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Das Schmerz-weg-Buch (eBook)

Raus aus der Schmerzspirale: Auslöser erkennen, Ursachen verstehen, zurück in ein unbeschwertes Leben
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
224 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-32382-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Schmerz-weg-Buch -  Ulrich Strunz
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Schmerzen können Betroffene in die Verzweiflung treiben und schränken das Leben massiv ein: Allein in Deutschland sind 4,5 Millionen Menschen aufgrund langanhaltender Schmerzen körperlich und sozial beeinträchtigt. Dabei sind die meisten Schmerzen vermeidbar und gut zu behandeln - ob es sich um chronische Schmerzerkrankungen wie Kopfschmerzen, Arthrose, Rheuma oder Fibromyalgie handelt oder um Schmerzen aufgrund einer Krebserkrankung, Verletzung oder nach einer Operation. Bestsellerautor Dr. med. Ulrich Strunz zeigt anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse, wie wir die Schmerz-Auslöser erkennen, die Ursachen dafür verstehen und wie wir vorbeugend und heilend einwirken können: Mit Anti-Schmerz-Molekülen, der richtigen Ernährung, regelmäßiger Bewegung, gezielter Entspannung und ausreichend Schlaf lassen sich die Selbstheilungskräfte wirksam aktivieren.

Mit einleuchtenden Fakten, Praxistipps und Selbst-Checks: Dr. Strunz zeigt, wie wir den Schmerz loswerden - damit niemand mehr unnötig leiden muss.

  • Seit über 20 Jahren Bestsellergarant bei Heyne: Über 11 Millionen verkaufte Bücher
  • Warum so viele Menschen unnötig leiden und was wirklich hilft: endlich schmerzfrei mit Bestsellerautor Dr. med. Ulrich Strunz
  • Zurück in ein beschwerdefreies Leben: Schmerz-Auslöser erkennen, Ursachen verstehen, Heilung erfahren


Dr. med. Ulrich Strunz ist Internist, Molekularmediziner und Gastroenterologe. Schwerpunkt seiner ärztlichen und publizistischen Tätigkeit ist die präventive Medizin. In Vorträgen, Seminaren und TV-Auftritten begeisterte er viele Jahre lang Zehntausende von Menschen - und führte sie in ein neues, gesundes Leben.

Was Schmerz ist – und
was er mit uns macht


Es geht um Schmerzen. Es geht um Ihre Schmerzen. Fast jeder von uns hat im Laufe seines Lebens Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Schulterschmerzen, Knieschmerzen, Bandscheibenprobleme und so weiter. Viele von Ihnen kennen das. Und suchen verzweifelt Hilfe: Osteopathen, Physiotherapeuten leben von Ihnen, auch von mir … Aber wirklich geheilt werden? Welcher Schmerzpatient erlebt das schon? Irgendetwas im System stimmt nicht. Mit der Schmerzmedizin stimmt etwas nicht.

Der Daumen unterm Hammer, der Stein im Schuh, der verschüttete heiße Kaffee auf der Brust, von diesem Schmerz rede ich nicht. Damit kommt man klar. Das ist Alltag. Akute Schmerzen sind lästig, aber oft nicht tragisch. Tragisch ist, dass jeder Fünfte drei Monate oder länger unter Schmerzen leidet. Rücken, Kopf, Nacken, Bauch, Gelenke. Schmerzen, die sich kaum lokalisieren lassen, die sich verselbstständigt haben. Wir wissen, dass in Deutschland zwölf bis 15 Millionen Menschen chronische Schmerzen haben, dass vier bis fünf Millionen deswegen kein normales Leben mehr führen können.[2] Chronische Schmerzen sind die Hölle.

Das hält den Menschen aber nicht davon ab, Dinge zu tun, von denen er vorher weiß, dass sie ohne Schmerzen nicht zu haben sind. Die er trotzdem tut. Weil es sich lohnt:

Der 100-Kilometer-Lauf von Biel hat die merkwürdige Eigenschaft, dass Realität und Traum nicht mehr zu trennen sind. Hochgefühl. Der Glaube, jetzt noch 90 Kilometer leicht dahinhüpfen zu können und hier am Anfang im kindlichen Überschwang zu fliegen. Unvergesslich. Dann … hügelige Straßen, Anstiege in den Wald. Und plötzlich, und das dann für den gesamten Lauf, grausige Muskelschmerzen. Ober- und Unterschenkel. Noch nie gehabt. Jeder Schritt wird zur Qual. Kein Mensch kann das durchhalten … Die Quittung für offenbar beleidigte Muskelzellen bei zu vielen Wettkämpfen, zu viel Training kurz vor dem Start. Jede Erfahrung macht man eben einmal zum ersten Mal …

Nein, ich habe mich damals in Biel nicht von der Strecke abbringen lassen. Stattdessen bin ich wie mein eigener Arzt und Trainer quasi »mit mir mitgelaufen« und habe meinen Körper beobachtet. Wie viel Wasser braucht der eigentlich, damit er sich nicht mit Magenkrämpfen im nächsten Gebüsch zusammenkrümmt? (Spoiler: Mehr, als ich vermutet hatte.) Was passiert, wenn diese Beine eben nicht nur einen Halbmarathon laufen, sondern die doppelte Distanz und dann noch mal die doppelte?

