Einfach mehr ernten (eBook)
208 Seiten
Löwenzahn Verlag
978-3-7066-2936-2 (ISBN)
Sascha Singh ist immer auf der Suche nach dem nächsten Garten-Hack und lässt sich dabei von Marktgärtnerei-Methoden inspirieren: Wie lassen sich aus Gemüsegarten, Balkon oder Hochbeet besonders gute Erträge herausholen? Seine Erfahrungen zu Ernte- und Aussaatzeitpunkten, Beetplanung und Co. teilt er auf seinem YouTube-Kanal 'SelfBio' mit mittlerweile rund 217.000 Abonnent*innen.
Sascha Singh ist immer auf der Suche nach dem nächsten Garten-Hack und lässt sich dabei von Marktgärtnerei-Methoden inspirieren: Wie lassen sich aus Gemüsegarten, Balkon oder Hochbeet besonders gute Erträge herausholen? Seine Erfahrungen zu Ernte- und Aussaatzeitpunkten, Beetplanung und Co. teilt er auf seinem YouTube-Kanal "SelfBio" mit mittlerweile rund 217.000 Abonnent*innen.
Auf die Plätze, fertig – planen: Was du zum Start wissen solltest
Ich beginne dieses Buch mit einer Frage an dich: Warum möchtest du deinen eigenen Nutzgarten haben?
— Weniger einkaufen und dabei Geld sparen wäre toll.
— Es ist schön, wenn die ganze Familie weiß, woher die Lebensmittel kommen.
— Ich möchte naturnah gärtnern und auch etwas für die Umwelt tun.
— Ich möchte keine Herbizide oder Pestizide in meinem Gemüse.
— Ich habe wenig Zeit, aber etwas Eigenes zu ernten ist mir wichtig.
— Aus der Fläche, die ich habe, möchte ich das Maximum rausholen.
— Ich suche einen Ausgleich zu Stress und Hektik.
— Mir ist es wichtig, meine Ernte so frisch wie möglich zu verarbeiten.
— Ich finde, dass selbst angebautes Gemüse einfach besser schmeckt.
— Ich möchte Lebensmittel ernten, die ich nicht kaufen kann.
— Ich möchte viel Gemüse und Obst einmachen und einlagern.
Hast du hier den ein oder anderen Grund gefunden, der dich zum Gärtnern bewegt? Das Schöne ist: Auch wenn nur ein einziger Punkt deine Hauptmotivation war, gibt es die anderen Sachen gratis dazu und dieses Buch ist genau das richtige für dich.
Es ist tatsächlich einfacher, als du vielleicht denkst, sehr viel Obst, Gemüse und Kräuter aus dem eigenen Garten zu ernten – ohne, dass du dir damit einen Fulltime-Job schaffst. Welche Methoden, Tipps und Tricks dir dabei helfen, erfährst du in den folgenden Kapiteln.
Gleichzeitig ist klar, dass es ganz ohne Arbeit und Zeit natürlich nicht geht. Die Menge, die du ernten kannst, hängt u. a. von diesen beiden Faktoren ab, und davon, wie groß dein Grundstück ist – ach ja, und die Witterungsbedingungen haben auch jedes Jahr ein gehöriges Wort mitzureden. Wichtig ist, dass du dich nicht mit zu hohen Zielen verzettelst. Fang lieber kleiner an und nimm jedes Ernteerfolgserlebnis mit ins nächste Gartenjahr.
Einer von vielen guten Gründen fürs Gärtnern? Du hast immer frische Lebensmittel auf dem Tisch.
Supermarkt, Gärtnerei, Bauernhof: Dein Alles-in-einem-Nutzgarten
Selbst wenn du nur sehr wenig Anbaufläche zur Verfügung hast, macht es durchaus Sinn, dein Gemüsegartenprojekt als eine Art kleine Landwirtschaft zu sehen. Zwar bist du nicht unmittelbar auf eine reiche Ernte angewiesen, aber mit diesem Ziel im Hinterkopf fällt es dir leichter, dich zu motivieren, etwas Wichtiges für deinen Garten zu tun. Auch dann, wenn du eigentlich keine Lust dazu hast, z. B. bei nassem Wetter etwas auszusäen, nach einem heißen Sommertag deine Pflanzen zu gießen oder endlich Brennnesseljauche anzusetzen.
