Unbeweglich war gestern (eBook)
192 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46830-2 (ISBN)
Dominik Barkow, Jahrgang 1986, ist ganzheitlicher Gesundheitscoach, zertifizierter Personal Trainer, Experte für biomechanische Körperanalysen und natürliche Bewegungsformen, Mobility und Bodyweight Coach, Atem- und Meditationstrainer sowie Ernährungs- und Darmgesundheitsexperte. Er lebt mit seiner Familie in Wolfenbüttel.
Dominik Barkow, Jahrgang 1986, ist ganzheitlicher Gesundheitscoach, zertifizierter Personal Trainer, Experte für biomechanische Körperanalysen und natürliche Bewegungsformen, Mobility und Bodyweight Coach, Atem- und Meditationstrainer sowie Ernährungs- und Darmgesundheitsexperte. Er lebt mit seiner Familie in Wolfenbüttel. Dr. Katharina Kessel ist Biologin und Gesundheitscoach. Nach einem Studium an der Goethe-Universität Frankfurt a. M und am Karolinska-Institut in Stockholm promovierte sie am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster. Als freier Coach arbeitet sie online und rund um das Münsterland.
Gesundheit ohne Coaching – kaum mehr möglich
»Alles ist schwer, bevor es leicht wird.«
Moslik Saadi
»Gesundheitsprävention« – wie sich das schon anhört: nach Krankheit, nach Alter und Gebrechen. Weder sexy noch dynamisch, erfolgreich oder sportlich. Aber das ist eben die Krux mit unserer Gesundheit: Wer langfristig profitieren will, muss sich kurzfristig bemühen. Oder andersherum: Wer erst mal bequem lebt und das Sofa dem Work-out vorzieht, dem geht es momentan vielleicht besser, in Zukunft wahrscheinlich aber eher schlechter. Eine im wahrsten Sinne des Wortes unbequeme Wahrheit – wie der persische Dichter Moslik Saadi bereits im 13. Jahrhundert wusste.
Dieses Bewusstsein scheint sich im Laufe der Zeit allerdings verflüchtigt zu haben, denn auch das deutsche Gesundheitswesen investiert herzlich wenig in die Prävention, was kein Wunder ist, fährt es damit zunächst keine Gewinne ein. Obwohl wir im internationalen Vergleich eine sehr gute gesundheitliche Versorgung haben – wir stecken auch Unsummen dort hinein –, so ist unser System doch fast rein kurativ und nicht präventiv unterwegs. Was bedeutet, uns wird in der Regel erst eine Behandlung zuteil, wenn wir schon krank sind oder ein Gebrechen haben. Dabei ist die beste Krankheit ja eigentlich die, die man gar nicht erst bekommt. Während man das in der freien Wirtschaft schon längst verstanden hat – zum Beispiel, indem die Gesundheit der Mitarbeiter mit höhenverstellbaren Schreibtischen und vergünstigten Fitnessangeboten gefördert wird –, ist es im öffentlichen Dienst erfahrungsgemäß etwa erst möglich, einen solchen Schreibtisch zu bekommen, wenn man einen Bandscheibenvorfall nachweisen kann.
Auch das in unserer Gesellschaft mittlerweile tief verankerte Mindset »Zeit ist Geld«, das uns die Industrialisierung beschert hat, hilft nicht unbedingt bei der Umsetzung von gesundheitsfördernden Konzepten weiter. Und so wird es vom Arbeitgeber meist nicht geschätzt, falls man während seiner Arbeitszeit beispielsweise laufen geht oder ein Nickerchen macht. Eigentlich sehr schade, denn ein Spaziergang nach dem Essen beispielsweise wirkt sich nachweislich positiv auf die Gesundheit aus. Dafür bleibt aber angesichts der Arbeitszeiterfassung per Stechuhr keine Muße. Wer sich solche Auszeiten dennoch nimmt, erhält gesellschaftlich leider nicht die Anerkennung, die er dafür verdient, sondern wird eher als »Faulenzer« tituliert. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass wir Freizeit überhaupt erst seit der Industrialisierung kennen, weil Industrieherren wie Henry Ford irgendwann entschieden haben, dass Arbeiter und Arbeiterinnen ja auch Zeit brauchen, ihr sauer verdientes Geld auszugeben, um damit die Wirtschaft anzukurbeln. Wenn wir also den Samstag fürs Shopping verwenden und am Wochenende abends ausgehen, leisten wir vor allem unserer Konsum»pflicht« Genüge, tun aber wenig für unsere Gesundheit.
