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Stress - Freund oder Feind? (eBook)

Finden Sie Ihren perfekten Stress-Rhythmus
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
220 Seiten
UTB GmbH (Verlag)
978-3-8463-6074-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Stress - Freund oder Feind? -  Ludwig Bieser
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Dieses Buch vermittelt allgemeinverständliche Informationen zum Phänomen Stress mit fundiertem medizinischen Hintergrund. Es unterstützt das Selbstcoaching und führt zu einem gesunden Rhythmus zwischen Anspannung und Entspannung. Die neuesten Entwicklungen in der Arbeitswelt wie Digitalisierung, Homeoffice und New Work werden berücksichtigt. Für Studium und Praxis gleichermaßen geeignet.

Dr. med. Ludwig Bieser studierte Chemie, Biologie und Humanmedizin an der Universität Tübingen. Praktische Erfahrung sammelte er als Arbeitsmediziner in einer internationalen Organisation, wo er als Leiter für Gesundheit, Sicherheit und Sozialwesen in Deutschland, Österreich, Schweiz, Zentraleuropa und Russland verantwortlich war. Seine Stress- und Zeitmanagementprogramme wurden vielfach ausgezeichnet.

1 Der Stressbogen
2 Erfolg und Erfüllung
3 Präventives personenorientiertes Stressmanagement
4 Stressbremsen, Boxenstopps und Time-out
4.1 Boxenstopp 1 – Wir müssen bei uns selbst anfangen
4.2 Boxenstopp 2 – Was ist mein Ziel?
4.3 Boxenstopp 3 – Wie wichtig ist das für uns in einem Jahr?
4.4 Boxenstopp 4 – Wir müssen nicht immer gleich Position beziehen
4.5 Boxenstopp 5 – Alle Lösungen sind in uns
4.6 Boxenstopp 6 – Entspricht das unserer Werthaltung?
4.7 Boxenstopp 7 – Den Akku aufladen und Energie tanken
Time-out – Zeit is(s)t Leben
4.8 Ein schlechtes Gewissen haben wir nicht verdient
4.9 Wer beansprucht unsere Zeit?
4.10 Der erste Schritt: Prioritäten setzen
4.11 Das Leben ist zu kurz, um etwas dem Zufall zu überlassen
4.12 Wie sehen wir uns selbst?
5 Stressmanagement-Programme in Organisationen
5.1 Ist Stressmanagement eine Organisationsverantwortung?
5.2 Ist Stressmanagement eine Führungsverantwortung?
5.3 Raus aus dem Hamsterrad
5.4 Ein Blick auf die individuelle Stressresistenz
5.5 Stressresistenz von Organisationen
5.6 Führen im digitalen Zeitalter
5.7 Selbstführung
6 Ausblick
7 Weiterführende Literatur
8 Dank
Inspirationen für den Alltag

4.1 Boxenstopp 1 – Wir müssen bei uns selbst anfangen


Vergangenheitsbewältigung


Der Stresskreislauf sollte dort unterbrochen werden, wo es sinnvoll und ratsam ist. Am allerbesten unterbrechen wir ihn, wenn wir bei der Vergangenheitsbewältigung anfangen.

Wir alle kennen das: Immer wieder kreisen unsere Gedanken um das, was früher war. Dann lautet die erste Frage: Können wir das noch ändern, was uns stresst, oder können wir es nicht mehr ändern? Wenn die Antwort lautet, wir können nichts mehr ändern, es ist vorbei, sollten wir die Angelegenheit abschließen. Es ist reine Zeit- und Energieverschwendung, wenn wir uns noch damit befassen.

Überlegungen, die mit „was wäre, wenn“ beginnen, sind nutzlos. Weil ich so wenig Zuwendung von meinen Eltern bekommen habe, geht es mir heute schlecht. Wenn ich als Kind auf eine bessere Schule hätte gehen dürfen, dann könnte ich heute viel erfolgreicher sein. Wenn ich mir nicht immer die falschen Partner ausgesucht hätte, dann wäre ich heute nicht so allein.

Was bringt das heute noch? Das Problem ist nicht, was ich irgendwann einmal hatte, aber am besten nicht bekommen hätte, sondern was ich heute und morgen haben will und was ich dafür tun werde, um es zu bekommen. Das bedeutet: Wenn wir den Stresskreislauf unterbrechen wollen, ist es wichtig, mit uns selbst ins Reine zu kommen.