Die Versuchung, bei 80 Kilometern. Aussteigen, an einer Verpflegungsstation. Die Versuchung ist übermächtig, weil die Straße ansteigt. Und weiter steigen wird. (…) Und kurz darauf DER SCHMERZ. Ein Gefälle hinab in den Ort. Was ich nicht wusste: Muskelzellen, die übermüdet, die geschwollen, die entzündet sind nach 80 Kilometern, halten die Stoßbelastung, die Bremslast beim Bergablaufen nicht mehr aus. Will sagen: Die schon, aber Sie nicht. Unbeschreiblich.

Gute Schmerzen, schlechte Schmerzen


Nicht jeder Schmerz ist schlecht. Es gibt auch gute Schmerzen: Die Erfahrung, die eigenen Grenzen überwinden zu können; der Stolz, Kraft und Ausdauer bewiesen zu haben; das Staunen, wenn sich plötzlich so etwas wie inneres Wachstum einstellt – dafür »lohnt« es sich, Schmerzen zu ertragen. Man ist stolz auf den Muskelkater nach dem Wettkampf, auf die Blutblase vom Umgraben des Gartens, auf den (Geschmackssache, mein Ding ist das nicht …) Wundschmerz nach dem Besuch beim Tätowierer. Solche Schmerzen nehmen wir nicht nur hin, wir nehmen sie gerne hin. Wir verbuchen sie nicht mit einem emotionalen Minus, sondern mit einem dicken Plus: als »ehrenvollen Schmerz«.[3]

Deshalb lesen sich manche Seiten meines Lauftagebuchs wie ein Schmerztagebuch. In meiner Erinnerung steht aber nicht der Schmerz im Vordergrund – sondern der Nachtlauf über den beleuchteten Bieler Marktplatz, der blaue Himmel über Hawaii, die unendliche Weite der texanischen Wüste … unbeschreiblich!

Karl May war kein Schmerzspezialist


Was der Mensch aushalten kann, ist faszinierend und erschreckend, beeindruckend und im wahrsten Sinne des Wortes »verrückt«. Dass es tatsächlich möglich ist, die Leistungsgrenze immer weiter hinauszuschieben, durch den Schmerz hindurch (oder an ihm vorbei? Schwer zu sagen …). Das ist die eine Seite. Dass chronischer oder »unerklärlicher« Schmerz das Leben zur Hölle machen kann, ist die andere. Darum geht es in diesem Buch. Und vor allem um Zusammenhänge, die noch viel zu wenig bekannt sind:

  • Schmerz stört die Selbstheilung: Viele Menschen meiner Generation, aber auch jüngere wurden mit Karl May erzogen: »Ein Indianer kennt keinen Schmerz!« Ich weiß, das sagt man heute so nicht mehr und stattdessen respektvoller »Indigene« – es geht mir hier aber um einen anderen Punkt. Ja, man kann die Zähne aufeinanderbeißen nach einem fast tödlichen Unfall, nach einer schweren Operation, nach dem Motto: »Schmerzmittel brauche ich nicht!« Aber dann verkrampft man sich, bewegt sich nicht mehr genug und atmet auch nicht mehr tief durch. Fatal. Wer sich nicht bewegt, riskiert Thrombose. Und wer nicht richtig atmet, riskiert Lungenentzündung.
  • Die Schmerzschwelle ist flexibel: Es gibt kaum etwas Subjektiveres als Schmerz. Was für den einen eine Lappalie ist, kann der Nächste kaum ertragen – das ist eben so, und da gibt es kein »Richtig« oder »Falsch« oder »Stell dich nicht so an«. Was es aber gibt, ist eine individuelle Schmerzschwelle, und die lässt sich eben doch verschieben. Mit Molekularmedizin. Die Zusammenhänge sind längst erforscht, aber immer noch zu wenig bekannt.
  • An jedem Schmerz lässt sich drehen: Es gibt heute nur noch wenige Schmerzen, gegen die man »nichts machen« kann. Wir haben so viele Schmerzmittel wie noch nie, die sich so fein dosieren lassen wie noch nie. Wir kennen heute Anti-Schmerz-Bewegung, wir kennen Anti-Schmerz-Ernährung und Anti-Schmerz-Meditation. Eiswasser hatten wir schon immer – nur nicht verstanden, was es alles kann.

