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Museumstag -  Ralf Stolle

Museumstag (eBook)

Wie Partnerschaft gelingen kann

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
388 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-8124-6 (ISBN)
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In Partnerschaften sind wir viel zu oft Nachahmungstäter. Gerade bei den ersten Partnerschaften leben wir oft das, was wir von anderen (Vorbildern, Großeltern, Eltern, Medi-en) erlebt oder gesehen haben. Wir träumen von Partner-schaften im Stile von Hollywood-Liebesdramen. Solange wir nicht bewusst die Verantwortung für die Gestaltung unserer Partnerschaft übernehmen, wachsen wir unbewusst in Ver-bindungen hinein. Der Alltag übernimmt ihre Formung und Ereignisse prägen sie zusätzlich. So konditioniert wundern wir uns dann irgendwann, wenn Lebendigkeit und Leichtig-keit fehlen. Irgendwann sind wir an einem Punkt, an dem wir spüren, das etwas fehlt.

Führe mit deinem Herz. Unter diesem Motto veröffentlicht der Autor und Life Coach Ralf Stolle Bücher zu den Themen Partnerschaft, Selbsterkenntnis, Berufung, Mindset und Bewusstheit. Er unternimmt dabei einen Brückenschlag zwischen Wirtschaft und Persönlichkeitsentwicklung. Ralf versteht sich als Inspirator, Freigeist und Gamechanger.

Dein Selbstbild


Der schwarze Punkt


Eines Tages kam eine Professorin in den Vorlesungssaal und kündigte einen Test an. Sie verteilte das Aufgabenblatt wie üblich mit der beschrifteten Seite nach unten. Dann rief sie ihre Studenten auf, das Blatt umzudrehen und zu beginnen.

Zur Überraschung aller standen auf dem Zettel aber keine Fragen – zu sehen war nur ein schwarzer Punkt auf der Mitte des weißen Papiers.

Nun forderte die Professorin die Hochschüler auf: „Notiert bitte, was ihr auf dem Blatt seht!“ Die Studenten waren irritiert, nahmen die Aufgabe aber in Angriff. Am Ende der Stunde sammelte die Professorin alle Blätter ein und schaute sich die Antworten an. Diese begann sie dann laut vorzulesen. Die Studenten hatten ausnahmslos den schwarzen Punkt beschrieben: seine Position in der Mitte des Blattes, seine Lage im Raum, das Größenverhältnis zur Seite etc.

Die Professorin lächelte und erklärte: „Ich wollte euch eine Aufgabe zum Nachdenken geben. Niemand von euch hat etwas über den weißen Teil des Blattes geschrieben. Jeder konzentrierte sich auf den schwarzen Punkt – und das Gleiche geschieht häufig in unserem Leben. Wir haben ein weißes Papier erhalten, um es zu nutzen und zu gestalten, aber wir fokussieren uns auf die dunklen Flecken.

Nehmt die dunklen, schwarzen Punkte wahr, doch richtet eure Aufmerksamkeit in erster Linie auf das helle, weiße Papier. Erst dadurch werdet ihr euch der Möglichkeiten in eurem Leben bewusst. Teilt die freudigen Momente, das Helle in eurem Leben auch mit anderen Menschen!“ (Verfasser unbekannt)

Hättest du auch den schwarzen Punkt beschrieben oder läge dein Fokus auch auf dem weißen Papier? Wie ist es mit dir selbst, konzentrierst du dich auf deine schwarzen Flecken oder siehst du auch das Schöne? Oftmals bist du so konditioniert, dass deine innere Stimme dich nur auf deine Fehler aufmerksam macht, aber nicht auf deine Stärken und positiven Aspekte.

Wenn ich dich fragen würde, wer bist du? Was bist du? Ich denke, im ersten Impuls würdest du mit deinem Namen und deinem Beruf antworten, vielleicht auch so etwas wie Audi-Fahrer, Fußball-Fan, dein Wohnort, dein Beruf.

