Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de
Mein Hund gelassen allein daheim -  Manuela Zaitz

Mein Hund gelassen allein daheim (eBook)

Wege aus dem Trennungsstress
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
96 Seiten
Cadmos Verlag
978-3-8404-6745-5 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
14,99 inkl. MwSt
(CHF 14,65)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Hunde begleiten ihre Menschen durch den Alltag und entwickeln enge Bindungen zu ihnen. Nähe und eine vertraute Person an ihrer Seite sind wichtige Faktoren für ihr Wohlbefinden. Mit vorübergehenden Trennungen gelassen umzu­gehen müssen sie erst lernen. Dabei ist ein vorbeugendes Training immer der bessere Weg, als abzuwarten, bis ein Trennungsproblem offensichtlich wird. Viele Hunde leiden still unter der Abwesenheit ihres Menschen, weil ihnen die Strategien für ein entspanntes Alleinsein fehlen. Nicht erst wenn der alleingelassene Hund jault, bellt oder Dinge zerstört, ist es höchste Zeit zu handeln! Es gibt mehr Hunde mit Trennungsproblemen, als man denkt. Dieses Buch hilft dabei, das Verhalten des Hundes einzuschätzen und ihn systematisch darauf vorzubereiten, entspannt allein zu sein. Mit kleinschrittigen Trainings­einheiten kann man dazu beitragen, dass es ihm zu Hause auch ohne seine geliebten Menschen gut geht.

Manuela Zaitz lebt und arbeitet mit ihren Hunden in Moers am Niederrhein. Als Hundetrainerin ist ihr das gewaltfreie Arbeiten mit Tieren sehr wichtig. Sie ist Mitbegründerin der Trainer-Initiative 'Trainieren statt dominieren' und Mitglied in der 'Pet Professional Guild'. Manuela Zaitz besucht regel­mäßig Fortbildungen, um stets auf dem neuesten Stand zu sein. Sie ist bekannt durch Auftritte zum Thema Trickdogging und gewaltfreies Hundetraining in zahlreichen TV-Sendungen. Im Cadmos Verlag sind ihre Bücher 'Trickschule für Hunde' und 'Neues aus der Trickschule für Hunde', die Neuauflage 'Die große Trickkiste für Hunde' sowie die dazu passenden DVDs erschienen.

Manuela Zaitz lebt und arbeitet mit ihren Hunden in Moers am Niederrhein. Als Hundetrainerin ist ihr das gewaltfreie Arbeiten mit Tieren sehr wichtig. Sie ist Mitbegründerin der Trainer-Initiative "Trainieren statt dominieren" und Mitglied in der "Pet Professional Guild". Manuela Zaitz besucht regel­mäßig Fortbildungen, um stets auf dem neuesten Stand zu sein. Sie ist bekannt durch Auftritte zum Thema Trickdogging und gewaltfreies Hundetraining in zahlreichen TV-Sendungen. Im Cadmos Verlag sind ihre Bücher "Trickschule für Hunde" und "Neues aus der Trickschule für Hunde", die Neuauflage "Die große Trickkiste für Hunde" sowie die dazu passenden DVDs erschienen.

Trennungsstress hat viele Gesichter
Bindung und Trennung
Hilfreiche Technik und wie man sie verwendet
Entspannung und Management
Bestandsaufnahme
Trainingsschritte
Troubleshooting

2

Alleinbleiben lernen mit System

In meiner Zeit als Trainerin habe ich verschiedene Wege kennengelernt, um Hunden das Alleinbleiben beizubringen. Heute orientiere ich mich an dem Trainingsprotokoll von Malena DeMartini-Price, das sich in den letzten Jahren auch in Deutschland immer mehr durchsetzt.

