Geheimnisse der Waldfotografie (eBook)
282 Seiten
dpunkt (Verlag)
978-3-98890-153-8 (ISBN)
Yvonne Albe ist eine deutsche Natur- und Landschaftsfotografin, die sich besonders in der Welt der Baume zu Hause fühlt. Wälder sind die Quelle ihrer Inspiration. Ihr Markenzeichen sind atmosphärische Bilder, in denen die Schönheit ihrer Motive durch Nebel und stimmungsvolle Lichtsituationen verstärkt wird. Durch vorausschauende Planung hinsichtlich besonderer Wetterlagen porträtiert sie Wälder und Baume auf einzigartige Weise. Hinter dieser Motivwahl verbirgt sich Yvonne Albes tiefe Verbundenheit zu Wäldern und Baumen. Mit ihren Bildern mochte sie die Schönheit und Vielgestaltigkeit eines wunderbaren Naturraums zeigen, der heute durch Klimawandel, Übernutzung und Abholzung weltweit bedroht ist, und damit deutlich machen, was wir im Begriff sind zu verlieren. Sie setzt sich aktiv im Naturschutzbund und einer Bürgerinitiative für den Erhalt der Wälder in ihrer Umgebung ein. Yvonne Albe wurde 1975 in München geboren und studierte Sozialpädagogik in Dresden und in den USA. Sie arbeitete in verschiedenen Feldern der sozialen Arbeit. Heute ist sie als selbstständige Fotografin aktiv und leitet Workshops zur Wald- und Landschaftsfotografie in ihrer Region Bergstraße-Odenwald.
Yvonne Albe ist eine deutsche Natur- und Landschaftsfotografin, die sich besonders in der Welt der Baume zu Hause fühlt. Wälder sind die Quelle ihrer Inspiration. Ihr Markenzeichen sind atmosphärische Bilder, in denen die Schönheit ihrer Motive durch Nebel und stimmungsvolle Lichtsituationen verstärkt wird. Durch vorausschauende Planung hinsichtlich besonderer Wetterlagen porträtiert sie Wälder und Baume auf einzigartige Weise. Hinter dieser Motivwahl verbirgt sich Yvonne Albes tiefe Verbundenheit zu Wäldern und Baumen. Mit ihren Bildern mochte sie die Schönheit und Vielgestaltigkeit eines wunderbaren Naturraums zeigen, der heute durch Klimawandel, Übernutzung und Abholzung weltweit bedroht ist, und damit deutlich machen, was wir im Begriff sind zu verlieren. Sie setzt sich aktiv im Naturschutzbund und einer Bürgerinitiative für den Erhalt der Wälder in ihrer Umgebung ein. Yvonne Albe wurde 1975 in München geboren und studierte Sozialpädagogik in Dresden und in den USA. Sie arbeitete in verschiedenen Feldern der sozialen Arbeit. Heute ist sie als selbstständige Fotografin aktiv und leitet Workshops zur Wald- und Landschaftsfotografie in ihrer Region Bergstraße-Odenwald.
Vorwort
If the artist has outer and inner eyes for nature, nature rewards him by giving him inspiration.
Wassily Kandinsky
»Wohin des Wegs?«, möchte man dieses märchenhafte Baumwesen fragen, das beschwingt durch einen verschneiten Winterwald zu laufen scheint. 14 mm, 1/10 s, f/11, ISO 100.
Bei den meisten Menschen hinterlässt der Wald bleibende Eindrücke und prägt ihr Leben auf die eine oder andere Weise. Auslöser können Waldspaziergänge in der Kindheit gewesen sein, Fahrradtouren durch den Wald oder Wanderungen durch Gebirgswälder. Vielleicht haben auch Sie Erinnerungen an einen Park mit vielen mächtigen Bäumen, in dem Sie sich gerne aufgehalten haben? Eventuell verbindet Sie etwas mit einem ganz bestimmten Baum. Möglicherweise gab es sogar ein Baumhaus, Kletterabenteuer in der Kindheit oder Reisen in andere Länder, bei denen Sie mit Verwunderung feststellten, dass die Wälder und Bäume ganz anders aussehen als bei uns. Wir kennen den Wald auch aus Filmen, mal düster, mal heiter dargestellt.
Kurzum: Fast jeder wird in seinem Leben Erlebnisse mit Wäldern und Bäumen gehabt haben. Und ich bin mir sicher: Wenn Sie nicht eine gewisse Verbindung zu Bäumen hätten, würden Sie dieses Buch wohl nicht in Ihren Händen halten.
