Einfach abnehmen (eBook)
176 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46853-1 (ISBN)
Dr. med. Carsten Lekutat ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Sportarzt, Buchautor und TV-Arzt. Er ist Leiter des Berliner HIT Hausarztzentrum in Tegel. Als Fernseharzt moderierte er Der Gesundmacher bei Sat.1 am Mittag, im WDR Fernsehen die wöchentlichen Prime-Time-Sendungen Raus aus dem Stress und Der Gesundmacher. Bereits 2012 übernahm Dr. med. Lekutat die Moderation der wöchentlichen Gesundheitssendungen Fit und gesund sowie In good shape auf DW. Von 2015 bis 2023 moderierte er im MDR die Sendung Hauptsache gesund. Seit Januar 2024 ist er einmal im Monat als Gesundheitsexperte beim ARD-Mittagsmagazin zu sehen. Dr. Carsten Lekutat ist Autor mehrerer Bücher und lebt in Berlin.
Dr. med. Carsten Lekutat ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Sportarzt, Buchautor und TV-Arzt. Er ist Leiter des Berliner HIT Hausarztzentrum in Tegel. Als Fernseharzt moderierte er Der Gesundmacher bei Sat.1 am Mittag, im WDR Fernsehen die wöchentlichen Prime-Time-Sendungen Raus aus dem Stress und Der Gesundmacher. Bereits 2012 übernahm Dr. med. Lekutat die Moderation der wöchentlichen Gesundheitssendungen Fit und gesund sowie In good shape auf DW. Von 2015 bis 2023 moderierte er im MDR die Sendung Hauptsache gesund. Seit Januar 2024 ist er einmal im Monat als Gesundheitsexperte beim ARD-Mittagsmagazin zu sehen. Dr. Carsten Lekutat ist Autor mehrerer Bücher und lebt in Berlin.
Warum Micro-Preps die Lösung sind
Neulich war eine Patientin in meiner Praxis und erzählte mir was vom Pferd. Also wirklich von einem Pferd, nämlich von ihrem eigenen Pferd. Sie liebte ihr Tier, das bei ihr auf einem brandenburgischen Bauernhof lebt. Sie ritten zwar jeden Tag aus, aber trotzdem hatte das Pferd in den letzten Jahren vielleicht ein wenig an Gewicht zugenommen.
Nun fragte ich mich als Stadtbewohner und Humanmediziner, was »ein wenig an Gewicht« bei einem Pferd eigentlich bedeute. 10 Kilogramm? 15 Kilogramm? 20 Kilogramm?
»50 Kilo müssen schon weg«, sagte meine Patientin. Das klang für mich nach einer bedeutsamen Aufgabe, vor allem nach einer Aufgabe, die man nicht so nebenbei angehen könnte. Ich habe durchaus auch menschliche Patienten, die 50 Kilogramm oder mehr abnehmen müssen – und das ist wirklich viel und ohne ärztliche Hilfe nur sehr schwer zu bewerkstelligen.
Ein Kilogramm Fettgewebe auf unserer Hüfte – oder auch auf der Hüfte des Pferdes – hat abgerundet ungefähr 7000 kcal. Wenn ich oder mein Pferd also 50 Kilogramm abnehmen möchten, müssten wir 7000 × 50, also 350000 kcal entweder einsparen oder zusätzlich verbrennen. Ich müsste mir dafür meine Sportschuhe anziehen und ohne Pferd, ungefähr 3500 km joggen gehen. Hierfür braucht ein durchschnittlicher Jogger ungefähr 350 Stunden. Und auch für das Pferd wäre das nicht einfach. Es müsste 140 Stunden traben, um die 50 Kilogramm abzuspecken. Das übergewichtige Pferd müsste also neben seinem übergewichtigen Halter eine Weile herrennen, um wieder ein schlankes Pferd zu werden. »Kalorienarmes Heu«, sagte meine Patientin.
»Kalorienarmes Heu?«, fragte ich erstaunt. Mir war bis zu diesem Zeitpunkt nicht einmal bewusst gewesen, dass es so etwas wie kalorienreduziertes Heu gibt, aber in der Tat gibt es nicht nur kalorienreduzierte Light-Getränke, Soßen, Dressings, Joghurts, Käse, Schokolade oder Bier, sondern auch, man glaubt es kaum: Heu!
Lassen Sie mich aber ein paar beruhigende Worte finden: In unserer Vier-Wochen-Challenge kommt kalorienreduziertes Heu nicht vor. Ich erzähle diese Geschichte nur, um zu zeigen, dass die industrielle Welt auch so etwas wie übergewichtige Pferde hervorgebracht hat und, noch interessanter, der Mensch dagegen sogar ein industrielles Produkt entwickelt hat. Unsere moderne Welt ist nicht nur für uns Menschen adipogen, sondern auch für unsere tierischen Zeitgenossen.