Wir achten zunächst darauf, alles an Vorarbeit zu leisten, was in den Listen im Abschnitt „Bestandsaufnahme vor Trainingsbeginn“ aufgeführt ist. Dann beginnen wir mit dem Training, für das ihr gut eine halbe Stunde pro Tag rechnen müsst. Das bedeutet nicht, dass wir mit 30 Minuten Alleinbleiben loslegen. Es ist der ungefähre Zeitrahmen, den wir für unser Training benötigen und in den wir die kleinen Abwesenheitszeiten einplanen. Das Ausfüllen der Listen und das Anpassen eures Trainings an die Möglichkeiten eures Hundes wird eine kleine Herausforderung sein, da aber jeder Hund anders ist, gibt es leider keine universelle Lösung.

Wir nutzen Desensibilisierung, um unseren Hund an das Alleinbleiben zu gewöhnen. Das bedeutet, wir setzen ihn dem Angstauslöser (dem Alleinbleiben) nur in so kleinen Dosen aus, dass er sie bewältigen kann. Unser Maßstab ist dabei, dass unser Hund niemals Angstanzeichen zeigt. Er darf maximal kurz davor sein, erste Anzeichen von Unwohlsein zu zeigen. Wir streben aber eigentlich an, dass er sich bei unserem Training möglichst langweilt und keine Veranlassung sieht zu reagieren, weil wir immer wieder nahezu die gleichen Schritte wiederholen und so sanft steigern, dass sie keinen Stress beim Hund auslösen. Deswegen brauchen wir ein gutes Management, und die Betreuung unseres Vierbeiners muss stets gegeben sein. Wir brauchen Sicherheit für den Hund.

In jedem Training, das ich anleite, weise ich darauf hin, wie wichtig das solide Fundament ist. Die grundlegenden Schritte müssen häufig wiederholt werden, damit sie gefestigt sind und wir dem Hund Sicherheit vermitteln. Für das Alleinbleiben gilt das im besonderen Maß. Stellt euch vor, dass ihr mit den zahlreichen kleinen Einheiten zum Alleinbleiben das Fundament für das spätere „Haus“ festigt. Geht ihr zu schnell voran, kann nachher alles in sich zusammenfallen und ihr müsst wieder von vorn anfangen. Der Hund bestimmt das Tempo, egal wie dringend wir Menschen es brauchen, dass er allein bleiben kann.

Ist euer Hund in jeder Hinsicht gesund?

Bestandsaufnahme vor Trainingsbeginn

Ist der Hund gesund? Das klingt vielleicht wie eine überflüssige Frage – wenn er krank wäre, wüsstet ihr das doch. Es gibt aber manchmal Leiden, die nicht sofort auffallen, etwa chronische Schmerzen oder andere Handicaps wie eine Schilddrüsenunterfunktion. Liegt so etwas vor, werden wir dem Hund mit Training allein nicht helfen können. Das ist Kämpfen gegen Windmühlen, und ihr werdet ohne medizinische Hilfe keine nennenswerten Fortschritte machen.

Gibt es noch andere Verhaltensauffälligkeiten, die euch viel abverlangen? Wenn das so ist, kontaktiert in jedem Fall eine:n gute:n, gewaltfrei arbeitende:n Trainer:in und nehmt gegebenenfalls zusätzlich tiermedizinische Hilfe in Anspruch.

Es gibt einige Trainer:innen, die dem Trainingsprotokoll von Malena DeMartini-Price oder einem ähnlichen Programm zum Alleinbleiben folgen. Holt euch Hilfe und Unterstützung, wenn ihr sie braucht.

