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Michael Jordan. Die Biografie (eBook)

Die Geschichte des größten Basketballspielers aller Zeiten
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
768 Seiten
Edel Sports - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-98588-110-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Michael Jordan. Die Biografie -  Roland Lazenby
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Basierend auf zahlreichen Interviews mit Trainern, Freunden, Teamkollegen, Familienmitgliedern und nicht zuletzt mit Jordan selbst, legt Bestsellerautor Roland Lazenby die erste umfassende Biografie des vielleicht allergrößten Helden der Sportgeschichte vor, zumindest des größten Basketballspielers aller Zeiten. Von Jordans triumphalen Erfolgen auf dem Spielfeld bis hin zu den persönlichen Herausforderungen, denen sich der Star stellen musste, bietet dieses Buch einen einzigartigen Einblick in das Leben und die Karriere des Spielers, des Menschen, der Ikone. Ein Muss nicht nur für Basketballfans!

Roland Lazenby, Journalist und Autor mit dem Schwerpunkt Basketball, veröffentlichte unter anderem Bestsellerbiografien über Magic Johnson und Kobe Bryant. Sein besonderes Interesse gilt dabei nicht zuletzt den kulturellen und historischen Hintergründen. Er lebt in Salem, Virginia.

Roland Lazenby, Journalist und Autor mit dem Schwerpunkt Basketball, veröffentlichte unter anderem Bestsellerbiografien über Magic Johnson und Kobe Bryant. Sein besonderes Interesse gilt dabei nicht zuletzt den kulturellen und historischen Hintergründen. Er lebt in Salem, Virginia.

      


Prolog


Die Pupillen des Verteidigers weiten sich, und das sollten sie auch. Nur einen Wimpernschlag später wird er mit einem Move der außerirdischen Art konfrontiert, einer Bewegung, die die Menschheit dazu gebracht haben muss, die Zeitlupentechnik zu erfinden. Damit sie erkennen können, was geschieht, wenn gewisse Bewegungen das Vermögen des menschlichen Verstandes sprengen.

Die Situation ist dem Verteidiger auf schmerzliche Weise vertraut. Etwas in der Offensivstruktur seines Teams ist am anderen Ende des Courts mal wieder kollabiert und hat einen Fastbreak ausgelöst. Sofortiger Rückzug in die Defense. Der Verteidiger sprintet nach hinten, doch als er sich kurz umdreht, sieht er bereits dieses Etwas mit erheblicher Geschwindigkeit auf sich zuschießen. Die dunkle Gestalt in Rot hat den Ball, dribbelt rasend mitten durch das Chaos auf dem Court.

Jetzt wechselt der Mann in Rot den Ball von rechts nach links, hält ihn nun mit zwei Händen knapp über seiner linken Hüfte. Und genau in diesem Moment fällt ihm die Zunge aus dem Gesicht.

Für gewöhnlich ist Michael Jordans Zunge im Spiel allenfalls leicht zwischen den Zähnen zu sehen. Aber in diesem Moment hängt sie auf geradezu groteske Weise aus seinem Mund heraus; er sieht aus wie eine fiese Puppe, die den Gegenspieler stumm verhöhnt.

Der Gesichtsausdruck des Mannes in Rot hat etwas Lüsternes, Obszönes, vor allem jedoch etwas Herablassendes an sich. Als ob der gleich folgende Dunk nicht schon Demütigung genug wäre. Um ihren Gegnern Furcht einzuflößen, schnitten Krieger zu allen Zeiten solcherlei Grimassen. Vielleicht ist das auch hier der Fall, vielleicht ist es aber auch schlichtweg so, wie er es gesagt hat.

Die heraushängende Zunge, so Jordan, sei ein spezieller Ausdruck der Konzentration, den er von seinem Vater übernommen habe. Wie auch immer. Der 22-jährige Michael Jordan streckt seinem Gegenspieler die Zunge auf eine Weise heraus, als wäre er Shiva höchstselbst, jener uralte Hindugott des Todes und der Zerstörung – mit dem (in diesem Fall) unwiderstehlichen Zug zum Korb.

Genauso schnell wie sie herausgeschossen ist, verschwindet die Zunge jetzt wieder, und der heranrollende Jordan hebt den Ball über seine linke Schulter, dreht ihn dann mit beiden Händen vor seinem Gesicht und verlässt in diesem Augenblick, kurz vor der Freiwurflinie, den Boden.

