Das Schachbuch für Meister von Morgen
Ein Lehr- u. Trainingswerk - nicht nur für den Nachwuchs
Seiten
2011
|
5. Auflage
Beyer, J (Verlag)
978-3-88805-275-0 (ISBN)
Beyer, J (Verlag)
978-3-88805-275-0 (ISBN)
- Titel erscheint in neuer Auflage
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Drei weltberühmte Schachpädagogen haben dieses Buch als Begleitbuch zum Schachkolleg im russischen Fernsehen herausgebracht. Die Stärke dieses Buches liegt in der gedanklichen Auseinandersetzung mit dem Problem des Schachspiels: der Analyse, der Abschätzung einer Stellung, der Planfassung und der Auswahl von Kandidatenzügen. Hier wird ein methodisch durchdachtes, schrittweise aufbauendes Schachtraining geboten.
Rezension von Gerald Berghöfer
Man nehme drei langjährige Experten für Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel und mache ein Buch mit drei Teilen daraus - fertig ist Das Schachbuch für Meister von Morgen.
Im Eröffnungsteil wird in kompakter Form von jeder Eröffnung die Hauptvariante samt weniger Abweichungen erwähnt und danach beurteilt, ob die Verteidigung Ausgleich ergibt oder nicht.
Natürlich kann eine derartig zusammenfassende Auflistung von Michail Judowitsch nicht ganz objektiv und richtig sein, da sich im Eröffnungswissen ein steter Wandel abspielt. Doch der Schachschüler bekommt einen ersten Überblick samt Bewertung der Hauptvarianten, damit er sich nicht auf Eröffnungen stürzt, die er sich letztlich höchstwahrscheinlich doch wieder abgewöhnen muss. Und er bekommt damit Anregungen, durch welche Variante somanche in Anfängerkreisen gern gespielte Eröffnung ins Wanken gebracht werden könnte.
Es ist aber fraglich, ob der Lernende zuerst mit Eröffnungsvarianten konfrontiert werden sollte, oder ob nicht, wie z.B. Capablanca meint, vor allem Endspiel und auch Mittelspiel verstanden werden sollten, um mit einer sinnvollen Strategie schon ab der Eröffnung auf ein bekanntes Ziel hinspielen zu können bzw. Schwächen für Mittel- und/oder Endspiel zu vermeiden.
Vor den Varianten befindet sich ein gut gelungener historischer Abschnitt, in dem auf die Entwicklung des Schachs und speziell der Eröffnungen eingegangen wird.
Der zweite Teil stammt von Alexander Kotow und dreht sich um Taktik, Strategie und Variantenberechnung. Kotow meint, dass die meisten Partien im Mittelspiel entschieden werden und hebt dadurch die Bedeutung von Taktik und Strategie hervor. Er möchte die kombinatorischen Fähigkeiten des Lesers schulen und das Stellungsgefühl verbessern. Auf Kotows Analysen über Variantenbaum und Kandidatenzüge greifen sogar viele bekannt gewordene Trainer zurück, wie etwa Mark Dworetski - freilich inzwischen weiterentwickelt. John Nunn präsentiert einen auf Kotow gründenden erweiterten "Baum" in seinen Büchern. Kotows Buchteil über das Mittelspiel ist, wenn auch nicht mehr ganz up-to-date, immer noch interessant, doch die traditionelle Präsentation macht das Thema nicht leicht verdaulich.
Awerbachs Endspielbücher waren vor einigen Jahren sehr verbreitet, und so stammt auch der dritte Teil des Buches von einem absoluten Spezialisten. Alle wichtigen Endspiele werden kurz behandelt.
In allen Teilen des Buches sind knifflige Übungen vorhanden, die nicht leicht sind. Insofern ist es fraglich, für welches Alter Das Schachbuch für Meister von Morgen geeignet ist. Es ist die Übersetzung eines der erfolgreichsten sowjetischen Schachbücher, da es das Begleitbuch zum Schachkolleg des sowjetischen Fernsehens war. In Jugoslawien soll es auch im Rahmen der Aktion "Schach an die Schulen" eingesetzt worden sein, doch ist das Lehrbuch nur für fortgeschrittene Spieler zu schaffen.
Mein Eindruck ist ausserdem, dass die traditionelle Anreihung von Wissen selbst für viele Erwachsene zu trocken ist, und dass es heute motivierendere Methoden mit angenehmerer Aufbereitung gibt. Vor etwa 25 Jahren wurden die meisten Jugendlichen mit Büchern von Awerbach und anderen sowjetischen Trainern wie Suetin groß, wobei hauptsächlich Wissen an Wissen gereiht wurde, ohne Kenntnisse, wie der Lernende den Lehrstoff leichter aufnehmen könnte. Doch diese Art der traditionellen Präsentation hat sicherlich auch seine Anhänger und wer es so wie früher haben will, der wird mit dem geballten Fachwissen der drei älteren Herren seine Freude haben - etwa 230 Seiten sind prall gefüllt, und das in eher kleinerer Schrift und kleinen Diagrammen. Also Lehrstoff gibt es sehr viel für den Preis.
Nicht erwarten darf man ein Zusammenspiel des Wissens über die drei Partiephasen, wie es etwa Capablanca in großartiger Form betont.
Fazit:
Ein Klassiker mit traditioneller Anhäufung von Wissen über Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel von drei älteren Herren, die viele Jahre hindurch ihr spezielles Schachwissen in Büchern weitergegeben haben. Viel Stoff für Vereinsspieler, aber nicht leicht aufnehmbar - die einen werden froh sein, dass es noch solche Bücher gibt, die anderen werden sich freuen, wenn sie nicht mehr auf diese Weise Schach lernen müssen.
