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Gesundgevögelt 3.0 -  Susanne Wendel

Gesundgevögelt 3.0 (eBook)

Die Sex-Geheimnisse glücklicher Paare
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
220 Seiten
Goldegg Verlag GmbH
978-3-99060-385-7 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
(CHF 9,75)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
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Von den Besten lernen - auch beim Sex!, lautet das Credo von Susanne Wendel. Was sind die Erfolgsfaktoren von Paaren, die auch in langen Beziehungen noch richtig guten Sex haben? Oder deren Sex sogar immer besser wird? Was machen diese Paare anders als alle anderen, deren Lust im Lauf der Zeit immer mehr nachlässt? In ihrem neuen Buch verrät sie die sexuellen Erfolgsgeheimnisse glücklicher Paare sowie die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, wie 'Life Changing Sex' in Langzeitbeziehungen passiert. Herausragender Sex hat mit geistiger und emotionaler Reife zu tun und wird eher erlebt, wenn man nicht nur von Emotionen getrieben wird, sondern sich auf den Moment und das Gegenüber einlassen kann. Menschen, die herausragenden Sex erleben, wissen, was sie wollen und was sie nicht wollen, sind neugierig, kommunikationsstark und bereit, sich weiterzuentwickeln. Ein Buch für alle, die Lust auf eine erfüllte Partnerschaft und ein gutes Sexleben haben!

Susanne Wendel ist Sexualwissenschaftlerin und erforscht seit vielen Jahren das Thema 'Life Changing Sex'. Sie coacht Menschen dabei, ihre sexuelle Power und kraftvolle Beziehungen zu leben. Als Public Speakerin und mit ihren Büchern und Vorträgen inspiriert und begeistert sie unzählige Menschen und hilft ihnen dabei, ihre Beziehungen auf das nächste Level zu bringen. Im Goldegg Verlag erschienen: 'Gesundgevögelt in 12 Wochen', 'Männer sind Schweine - Frauen erst recht!', 'Heute komme ich zuerst'.

#Geheimnis 1:
Sex.Ist.Wichtig


Glückliche Paare begreifen Zweisamkeit und Sexualität als einen wichtigen Lebensbereich, der genauso relevant ist wie Kindererziehung, Finanzen, Freunde und Hobbys. Sie haben verstanden: Ihre Verbindung ist einer der wesentlichen Grundpfeiler für eine harmonische Beziehung, und Sex hilft, sie zu vertiefen.

Es ist genau sieben Jahre her, als ich begonnen habe, den zweiten Teil von »gesundgevögelt« zu schreiben. Damals waren die gefühlt anstrengendsten Wochen meines Lebens. Ich war gerade 43 geworden und mein zweites Kind ein paar Monate alt, das erste drei Jahre. Zu dieser Zeit hat sich so ungefähr alles nach dem Aufstehen aus dem Bett anstrengend angefühlt. Eine Sache war mir aber sehr klar: Was auf keinen Fall in dieser Phase leiden darf, ist unsere Beziehung. Wir beide sind die wichtigsten Personen in unserem Leben. Also kam mir die Idee mit dem 12-Wochen-Programm. Natürlich haben wir das damals nicht innerhalb von zwölf Wochen durchgeführt, mein Entschluss war aber, dass wir uns maximal ein Jahr Zeit nehmen und jeden Monat etwas Neues ausprobieren, um unser Sexleben aktiv zu halten. Damals haben wir die Stundenhotels für uns entdeckt. Da kann man als Paar unkompliziert hingehen, auch tagsüber, und zwei oder drei Stunden Spaß miteinander haben, im Whirlpool oder Bett, manchmal auch auf einem Sofa, je nachdem. Mittlerweile existieren auch viele private Appartements, die zu Liebeszimmern ausgebaut sind und die man problemlos für ein paar Stunden oder über Nacht mieten kann. Es gibt sogar Onlineportale, die tagsüber stundenweise Zimmer in normalen Hotels vermitteln. Wo ein Wille ist, ist auch ein Bett.

Vielen Paaren, die zum Coaching zu mir kommen, gebe ich die Empfehlung, sich regelmäßig eine Auszeit zu nehmen, und zwar nicht nur im eigenen Schlafzimmer, sondern an einem Ort, der beide inspiriert und wo man auf andere Gedanken kommt. Viele Hemmungen verlieren sich von selbst, wenn Paare ihren Alltag einmal komplett zu Hause lassen. Der Faktor einer anderen Örtlichkeit wird von den meisten unterschätzt, obgleich fast alle Paare zustimmen, dass sie im Urlaub mehr oder besseren Sex haben als sonst. Ich habe mittlerweile ein 12-Wochen-Coachingprogramm für Paare entwickelt, in dem der Besuch in einem Stundenhotel ein fester Bestandteil ist. Es muss kein Swingerclub oder eine Fetisch-Party sein, es reicht ein kleines Abenteuer zu zweit. In jedem Fall kann etwas Kreativität nicht schaden, wenn man eine schöne Zeit zu zweit verbringen will.