Die Defense bricht in sich zusammen, und dieser schmächtige Körper schwebt in der Luft gleichsam durch sie hindurch. Jordan wechselt den Ball in seine riesige rechte Hand und zieht unaufhaltsam gen Korb. Sein Arm erinnert in diesem Moment an eine Kobra in Angriffsposition, unmittelbar zum tödlichen Schlag bereit.

Während er in aller Ruhe das Ziel fokussiert, scheint die Zeit stillzustehen. Und als der Ball seine Hand verlässt, löst das die Aktion begleitende Geräusch bei den Zuschauern einen pawlowschen Reflex aus: Sie verfallen in extreme Anspannung, wie Löwen in freier Wildbahn Sekundenbruchteile vor dem Reißen einer Antilope.

Die Offensivaktion hat vom Abheben bis zur Landung eine nahezu perfekte Parabel beschrieben. In den kommenden Jahren werden Physikprofessoren und sogar ein Oberst der Luftwaffe sich bemühen, Antwort auf die Frage zu finden, die die Sportwelt beschäftigt: Kann Michael Jordan fliegen? Sie alle werden seine Hangtime messen und erklären, dass sein Flug an sich eine Illusion ist, die durch den Schwung ermöglicht wird, den er aufgrund seiner Geschwindigkeit beim Abheben erhält. Und je mehr sie von außergewöhnlichen Oberschenkel- und Wadenmuskeln und schnell zuckenden Fasern sprechen, von seinem besonderen „Gleichgewichtszentrum“, desto mehr klingen sie wie Männer, die einfach Dinge aus der Luft greifen.

Jordans Weg von der Freiwurflinie zum Brett hat keine Sekunde gedauert.

Ja, auch Elgin Baylor und Julius Erving1 waren zu außergewöhnlichen Leistungen fähig. Aber das war lange bevor die Videotechnik es den Zuschauern ermöglichte, ihre Kunststücke immer und immer wieder zu bewundern. Air Jordan war vollkommen anders: ein Phänomen seiner Zeit, eine Abkehr von einer Vergangenheit, die sich immun gegen den Fortschritt wähnte.

Von den Millionen, die dieses Spiel gespielt hatten, hob er sich buchstäblich ab: Er war der erste Basketballer, der fliegen konnte.

Als der Jungprofi Jordan ein Video von sich selbst ansah, sagte er: „Ob ich geflogen bin? Es sah danach aus. Zumindest für eine kurze Zeit.“

Michael Jordans faszinierende Spielerkarriere ließ Fans, Medien, seine ehemaligen Trainer und Mannschaftskameraden selbst Jahre nach seinem letzten Spiel mit dem Wunsch zurück, zu begreifen, was eigentlich geschehen war. Auch ihn selbst. „Manchmal frage ich mich, wie es sein wird, wenn ich auf all das zurückblicke“, sagte Jordan einmal. „Ob mir das alles dann überhaupt noch real erscheinen wird?“

Ja, ist das alles wirklich passiert?

Im fortgeschritteneren Alter ist der dicker gewordene Jordan im Internet häufiger zur Zielscheibe von Spott und Anfeindungen geworden. Gründe dafür: seine Fehlentscheidungen als Führungskraft, seine persönlichen Unzulänglichkeiten. Doch alle Makel können das strahlende Licht nicht trüben, das er als Spieler entfachte. Als er einfach überirdisch war.

Dabei war er anfangs einfach Mike Jordan, einer von vielen Jugendlichen mit ungewisser Zukunft aus North Carolina. Dieser Mike wollte nach der Highschool eigentlich eine Ausbildung bei der US Air Force machen, bis er sich Anfang der 1980er-Jahre auf magische Weise in Michael, den Erzengel der Körbe, verwandelte. Bald stand er für den unaufhaltsamen Aufstieg des Nike-Imperiums, das ihn zu seinem jungen Kaiser krönte – eine Rolle, die ihn befreite, ihn aber auch in Ketten legte. Jordan wurde zum Synonym für Können: Niemand, so schien es, konnte etwas so gut wie Michael Jordan, in diesem Fall Basketball spielen.