Die gute Nachricht ist, dass du dir im privaten Nutzgarten nicht den gleichen Druck machen musst wie im gewerblichen Gemüseanbau. Denn bei Letzterem hängt von der guten Ernte viel, um nicht zu sagen alles ab: das eigene Einkommen, Arbeitsplätze und die Versorgung anderer Menschen mit Lebensmitteln. Dazu kommen viele gesetzliche Vorgaben, was die Landwirtschaft nicht gerade zu einem einfachen Broterwerb macht.
Im eigenen Garten wiederum bewirtschaftest du nur ein kleines Stück Land, musst kein perfekt aussehendes Gemüse für den Verkauf produzieren und dich nicht an ein umfassendes Werk an Gesetzen halten. Du hast den Luxus, dass bei dir nicht alle Erträge gleich groß und Handelsklasse A sein müssen. Du kannst Sorten auswählen, die vielleicht etwas weniger lange haltbar sind und ungleiche Früchte bringen, aber viel besser schmecken. Und: Du kannst in deinem Garten durch die Wahl der Pflanzen (Gemüse, Obst, Blumen, Wildpflanzen) und die Art der (Boden-)Bearbeitung für einen Artenreichtum an Pflanzen und Tieren sorgen, der seinesgleichen sucht.
Gleichzeitig kannst du von Gärtnereien und landwirtschaftlichen Betrieben sehr viel lernen und dir ein paar Methoden abschauen, z. B. was die Planung und Strukturierung angeht. Seit einiger Zeit gibt es kleine Gemüsegärtnereien, die mit wenig Land, minimalem Budget und nur sehr wenigen Arbeitskräften auskommen. Maschinen wie Traktoren gibt es so gut wie nie, die Ernte wird meistens selbst vermarktet, und trotzdem funktionieren viele dieser sogenannten Market-Gardening-Projekte bestens.
Was ist Market Gardening bzw. Marktgärtnerei? Vielleicht kennst du sie auch aus deiner Nähe: kleine Gärtnereien, die ihre Ernte ausschließlich selbst vermarkten – im eigenen Hofladen oder über Gemüsekisten, die du im Abo beziehen kannst. Die Fläche einer solchen Marktgärtnerei ist im Vergleich zur herkömmlichen Landwirtschaft überschaubar, nicht selten wird sie nur von sehr wenigen Menschen bewirtschaftet. Gemüse wird bewusst sehr dicht gepflanzt, da hier keine großen Maschinen durch die Reihen fahren. Vieles wird in Handarbeit geleistet, wie die Beikrautbekämpfung, oder es werden kreative Methoden gefunden und Werkzeuge entwickelt, die die Arbeit erleichtern.
Um aus der kleinen Fläche so viel und so lange wie möglich im Jahr Ertrag herauszuholen, wird die Ernte verfrüht und verlängert – auch der Winter ist eine wichtige Anbauzeit. Trotzdem wird darauf geachtet, dass der Boden fruchtbar bleibt: durch die Planung von Fruchtfolgen, Gründüngung, Kompostgaben und eine schonende Bearbeitung.
Genau das wollen wir schließlich auch für unseren privaten Nutzgarten: mit wenig Land, Geld und kleinem Zeitaufwand eine möglichst große Ernte einfahren. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Ideenreichtum, dem Adaptieren von bereits vorhandenem Wissen viel größerer Landwirtschaften und der Kreativität in Sachen Vermarktung. Viele Menschen, die solche Mini-Gärtnereien betreiben, schaffen dies mit überschaubarem Zeitaufwand neben ihren eigentlichen Berufen. (Mehr zum Faktor Zeit findest du ab S. 22.) Von ihrem Wissen kannst du auch stark in deinem eigenen Gemüsegarten profitieren – und aus deinem Hobby nicht nur Spaß, sondern auch jede Menge Ernteerträge ziehen.
Einfach so und jederzeit loslegen?