Schmerzen – eine Volkskrankheit


Das Thema Schmerzmedizin ist erst vor wenigen Jahren – 2016! – verpflichtender Teil des Medizinstudiums geworden. Das heißt: Tendenziell hat jeder, der seinen Doktor vor 2016 gemacht hat, von Schmerzmedizin fast nichts gehört. Vor diesem Hintergrund darf man sich nicht wundern, dass so viele Kopfschmerzpatienten mit unwirksamen Schmerzmitteln nach Hause geschickt werden (oder, weil nichts anderes gewirkt hat, einfach mal mit Antidepressiva). Man darf sich nicht wundern, wie viele Menschen mit Rückenschmerzen in MRT-Röhren schmoren, die zwar sehr präzise Bilder anfertigen, die aber nichts zeigen außer unordentlich gestapelten Bandscheiben – mit denen jeder nicht mehr ganz junge und normal gesunde Mensch durchs Leben läuft. Man darf sich auch nicht wundern, dass durch viele Arztpraxen immer noch die große Sorge geistert, jeder Mensch mit Schmerzen werde praktisch sofort von einem Schmerzmittel abhängig (die Risiken sind exakt bekannt und sehr gut kalkulierbar) – und dass dieses Risiko auf jeden Fall viel wichtiger zu nehmen sei als die Chance eines leidenden Menschen auf einen Weg zurück zur Lebensfreude. Lebensqualität. Lebensenergie. Einen Weg heraus aus dem Schmerz.

Was für ein Irrsinn. Vor allem dann, wenn die Patientin oder der Patient den 70., 80. oder 90. Geburtstag schon gefeiert hat. Was für eine Belastung für Familien und Freundeskreise, wenn ein lieber Mensch zuerst immer mal und irgendwann komplett verschluckt wird von einer schwarzen Wolke aus Schmerz. Was für ein Jammer für Laufgruppen, Fußballteams, Tanzformationen, Gartenbauvereine, Musikkapellen und was es sonst noch alles gibt, wo jeder Einzelne so viel zählt. Was für eine Bürde für Land und Leute. Laut Deutscher Schmerzgesellschaft haben

  • 17 Prozent der Deutschen Dauerschmerzen,
  • die im Schnitt sieben Jahre lang andauern,
  • bei jedem fünften Betroffenen sogar mehr als 20 Jahre,[4] wobei es im Schnitt
  • zehn Jahre bis zur richtigen Diagnose dauert.[5]

Daraus folgen jährliche Kosten in Höhe von etwa 40 Milliarden Euro.[6] Ein Viertel davon entfällt auf die Behandlung – also Arztkosten, Krankenhauskosten, Medikamente, Physiotherapie, Reha, drei Viertel verteilen sich auf Folgekosten für Wirtschaft und Gesellschaft: Krankengeld, Arbeitsausfall und Frührente. (Die Schätzung ist zehn Jahre alt. Durch die wachsende Bevölkerung und die Inflation ist der volkswirtschaftliche Schaden heute wahrscheinlich größer …)

Unter den gesundheitlichen Beschwerden stehen Schmerzen mit deutlichem Abstand an erster Stelle vor Erkältungen und Schlafstörungen.[7] Doch was hilft diese Zahl, wenn einem von Schmerzen geplagten Menschen gefühlt der Kopf platzt und der Rücken derartig knarzt, dass er sich kaum die Schuhe binden kann? Wenn er schlecht schläft, nicht mehr arbeiten kann und immer einsamer wird? Wenn die Schulden raufgehen, das Selbstbewusstsein runter und er sich häufiger, als ihm lieb ist, an seinem Schmerzmittelfach oder vor einem Glas Wein...

Erscheint lt. Verlag 23.10.2024
Zusatzinfo durchg. 2c
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Schlagworte 2024 • Arthrose • Biss • Cannabis • chronisch • eBooks • Entzündung • Fibromyalgie • Gesundheit • Herzschmerz • Kopfschmerzen • Krebs • Magenschmerzen • Migräne • Muskelschmerzen • Narben • Nerven • Neuerscheinung • Ratgeber • Rheuma • Schmerzfrei • Schmerzmittel • Sportverletzung • Stich • Trauma • Tumorschmerzen • tut weh • Unfall • Verspannungen • Wunde
ISBN-10 3-641-32382-7 / 3641323827
ISBN-13 978-3-641-32382-0 / 9783641323820
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