Rund um Rum
Grabener (Verlag)
978-3-949532-01-6 (ISBN)
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Bis heute zehrt die Stadt Flensburg vom einstigen Ruhm als „Rumstadt“. Dabei mag es manchen Lokalpatrioten ernüchtern, dass lange bevor man in Flensburg das Wort Rum überhaupt kannte, der Leibarzt des Herzogs von Mecklenburg-Schwerin, Angelus Sala, in seinem Büchlein Saccharalogid berichtete, er habe 1620 ein „niederländisch Weiblein“ vor dem Stadttor von Harnburg gekannt, das seinen Lebensunterhalt ausschließlich mit der Herstellung von Branntwein aus Kolonialzucker bestritt. Genau: Kolonialzucker. Der weltweite Siegeszug des Rums sowie die Kenntnis seiner Produktion sind ohne koloniale europäische Expansionen schlicht nicht denkbar. Noch vor wenigen Jahren hatte man diesem Umstand kaum Bedeutung beigemessen. Genießerisch inszenierte sich Flensburg als „Rumstadt“. Die besondere Geschichte dieser Stadt, die den Handel mit den ehemaligen dänischen Kolonien in der Karibik ermöglichte, führte hier im 20. Jahrhundert zu einer einzigartigen Dichte an Rumproduzenten. Auf der anderen Seite des Atlantiks betrachten heute die Nachfahren der ehemals Versklavten diese Handelsbeziehung verständlicherweise weniger positiv. Für sie steht die erlittene Ausbeutung und Unterdrückung im Vordergrund. ln Zeiten globaler Kommunikation lassen sich diese unterschiedlichen Sichtweisen auf eine gemeinsame Vergangenheit nicht mehr ignorieren. Doch der Rum ist ein starkes Getränk, im wahrsten Sinne des Wortes. Er ist Legenden- und Sympathieträger, er ruft wohlige Assoziationen des braven Seemanns hervor. Er ist auch ein Synonym für den Rausch, ein hochprozentiger Vertreter des Kolonialismus‘ und bereitet doch – bei angemessenem Konsum – Kennern Genuss und Freude. Die Aalborgske Jydske Efterretninger haben diese Vielseitigkeit bereits 1780 erkannt: „Aus dem Rest und der Melasse wird Rum destilliert, der wenn er noch jung ist, Kill Devil genannt wird. Er ist sehr berauschend und hat schon viele umgebracht, besonders Neuankömmlinge, die ihn übermäßig tranken. Wenn er ein oder mehrere Jahre lang ausreift, verliert er seine schädlichen Eigenschaften. Und wenn er gar einige Jahre alt geworden ist, dann wird er zu einer nützlichen Medizin.“ Der Autor dieses Buches, Hannes Hansen, bettet die Geschichte dieser Spirituose kurzweilig in ihren historischen Kontext ein und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung. Nicht nur der Rum – auch Lektüre kann ein Genuss sein.
Bis heute zehrt die Stadt Flensburg vom einstigen Ruhm als "Rumstadt". Dabei mag es manchen Lokalpatrioten ernüchtern, dass lange bevor man in Flensburg das Wort Rum überhaupt kannte, der Leibarzt des Herzogs von Mecklenburg-Schwerin, Angelus Sala, in seinem Büchlein Saccharalogid berichtete, er habe 1620 ein "niederländisch Weiblein" vor dem Stadttor von Harnburg gekannt, das seinen Lebensunterhalt ausschließlich mit der Herstellung von Branntwein aus Kolonialzucker bestritt. Genau: Kolonialzucker. Der weltweite Siegeszug des Rums sowie die Kenntnis seiner Produktion sind ohne koloniale europäische Expansionen schlicht nicht denkbar.Noch vor wenigen Jahren hatte man diesem Umstand kaum Bedeutung beigemessen. Genießerisch inszenierte sich Flensburg als "Rumstadt". Die besondere Geschichte dieser Stadt, die den Handel mit den ehemaligen dänischen Kolonien in der Karibik ermöglichte, führte hier im 20. Jahrhundert zu einer einzigartigen Dichte an Rumproduzenten. Auf der anderen Seite des Atlantiks betrachten heute die Nachfahren der ehemals Versklavten diese Handelsbeziehung verständlicherweise weniger positiv. Für sie steht die erlittene Ausbeutung und Unterdrückung im Vordergrund. ln Zeiten globaler Kommunikation lassen sich diese unterschiedlichen Sichtweisen auf eine gemeinsame Vergangenheit nicht mehr ignorieren.Doch der Rum ist ein starkes Getränk, im wahrsten Sinne des Wortes. Er ist Legenden- und Sympathieträger, er ruft wohlige Assoziationen des braven Seemanns hervor. Er ist auch ein Synonym für den Rausch, ein hochprozentiger Vertreter des Kolonialismus' und bereitet doch - bei angemessenem Konsum - Kennern Genuss und Freude.Die Aalborgske Jydske Efterretninger haben diese Vielseitigkeit bereits 1780 erkannt: "Aus dem Rest und der Melasse wird Rum destilliert, der wenn er noch jung ist, Kill Devil genannt wird. Er ist sehr berauschend und hat schon viele umgebracht, besonders Neuankömmlinge, die ihn übermäßig tranken. Wenn er ein oder mehrere Jahre lang ausreift, verliert er seine schädlichen Eigenschaften. Und wenn er gar einige Jahre alt geworden ist, dann wird er zu einer nützlichen Medizin."Der Autor dieses Buches, Hannes Hansen, bettet die Geschichte dieser Spirituose kurzweilig in ihren historischen Kontext ein und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung. Nicht nur der Rum - auch Lektüre kann ein Genuss sein.
Vorwort | Susanne Grigull |
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Sprache | deutsch |
Maße | 210 x 210 mm |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Essen / Trinken ► Getränke |
Sonstiges ► Geschenkbücher | |
Schlagworte | Aalborgske Jydske Efterretninger • atlantischer Dreieckshandel • Black Tot Day • Destillation • Flensburg • Flensburger Rummuseum • Hansen Präsident • Inländer Rum • Jamaika-Rum • Karibik • kill devil • Kolonialzucker • Melasse • Navy Strength • Pharisäer • Piraten • Pot-Still • Rhum Agricole • Rituale • Rum • Rumcocktails • Rumstadt Flensburg • Rum-Verschnitt • Schimmelmann • Sklavenhandel • Spirituosen • Tradition • Tuzemák • Zuckerrohranbau |
ISBN-10 | 3-949532-01-3 / 3949532013 |
ISBN-13 | 978-3-949532-01-6 / 9783949532016 |
Zustand | Neuware |
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