»Wie oft sollten wir …?«


Eine der häufigsten Fragen, mit denen wir unaufgefordert in Zeitschriften konfrontiert werden, ist die Frage nach der richtigen Sexfrequenz. Ich habe neulich gelesen, eine amerikanische Studie sei zu dem Ergebnis gekommen, dass glückliche Paare dreimal in der Woche Sex haben. Das halte ich für komplett übertrieben. Es gibt ja bekanntlich viele Studien, die sich mit Sex beschäftigen. Aus meiner Sicht deutlich praxisnäher sind diejenigen, die vorschlagen, dass die beste Frequenz für eine glückliche Beziehung einmal Sex pro Woche ist. Häufigerer Sex bringt in der Regel keinen weiteren Glücks- und Zufriedenheitszuwachs. Weniger kann aber auch funktionieren. Manche Paare sind mit einmal im Monat oder alle zwei Wochen zufrieden. Zumal die Sexfrequenz in verschiedenen Lebensphasen unterschiedlich ist (beispielsweise nach der Geburt eines Kindes) und von diversen Faktoren abhängen kann. Lustlosigkeit gilt in der Medizin als sexuelle Funktionsstörung, wenn sie länger als sechs Monate anhält. Aber auch mit solchen Definitionen wäre ich vorsichtig. Letztlich kommt es viel eher auf die Qualität als auf die Quantität an. Der wichtigste Punkt ist jedoch, dass sich beide Partner einig sind. Die Schwierigkeiten entstehen, wenn ein Partner öfter und etwas anderes will als der andere. Und das ist tatsächlich bei sehr vielen Paaren der Fall. Es ist viel interessanter, sich damit zu beschäftigen, wie man mit dieser Lustdifferenz umgeht. Das wird ein wichtiger Aspekt in diesem Buch, und ich kann jetzt schon verraten, die Lustdifferenz zu überwinden, hat viel mit Neugier und persönlicher Entwicklung zu tun, und zwar auf beiden Seiten. Paare, die mit ihrem Sexleben zufrieden sind, haben entweder beide ähnlich häufig Lust auf Sex, oder sie sind beide (!) bereit, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Was das betrifft, haben es Singles, die auf Partnersuche sind, manchmal leichter, weil sie von vornherein über ihre sexuellen Wünsche sprechen und einen neuen Partner dementsprechend auswählen können.

Zeit zu zweit


Es klingt schon fast ein wenig abgedroschen: Nehmt euch Zeit zu zweit. Den Unterschied macht es nur, wenn man es tatsächlich tut. Darüber nachdenken oder es sich vornehmen bringt nichts.

Alle glücklichen Paar verbringen so viel Zeit wie möglich miteinander. Ausnahmslos alle. Wenn nur ein paar Minuten am Tag möglich sind, sind es ein paar Minuten. Wenn es nur zwei Tage in der Woche sind, sind es zwei Tage in der Woche. Aber glückliche Paare machen es möglich, dass sie Zeit füreinander finden. Sie haben verstanden, dass eine Beziehung aus der Verbindung lebt. Und eine Beziehung braucht mehrere Ebenen von Verbindung. Eine emotionale Verbindung, eine geistige Verbindung und auch eine körperliche Verbindung.

Ein Freund von mir, der viel in der Welt herumreist, hat sich kurz vor Corona in eine Chinesin aus Shanghai verliebt. Er ist jemand, der so viel unterwegs ist, dass er einfach mal ein Wochenende auf Bali oder in Australien verbringt. Er meint, eine Beziehung in Shanghai wäre normalerweise kein Problem für ihn, aber durch die Ausgangssperren und Reise­verbote in der Coronazeit war es einfach nicht möglich, diese Beziehung aufrechtzuerhalten. Die körperliche Komponente hat gefehlt, das kann Zoom nicht wettmachen. Ich habe erwidert, dass ich Paare kenne, die in Deutschland zusammen in einem Haushalt leben und gefühlt weniger
Verbindung haben als er und seine chinesische Freundin. Die haben auch keine körperliche Verbindung und reden wahrscheinlich noch weniger miteinander.

