbst und die Welt, in der wir leben, sind Bewusstsein, das als "Alles" erscheint. Wie Wellen und ihre Schaumkronen nicht vom Meer getrennt sind, das sie hervorbringt, so sind auch wir nicht von dem Licht des Bewusstseins getrennt, in dem wir in Erscheinung treten und alles andere in Erscheinung tritt. Der Verstand begreift das vielleicht nicht, aber in der Befreiung kann es gesehen werden. Dann wird erkennbar, dass es kein Ich gibt: "Alles Geborene hebt sich in der Befreiung auf."
Grundlagen
Du sagst, dass Sinn und Zweck erledigt sind, sobald Nicht-Zweiheit oder Nicht-Dualität gesehen wird. Würdest du sagen, dass es in der Dualität Sinn und Zweck gibt?
Es sieht so aus. Solange sich einer als gesonderte Person sieht, nimmt er die Welt als vollkommen real und vermutlich als voller Sinn und Zweck wahr. Der Verstand hat diesen mächtigen Drang nach Sinn. Aber wenn klar geworden ist, dass es nie eine Person gegeben hat, wird das hier als ein Traum erkannt, der auf überhaupt nichts hinausläuft. Wenn wir aus den Träumen der Nacht aufwachen, wissen wir ja auch, dass es überhaupt nichts auf sich hat mit ihnen - wobei es natürlich sein kann, dass der Verstand den Traum zu deuten versucht, um ihm einen Sinn anzuhängen.
Wenn sich Nicht-Dualität als Dualität manifestiert, ist damit irgendeine Absicht verbunden, ein Zweck?
Wir tun nur deshalb so, als hätten wir das Paradies verloren, weil es so herrlich ist, es wiederzufinden. Und wenn es wiedergefunden ist, stellt sich heraus, dass wir es nie verloren haben.
Aber solange wir das Paradies suchen, können wir unmöglich sehen, dass das hier, Dies, bereits das Paradies ist.
Erscheint lt. Verlag | 19.3.2009 |
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Übersetzer | Jochen Lehner |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | The Book of No One |
Maße | 135 x 215 mm |
Gewicht | 555 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Östliche Weisheit / Alte Kulturen |
Schlagworte | Advaita • Advaita / Nicht-Dualität / Nondualität • Erwachen |
ISBN-10 | 3-7787-8209-6 / 3778782096 |
ISBN-13 | 978-3-7787-8209-5 / 9783778782095 |
Zustand | Neuware |
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