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Schweigen tut weh - Alexandra Senfft

Schweigen tut weh

Eine deutsche Familiengeschichte
Buch | Hardcover
320 Seiten
2007
Claassen (Verlag)
978-3-546-00400-8 (ISBN)
CHF 27,90 inkl. MwSt
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Einige Jahre nach dem tragischen Tod ihrer Mutter lässt Alexandra Senfft die Vergangenheit ihrer Familie lebendig werden. Ihr Großvater Hanns Ludin war ein hochrangiger Nationalsozialist, der am Galgen starb. Es sind die starken Frauen, die in dieser Familie das Gespinst der Verdrängung gewoben haben. Und es sind die starken Frauen, die es zerreißen: die Mutter durch ihr unverstandenes Leid, die Tochter mit diesem ergreifenden Buch.
Der SA-Mann Hanns Ludin war Hitlers Gesandter in der Slowakei und in dieser Position verantwortlich für Judendeportationen. 1947 wurde er als Kriegsverbrecher hingerichtet. Über seine Rolle im Zweiten Weltkrieg streiten seine Nachkommen bis heute und fühlen sich hin- und hergerissen zwischen Schuld und Loyalität. Einfühlsam und mutig beschreibt Alexandra Senfft, wie die geliebte Großmutter die Legende vom "guten Nazi" kultiviert hat und ihre Kinder und Enkel seine wahre Rolle verdrängt haben. Im Mittelpunkt ihres Buches steht das Leben ihrer Mutter, einer außergewöhnlichen Frau des linken Hamburger Nachkriegs-Establishments, die vordergründig an Depression und Sucht zerbricht, tatsächlich aber an der Unfähigkeit, um den Vater zu trauern. Darüber hinaus erzählt die Autorin von ihrem eigenen Leben und der schwierigen Liebe zu ihrer Mutter, die sie erst nach deren qualvollem Tod wirklich verstanden hat. Für 'Schweigen tut weh' wurde Alexandra Senfft mit dem Deutschen Biographiepreis 2008 ausgezeichnet. Mehr über Alexandra Senfft erfahren Sie unter www.alexandra-senfft.de.

Alexandra Senfft, Islamwissenschaftlerin, war Nahostreferentin im Bundestag und UNO-Mitarbeiterin in den palästinensischen Gebieten. Sie gehörte zum Vorstand des Deutsch-Israelischen Arbeitskreises für Frieden im Nahen Osten und war seit 1992 auch immer wieder in Israel tätig. Sie arbeitet als Autorin und Publizistin.

"Alexandra Senfft erzählt eine singuläre Familienchronik, das Beispiel für eine deutsche Täterfamiliengeschichte, und sie legt das fatale System einer falschen Loyalität offen. Dieser Dreiklang macht das oft bis an die Schmerzgrenze recherchierte Buch wertvoll." Badische Zeitung / 13.4.2007 "Von der ersten Seite an beeindruckt Alexandra Senfft mit ihrer Bereitschaft, die Fakten endlich zu benennen ... Ernsthaft und glaubwürdig beschreibt sie den Prozess, den sie selber durchlief. Lange hatte auch sie die Familie idealisiert ... So ist ein Dokument grosser Aufrichtigkeit geglückt, ohne einen falschen Ton." Tagesanzeiger / 18.04.07 / Claudia Kühner "Es sind die starken Frauen, die in dieser Familie das Gespinst der Verdrängung gewoben haben. Und es sind die starken Frauen, die es zerreißen: die Mutter durch ihr unverstandenes Leid, die Tochter mit diesem ergreifenden Buch." Wochen-Kurier / 04.04.07 "Für alle, die verstehen wollen, wie Kriegstraumata in Kindern und Enkelkindern in anderer Form weiterwirken." Emotion / 04/2007 "Auch wenn Alexandra Senfft die individuelle Tragödie ihrer Mutter schildert, thematisiert das Buch ein für die deutsche Nachkriegsgeneration typisches Verschweigen und Verdrängen." WDR / 11.03.07 "Das Ergreifende ist, dass Senfft, bei aller Distanz zu den Verfehlungen ihrer Vorfahren, die Loyalität zur Familie nicht aufgibt.... Das ist eine Haltung, die für alle Nachgeborenen wichtig ist." Schwäbische Zeitung / 11.4.07 / Christoph Wartenberg "Die Autorin führt exemplarisch und eindringlich vor Augen, wie innerhalb einer Familie die unerhellten Schatten der Vergangenheit für Unheil sorgen zeigt allerdings auch, wie der Bann durchbrochen werden kann." dpa / 4.6.2007 / Thomas Oser " die allgemeine historisch-politische Aufarbeitung ist weit gediehen in Deutschland. Wie aber ist es mit den persönlichen Verstrickungen der eigenen Familie und den Nachbeben, die die alten Lügen im Leben vieler bis heute auslösen? Senfft plädiert deshalb für die Wahrheit ein einfühlsames und wichtiges Buch." n-tv / 4.6.2007 / Solveig Bach "Einfühlsam und mutig." Hamburger Abendblatt / 7.6.2007 / Armgard Seegers ".... ein kluges und sensibles Buch, das seiner Autorin einiges abverlangt haben muss." SÜDDEUTSCHE ZEITUNG / Eva Menasse / 25.06.07 "Eine ernsthafte, bewegende Auseinandersetzung mit einer Familie, die not- und zeitgedrungen von Frauen dominiert wurde, denen das Verbrechen der Männer buchstäblich den Atem nahm, sich davon zu distanzieren." Freitag / 6.7.2007 / Kathrin Schmidt

Sprache deutsch
Gewicht 601 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Zeitgeschichte ab 1945
Schlagworte NS-Täter / NS-Verbrecher • NS-Verbrecher • Vergangenheitsbewältigung; Berichte/Erinnerungen
ISBN-10 3-546-00400-0 / 3546004000
ISBN-13 978-3-546-00400-8 / 9783546004008
Zustand Neuware
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