Bis zu einem Alter von ca. 15 Jahren lebtest du in vierfacher Abhängigkeit, in der du keine Macht hattest. Du hast die Sicht auf das Leben und das Bild von dir zunächst einmal unreflektiert übernommen. Deine Eltern konnten oftmals nur das Weitergeben, was sie selbst als Kinder erlebt haben. In der Schule fragen die wenigsten Lehrer „Was denkst du über dich?“ und „Was willst du über dich und die Welt denken?“. Die vierfache Abhängigkeit bestand darin, dass du körperlich abhängig warst, denn du brauchtest etwas zu essen. Du warst emotional abhängig, du brauchtest ein Mindestmaß an Geborgenheit und Sicherheit. Du warst mental abhängig. Du brauchtest jemanden, der sich für dich interessiert. Und finanziell warst du vermutlich sogar noch länger abhängig. Das ist Unfreiheit. Selbst im besten Elternhaus warst du nicht unabhängig und konntest keine Entscheidung für dich treffen. Diese Zeit der Abhängigkeit ist in dir gespeichert und in dieser Zeit hast du die meisten Gedanken gelernt, mit denen du dich bis heute identifizierst und mit denen du dein gesamtes Leben steuerst. Da du damals noch nicht in der Lage warst zu reflektieren, übernahmst du die Bilder, die dir deine Eltern über dich und das Leben vermittelten, völlig ungeprüft. Die Grundlage deines Selbst- und Weltbildes ist also ein Fremdbild.

Dein gesamtes Denken, Fühlen und Handeln wird also oftmals von Gedanken gesteuert, die gar nicht deine eigenen sind. Trotzdem unterliegst du vermutlich der Illusion, dass du das oder jenes bist, kannst oder nicht kannst. Nur weil dir das mal jemand erzählt hat. Du magst introvertiert sein, aber du bist vermutlich nicht immer schüchtern. Du magst auch mal faul auf der Couch liegen, aber du bist vermutlich nicht immer faul. Dein unbewusstes Ego erzählt es dir und du glaubst es. Es arbeitet gerne mit diesen Verallgemeinerungen, um dir aufzuzeigen, wie du angeblich bist. Wenn du etwas oft genug gehört hast, hinterfragst du es auch gar nicht mehr und es wird Teil deiner unbewussten Persönlichkeit. Deine Grenzen liegen nicht da, wo es dir die Geschichten über dich erzählen wollen. Das bist nicht du! Das hört sich im ersten Moment vielleicht verwirrend an. Wenn du dir erlaubst, neue Erfahrungen zu sammeln, wirst du feststellen, dass du gar nicht weißt, wo deine Grenzen sind. Es mag anatomische oder physiologische Einschränkungen geben, aber du bist auf jeden Fall größer und stärker als das, was du bisher über dich gedacht hast.

Die Geschichten über dich tragen zu dem schwarzen Punkt bei. Sie formen deinen inneren Kritiker und schränken somit dein Leben erheblich ein. Dabei sind es im Grunde genommen nur Masken und Etiketten, die auf dir kleben. Sie hängen stark mit deinem Ego zusammen. Wie Sigmund Freud schon sagte: „Der Mensch ist nicht Herr in seinem eigenen Haus“. Im unbewussten Zustand bist du oft Opfer deines Egos. Im Grunde ist ein gesundes Ego wertvoll, denn es zeigt dir, wo deine Wahrheit liegt. Aber oftmals bist du zu unbewusst und lässt dich blockieren.

Die Aufnahme begann oft schon vorgeburtlich. Du hast deine Eltern und dein Umfeld wahrgenommen. Das geschah schon allein dadurch, dass du spürtest, wie sie auf die Nachricht der Schwangerschaft reagiert haben. So prägten sie ein allererstes Bild davon, wie du dich selbst wahrgenommen hast. Und dieser Eindruck verstärkte sich dadurch, wie deine Eltern mit dir umgegangen sind. Waren sie stolz, als du die ersten Wörter sprachst oder deine ersten Schritte machtest? Oder haben sie dich eher auf deine schwarzen Flecken aufmerksam gemacht?

