Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de
Rund um Rum - Hannes Hansen, Astrid Grabener

Rund um Rum

Von der Karibik bis nach Flensburg - Die Geschichte eines Kultgetränks
Buch | Hardcover
96 Seiten
2024 | 3. Überarbeitet
Grabener (Verlag)
978-3-949532-01-6 (ISBN)
CHF 25,95 inkl. MwSt
  • Titel nicht im Sortiment
  • Artikel merken
Alles über Rum: Exotische Geschichte und Kultgetränk In allen Sprachen der Welt klingt das Wort für Rum ähnlich: Rum, Rom, Rommi, Romm, Rhum oder Ron. Die ganze Vielfalt des weltbekannten Getränks zeigt sich in seiner exotischen Herkunft während einer abenteuerlichen Epoche. Dabei geht es um Freibeuter, Kaperfahrten, Sklaven und Schatzinseln, um ein traditionelles Handwerk und nicht zuletzt um ein modernes Genussmittel.Die zum Teil grausame Geschichte des Rums führt von der Karibik und Kuba, vorbei an den Westindischen und den Jungferninseln über Mauritius und Indien bis in den hohen Norden Deutschlands - nach Flensburg, der Hauptstadt des Rums. Rum ist nicht nur ein wiederentdecktes Kultgetränk, sondern bietet reichlich Stoff für allerlei Döntjes. Als weltweit verbreitete Spirituose verbindet der Rumgenuss Gegensätze - Altes mit Neuem, norddeutsche Gemütlichkeit mit weltweitem Flair, Seemannsgarn mit Cocktail-Rezepten und Medizin mit Grog und Pharisäer.Die Herstellung von Rum ist bis heute in jedem Rumhaus ein gut gehütetes Geheimnis. Das Buch geht darauf ein, wie aus dem Abfallprodukt des Zuckerrohranbaus ein begehrtes Luxus-Getränk wurde und welche Methoden für den jeweils speziellen, unverwechselbaren Geschmack einer Sorte sorgen. Die traditionsreiche Vergangenheit wird in den historischen Rumhäusern in Flensburg bewahrt und von alteingesessenen Familien gepflegt. Das Buch erklärt die verschiedenen Handelsbezeichnungen wie Original Rum, Blended Rum, Rhum agricole oder Flavoured Rum und macht die Unterschiede zwischen Martinique-Rum, Jamaika-Rum, Flensburger Rum-Verschnitt oder Stroh-Rum deutlich. Der Autor, Hannes Hansen, dessen typisch norddeutscher Nachname nichts mit dem bekannten Markennamen einer Rumsorte zu tun hat, ist nach eigenem Bekenntnis vor allem Genießer und zusätzlich ausgewiesener Experte, der auch einem guten Wein oder fantastischen Whisky etwas abgewinnen kann.

Bis heute zehrt die Stadt Flensburg vom einstigen Ruhm als „Rumstadt“. Dabei mag es manchen Lokalpatrioten ernüchtern, dass lange bevor man in Flensburg das Wort Rum überhaupt kannte, der Leibarzt des Herzogs von Mecklenburg-Schwerin, Angelus Sala, in seinem Büchlein Saccharalogid berichtete, er habe 1620 ein „niederländisch Weiblein“ vor dem Stadttor von Harnburg gekannt, das seinen Lebensunterhalt ausschließlich mit der Herstellung von Branntwein aus Kolonialzucker bestritt. Genau: Kolonialzucker. Der weltweite Siegeszug des Rums sowie die Kenntnis seiner Produktion sind ohne koloniale europäische Expansionen schlicht nicht denkbar. Noch vor wenigen Jahren hatte man diesem Umstand kaum Bedeutung beigemessen. Genießerisch inszenierte sich Flensburg als „Rumstadt“. Die besondere Geschichte dieser Stadt, die den Handel mit den ehemaligen dänischen Kolonien in der Karibik ermöglichte, führte hier im 20. Jahrhundert zu einer einzigartigen Dichte an Rumproduzenten. Auf der anderen Seite des Atlantiks betrachten heute die Nachfahren der ehemals Versklavten diese Handelsbeziehung verständlicherweise weniger positiv. Für sie steht die erlittene Ausbeutung und Unterdrückung im Vordergrund. ln Zeiten globaler Kommunikation lassen sich diese unterschiedlichen Sichtweisen auf eine gemeinsame Vergangenheit nicht mehr ignorieren. Doch der Rum ist ein starkes Getränk, im wahrsten Sinne des Wortes. Er ist Legenden­- und Sympathieträger, er ruft wohlige Assoziationen des braven Seemanns hervor. Er ist auch ein Synonym für den Rausch, ein hochprozentiger Vertreter des Kolonialismus‘ und bereitet doch – bei angemessenem Konsum – Kennern Genuss und Freude. Die Aalborgske Jydske Efterretninger haben diese Vielseitigkeit bereits 1780 erkannt: „Aus dem Rest und der Melasse wird Rum destilliert, der wenn er noch jung ist, Kill Devil genannt wird. Er ist sehr berauschend und hat schon viele umgebracht, besonders Neuankömmlinge, die ihn übermäßig tranken. Wenn er ein oder mehrere Jahre lang ausreift, verliert er seine schädlichen Eigenschaften. Und wenn er gar einige Jahre alt geworden ist, dann wird er zu einer nützlichen Medizin.“ Der Autor dieses Buches, Hannes Hansen, bettet die Geschichte dieser Spirituose kurzweilig in ihren historischen Kontext ein und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung. Nicht nur der Rum – auch Lektüre kann ein Genuss sein.