Euer Hund ist fit und gesund, er kann nur noch nicht allein bleiben? Dann könnt ihr mit dem Training beginnen. Wenn ich neue Dinge angehe, kaufe ich mir gern eine neue Kladde und/oder einen neuen Stift, damit ich motiviert bin, mir Notizen zu machen. Wenn ihr da ähnlich gestrickt seid, hilft euch das vielleicht auch. Alle anderen schnappen sich einfach einen vorhandenen Ordner, kopieren die Listen aus diesem Buch und drucken sie aus oder legen sich ein entsprechendes Dokument im Rechner an. Wenn ihr gern mit Excel-Tabellen arbeitet, werdet ihr sicher eine strukturierte Dokumentation eures Trainings erstellen können. Ich bin absoluter Excel-Dummie, deswegen notiere ich alles von Hand. In diesem Kapitel findet ihr ein paar meiner Listen, die ihr für euch und euren Hund ergänzen und modifizieren könnt und sollt. Zu wissen, wo man steht, ist wichtig, deswegen braucht ihr diese Listen zur Unterstützung.

Notiert euch außerdem alle „Ereignisse“, die an bestimmten Tagen oder zu bestimmten Zeiten zu erwarten sind. Etwa die Müllabfuhr, die Post, der/die Zeitungsausträger:in … damit ihr das später in euer Training mit einbauen könnt. Falls euer Hund jedes Mal hochfährt, wenn es klingelt, denkt daran, die Klingel beim Training abzustellen.

Filmen und beobachten

Idealerweise habt ihr euren Hund beim Alleinbleiben schon mal gefilmt und besitzt davon noch Aufnahmen. Falls nicht, macht das einmalig, um ein Video des Istzustands zu haben. Das empfehle ich sonst bei keinem anderen Training, obwohl nicht selten vorkommt, dass Menschen mir beispielsweise das Aggressionsverhalten ihres Hundes zeigen wollen und deswegen Grenzen überschreiten. Das ist nicht nötig. Ich muss nicht sehen, wie ein Hund austickt. Wir arbeiten so, dass es gar nicht so weit kommt. Zur Vorbereitung auf das Alleinbleibtraining müssen wir leider einmal eine Bestandsaufnahme sehen. Wir müssen beobachten, wo der Hund noch gelassen ist, ab wann er Stressanzeichen zeigt und welche das sind. Eine Ausnahme machen wir bei Welpen, die noch keine Erfahrung mit dem Alleinbleiben gemacht haben. Da probieren wir selbstverständlich nicht erst aus, wann sie unruhig werden, und filmen das. Wir beginnen lieber direkt so kleinschrittig mit dem Training, dass der Welpe die Schritte schaffen kann. Eine Kamera braucht ihr in diesem Fall trotzdem, um das Training zu dokumentieren.

Zusätzlich zum Filmen ist es elementar, dass ihr euren Hund beobachtet, wenn ihr daheim seid. Ihr müsst einschätzen lernen, ob sich das Verhalten, das er in eurer Abwesenheit zeigt, von seinem sonst üblichen Verhalten unterscheidet. Wechselt euer Hund also oft die Liegeplätze, wenn ihr daheim seid, unabhängig davon, in welchem Zimmer er sich befindet, ist es eher zu vernachlässigen, wenn ihr dasselbe auf dem Alleinbleibvideo beobachtet. Auch bei anderen Verhaltensweisen wie Gähnen, Lefzenlecken, Kratzen und dem gesamten Ruheverhalten ist es wichtig zu wissen, wie der Hund sich in unserer Anwesenheit verhält, damit wir Veränderungen in unserer Abwesenheit einschätzen können.

Kein Training ohne Kamera

Noch mal, weil es so wichtig ist: Trennungstraining ohne Kameraüberwachung ist nicht zielführend! Wir müssen sehen, was der Hund tut, während er allein ist. Keine Lautäußerung heißt nicht automatisch, dass er keinen Stress beim Alleinbleiben hat. Für den Anfang reicht ein altes Handy, auf dem ihr Skype oder Zoom aktiviert habt. Das stellt ihr strategisch so auf, dass ihr möglichst viel von dem Raum sehen könnt, in dem der Hund verbleibt. Probiert aus, wie gut das für euch funktioniert. Wenn ihr euren Hund dauerhaft überwachen wollt, ist früher oder später die Anschaffung einer Kamera sinnvoll.