Erreichen statt vermeiden


Wie verhindern wir, dass das Vergangene wieder passiert? Wie müssen wir vorgehen, damit das passiert, was wir gerne haben möchten? Wenn wir unseren Fokus immer auf das richten, was nicht geschehen soll, dann werden wir genau davon immer mehr bekommen. „Ich will nicht so werden wie meine Mutter“ ist die beste Möglichkeit, tatsächlich so zu werden wie sie. Viel besser ist: „Ich will werden wie …, ich möchte so und so werden, ich möchte selbständig, autonom etc. werden. Das sind die richtigen Aussagen. Nicht das Vermeiden ist wichtig, sondern das Erreichen. Wir müssen auf ein Ziel zugehen. Wenn wir immer tun, was wir immer getan haben, werden wir immer bekommen, was wir immer bekommen haben.

Ziele formulieren


Deshalb ist es so wichtig, unser Ziel, das wir erreichen wollen, genau zu formulieren. Zum Beispiel zum Arzt zu gehen und zu sagen, „Bitte sorgen Sie dafür, dass es mir besser geht, aber verlangen Sie von mir nicht, dass ich anders denke oder mich anders verhalte“, kann von vornherein nicht funktionieren.

Bei der Zielplanung müssen wir mit und bei uns anfangen. Wir müssen auch aufhören zu glauben, dass es überall besser ist, wo wir gerade nicht sind. Auch wenn wir uns an den Problemen anderer aufreiben, wird sich für uns nichts ändern. Besser ist es den Augenblick im Hier und Jetzt zu genießen.

Unser Verhalten können wir ständig ändern


Den Stresskreislauf können wir unterbrechen, wenn wir bei uns anfangen und nicht versuchen andere ändern zu wollen. Du zuerst geht nicht auf. Ich zuerst dann klappt das Du viel besser.

Nehmen wir einen chaotischen Chef als Beispiel. Der Chef gibt keine präzisen Informationen, arbeitet mit Halbwissen und hält sich an keine Vereinbarungen. Das bedeutet für uns, dass wir besonders viel hinterfragen, dass wir vieles schriftlich festhalten, dass wir ganz besonders Prioritäten mit ihm vereinbaren und dass wir Zwischenergebnisse mit ihm besprechen müssen. Die Präzision in den Steuerungs- und Kontrollverfahren bei der Zusammenarbeit muss in diesem Fall von uns ausgehen. Dann sind wir auf der sicheren Seite, wenn etwas schief geht.

Wenn wir es als Chef mit einem chaotischen Mitarbeiter zu tun haben, ist die Rollenverteilung umgekehrt. Wir müssen darauf drängen, dass die Ausarbeitungen von unserem Mitarbeiter in der Qualität kommen, wie wir sie brauchen und auch haben wollen. Es gibt sogenannte „verdruckste“ Menschen. Das sind Menschen die andere ständig im Unklaren lassen und denen man alles wie Würmer aus der Nase ziehen muss. Mit ihnen weiß man nie, wie man dran ist. Es sind oft Menschen, auf die wir uns selbst bei allem Wohlwollen nicht verlassen können, die unser Vertrauen enttäuschen oder gar missbrauchen. Es gibt viele weitere Spielarten von diesem Verhalten, je nachdem wie stark diese Charakterschwäche ausgeprägt ist. Wenn wir die Zügel fest in der Hand behalten wollen, ist bei diesem Verhalten ein gesundes Misstrauen im Zweifelfall besser als blindes Vertrauen.

Die innere Kündigung


Es gibt Menschen, die haben einen grauenhaften Job, schreckliche Kollegen und Vorgesetzte. Trotzdem sind sie hin und hergerissen, ob sie den Job behalten oder kündigen sollen. Sie hadern und harren aus, weil das auch seine Vorteile hat.

Diese Menschen entwickeln oft eine freizeitorientierte Schonhaltung. Das bedeutet, sie engagieren sich nur noch so viel wie unbedingt nötig. Innere Kündigung kann kurzfristig eine Form von Stressbewältigung sein. Langfristig ist es allerdings besser, einen Job zu suchen, der Spaß macht.

Wie viel Macht geben wir anderen über uns?


Ein Kollege nervt uns wahnsinnig. Er verdirbt uns nicht nur den lieben langen Arbeitstag, sondern auch noch den Feierabend. Darf jemand uns auch noch den Feierabend verderben oder ist es schon mehr als genug, wenn wir uns tagsüber mit ihm herumärgern müssen?

Wir entscheiden, wer oder was uns wie nahekommen darf. Es ist unsere freie Entscheidung, wann und wie wir uns von Stressoren abgrenzen. Es gibt zum Beispiel Menschen, die prinzipiell unpünktlich sind. Und es gibt Vorgesetzte, die die ganze Zeit damit verbringen, um den Beginn der Arbeitszeit auf die Uhr zu schauen und zu kontrollieren, wer wann kommt.

Wer hat den Stress? Der, der zu spät kommt oder der, der kontrolliert? Der Kontrolleur hat sicher mehr Stress, und wird ihn auch nicht los, indem er meckert und auf Pünktlichkeit pocht. Das löst das Problem nicht. Besser ist es das Problem grundsätzlich anzusprechen und gemeinsam eine einvernehmliche Lösung zu vereinbaren.