Rezension von Gerald Berghöfer
Man nehme drei langjährige Experten für Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel und mache ein Buch mit drei Teilen daraus - fertig ist Das Schachbuch für Meister von Morgen.
Im Eröffnungsteil wird in kompakter Form von jeder Eröffnung die Hauptvariante samt weniger Abweichungen erwähnt und danach beurteilt, ob die Verteidigung Ausgleich ergibt oder nicht.
Natürlich kann eine derartig zusammenfassende Auflistung von Michail Judowitsch nicht ganz objektiv und richtig sein, da sich im Eröffnungswissen ein steter Wandel abspielt. Doch der Schachschüler bekommt einen ersten Überblick samt Bewertung der Hauptvarianten, damit er sich nicht auf Eröffnungen stürzt, die er sich letztlich höchstwahrscheinlich doch wieder abgewöhnen muss. Und er bekommt damit Anregungen, durch welche Variante somanche in Anfängerkreisen gern gespielte Eröffnung ins Wanken gebracht werden könnte.
Es ist aber fraglich, ob der Lernende zuerst mit Eröffnungsvarianten konfrontiert werden sollte, oder ob nicht, wie z.B. Capablanca meint, vor allem Endspiel und auch Mittelspiel verstanden werden sollten, um mit einer sinnvollen Strategie schon ab der Eröffnung auf ein bekanntes Ziel hinspielen zu können bzw. Schwächen für Mittel- und/oder Endspiel zu vermeiden.
Vor den Varianten befindet sich ein gut gelungener historischer Abschnitt, in dem auf die Entwicklung des Schachs und speziell der Eröffnungen eingegangen wird.
Der zweite Teil stammt von Alexander Kotow und dreht sich um Taktik, Strategie und Variantenberechnung. Kotow meint, dass die meisten Partien im Mittelspiel entschieden werden und hebt dadurch die Bedeutung von Taktik und Strategie hervor. Er möchte die kombinatorischen Fähigkeiten des Lesers schulen und das Stellungsgefühl verbessern. Auf Kotows Analysen über Variantenbaum und Kandidatenzüge greifen sogar viele bekannt gewordene Trainer zurück, wie etwa Mark Dworetski - freilich inzwischen weiterentwickelt. John Nunn präsentiert einen auf Kotow gründenden erweiterten "Baum" in seinen Büchern. Kotows Buchteil über das Mittelspiel ist, wenn auch nicht mehr ganz up-to-date, immer noch interessant, doch die traditionelle Präsentation macht das Thema nicht leicht verdaulich.
Awerbachs Endspielbücher waren vor einigen Jahren sehr verbreitet, und so stammt auch der dritte Teil des Buches von einem absoluten Spezialisten. Alle wichtigen Endspiele werden kurz behandelt.
In allen Teilen des Buches sind knifflige Übungen vorhanden, die nicht leicht sind. Insofern ist es fraglich, für welches Alter Das Schachbuch für Meister von Morgen geeignet ist. Es ist die Übersetzung eines der erfolgreichsten sowjetischen Schachbücher, da es das Begleitbuch zum Schachkolleg des sowjetischen Fernsehens war. In Jugoslawien soll es auch im Rahmen der Aktion "Schach an die Schulen" eingesetzt worden sein, doch ist das Lehrbuch nur für fortgeschrittene Spieler zu schaffen.
Mein Eindruck ist ausserdem, dass die traditionelle Anreihung von Wissen selbst für viele Erwachsene zu trocken ist, und dass es heute motivierendere Methoden mit angenehmerer Aufbereitung gibt. Vor etwa 25 Jahren wurden die meisten Jugendlichen mit Büchern von Awerbach und anderen sowjetischen Trainern wie Suetin groß, wobei hauptsächlich Wissen an Wissen gereiht wurde, ohne Kenntnisse, wie der Lernende den Lehrstoff leichter aufnehmen könnte. Doch diese Art der traditionellen Präsentation hat sicherlich auch seine Anhänger und wer es so wie früher haben will, der wird mit dem geballten Fachwissen der drei älteren Herren seine Freude haben - etwa 230 Seiten sind prall gefüllt, und das in eher kleinerer Schrift und kleinen Diagrammen. Also Lehrstoff gibt es sehr viel für den Preis.
Nicht erwarten darf man ein Zusammenspiel des Wissens über die drei Partiephasen, wie es etwa Capablanca in großartiger Form betont.
Fazit:
Ein Klassiker mit traditioneller Anhäufung von Wissen über Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel von drei älteren Herren, die viele Jahre hindurch ihr spezielles Schachwissen in Büchern weitergegeben haben. Viel Stoff für Vereinsspieler, aber nicht leicht aufnehmbar - die einen werden froh sein, dass es noch solche Bücher gibt, die anderen werden sich freuen, wenn sie nicht mehr auf diese Weise Schach lernen müssen.
Zusatzinfo | 48 Fotos |
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Sprache | deutsch |
Gewicht | 510 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Freizeit / Hobby ► Spielen / Raten |
Schlagworte | Awerbach • Judowitsch • Kotow • Meister • Meisterschach • morgen • Schach • Schachbuch • Schach; Lehrbuch • Schach; Lehrbuch für Kinder/Jugendliche • Schachlernen • Schachmeister • Schachtraining |
ISBN-10 | 3-88805-275-0 / 3888052750 |
ISBN-13 | 978-3-88805-275-0 / 9783888052750 |
Zustand | Neuware |
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