Es gibt Paare, die wohnen zusammen, leben aber komplett nebeneinanderher. Und sind dann unzufrieden, weil sie sich wie in einer WG fühlen. Fakt ist, sie leben in einer WG. Und sie haben sich das selbst zuzuschreiben. Da braucht man nicht am inneren Kind arbeiten oder denken, ihre Entfremdung läge daran, dass sie von den Eltern zu wenig Liebe gekriegt hätten. Dass sie sich wie Bruder und Schwester fühlen, liegt einzig und allein daran, dass sie ihre Beziehung nicht wichtig genug nehmen. Alles andere ist wichtiger: Der Job, die Kinder, die Vereinskollegen … Es ist vielleicht die größte Falle einer festen Beziehung: dass man den Partner, wenn man länger zusammen mit ihm lebt, für selbstverständlich erachtet und sich nicht mehr um ihn bemüht. Hand aufs Herz: Wie viel Zeit verbringt ihr zusammen? Nur ihr beide? Ziehen wir mal Arbeitszeit und Schlafen ab. Termine wie Arztbesuche, Erledigungen oder ein Hobby, dem man lieber allein nachgeht. Ziehen wir meinetwegen noch weitere Zeiten ab, die unvorhersehbar im Tagesablauf erscheinen. Moderne Paare haben zusätzlich mit der großen Verführungskraft von Smartphones & Co. zu kämpfen, die enorme Zeitfresser sind, wenn man sie nicht bändigt. Dennoch bleibt genügend Zeit übrig, die man zusammen verbringen könnte.

Der Hauptgrund, weshalb Paare zu wenig Sex haben, ist aus meiner Sicht, dass sie auch sonst keine Verbindung miteinander haben. Mit WG-Partnern hat man keinen Sex. Von »WG-Modus« zu heißem Sex ist, nun ja, nachvollziehbar schwierig. Das ist wie ein Kaltstart. Neulich hat mir eine Klientin anvertraut, dass sie sich jedes Mal neu an ihren Mann gewöhnen muss, wenn er von seinen wöchentlichen Dienstreisen zurückkommt, und dass sie zwei Tage braucht, bis sie sich mit ihm wieder wohlfühlt. Leider reist er einen Tag später schon wieder ab. Dieses ist kein seltenes Phänomen, sondern in vielen Beziehungen die Realität. Leute mit einem Lebensstil, in dem der Partner gar keinen Platz hat, brauchen sich nicht darüber zu wundern, wenn sie Beziehungsprobleme bekommen. Das ist so einfach in der Theorie, doch in der Praxis oft schwer umzusetzen. Warum? Weil Menschen sich nicht der Wichtigkeit ihrer Beziehungen bewusst sind. Sie haben keine Ahnung, welchen Einfluss es auf alles, absolut auf alles in ihrem Leben hat, ob ihre Beziehung funktioniert oder nicht. Die Grundlage einer jeden guten Beziehung ist die Verbindung zwischen zwei Menschen. Und einer der wichtigsten Faktoren einer Liebesbeziehung ist nun mal Sex. Durch den Sex werden Bindungshormone wie beispielsweise Oxytocin ausgeschüttet, die die Verbindung zwischen zwei Menschen stärken. Und auch psychologisch hat regelmäßiger Sex einen interessanten Effekt: Man denkt anders über den Partner. Die halb bewussten, inneren Selbstgespräche, die Menschen in ihrem Kopf laufen haben, verändern sich. Man redet mit sich selbst positiver über den Partner, wenn man an ihn denkt. Das kann man tatsächlich wissenschaftlich nachweisen. Es spricht alles für Sex. Wo kommt es also her, dass heutzutage so viele Paare unter Lustlosigkeit leiden? Das fing nämlich schon an, bevor es Smartphones gab.

Eine kurze Geschichte der Lustlosigkeit


Wenn man den Ursprüngen der Lustlosigkeit nachgeht, landet man in den 1990er-Jahren. In diesem Jahrzehnt tauchte die sexuelle Unlust in Praxen für Sexualtherapie auf und breitete sich auch in Zeitschriften, Büchern und Medien weitläufig aus. Und sie hält sich bis heute hartnäckig. Lustlosigkeit gilt seit der Jahrtausendwende als das Problemthema der Sexualität. Neulich bin ich in einem Artikel...

Erscheint lt. Verlag 6.6.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
ISBN-10 3-99060-385-X / 399060385X
ISBN-13 978-3-99060-385-7 / 9783990603857
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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