Immer die/der Letzte


Viele haben sogar in der eigenen Freizeit viel Stress, weil sie zu allem länger brauchen und die anderen immer auf sie warten müssen. Schau, die warten schon wieder auf mich und ich bin immer die/der letzte. Ich bin jetzt schon so fertig, dass ich am liebsten nach Hause gehen würde. Das passiert, wenn man als schwächstes Glied einer Gruppe immer den anderen nachhecheln muss. In der Freizeit sportlicher erscheinen zu wollen als wir sind, bedeutet Stress.

Schindluder mit unserem Selbstwertgefühl treiben


Selbstmitleid dürfen wir uns nicht aussetzen, weil es unser Selbstbewusstsein untergräbt. Sich mit Freunden immer wieder treffen, sich aber nicht ständig mit ihnen messen und vergleichen. Auch einen Fortbildungskurs zu absolvieren, ist nicht immer eine Lösung. Wir sollten uns nicht verkrampft und verkniffen anbiedern, wenn etwas nicht zu unserem Naturell passt und uns gegen den Strich geht. Stress entsteht, wenn wir ja sagen und nein meinen. Mit der angezogenen Handbremse: „Wir müssen nicht überall dabei sein und mithalten“, können wir so eine Stresssituation grundsätzlich vermeiden.

Böser oder braver Hund


Wir haben einen wichtigen Termin, sind abgearbeitet, müssen aber schon früh aufstehen, morgens eine Superleistung bringen und haben uns deshalb früher als gewohnt schlafen gelegt. Der Nachbarhund bellt die ganze Nacht und nervt uns fürchterlich. Wir bekommen kein Auge zu. Stattdessen beginnt unser Gedankenkarussell zu rotieren: „Dieser blöde Köter bellt dauernd und ich muss schlafen. Was fällt dem Nachbarn überhaupt ein? Hat der Tomaten auf den Ohren? Hört der das nicht auch? Wie kann der sich das erlauben, der ganzen Gegend den Schlaf zu rauben. Das ist eine Unverschämtheit, den sollte man anzeigen! So einen Köter sollte man nachts im Haus halten. Soll der sich doch selbst um den Schlaf bringen!" Wenn wir von Haus aus schon leichte Schlafprobleme haben, empfinden wir es noch viel schlimmer. Es handelt sich um die subjektive Verarbeitung eines Problems, das eigentlich ganz normal ist, gute Wachhunde bellen.

Jetzt drehen wir den Spieß einmal um. In unserer Gegend sind in der letzten Zeit viele Einbrüche verübt worden. Es ist bekannt, dass zurzeit eine Verbrecherorganisation die Gegend heimsucht. Und jetzt höre ich diesen Hund bellen. Dann sage ich: „Ja, braves Hündchen, schön, dass er so gut aufpasst. Bin ich froh, dass wir so einen scharfen Hund in der Gegend haben. Bei uns brechen die nicht ein. Die würden sich das nie trauen. Dann kann ich ja morgen beruhigt verreisen, der passt schön auf meine Frau und meine Kinder auf.“ Es ist ein und dieselbe Situation mit demselben Stressor. Unsere Reaktion darauf macht den großen Unterschied aus, ob wir Stress haben oder nicht.

Unsere Angriffsreaktion könnte so ausfallen. Wir rufen unseren Nachbarn an und sagen ihm, er soll gefälligst seinen Hund wegsperren oder vergiften. Wenn er das Problem nicht sofort löst, dann wird er schon sehen, was ihm und mit ihm passiert. Eine Fluchtreaktion wäre, wir nehmen Schlaftabletten. Das ist nicht ratsam, weil wir dann am nächsten Morgen nicht fit sind. Am besten wir schlafen im Gästezimmer, das auf der anderen Seite des Hauses liegt und das Problem ist gelöst.

Anderen helfen ihren Stress abzubauen


Den Stresskreislauf können wir praktisch überall unterbrechen. Eine Taxifahrt ist ein anschauliches Beispiel: Wir müssen zum Flughafen und wollen...

Erscheint lt. Verlag 19.6.2023
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Bewerbung / Karriere
Schlagworte Achtsamkeit • Achtsamkeit üben • Autogenes Training • Entspannungsübungen • Gefühle • Hamsterrat • Herzinfarkt • Innere Balance • Pareto-Prinzip • Prokrastination • Psychologische Beratung • Psychologische Beratung für Studierende • Ratgeber gegen Stress • Resilienz • Stressmanagement • Stressmanagement für Studierende • Stressresistenz • Studienberatung • Studium • Yoga • Zeitmanagement
ISBN-10 3-8463-6074-0 / 3846360740
ISBN-13 978-3-8463-6074-3 / 9783846360743
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