Aber was genau bedeutet adipogen eigentlich?
Der Begriff »adipogen« bezieht sich auf etwas – ein Ding, eine Sache, ein Verhalten oder Ähnliches –, das die Bildung oder Ansammlung von Fettgewebe im Körper fördert. Es beschreibt also Prozesse, Faktoren oder Substanzen, die die Entstehung und Speicherung von Fett begünstigen können. Eine adipogene Umwelt bezieht sich auf die äußeren Einflüsse und Faktoren in unserer Umgebung, die das Risiko von Gewichtszunahme und Fettleibigkeit erhöhen können. Es sind die verschiedenen Aspekte unseres täglichen Lebens, die es uns schwierig machen, ein gesundes Gewicht zu bekommen oder sogar nur zu behalten. Das könnten beispielsweise bestimmte Ernährungsgewohnheiten, der Zugang zu ungesunden Lebensmitteln, unser Lebensstil, Stressfaktoren und sogar soziale Einflüsse sein.
Ich glaube ja, dass sogar meine Frau adipogen ist, zumindest mir gegenüber. Sie stellt nämlich gerne einen Teller frisches Obst auf unseren Wohnzimmertisch. Sehr gesund! Aber halt auch sehr adipogen, wenn ich mir immer ein Stück Obst in den Mund schiebe, nur weil ich mehrfach am Tag an genau diesem Teller vorbeikomme. Meine Frau sagt dann immer: »Du musst ja nichts essen.« Das ist aber leichter gesagt als getan, vor allem, wenn man wie ich ein »trockener Dicker« ist. Also ein Mensch, der früher einmal dick war, nun schlank ist, aber dessen Stoffwechsel noch immer den Pummel-Gang eingeschaltet hat. Wir trockenen Dicken nehmen einfach schnell wieder zu. Das ist nicht nur eine allgemein bekannte Alltagserfahrung, sondern wissenschaftlich bewiesen. Übergewicht ist häufig kein vorübergehender Zustand, sondern eine chronische Erkrankung, die nicht geheilt wird, sondern eine »Remission« erfährt – also ein »Zurückgedrängt-Werden«, aber jederzeit wieder aufflammen kann.
Aber noch einmal zurück zum adipogenen Umfeld. Es gibt noch andere Beispiele dafür, die nichts direkt mit meiner Frau zu tun haben:
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Unhealthy Food Marketing: Überall werden wir mit Werbung für ungesunde Lebensmittel bombardiert. Sei es im Fernsehen, im Supermarkt oder auf Plakaten. Diese Werbemaßnahmen beeinflussen unsere Entscheidungen und können uns dazu verleiten, kalorienreiche und nährstoffarme Nahrungsmittel zu konsumieren.
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Nahrungsverfügbarkeit: Eine Umgebung, in der ungesunde Lebensmittel leicht verfügbar sind, erschwert es uns, eine gesunde Ernährung zu pflegen. Schnellimbisse an jeder Ecke, Automaten mit zuckerhaltigen Getränken und verarbeitete Lebensmittel, die in den Regalen dominieren, machen es schwierig, gesunde Alternativen zu finden.
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Bequeme Lebensstile: Moderne Technologien und Annehmlichkeiten haben unsere Lebensstile immer bequemer werden lassen. Wir verbringen immer mehr Zeit sitzend vor den Bildschirmen, sei es am Arbeitsplatz oder zu Hause. Dieser Mangel an körperlicher Aktivität trägt zur Gewichtszunahme bei.
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Stress und emotionales Essen: Der hektische Alltag und Stress können dazu führen, dass wir uns emotionalem Essen zuwenden. Wir greifen zu ungesunden Lebensmitteln, um uns zu trösten oder Stress abzubauen. Dieser Teufelskreis kann zu einer weiteren Gewichtszunahme führen.
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Soziale Einflüsse: Unsere soziale Umgebung kann ebenfalls eine Rolle spielen. Wenn unsere Freunde und Familienmitglieder ungesunde Essgewohnheiten haben oder einen inaktiven Lebensstil führen, kann dies auf uns abfärben und es schwierig machen, gesunde Entscheidungen zu treffen.
Kommt Ihnen das alles bekannt vor? Die gute Nachricht ist: Wir sind – anders als das Pferd meiner Patientin – nicht machtlos einer adipogenen Umwelt ausgeliefert. Wir müssen uns aber bewusst mit den Einflüssen auseinandersetzen, proaktiv gesunde Entscheidungen treffen und vor allem eine lang andauernde Strategie entwickeln, in einer adipogenen Welt zu leben, ohne automatisch selber adipös zu werden, also wieder an Gewicht zuzunehmen. Wir sollten diese Strategie aber auf »Autopilot« ausführen können. Denn wenn wir jedes Mal bewusste Entscheidungen treffen müssen, werden wir früher oder später versagen. Bewusste Entscheidungen sind viel zu langsam und fehleranfällig, als dass sie uns dauerhaft und zielsicher durch das adipogene Umfeld unseres Alltags lotsen würden. Nur was wir sozusagen aus der Hüfte schießen, hilft unseren Hüften, die Fettpolster loszuwerden.