In jeder Fotografie steckt etwas von dem Menschen, der bei der Aufnahme hinter der Kamera gestanden hat. Beim Fotografieren im Wald entsteht eine Verbindung mit der Natur, die sich in den Bildern ausdrücken wird. Die Begeisterung für einen schönen Baum, für einzelne wunderbare Momente im Wald und eindrucksvolle Szenen sind der Grund dafür, dass wir zu einem bestimmten Zeitpunkt auf den Auslöser drücken. Die Bilder, die wir schaffen, offenbaren also viel von uns selbst, wie wir fühlen und wie wir die Welt sehen.
Wir können mit unseren Waldfotografien aber auch Geschichten über den Wald und seine Bewohner erzählen: Es gibt Bäume, die sich umarmen, ineinander verwachsen oder sich die »Hand« geben, und solche, die gleich menschlichen Wesen durch den Wald zu spazieren scheinen. Manche stehen in einer engen Beziehung zueinander, wieder andere wenden sich ab. Doch nicht hinter jeder Waldszene muss sich eine Geschichte verbergen; manche sind auch nur um ihrer selbst willen schön oder strahlen aufgrund der Lichtstimmung etwas Besonderes aus.
Meine Entdeckungsreise durch die Wälder führte mich zu Beginn durch die Wirtschaftswälder in meiner Region, später dann auch durch urwüchsige Naturwälder in anderen europäischen Ländern. 70 mm, 1/60 s, f/7,1, ISO 500.
Für mich sind die Spaziergänge und Fototouren durch die Wälder zu Lichtpunkten in meinem Leben geworden. Viele Erlebnisse im Wald wirken wie eine Glücksquelle auf mich. Die Freude, die ich empfinde, wenn die Sonnenstrahlen durch das Blätterdach brechen, kann mich durch den ganzen Tag tragen. Dabei vergesse ich die Welt um mich herum und kann von allem Belastenden abschalten. Ich versuche dabei die schönen Momente mit meiner Kamera einzufangen, um sie für mich, aber auch für andere festzuhalten.
Jeder hat eine andere Motivation, die ihn mit der Kamera in die Wälder treibt. Bei mir steht an oberster Stelle, die Schönheit des Waldes sichtbar zu machen, damit sie Menschen dazu veranlasst, diese Naturräume zu schützen und zu erhalten. Ich möchte darüber hinaus Stimmungen vermitteln und die Freude, die ich in besonderen Naturmomenten fühle. Selbstverständlich spielt beim Aufenthalt im Wald auch dessen wohltuende und gesundheitsfördernde Wirkung eine Rolle für mich.
Vielleicht motivieren Sie ja ähnliche Ziele. Oder Sie haben Bilder von Malern oder Fotografen entdeckt, die Sie inspirieren und den Wunsch geweckt haben, auch solche Kunstwerke zu erschaffen. Möglicherweise suchen Sie aber auch einfach ein neues Hobby oder wollen ein Naturerlebnis mit einer bleibenden Erinnerung verbinden.
Es gibt sicherlich fotografische Naturtalente, die in der Lage sind, mit wenig Einarbeitung und Wissen zu stimmigen und künstlerisch ansprechenden Aufnahmen von Wäldern und Bäumen zu gelangen. Doch für die meisten von uns braucht das Fotografieren im Wald viel Übung, ungeteilte Aufmerksamkeit und auch etwas Wissen über das Ökosystem Wald. Kameraeinstellungen, Bildkomposition, Wetterbedingungen und vieles mehr wollen beachtet werden. Auch eine gewisse Frustrationstoleranz ist vonnöten. Denn es wird immer wieder Tage geben, an denen Sie enttäuscht aus dem Wald zurückkommen, weil die Bedingungen nicht gut waren, Ihre Lieblingsbäume der Säge des Waldarbeiters zum Opfer gefallen oder die Bilder verwackelt sind. Unzählige Male war ich selbst mit solchen Situationen konfrontiert. Nicht aufzugeben und immer wieder nach neuen Perspektiven und anderen Wäldern zu suchen, ist wichtig für Ihr Vorankommen in der »Königsdisziplin der Landschaftsfotografie«, wie die Waldfotografie häufig genannt wird.
Unweit von der Hütte im Tiroler Voralpenland, wo ich mit meinen Geschwistern und Eltern oft die Ferien verbrachte, gab es hübsche kleine Leberblümchen in allen erdenklichen Farben im Wald. APS-C, 50 mm, 1/640 s, f/2,8, ISO 100.
