Heirate dich selbst (eBook)
224 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-9338-4 (ISBN)
geboren 1969. Er gilt als Experte für die integrale Selbstverwirklichung und erreicht mit seinen Büchern, Vorträgen, Seminaren, Podcasts und Videos ein großes, sehr gemischtes Publikum. Gemeinsam mit seiner Frau hat er mit homodea.com ein großes Netzwerk für wirkliche Potenzialentfaltung aufgebaut, mit derzeit ca. 120.000 Mitgliedern.
geboren 1969. Er gilt als Experte für die integrale Selbstverwirklichung und erreicht mit seinen Büchern, Vorträgen, Seminaren, Podcasts und Videos ein großes, sehr gemischtes Publikum. Gemeinsam mit seiner Frau hat er mit homodea.com ein großes Netzwerk für wirkliche Potenzialentfaltung aufgebaut, mit derzeit ca. 120.000 Mitgliedern.
Hinweis zur Optimierung
Impressum
Vorwort zur Neuauflage
Prolog: Der Weg raus führt hinein
Einleitung
Dein Weg zu den acht Tugenden
Tugend 1: Befreie deinen Geist
Tugend 2: Ehre deinen Körper
Tugend 3: Fühle alles
Tugend 4: Erfülle deine Bedürfnisse
Tugend 5: Definiere deine Werte
Tugend 6: Sei dir in deinen Taten treu
Tugend 7: Pflege dein Beziehungsfeld
Tugend 8: Erwache in deinem wahren Selbst
Das Ende der Reise: Kultiviere die Königsdisziplin
Epilog: Jetzt bist du bereit
Anhang
PRAKTIZIERE RADIKALE SELBSTLIEBE
Kennst du Charlie Chaplins Stummfilm Moderne Zeiten? Er erzählt von Charlie, einem einfachen Mann, der versucht, in einer modernen Fabrik mitzuhalten und zu überleben. In der Fabrik arbeiten monströse, für die Betrachter*innen regelrecht absurde Maschinen. Charlie steht am Fließband. Er muss immer schneller arbeiten, kommt nicht mehr hinterher, und irgendwann wird er verrückt. Der Film kritisiert die Industrialisierung und die damit einhergehende Entmenschlichung der Arbeit. Das Individuum wird uninteressant. Auch wenn heutzutage immer mehr menschenfreundliche Ansätze in der Bildung, der Wissenschaft und der Unternehmenskultur auftauchen, halte ich Chaplins Film nach wie vor für hochaktuell. Er illustriert, warum wir uns überhaupt über Selbstliebe unterhalten müssen. Denn auch wenn eine primär leistungsorientierte Gesellschaft ohne Zweifel Fortschritt und Wohlstand hervorbringt, führt sie, wenn sich ihre Dynamik verselbstständigt, zur systematischen Selbstentfremdung des Menschen.
Wie hast du zum Beispiel den heutigen Tag bis hierher erfahren? Hast du achtsam von innen nach außen gelebt, oder hat das Außen deinen Tag bestimmt? Konntest du dich frei und authentisch ausdrücken oder hast du hauptsächlich auf Erwartungen und Verpflichtungen seitens deiner Umwelt reagiert? Die meisten Menschen stehen unter einem immensen Dauerdruck, derartige Überlegungen, den Gedanken, man könne tatsächlich eine Wahl haben, können sie nur noch als realitätsfern abtun. Das kollektive Hamsterrad hat eine so wahnwitzige Schwungkraft entwickelt, dass wir nicht einmal mehr dazu kommen, seinen Sinn grundsätzlich zu hinterfragen. In den letzten zwei Jahrzehnten sind diese Wirkmechanismen noch einmal enorm potenziert worden. Das digitale Zeitalter konfrontiert uns alle mit exponentiellen Wachstumsdynamiken und der damit verbundenen atemberaubenden Entwicklungsgeschwindigkeit. Die sozialen Medien erhöhen für die meisten von uns den Stress, in dem sie uns mit stetig neuen Optimierungstrends konfrontieren und gleichzeitig unser Leben dem Vergleich mit dem Leben Millionen anderer Menschen aussetzen (von denen die meisten immer fitter, schlauer und erfolgreicher als wir zu sein scheinen).