Wie können wir aber diesen Autopiloten aktivieren? Und hier kommt diese Struktur in unserem Kopf ins Spiel, die wir Ärzte als »Gehirn« bezeichnen. Ganz vorn im Gehirn mit dabei ist der »präfrontale Kortex«, der uns beim Denken, Planen und Entscheiden hilft! Der präfrontale Kortex sitzt direkt hinter der Stirn und spielt eine Schlüsselrolle bei der Steuerung von Verhalten, Persönlichkeit, Urteilsvermögen und Selbstkontrolle. Mit anderen Worten, er ist dafür verantwortlich, dass man mehr oder weniger kluge Entscheidungen trifft und die Impulse, die einem den Tag über in den Kopf kommen, unter Kontrolle hält.
Wenn es um die Gewichtsregulation geht, ist der präfrontale Kortex von ganz entscheidender Bedeutung. Er hilft dabei, die Essgewohnheiten zu steuern, indem er Informationen über Hunger, Sättigung und Belohnung verarbeitet. Starke Verbindungen zwischen dem präfrontalen Kortex und anderen Teilen deines Gehirns, wie dem Belohnungssystem, ermöglichen es, bewusste Entscheidungen zu treffen und kurzfristige Versuchungen zu überstehen. In vielen Übungen des Vier-Wochen-Programms werden wir uns dem präfrontalen Kortex widmen, der uns zielsicher und autopilotgesteuert in Richtung eines gesunden Körpergewichts bringen wird.
Aber lassen Sie uns nun einmal einen Blick auf das Vier-Wochen-Programm werfen. Ganz am Anfang soll die Frage stehen: Bin ich nach den vier Wochen endlich schlank? Klare Antwort: Es kommt darauf an! Wenn Sie schon vor dem Vier-Wochen-Programm schlank waren, dann werden Sie auch nach den vier Wochen schlank sein. Wenn Sie vor dem Programm übergewichtig waren, werden Sie wahrscheinlich auch in vier Wochen noch nicht schlank sein. Aber bevor Sie dieses Buch jetzt erbost zur Seite legen oder Ihrem Erzfeind schenken, lehnen Sie sich noch einmal kurz zurück und atmen Sie tief durch.
Worum geht es denn eigentlich? Bücher über Crashdiäten oder Diät-Zaubermittel gibt es viele. Und Sie haben sicherlich auch schon einige von ihnen gelesen (ich zumindest hatte das getan, in meiner Zeit als »Der Dicke«). Aber alle Methoden, die uns eine schnelle Gewichtsreduktion versprechen – essen ohne Reue, abnehmen, ohne dafür etwas zu tun, Wunderspeisen, Enzyme, Lebensmittel mit magischen Wirkungen, Fastentheorien … –, all diese Methoden haben versagt. Ich nehme das zumindest an, denn sonst hätten Sie dieses Buch sicherlich nicht gekauft (oder haben Sie es von Ihrem Erzfeind geschenkt...
Erscheint lt. Verlag | 1.12.2023 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie |
Schlagworte | 4 Wochen Programm • Abnehmen • abnehmen am bauch • abnehmen buch • abnehmen ohne Diät • abnehmen ohne Sport • abnehmen schnell • abnehmen tipps • Abnehmspritze • Abnehm Strategie • Atomic Habits • Biohacking • Biohacks • Bio-Hacks • Carsten Lakutat • carsten lekutat bücher • Coaching Gesundheit • dauerhaft zum Wunschgewicht • Dr. med. Carsten Lekutat • einfach abnehmen • einfach schlank • einfach schlank werden • Gesund Abnehmen • gesunde Gewohnheiten • gesünder leben • Gesunder Lebensstil • gesund leben Tipps • Gewichtsregulation • Gewicht verlieren • Gewohnheiten ändern • Glucose Trick • Gute Vorsätze Buch • Insulin • Insulinresistenz • Konzept Gewichtskontrolle • Lebensstil • lebensstil ändern • Lebensstilmedizin • Lebensstil Medizin • Loslassen • Micro Preps • Mikrobiom • Ratgeber Gesundheit • Ratgeber Sachbuch • Schlank für Faule • Schlank im Schlaf • Selbsthilfe • Semaglutid • WDR Gesundmacher • Wohlfühlgewicht • Wunschgewicht |
ISBN-10 | 3-426-46853-0 / 3426468530 |
ISBN-13 | 978-3-426-46853-1 / 9783426468531 |
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