Liste möglicher Ankündiger/Trigger

Listet nun erst mal alles auf, was ihr tut, bevor ihr das Haus verlasst, zum Beispiel: noch mal auf die Toilette gehen, Lippenstift auffrischen, Parfüm auftragen (bei mir ein sicherer Indikator dafür, dass die Hunde nicht mitkommen), Handtasche nehmen, Schlüssel vom Schlüsselbrett nehmen, alles vor die Tür werfen, Schuhe anziehen, Jacke anziehen, Tasche und Schlüssel aufheben, das Haus verlassen, abschließen, gehen … Passt die Liste an euren Ablauf an.

Alles, was ihr notiert habt, wird eurem Hund ankündigen, dass er bald allein sein wird. Hat euer Hund beim Alleinbleiben schon massiven Stress erlebt, wird er bei diesen Triggern wahrscheinlich schon unruhig. Die Spalte „Hund reagiert“ fülle ich mit Kreuzchen. Ein Kreuzchen steht dabei für eine geringe Reaktion, etwa wenn der Hund nur kurz den Kopf hebt, wenn ich die Tasche nehme. Springt er allerdings auf, bellt und rennt auf mich zu, würde ich drei Kreuzchen machen.

Da wir diese Trigger nach und nach in unser Training einfließen lassen, ist es gut zu wissen, wie stark der Hund im Einzelnen reagiert. So können wir geschickt mit einem leichten Ankündiger beginnen und das Training langsam steigern.

Ihr könnt auch überlegen, ob es einzelne Trigger gibt, die sich komplett eliminieren lassen. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, den Autoschlüssel, den ihr sonst immer vom Schlüsselbrett genommen habt, zukünftig dauerhaft in eurer Tasche zu verstauen. Das ist allerdings nur dann hilfreich, wenn ihr diesen Trigger von nun an tatsächlich in jeder Situation vermeiden könnt.

Ganz am Anfang des Trainings lassen wir all diese Trigger erst mal außen vor. Die Liste solltet ihr trotzdem jetzt schon ausfüllen, um sie euch bewusst zu machen. Ihr müsst in der Lage sein, sie zuerst gezielt zu vermeiden und später ebenso gezielt mit einzubauen. Denkt an jede Kleinigkeit, die ein Trigger sein könnte, auch an Geräusche, wie sie durch eure sich entfernenden Schritte im Treppenhaus, das Zufallen der Tür, den Schlüssel im Schloss, Schritte draußen auf dem Weg, das Öffnen der Gartentür etc. entstehen.

Liste der Verhaltensweisen des Hundes

Es geht weiter mit einer Liste, die ihr insgesamt dreimal ausfüllen solltet. Macht bei den Verhaltensweisen, die euer Hund in den jeweiligen Situationen zeigt, in der entsprechenden Spalte ein Kreuzchen. Dokumentiert zunächst das Verhalten, das euer Hund zeigt, während ihr euch darauf vorbereitet, das Haus zu verlassen. Nutzt die Liste anschließend, um anhand eures Ausgangsvideos zu dokumentieren, welche Verhaltensweisen der Vierbeiner zeigt, während ihr weg seid, und füllt die Liste schließlich zum dritten Mal mit der Fragestellung aus,...

Erscheint lt. Verlag 8.9.2023
Reihe/Serie Verhalten
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Tiere / Tierhaltung
Schlagworte Hund alleine zuhause • Trennungsangst • Trennungsproblem • Trennungsstress
ISBN-10 3-8404-6745-4 / 3840467454
ISBN-13 978-3-8404-6745-5 / 9783840467455
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 42,1 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Hundefitness rund um Krankheit & Sport

von Carmen Heritier

eBook Download (2024)
Kynos Verlag
CHF 21,45
Zusammenhänge zwischen Motorik, Psyche und Verhalten

von Karin Jansen

eBook Download (2024)
Kynos Verlag
CHF 24,40