Bis heute zehrt die Stadt Flensburg vom einstigen Ruhm als "Rumstadt". Dabei mag es manchen Lokalpatrioten ernüchtern, dass lange bevor man in Flensburg das Wort Rum überhaupt kannte, der Leibarzt des Herzogs von Mecklenburg-Schwerin, Angelus Sala, in seinem Büchlein Saccharalogid berichtete, er habe 1620 ein "niederländisch Weiblein" vor dem Stadttor von Harnburg gekannt, das seinen Lebensunterhalt ausschließlich mit der Herstellung von Branntwein aus Kolonialzucker bestritt. Genau: Kolonialzucker. Der weltweite Siegeszug des Rums sowie die Kenntnis seiner Produktion sind ohne koloniale europäische Expansionen schlicht nicht denkbar.Noch vor wenigen Jahren hatte man diesem Umstand kaum Bedeutung beigemessen. Genießerisch inszenierte sich Flensburg als "Rumstadt". Die besondere Geschichte dieser Stadt, die den Handel mit den ehemaligen dänischen Kolonien in der Karibik ermöglichte, führte hier im 20. Jahrhundert zu einer einzigartigen Dichte an Rumproduzenten. Auf der anderen Seite des Atlantiks betrachten heute die Nachfahren der ehemals Versklavten diese Handelsbeziehung verständlicherweise weniger positiv. Für sie steht die erlittene Ausbeutung und Unterdrückung im Vordergrund. ln Zeiten globaler Kommunikation lassen sich diese unterschiedlichen Sichtweisen auf eine gemeinsame Vergangenheit nicht mehr ignorieren.Doch der Rum ist ein starkes Getränk, im wahrsten Sinne des Wortes. Er ist Legenden- und Sympathieträger, er ruft wohlige Assoziationen des braven Seemanns hervor. Er ist auch ein Synonym für den Rausch, ein hochprozentiger Vertreter des Kolonialismus' und bereitet doch - bei angemessenem Konsum - Kennern Genuss und Freude.Die Aalborgske Jydske Efterretninger haben diese Vielseitigkeit bereits 1780 erkannt: "Aus dem Rest und der Melasse wird Rum destilliert, der wenn er noch jung ist, Kill Devil genannt wird. Er ist sehr berauschend und hat schon viele umgebracht, besonders Neuankömmlinge, die ihn übermäßig tranken. Wenn er ein oder mehrere Jahre lang ausreift, verliert er seine schädlichen Eigenschaften. Und wenn er gar einige Jahre alt geworden ist, dann wird er zu einer nützlichen Medizin."Der Autor dieses Buches, Hannes Hansen, bettet die Geschichte dieser Spirituose kurzweilig in ihren historischen Kontext ein und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung. Nicht nur der Rum - auch Lektüre kann ein Genuss sein.

Vorwort Susanne Grigull
Sprache deutsch
Maße 210 x 210 mm
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Essen / Trinken Getränke
Sonstiges Geschenkbücher
Schlagworte Aalborgske Jydske Efterretninger • atlantischer Dreieckshandel • Black Tot Day • Destillation • Flensburg • Flensburger Rummuseum • Hansen Präsident • Inländer Rum • Jamaika-Rum • Karibik • kill devil • Kolonialzucker • Melasse • Navy Strength • Pharisäer • Piraten • Pot-Still • Rhum Agricole • Rituale • Rum • Rumcocktails • Rumstadt Flensburg • Rum-Verschnitt • Schimmelmann • Sklavenhandel • Spirituosen • Tradition • Tuzemák • Zuckerrohranbau
ISBN-10 3-949532-01-3 / 3949532013
ISBN-13 978-3-949532-01-6 / 9783949532016
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
die ersten 13000 Jahre

von Gunther Hirschfelder; Manuel Trummer

Buch | Softcover (2022)
wbg Paperback in Herder (Verlag)
CHF 22,40