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Der Freund in meinem Kopf (eBook)

Nutze bewusst die Kraft deiner Gedanken
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
176 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-9396-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Freund in meinem Kopf -  Dr. Matthias Hammer
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Wir alle kennen es: Gedanken, die sich im Kreis drehen, Grübeleien, ständige Alltagssorgen. Wenn wir gar nicht mehr abschalten können, wird es Zeit, die freundlichen Kräfte des Bewusstseins zu nutzen. Hierbei hilft der innere Erwachsene. Er ist der Freund im Kopf, der weiß, dass wir bewusst und flexibel mit unseren Gedanken umgehen können und nicht alles glauben müssen, was uns durch den Kopf geht. Wenn der innere Erwachsene das Steuer übernimmt, erleben wir den Alltag bewusster, gelassener und fokussierter. Der erfahrene Psychotherapeut Matthias Hammer zeigt in seinem neusten Buch, wie wir negative Gedankenspiralen durch eine aktive - erwachsene - Lenkung der Aufmerksamkeit verlassen können, Freundlichkeit zu uns selbst entwickeln und im Hier und Jetzt ankommen. Dort, wo wir wirklich Einfluss nehmen können, auf uns selbst und unsere Umgebung. Zahlreiche Tipps, Übungen und Meditationen helfen bei der Umsetzung im Alltag.

Dr. Matthias Hammer ist Psychotherapeut mit den Schwerpunkten Verhaltenstherapie bei psychischen Störungen und Stressbewältigung. Er hat seine Praxis in Stuttgart, hält Vorträge, bietet Seminare und Coachings an und ist als Supervisor tätig. Außerdem schreibt er Bücher zu den Themen psychische Erkrankungen, Achtsamkeit und Stressbewältigung.

Dr. Matthias Hammer ist Psychotherapeut mit den Schwerpunkten Verhaltenstherapie bei psychischen Störungen und Stressbewältigung. Er hat seine Praxis in Stuttgart, hält Vorträge, bietet Seminare und Coachings an und ist als Supervisor tätig. Außerdem schreibt er Bücher zu den Themen psychische Erkrankungen, Achtsamkeit und Stressbewältigung.

Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Entdecken Sie den »Freund in Ihrem Kopf«! Das schenkt Ihnen
Vorwort
Ich denke, denke, denke, also bin ich
Entdecken Sie den bewussten Anteil in Ihnen
Die Gangschaltung unseres Geistes
Zugänge zum beobachtenden Selbst
Mit dem Freund im Kopf durch den Alltag
Schlussbemerkung
Danksagung
Literaturempfehlungen
Freund-im-Kopf-Übung online
Schluss mit Selbstsabotage!
Dr. Matthias Hammer

DENKFORMEN. KONSTRUKTIV ODER BELASTEND


Inzwischen gibt es viele wissenschaftliche Studien zu Denkweisen, die Stress erzeugen und uns belasten, sowie zu Denkweisen, die hilfreich und funktional sind. Gleich am Anfang dieses Buches ist es mir daher wichtig, Ihnen einige Denkformen vorzustellen und herauszuarbeiten, wie man sie unterscheiden kann. Erinnern Sie sich vielleicht an den oben erwähnten Waldspaziergang mit dem Förster. Er hat Eichen von Buchen unterschieden, erklärt, was eine Eibe und was einen Ahorn ausmacht, und dafür bestimmte Erkennungsmerkmale wie Rinde oder Blattform genannt. Ähnlich können wir auch anhand von klaren Erkennungsmerkmalen unterschiedliche Denkformen unterscheiden. Das ist hilfreich, weil wir erst dann entscheiden können, welche davon wir bewusst weiterverfolgen wollen, weil es sich lohnt. Bei anderen Denkweisen hingegen erkennen wir, dass es besser wäre, wann immer möglich in den metakognitiven Modus zu wechseln und auszusteigen.