Wenn die Entscheidung für den eigenen Gemüsegarten erst einmal gefallen ist, kribbelt es ordentlich in den Fingern. Niemand könnte besser verstehen als ich, dass du jetzt sofort loslegen möchtest. Aber ist das grundsätzlich in jedem Monat auch sinnvoll? Die gute Nachricht: Ja, irgendetwas kannst du immer tun.
Das fängt schon mit der Planung an: Wie soll dein Wunschgarten aussehen? Nimm dir ein Blatt Papier und einen Stift und fang an zu zeichnen. Oder hast du vielleicht ein Grundstück übernommen? Dann kannst du es von allen Dingen befreien, die dort nicht hingehören: Müll, Pflanzen, die da wachsen, wo du sie nicht haben möchtest, alte Wegplatten versetzen usw.
Wenn das Wetter mitspielt, kannst du auch im Spätherbst, Winter und im frühen Frühjahr einiges erledigen: Frühbeete oder einen Komposthaufen anlegen, Regentonnen eingraben, Hochbeete errichten und befüllen, einen Folientunnel oder ein Gewächshaus aufbauen oder sogar einen Unterstand für dich und das Werkzeug bauen. Bei der Bodenbearbeitung wiederum kommt es dann doch ein wenig auf das richtige Timing an. Hier kannst du natürlich erst loslegen, wenn die Böden aufgetaut und idealerweise nicht extrem nass sind. Warte am besten bis zum Frühjahr, je nachdem, in welcher Region du lebst.
Klar, einige der Anfangsarbeiten sind anstrengender und zeitintensiver als andere. Aber lass dich davon nicht demotivieren, denn diese Arbeiten stehen nicht jedes Jahr an. Und wenn du im ersten Jahr nur die Hälfte der geplanten Beete schaffst, ist dies nicht weiter schlimm. Nutze lieber direkt die neu entstandenen Beetflächen, statt zu warten, bis alle Beete fertig angelegt sind. Glaub mir: Nichts motiviert so stark wie die erste Ernte.
Was du (nicht) unbedingt brauchst
Im Folgenden habe ich einige Dinge zusammengestellt, die du benötigst, wenn du anfängst, Beete zu bewirtschaften. Praktischerweise ist das tatsächlich gar nicht so viel. Vielleicht kennst du ja nette Menschen, die dir zum Start einige „Basics“ ausleihen können. Sobald dich aber erst einmal das Gartenfieber gepackt hat und du weißt, dass du dein neues Hobby langfristig betreiben willst, lohnt sich eigenes Gartenwerkzeug definitiv. Dabei sind größere Anschaffungen umso sinnvoller, je größer die Fläche ist. Anschließend findest du ein paar Beispiele, welche Investitionen in welchem Fall sinnvoll wären bzw. was du erst einmal mieten kannst.
Fall 1: Du musst Rasenfläche erst in Beete umwandeln.
— Spaten + Grabegabel oder Broadfork (Doppelgrabegabel)
— Optional: Einachser (mieten)
— Optional: Grassodenschneider (mieten)
Eine Rasenfläche oder ein verwildertes Stück Land in Beete umzuwandeln, ist Arbeit – die sich schon im ersten Jahr lohnt. Zwar könntest du auch die NoDig-Technik anwenden, bei der Pappe für mindestens 1 Jahr auf den Boden gelegt und mit Erde beschwert wird. Ich persönlich...
Erscheint lt. Verlag | 29.2.2024 |
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Verlagsort | Innsbruck |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Natur / Technik ► Garten |
Schlagworte | bio • Bio-Lebensmittel • Bio-Obst • eigene Lebensmittel anbauen • Eigenes Gemüse ernten • Ernte • Gärtnern zuhause • Gemüse anbauen • Gemüsegarten • Hobbygarten • Kräuter anbauen • nachhaltig • Nutzgarten • Obst im Garten • Permakultur • Pflanzenkrankheiten • Schädlinge • Schutz vor Schädlingen • Selbst Gemüse anbauen • Selbstversorgung • was kann ich anbauen • was wächst im Garten |
ISBN-10 | 3-7066-2936-4 / 3706629364 |
ISBN-13 | 978-3-7066-2936-2 / 9783706629362 |
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Größe: 43,2 MB
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