Sexualmagie
Ansata (Verlag)
978-3-7787-7334-5 (ISBN)
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Keine Disziplin der Magie ist älter und mächtiger als die Sexualmagie – und wie keine andere ist diese umrankt von verschämter Geheimnistuerei und Vorurteilen.
Endlich eröffnet einer der berühmtesten modernen Magier einen zeitgemäßen Zugang zur Magie der Geschlechter: um die Sexualkraft zu stärken und die subtilen Kräfte des Eros zu entdecken, freizusetzen und in die magische Praxis zu integrieren. Ohne Tabus behandelt Frater V. D. die körperlichen, psychologischen und seelischen Grundlagen erfolgreicher Sexualmagie. Im Gegensatz zu traditionellen Darstellungen werden männliche und weibliche Sexualkräfte vollkommen gleichberechtigt berücksichtigt.
Mit zahlreichen Ritualen (mit und ohne Partner), Übungen, Fallbeispielen und einer Fülle praktischer Anleitungen ist dieses Buch eine einmalige Einführung in die faszinierende Geheimwissenschaft der Sexualmagie. Für Anfänger und interessierte Laien ebenso geeignet wie für den erfahrenen Magier.
Frater V.·.D.·. geboren in Heliopolis-Kairo, aufgewachsen in Afrika, Asien und Europa, ist einer der weltweit angesehensten modernen Magier und Autor bekannter Veröffentlichungen, u. a. "Schule der Hohen Magie", "Sexualmagie", "Geldmagie". Studium der Ver
Die Geschichte der praktischen Magie reicht zwar weit in die Urzeit der menschlichen Entwicklung zurück, doch hat es lange gebraucht, bis sie sich in verschiedene Unterdisziplinen verästelte, um schließlich in bisweilen weit auseinander liegende Kategorien eingeteilt zu werden.
Auch die Sexualmagie stellt eine solche Unterdisziplin des Gesamtkomplexes »Magie« dar, wiewohl vielleicht ihre geheimnisvollste und umstrittenste. Erst um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert findet der Begriff »Sexualmagie« seine erste öffentliche Erwähnung, und wenn sie seitdem auch häufig das Interesse vor allem der Sensationsmedien erfuhr, blieben genaue Einzelheiten, Techniken, Gebräuche und die diesen zugrunde liegenden Gesetzmäßigkeiten und Symbolstrukturen meist im Verborgenen.
Das vorliegende Werk erschien in einer ersten Fassung unter dem Titel Handbuch der Sexualmagie. Praktische Wege zum eingeweihten Umgang mit den Kräften des Sexus im Jahr 1986. Die Veröffentlichung war damals von einigen technischen Schwierigkeiten begleitet. Hinzu kam eine aktuelle Buchmarktsituation, die einer groß angelegten Verbreitung magischer Literatur nicht eben förderlich war. So erreichte die Ausgabe im deutschen Sprachraum nur einen vergleichsweise winzigen Leserkreis, ganz im Gegensatz zum Ausland, wo sie im angelsächsischen Raum seit Jahren ihre Interessenten findet. Es liegt sogar eine japanische Ausgabe vor, und erst vor Kurzem erschien es in russischer Sprache.
Für die vorliegende Ausgabe wurde das ursprüngliche Werk vollständig überarbeitet, umstrukturiert, neu gegliedert und in einigen Punkten erweitert. Zwar bleiben die Grundprinzipien der Magie stets dieselben, doch war es schon immer oberste Aufgabe magischer Autoren, als Kinder ihrer Zeit auch die Sprache ihrer Zeit zu sprechen, um den zeitgenössischen Magieinteressenten eine an sich zwar uralte, dennoch aber immer wieder frische und aufs Neue zu entdeckende Kunst und Wissenschaft nahezubringen. Nach immerhin 21 Jahren schien es daher geboten, auch sprachlich einiges auf den neuesten Stand zu bringen.
So bleibt zu wünschen, dass die vorliegende Ausgabe einen möglichst großen Kreis interessierter Leser im deutschsprachigen Raum findet, die dazu bereit sind, dieses so faszinierende wie wirkungsvolle Spezialgebiet der praktischen Magie kennenzulernen, es zu erkunden und durch eigene Forschung weiterzuentwickeln.
Magie, Mystik, Eros - eine kurze Geschichte der Sexualmagie
Es gilt als sicher, dass es bereits in der Vorzeit sexualmagische Kulte und Praktiken gegeben hat, von denen wir freilich wenig Gesichertes wissen. Sehr wahrscheinlich waren diese Kulte dem ähnlich, was wir noch heute in schamanischen Gesellschaften etwa im Amazonasbecken, auf Papua-Neuguinea oder in manchen Teilen der Arktis und des Inneren Asiens beobachten können. Die schamanischen Fruchtbarkeitskulte der Frühgeschichte bedienten sich häufig stark sexualisierter Figuren und Gestalten, man denke etwa an die steinzeitlichen Frauengestalten mit ihren üppigen Brüsten und Gesäßkonturen, an sakrale Darstellungen von Vagina und Penis usw. Im alten Sumer rankten sich die Sexualkulte vor allem um die Verehrung der Mondgöttin Ishtar (Astarte), und die Chaldäer pflegten eine hoch entwickelte Tempelprostitution, die zumindest in ihren Anfängen rein sakrale und magische Züge gehabt haben dürfte. Im alten Ägypten gab es unter anderem den Isis-Kult und die Phallusverehrung, während Indien und Tibet den Tantrismus und den Kundalini-Yoga entwickelten und im alten China die innere Alchemie des Taoismus (auch »taoistisches Tantra« genannt) vor allem in höfischen Kreisen kultiviert wurde. Im Griechenland Platos wurde der Eros geheiligt, freilich überwiegend der männliche, doch kannten etwa die Demeter-Mysterien auch eine starke Betonung des weiblichen Elements. Das Judentum entwickelte in einigen Zweigen der esoterischen Kabbala sexualmagisches und -mystisches Gedankengut, und es kannte auch einige Sekten, etwa die Sabbatianer, die derlei Lehren in die Praxis umsetzten und pflegten.