„Sein Können“, sagt der Chicagoer Sportjournalist Lacy Banks, „wurde nur von seinem Selbstvertrauen übertroffen.“ Der Profibasketball hatte immer mit seinem Image zu kämpfen: erwachsene Männer, die in Unterwäsche herumliefen. Nun brachte Jordan mit seiner Flugshow Coolness in den Sport. Damit zog er ein weltweites Publikum in seinen Bann, und das zu einem Zeitpunkt, als das US-amerikanische Fernsehen auf dem Höhepunkt seiner Verbreitung stand. Für eine ganze Generation wurde Jordans legendärer „Be like Mike“-Werbespot für die Getränkemarke Gatorade aus dem Jahr 1991 regelrecht zum Mantra: „Manchmal träume ich davon, er zu sein. Verstehst du, ich träume, zu sein … wie Mike. Wenn ich nur wie Mike sein könnte!“

Die Verbindung von Kultur und Medien hatte ihn in diese beispiellose Rolle als aufstrebende Gottheit eines globalen Sport- und Merchandising-Imperiums katapultiert. Der Autor Art Chansky, der Jordan in dessen Zeit an der University of North Carolina begleitet hatte, erinnert sich, wie er ihn später einmal in Chicago besuchte. „Ich war einfach nur erstaunt, welche Wirkung Jordan auf die Leute hatte, als er im alten Chicago Stadium den Gang zwischen den Sitzen an der Grundlinie hinter dem Korb entlanglief, um auf das Parkett zu gelangen. Das saßen erwachsene Männer und Frauen. Haben Sie eine Ahnung, wie viel die verdienen mussten, um sich diese Plätze leisten zu können? Und nur damit sie in der Nähe von Jordan sein konnten? Ich beobachtete ihre Gesichter, wie sie ihre Hälse verrenkten. Es war, als würden sie auf den Messias höchstpersönlich warten.“

Ein Messias, in der Tat. Die Verehrung nahm im Laufe der Spielzeiten solch ungeheure Ausmaße an, dass Tim Hallam, der langjährige Pressechef der Bulls, sich dazu verstieg, Jordan als Gottheit zu bezeichnen. „Haben Sie Jesus heute schon gesehen?“, soll er seine Assistenten gefragt haben.

Jordans Entwicklung wurde von äußerst glücklichen Umständen begleitet. Ralph Sampson, der gegen Jordan antrat, als beide um den Titel des US-College-Spielers des Jahres kämpften, verfolgte in den folgenden Jahrzehnten kontinuierlich den Aufstieg seines Gegners. Sampson räumte ein, dass Jordan zweifellos herausragende körperliche Voraussetzungen und eine beispiellose Arbeitsmoral besessen habe, man dürfe aber auch nicht das Glück ignorieren, dass Jordan beschieden gewesen sei. Er habe die besten Trainer und eine perfekte Mannschaft um sich gehabt.

„Er hat an seinem Spiel gearbeitet, und wenn er in etwas nicht gut war, brachte er die Motivation mit, der Beste darin zu werden“, sagte Sampson 2012 in einem Interview am Vorabend seiner Aufnahme in die Hall of Fame. „Aber er war auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort, mit dem richtigen Team, den richtigen Trainern, die sein Talent und seine Fähigkeiten erkannten. Es gelang, ein funktionierendes Team um ihn herum zusammenzustellen. Für mich ist es eine Kombination aus allem, die seinen Aufstieg begünstigte.“

Niemand war sich des außergewöhnlichen Zusammentreffens von Ereignissen, die sein Leben bestimmten, mehr bewusst als Jordan selbst. „Timing ist alles“, sagte er kurz vor seinem fünfzigsten Geburtstag.

Doch Timing und Glück waren nur ein Teil des Geheimnisses. Der junge Sportpsychologe George Mumford war wie gebannt, als er Jordan erstmals beim Training beobachtete. Er hatte gerade bei den Chicago Bulls angefangen und hegte den Verdacht, dass deren Star vielleicht manisch-depressiv oder bipolar war oder sogar beides sein könnte. „Jordan agierte immer so enthusiastisch, immer mit einer Hyperenergie. Ich dachte, das kann er nicht durchhalten.“

Ein Kennzeichen bei...

Erscheint lt. Verlag 5.10.2024
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport Ballsport
Schlagworte Air Jordan • All-Star-Team • Basketball-Buch • Basketball-Fan • Basketball-Legende • Biografie basketball • Chicago Bulls • Erfolgs-story • exklusive Einblicke • Geschenk-buch Männer • Michel Jordan • NBA • Nike • Sach-buch • Sport-Biografie • Sport-Buch • Sport-Geschichte • Sportler-Biographie • washington wizards
ISBN-10 3-98588-110-3 / 3985881103
ISBN-13 978-3-98588-110-9 / 9783985881109
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