Dieses Buch soll Ihnen den Einstieg in die Waldfotografie erleichtern und Sie mit den Grundlagen für das Fotografieren in Wäldern vertraut machen. Alles Übrige liegt an der Schönheit des Waldes und Ihrer Bereitschaft, sich auf die dortige stille Welt einzulassen. An jeder Weggabelung und bei jedem Baum erwartet uns eine neue Überraschung und ein fotografischer Erkenntnisgewinn. Ich lerne bei jeder Tour Neues dazu. Inspiration hole ich mir immer wieder bei Malern, die den Wald auf Leinwand und Papier dargestellt haben, oder bei anderen Fotografen, die den Wald auf ihre ganz individuelle Weise darstellen. Ich hoffe, die Fotografien in diesem Buch können Ihnen auch eine Inspirationsquelle sein. Sie stammen zu großen Teilen aus meiner Umgebung im Odenwald und aus der Rheinebene. Im Rahmen der Familienurlaube oder auch bei gezielten Einzeltouren konnte ich aber mittlerweile auch in anderen Wäldern Deutschlands und Europas fotografische Eindrücke sammeln. Wälder gibt es fast überall auf der Welt. Sie sind ungeheuer vielgestaltig, es findet sich nirgendwo eine Wiederholung und jede noch so kleine Waldszene ist einzigartig. Für Sie als Waldfotograf bedeutet dies: Es gibt unfassbar viel zu entdecken und die Motive werden Ihnen niemals ausgehen.
Mein Weg zur Waldfotografie
Es ist schwer zu sagen, wann ich meine Liebe zum Wald entdeckte. Vielleicht spielte die Waldtapete eine Rolle, die mich während der ersten drei Lebensjahre in meinem Kinderzimmer umgab. Vielleicht weckten meine Eltern die Begeisterung für die Natur in mir, als sie meine Geschwister und mich zu unzähligen Wanderungen auf die Berge und durch die Wälder motivierten. Ich kann mich an Momente voller Licht und Tannenzapfengerüche, an große Ameisenhaufen und wilde Blumen erinnern. Im Wald, der unsere kleine Hütte in Tirol umgab, sammelten wir oft Pilze. Im Chiemgau, wo ich mit meinen Großeltern oft die Ferien verbrachte, unternahmen wir viele Spaziergänge durch die Birkenwälder am Moor.
Einen großen Einfluss auf mich hatte wohl auch die naturverbundene Weltsicht der Kinderbücher von Astrid Lindgren. Ich las sie komplett, und das viele Male. In meiner Fantasie zog ich mit den Kindern von Bullerbü durch die lichten Birkenwälder und blütenreichen Wiesen Schwedens oder mit Ronja durch den dichten Räuberwald.
Meine Studienjahre verbrachte ich in großen Städten. Auch dort zog es mich immer wieder hinaus in die Natur. Ich verbrachte viel Zeit in Wäldern, Parks und an Seen, nahm dabei auch Stifte und Pinsel mit, um meine Eindrücke auf Papier festzuhalten. Als ich als Sozialpädagogin zu arbeiten begann und eine Familie gründete, zogen wir in ein Haus in Alleinlage im Odenwald. Dort spielte der Wald in meinem Leben zwischen Arbeit und Kindern zunächst nur eine untergeordnete Rolle – bis zu dem Zeitpunkt, als mich ein plötzlicher gesundheitlicher Schicksalsschlag aus meinem Alltag riss. Ich kämpfte mich langsam ins Leben zurück und begann nach einem wiederholten Rückschlag 2017 mit einer gebrauchten Spiegelreflexkamera die Wälder um unser Haus herum zu erkunden. Ich hatte durch den krankheitsbedingten Perspektivwechsel gelernt, die kleinen Dinge zu schätzen, und fand im Wald eine Welt voller Wunder vor. Eine meiner ersten Erkenntnisse war, wie die Wetterbedingungen die Stimmung im Wald grundlegend verändern können: Ein heller, freundlicher Wald im Sonnenschein verwandelt sich in einen geheimnisvollen, mystischen Ort, wenn der Nebel vom Tal aufsteigt. In meinem ersten Fotografiejahr schaute ich voller Erstaunen auf die Bilder, die ich im selben Wald zu unterschiedlichen Jahreszeiten gemacht hatte: Aus einem von Lebendigkeit sprühenden, grünen Wald im Frühjahr wurde im Herbst ein farbenfroher, leuchtender Wald, der sich dann im Winter im...
Erscheint lt. Verlag | 16.4.2024 |
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Verlagsort | Heidelberg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Freizeit / Hobby ► Fotografieren / Filmen |
Schlagworte | Achtsamkeit • Baum • Bäume • Baumfotografie • Fotografie • Fotografieren • heimisch • Kamera • Landschaft • Landschaftsfotografie • Märchenwald • Meditative Fotografie • Naturfotografie • Urwald • Wald |
ISBN-10 | 3-98890-153-9 / 3988901539 |
ISBN-13 | 978-3-98890-153-8 / 9783988901538 |
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Größe: 84,6 MB
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