Im Grunde genommen ist es nur rhetorisch, wenn ich frage: Dienen all diese Errungenschaften wirklich unserem Wohlergehen oder bedienen wir ein selbstgeschaffenes Monster der Geschäftigkeit und des Wachstumswahns? Wissen wir noch oder wussten wir je, um was es uns bei all dem wirklich geht? Unser Selbstwertgefühl ist massiv an äußere Rückmeldungen gekoppelt: Was machen die anderen? Wofür bekomme ich die meisten Likes? Welchen Trend darf ich auf gar keinen Fall verpassen? Bis auf wenige starke Naturen, die diesem hypnotischen Sog widerstehen können, entfalten wir uns nicht mehr natürlich, also von innen nach außen, sondern reagieren automatisch, von außen nach innen. Was wir wirklich wollen und brauchen, um glücklich zu sein, verblasst und ist irgendwann gar nicht mehr abrufbar. Berufliche Erwartungen, private Verpflichtungen, mediale Reize, massive Werbung – der ständige Handlungsbedarf an der Peripherie führt zu einer Vernachlässigung unseres sinnstiftenden Innenraums. So entsteht ein wesentliches Vakuum: Wir wissen, was wir zu erfüllen haben, aber nicht, was uns erfüllt.
Es gibt zwei Ausbruchsmöglichkeiten aus diesem Gefängnis der Zwänge. Die eine wird, wie weiter oben schon beschrieben, unfreiwillig herbeigeführt, zum Beispiel durch eine Krise. Wenn wir den Job verlieren, der Partner oder die Partnerin uns sitzen lässt, wir körperlich schwer erkranken oder depressiv werden, dann brechen die Mauern von außen ein. All die Fragen, vor denen wir weggelaufen sind, dringen dann zu uns vor, und wir sind gezwungen, uns ihnen zu stellen.
Doch wir müssen nicht auf diesen Crash warten. Es gibt auch einen sanfteren Weg in die Freiheit. Du kannst die Gefängnistür von innen öffnen, indem du dich bewusst für radikale Selbstliebe entscheidest.
Warum nenne ich es radikale Selbstliebe? Das Wort »radikal« stammt vom lateinischen »radix« und heißt übersetzt »Wurzel«. Radikale Selbstliebe bedeutet, dich entschlossen auf die Wurzel deines Wesens zu besinnen, selbst wenn scheinbar alle versuchen, dich davon abzulenken. Du ziehst das Ja deiner Aufmerksamkeit von den Ersatzbefriedigungen ab und schenkst es dir. Es gilt, einen seelischen Innenraum zu entdecken, in dem du unerschütterlich zu Hause bist. Hier findest du die tiefe, starke Wurzel eines Selbstwertes, der den guten und den schlechten Tagen standhält.
Ein Ja zu dir in dieser Radikalität ist ein revolutionärer Akt. Du stehst ab jetzt für bestimmte Spiele – privat, beruflich, gesellschaftlich – nicht mehr zur Verfügung. Du erlaubst dir, frei und groß zu denken. Du hast es nicht mehr nötig, dich für Anerkennung von außen zu verbiegen. Du jagst nicht mehr wie ein dummer Esel automatisch jeder Karotte hinterher, die dir andere vor die Nase hängen oder du selbst. Du lässt immer mehr los, was dich schwächt, und tust immer mehr von dem, was dich stärkt.
Dieses radikale Ja zu dir ist die stille, aber zu allem entschlossene Wahl, dir treu zu sein. Sie lässt dich dein geistiges Rückgrat aufrichten und so ein Zentrum tief in dir drinnen finden, welches jedem Sturm im Außen ruhig begegnen kann. Dieses bedingungslose Ja verändert alles. An manchen Stellen still und sanft, an anderen mit einem lauten Knall. Wenn du beginnst, dich voll anzunehmen, kannst du dich endlich offen und neugierig erforschen. Dein Ja zieht dich auf eine faszinierende Reise nach innen. Von dort kommst du mit unglaublichen Schätzen zurück. Sei darauf vorbereitet, dass nicht jeder Mensch in deiner Umgebung deine neuen Erkenntnisse begeistert aufnimmt. Nicht jeder Mensch freut sich, wenn du ihn einlädst, an deiner Seite zu wachsen, anstatt zu kriechen.
Dein radikales Ja zu dir schüttelt die alten Vorgaben, wer du sein solltest, von deinen Schultern ab. Du erlaubst dir, neugierig in jede Richtung zu schauen. Du erweiterst die Bandbreite deiner Gefühle, den Flugradius deiner Gedanken und die Optionen deiner Handlungen. So wirst du für dich und andere wieder das, was du früher einmal warst: ein unberechenbares Wunder. Was deine Vernunft nie konnte, schafft dein Ja. Es vereint die scheinbar so verschiedenen Stimmen deiner Seele in einem vollkommenen Lied. Jeder Mensch ist ein Universum für sich – funkelnd wie ein Diamant mit tausend Facetten. Wir werden dessen Schönheit durch den Filter unserer Vorurteile niemals voll erfassen, dafür braucht es die vorbehaltlos liebende Kraft unseres Herzens.