DENKEN IST ALLTÄGLICH


Denken, das ist zunächst etwas ganz Normales. Unser Gehirn produziert am laufenden Band Gedanken – das automatische Denken. Wir können uns gar nicht entscheiden, ob wir denken wollen oder nicht. Man weiß, dass wir etwa 40 000 bis 50 000 Gedanken pro Tag denken. Kleinste Bewertungen, Assoziationen, Erinnerungen, Vorstellungsbilder, Begriffe, Geschichten – all diese inneren Phänomene bezeichnen wir als Denken. Gedanken tauchen in jeder Situation auf. Sobald Sie einem Menschen begegnen oder einen Raum betreten, tauchen Assoziationen und Bewertungen auf. Beim Geruch von Zimt denken viele von uns an Weihnachten und Plätzchen. Sobald Ihr Handy ein Geräusch macht, taucht sofort eine Gedankenkette auf. So funktioniert unser assoziatives Gedächtnis. Nur ein kleiner Teil unserer Gedanken ist dabei neu. Wir wiederholen in der Regel das, was wir schon kennen oder was uns gesagt wurde. Und so haben wir pausenlos eine Gedankenflut im Kopf. Nicht nur wenn wir wach sind, sondern auch im Schlaf ist unser Geist aktiv und springt von einer Assoziation zur nächsten. Der Psychologe und Nobelpreisträger Daniel Kahnemann unterscheidet zwischen zwei Formen des Denkens: »System 1« beschreibt er als »schnelles Denken«, das hochautomatisch abläuft. Es ist uns oft wenig bewusst und läuft so nebenher. »System 2« hingegen erfordert mehr Anstrengung und Aufmerksamkeit, dieses Denken ist planvoller, bewusster und zielgerichtet. Dieses »langsame Denken« hilft uns, die Steuererklärung fertigzustellen oder Französisch-Vokabeln zu lernen. Es erfordert Aufmerksamkeit und ist an Lernprozessen beteiligt.

Es ist der Job unseres Geistes, in diesen beiden Weisen aktiv zu sein. Wir können mit der Hilfe unseres Denkens Probleme lösen, Brücken bauen, uns in andere Menschen hineinversetzen, Fehler erkennen und korrigieren. Unser Denken kann sich mit dem Lösen eines Schachproblems beschäftigen oder mit der Auswahl eines Urlaubsortes.

WENN DENKEN BELASTEND WIRD


Stellen Sie sich einmal vor, Sie würden bildhaft sehen, was Menschen denken, wie in den Gedankenblasen von Comics. Wie viele Blasen würden Sie sehen bei Menschen, die wartend an einer Bushaltestelle stehen oder im Zug sitzen? Bei Menschen, die mit ihren Handys oder Tablets beschäftigt sind? Bei Menschen, die mit ihren Sorgen befasst sind? Bei manchen Menschen würde man vermutlich eine ganze Menge Gedankenblasen auf einmal sehen, weil so viele Geschichten und Gedanken durch ihren Verstand drängen. Sehr viele von ihnen sind im Overthinking-Zustand. Das Denken ist für sie zu einer Belastung geworden. Und diese Belastung kann sich vielfältig zeigen.

In den vergangenen Jahren haben die Informationen, die auf uns einströmen, deutlich zugenommen. In jeder kleinen Pause können wir unser Handy zücken und uns auf vielfältige Weise mental beschäftigen. Wir können die neusten Bilder hochladen oder am Leben anderer teilnehmen. Wir können uns vergleichen und bewerten, ob wir mit dem Leben der anderen mithalten können oder nicht. Wir können uns ablenken mit Spielen, Podcasts oder Serien. Es wird auf jeden Fall nie langweilig für unseren Geist. Wir können zu jeder Zeit in irgendeine Geschichte eintauchen.

Aber auch am Arbeitsplatz haben für die meisten die mentalen Anforderungen zugenommen. Wo früher ein Formular genügte, sind heute bestimmt vier notwendig. Auch die Digitalisierung hat an den meisten Arbeitsplätzen zu einer deutlichen Zunahme der Bürokratie geführt. Ökonomisierung, Arbeitsverdichtung und Mental Overload sind die Schlagwörter. Viele Menschen in der Pflege oder Kita, in der Ergopraxis oder im Architekturbüro arbeiten am Limit, getrieben von hohem Zeitdruck und ständigen Unterbrechungen. Wenn die ganze Herde rennt, fällt es dem einzelnen Schaf schwer, langsam zu gehen.

Es gibt aber auch die Menschen, die nicht mehr mitkommen. Die an dem Rennen nicht mehr teilnehmen können oder wollen. Die sich abgehängt fühlen. Das hat häufig wirtschaftliche und mentale Auswirkungen. Manche zweifeln an sich selbst, fühlen sich minderwertig und blicken sorgenvoll in die Zukunft.

Das Overthinking nimmt oft genau dann zu, wenn wir uns überfordert und kraftlos fühlen.

Beim Overthinking werden wir von unserem Denken regelrecht beherrscht. Wir denken unproduktiv, oberflächlich, in Schleifen und Wiederholungen, Gedankengänge werden zugleich ständig unterbrochen, ohne dass wir zu einem Ergebnis kommen. Man würde nie von Overthinking reden, wenn ein Freund uns begeistert wiederholt von seiner neuen Freundin erzählt. Wenn er uns hingegen von seinen großen Entscheidungsschwierigkeiten berichten würde, welche Frauen er daten soll, ohne wirklich etwas zu unternehmen, würde uns vermutlich eher einfallen, dass er zu viel denkt und zu wenig ins Handeln kommt.