Dann konnte dein Selbstbewusstsein nur bedingt wachsen und funktionierte das eine oder andere nicht sofort, verlorst du noch mehr den Mut. So entstanden Glaubenssätze wie „Ich bin nicht gut genug, so wie ich bin“, „Ich bin nicht liebenswert“. Weil dein Fokus so auf deinen Missgriffen ruhte, entwickelte sich eher ein negatives Selbstbild. Diese ausgeprägte Fehlerkultur trainierte deine innere kleine Stimme und diese meldete sich in den ungünstigsten Augenblicken zu Wort.

Dann folgten Sätze wie: „Ich kann XY nicht gut und sollte es daher auch besser nicht machen“. Somit begrenztest du dein Handeln und verhindertest dein wahres Potenzial zu entdecken. Und wenn du dir dessen nicht bewusst bist, überlässt du dein Leben immer noch diesen Geschichten.

Wenn du dich z. B. selbst als wenig selbstbewusst, unsicher und ängstlich siehst, als jemanden, der nicht wichtig und unerwünscht ist, dann wirst du dich genauso nach außen verhalten. Unbewusst strahlst du nach außen hin genau das aus, was du im Inneren ständig über dich denkst. Und du bekommst Recht, weil dich dann andere auch so sehen. Sie nehmen dich nicht ernst und übersehen dich.

Im Laufe deines Lebens trägst du verbale Verletzungen und Enttäuschungen davon. Dinge, die dein oft wenig liebevolles Selbstbild bestätigten. Aus negativen Erlebnissen wurden wiederum deine Geschichten über dich selbst, die du fast wie ein Mantra herunterbeten kannst und daraus bildeten sich dann erneut Glaubenssätze. Und diese bestätigten sich dann wiederum in deiner Realität. Darüber hinaus sammelten sich noch weitere (Vor-)Urteile durch Äußerungen anderer Menschen und wenn du sie oft genug gehört hattest, sickerten sie in dein Unterbewusstsein und kleben wie Etiketten an dir. Es ist ein Teufelskreis, aber du hast die Macht ihn zu durchbrechen.

Wie sprichst du mit dir? Ein guter Test, wie gut dein Selbstbild ist, ist es, wenn du dir selbst zuhörst, wenn du über dich sprichst. Oft gehst du mit dir und deinen Misserfolgen sehr hart ins Gericht und betitelst dich dabei nicht wirklich freundlich. Mit deinem Partner oder einem guten Freund würdest du selten so sprechen.

Dieses negative Selbstbild trägt oft zu einem geringen Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen bei. Wie kannst du dir selbst auch etwas zutrauen, dir selbst vertrauen, dich etwas trauen, wenn du eh denkst, dass du diesen möglichen Erfolg nicht verdient hättest, beziehungsweise du es eh nicht schaffst.

Zu „verdanken“ hast du diese negativen Gedanken über dich selbst deinem Ego. Es macht dir das Leben oft richtig schwer, kritisiert an dir herum, malt den Teufel an die Wand, vergleicht dich – und schiebt dir die Schuld für alles Negative zu. Dieser kleine Manipulator liebt es, sich in Katastrophen hineinzusteigern, die oft gar nicht vorhanden sind und fühlt sich von anderen Menschen (also anderen Egos) herabgesetzt. Genauer gesagt existieren „Probleme“ nur in deinem Kopf. Sicherlich gibt es herausfordernde Situationen, aber zum Problem wird das Ganze erst durch deine Bewertung und dem Etikett, das du diesen zuweist.

Dann wird es in deinem Kopf erstmal so richtig „lustig“. Dann dreht dein Ego nämlich frei wie ein kleines Kind – es brüllt herum oder schmollt. Und es fühlt sich ständig bedroht und ist ein richtiger...

Erscheint lt. Verlag 17.7.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
ISBN-10 3-7597-8124-1 / 3759781241
ISBN-13 978-3-7597-8124-6 / 9783759781246
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