Durch die Augen der radikalen Selbstliebe gesehen offenbart sich, dass sich dein Schatten und dein Licht, dein Dreck und dein Gold, deine Größe und deine Winzigkeit nicht ausschließen, sondern essenzielle Zutaten eines alchemistischen Prozesses sind, der etwas hervorbringt, was so noch nie da gewesen ist. Wenn du nicht mehr auf den von außen implantierten Selbstzweifel hörst, löst sich dein Fuß automatisch von der inneren Bremse und deine natürliche Kreativität erblüht. Dein Potenzial entfaltet sich ohne Druck in spontaner, verblüffend intelligenter Dynamik. Dies zu erfahren, schenkt dir dein Urvertrauen zurück und lässt dich insgesamt unbefangener durchs Leben gehen.
Ein Synonym für »radikal« ist »bedingungslos«. In einer Kultur, die ständig wertende Maßstäbe benutzt, um sich selbst voranzutreiben, scheint die Möglichkeit, dich genau so anzunehmen, wie du bist, vielleicht unmöglich. Deshalb kann der Entschluss, dich radikal zu lieben, auch nicht allein aus der Vernunft heraus getroffen werden – du musst es mit deinem ganzen Wesen wollen. Genauso entschlossen, wie eine Ertrinkende oder ein Ertrinkender um den nächsten Atemzug kämpft. Es gibt nur noch eine Option: dich zu lieben.
Lass uns ein Missverständnis von Beginn an vermeiden: Dich zu lieben bedeutet nicht, permanent begeistert von dir zu sein. Du kannst dich in dem einen Moment vollkommen zum Kotzen finden und dich dennoch in der Tiefe vollständig annehmen. Du kannst traurig, ratlos oder wütend sein und dich gleichzeitig lieben. Eine Mutter ist manchmal furchtbar böse auf ihr Kind, doch im Herzen hat sie keine andere Wahl, als es zu lieben. Das ist nicht rational zu verstehen, doch es ist erfahrbar. Ich schreibe von einem Quantensprung des Bewusstseins, aus dem Zustand des polarisierenden Bewertens heraus und in die vollkommene Annahme dieses Augenblicks hinein.
Es kann gut sein, dass sich dein Verstand gegen die Einfachheit dieser Liebe auflehnt. Er kann nicht anders, schließlich wurde er darauf trainiert, alles zu bewerten. Du musst deinen Verstand nicht ausschalten, du musst nicht naiv werden, um dich annehmen zu können. Im Gegenteil, du kannst die Fähigkeiten deines Denkens nutzen, um die optimalen Bedingungen für Selbstliebe zu schaffen.
Dafür möchte ich dir die acht Tugenden der Selbstliebe vorstellen. Ich habe eine Schwäche für altmodische Wörter. Das deutsche Wort »Tugend« leitet sich von Tauglichkeit, Tüchtigkeit ab. Es steht für eine besondere Qualität oder vorbildliche Haltung eines Menschen. In diesem Sinne nutzen die acht Tugenden der Selbstliebe deine Intelligenz, um dich dabei zu unterstützen, dir deine Liebe zu dir täglich zu demonstrieren, selbst wenn du sie einmal nicht fühlst. Sie ziehen deine Energie von destruktiven Gewohnheiten ab und kultivieren ein Ja dir gegenüber – im Denken, Fühlen und Handeln. Diese wohlwollende, offene Haltung erleichtert es, Selbstliebe immer öfter und tiefer zu erfahren.
Doch zuerst ist es an...
Erscheint lt. Verlag | 5.3.2024 |
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Reihe/Serie | Lebenshilfe Potenzialentfaltung |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
Schlagworte | Achtsamkeit • Affirmationen • Booktok • BookTok Germany • emotionale Resilienz • Innere Balance • Inneren Frieden finden • Innere Stärke • Lebenspartnerschaft • mehr Lebensfreude • mehr selbstbewusstsein • Mentaltraining • Persönliche Entfaltung • Persönlichkeitstraining • Positives Selbstbild • Selbstakzeptanz • Selbst-Coaching • Selbstfindung • Selbstfürsorge • Selbstliebe • Selbstverwirklichung • TikTok • TikTokBooks • TikTok Germany |
ISBN-10 | 3-8338-9338-9 / 3833893389 |
ISBN-13 | 978-3-8338-9338-4 / 9783833893384 |
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Größe: 6,3 MB
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