Im Overthinking merken wir oft nicht, dass wir bewerten und uns damit selbst wehtun. Denn bewertende Gedanken sind meist mit Emotionen verbunden – und das sind nicht gerade positive Gefühle. Bewertungen der eigenen Person, wie »Ich bin nicht gut genug«, verursachen Minderwertigkeitsgefühle oder auch Schamgefühle. Vor allem unsere Bewertungen entscheiden darüber, wie wir uns fühlen. Wenn uns ein Missgeschick passiert, ist das ärgerlich, aber wenn wir uns dann noch zusätzlich kritisieren und abwerten, sorgt das für weitere negative Gefühle. Wenn wir eher optimistisch auf uns und die Welt blicken, sehen wir viel mehr das, was gelingt, was wir können und wie wir Ziele erreichen.

REFLEXION

Bewertungen bewusst machen

Machen Sie sich zunehmend bewusst, wenn Sie sich selbst oder jemand anderes bewerten. Wie geht es Ihnen, wenn eine Bewertung ins Spiel kommt? Welche Empfindungen sind damit verknüpft? Es ist also nicht schlimm zu bewerten. Es passiert einfach. Aber es ist hilfreich, es sich nach und nach bewusst zu machen.

REFLEXION

Selbsttest: Denkgewohnheiten

Bevor wir uns verschiedene Denkstile anschauen, machen Sie am besten einen Selbsttest und finden Sie heraus, welche Denkgewohnheiten auf Sie zutreffen. Geben Sie spontan an, welche dieser Sätze und Gedanken auf Sie persönlich wie stark zutreffen. Tragen Sie jeweils eine Zahl zwischen 0 und 4 ein.

4 Punkte: stimmt genau

3 Punkte: stimmt weitgehend

2 Punkte: stimmt ein bisschen

1 Punkt: stimmt eher nicht

0 Punkte: stimmt überhaupt nicht

Denkgewohnheit 1

Ich kann mich vertieft mit etwas beschäftigen und komme meistens zu einer Lösung.

Ich kann an einem Thema dranbleiben und wenn ich abgelenkt werde, kehre ich danach zu meinem Thema zurück.

Wenn ich vor einem Problem stehe, dann denke ich sachlich darüber nach und suche nach einer Lösung.

Wenn ich vor einer Herausforderung stehe, beschäftige ich mich damit, wie ich sie löse.

Denkgewohnheit 2

Mir fällt es schwer, länger bei einem Thema zu bleiben und es gewissenhaft zu Ende zu bringen.

Ich habe nicht die Konzentration und Ausdauer, ein Buch zu Ende zu lesen.

Wenn ich mir einen Film ansehe, dann scrolle ich nebenher durch die Nachrichten auf dem Handy.

Ich lasse mich leicht unterbrechen und ablenken.

Denkgewohnheit 3

Ich vergleiche mich oft mit anderen.

Ich kritisiere mich oft selbst.

Fehler kann ich mir ganz schlecht verzeihen.

Oft denke ich, dass ich nicht gut genug bin.

Denkgewohnheit 4

Gedanklich beschäftige ich mich oft mit Ereignissen der Vergangenheit.

Ich denke oft darüber nach, warum das Leben so gelaufen ist und nicht anders.

Nachträglich frage ich mich oft, warum ich so und nicht anders gehandelt habe. Warum ich das gesagt habe und nicht etwas anderes.

Manche Ereignisse der Vergangenheit kann ich nicht akzeptieren und ruhen lassen.

Denkgewohnheit 5

Ich stresse mich oft durch sorgenvolle Gedanken über die Zukunft.

In Gedanken gehe ich häufig alles durch, was schieflaufen könnte.

Bei alltäglichen Herausforderungen male ich oft Katastrophenszenarien an die Wand.

Oft denke ich: »Wie furchtbar!« »Wie schrecklich!«

Denkgewohnheit 6

Oft fühle ich mich unsicher und zweifle an mir selbst.

Ich zweifle oft an meinem eigenen Verhalten, ob ich zum Beispiel die Tür abgeschlossen oder den Herd ausgemacht habe.

Ich kann mich oft nicht entscheiden und zweifle daran, ob ich das Richtige tu.

...

Erscheint lt. Verlag 5.9.2024
Reihe/Serie Lebenshilfe
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Achtsamkeitsübung • Booktok • Denken abstellen • freier leben • Gedankenkarussell • Gedankenmanagement • Glücklicher Leben • Grübeln • Innere Balance • innere Erwachsene • Meditation • Mentaltraining • Mindfulness • overthinking • Perspektivwechsel • Positives Denken • Selbstachtung • Selbsterkenntnis • Sorgenfrei leben • Sorgen loslassen • Sorgenvolles Denken • TikTok • Verhaltenstherapie • zu viel denken
ISBN-10 3-8338-9396-6 / 3833893966
ISBN-13 978-3-8338-9396-4 / 9783833893964
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