Die späthellenistischen Gnostiker, die sich überwiegend mit Judentum und Christentum auseinandersetzten, hatten ihre ausschweifenden Sekten und Sexualkulte (etwa die Ophiten und Simonianer wie überhaupt die gesamte »Barbelo«- oder »Sperma-Gnostik«), die sich auch eingehend mit der Sexualmagie, wie wir sie heute verstehen, beschäftigten.
Auch Weltreligionen wie das Christentum und der Islam wiesen gewisse sexualmystische und -magische Züge auf, man denke etwa an den mittelalterlichen Minnekult oder an manche esoterische Sekte innerhalb des Sufismus. Weitgehend unabhängig davon, gelegentlich mit ihnen aber auch Verbindungen eingehend pflegten bis tief in das Mittelalter des Christentums hinein Anhänger heidnischer Religionen sexualmagische Fruchtbarkeitsriten und -beschwörungen. Dieser Spät- oder Neuschamanismus hat nach dem Zweiten Weltkrieg eine Wiederbelebung durch den von England ausgehenden Wicca- oder Hexenkult erfahren, der zumindest in seinem höheren Einweihungsgrad (dem sogenannten »Großen Ritus«) sexualmagisch und -mystisch geprägt ist.
Der berühmt-berüchtigte Templerorden wurde bei seiner Zerschlagung sexualmagischer Praktiken bezichtigt, doch gab es auch noch andere Richtungen und Sekten innerhalb des mittelalterlichen Christentums, so etwa die »Brüder vom freien Geist« (Begarden, Ortlibianer), die mit derlei Gedankengut wohlvertraut waren. Generell lässt sich allerdings sagen, dass im Christentum die Sexualmagie und -mystik weitgehend sublimiert, also »entschärft« wurde, sei es nun innerhalb der bereits erwähnten Hohen Minne, der allgemeinen Mystik bis zum späteren Pietismus oder auch in der Alchemie. Eine Entwicklung übrigens, für die wir auch in Indien, Tibet und China interessante Parallelen finden sowie im chassidischen Judentum.
Es nimmt nicht weiter wunder, dass die Urkraft Sexualität schon von jeher das Interesse der Menschheit auf sich gelenkt hat. Sie wurde gefürchtet und verehrt, angebetet und verteufelt, gepflegt und unterdrückt - offen und geheim, drastisch und milde. Im Grunde verfahren wir heutzutage mit ihr nicht viel anders, als es unsere Vorfahren vor Tausenden von Jahren taten. Trotz aller Sexualforschung ist die Sexualität für uns ein Mysterium geblieben, ein Buch mit sieben Siegeln, faszinierend und erschreckend zugleich.
Dennoch wäre es falsch, von einer kontinuierlichen Tradition der Sexualmagie zu sprechen. Wiewohl der Glaube daran naheliegt, lässt sich eine solche objektiv und historisch gesichert nicht nachweisen. Vielmehr müssen wir feststellen, dass eine Unmenge an einschlägigem Wissen immer wieder in Vergessenheit geraten ist, um später aufs Neue entdeckt beziehungsweise wiederentdeckt zu werden - immer und immer wieder. Erst seit Ende des 19. Jahrhunderts lässt sich in Europa eine ungebrochene Tradition der Sexualmagie nachweisen, die die heutige Sexualmagie entscheidend geprägt hat. Darauf wollen wir nun unser Augenmerk richten.
Abgesehen von vereinzelten Gruppen um schon damals relativ unbekannte Gestalten wie Edward Sellon in England und Paschal Beverley Randolph in Amerika, lässt sich der Beginn der eigentlichen modernen Sexualmagie mit der Gründung des Ordens Orientalischer Tempelritter (Ordo Templi Orientis = O. T. O.) durch Theodor Reuß um das Jahr 1904 festmachen.
Erscheint lt. Verlag | 11.4.2008 |
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Zusatzinfo | ca. 20 s/w-Abb. |
Sprache | deutsch |
Maße | 135 x 215 mm |
Gewicht | 625 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Östliche Weisheit / Alte Kulturen |
Schlagworte | Hardcover, Softcover / Ratgeber/Spiritualität/Altes Wissen, alte Kulturen • HC/Ratgeber/Spiritualität/Altes Wissen, alte Kulturen • HC/Ratgeber/Spiritualität/Esoterik • Sexualmagie |
ISBN-10 | 3-7787-7334-8 / 3778773348 |
ISBN-13 | 978-3-7787-7334-5 / 9783778773345 |
Zustand | Neuware |
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