Selbst wenn wir bei solchen Unternehmungen Zerstreuung finden, verhindert diese Form der Ablenkung häufig, dass wir uns mit unserem Körper so beschäftigen, wie er es braucht und verdient hat. Die damit verbundene Fear of Missing Out (FOMO) – die Angst, außen vor zu bleiben – stellt für viele Menschen zudem eine Hürde in ihrer individuellen Gesundheitsfürsorge dar: Und so entscheiden wir uns nicht gemäß unserer biologischen Uhr, pünktlich nach Hause und früh genug ins Bett zu gehen, sondern bleiben meist so lange am Bürostuhl kleben, bis auch wirklich der letzte Vorgesetzte gegangen ist.
Tatsächlich ist hier die Frage berechtigt, ob oder inwiefern man in einem System, das Menschen krank macht, selbst für seine Gesundheit verantwortlich ist. Noch dazu haben wir eine Obrigkeitshörigkeit entwickelt und gehen automatisch davon aus, dass ein Fremder, ein Arzt oder eine Ärztin, ein Physiotherapeut oder eine Physiotherapeutin et cetera besser über unseren Körper Bescheid wüsste als wir selbst. Lieber verlassen wir uns auf vermeintliche Expertenmeinungen und enden deshalb öfter irgendwann einmal unnötigerweise auf dem OP-Tisch oder werden als »austherapiert« von jeglichen weiteren medizinisch-therapeutischen Maßnahmen ausgeschlossen. Nicht selten verlassen chronische Schmerzpatienten die Arztpraxis mit einem Rezept für Antidepressiva.
Ein Blick über die Grenzen, hier beispielsweise nach Schweden, zeigt, dass es auch anders gehen kann: Auf dem Campus des Karolinska-Instituts – eine der größten und angesehensten medizinischen Universitäten in Europa – befindet sich etwa ein Fitnessstudio, das zur Mittagszeit rege frequentiert ist und das man zu vergünstigten Konditionen besuchen kann. Die Zeit dafür wird jedem Mitarbeiter zugestanden, ebenso wie der Aufenthalt draußen im Winter, um eine ausreichende Dosis Tageslicht zu tanken. Und nicht zu vergessen: die »Fika«, die obligatorische Kaffeepause gegen 14 Uhr, der sich niemand, aber auch wirklich niemand entziehen darf. Wenn man da mit einem deutschen Arbeitsethos groß geworden ist, fühlt es sich geradezu verboten an, einfach so am helllichten Tag eine halbe Stunde mit Socializing und Kaffeetrinken zu verbringen. Zwar sind auch in unserem Arbeitsrecht Pausen vorgeschrieben, eine derartige Einrichtung beziehungsweise Akzeptanz für Freizeit, menschliche Bedürfnisse, für Bewegung und Gesundheitsfürsorge hinsichtlich der Mitarbeiter findet man jedoch beispielsweise an keiner deutschen Uniklinik. Falls auch dort hinsichtlich des Mitarbeiterumgangs und der Arbeitszeiten nicht bald etwas passiert, wird es immer weniger Ärzte und Pflegepersonal geben, die sich diesem Stress aussetzen wollen, was zuletzt die ohnehin schon spärlich bemessenen individuellen Gesundheitsleistungen der Krankenkassen reduzieren wird.
Bereits heute dauert eine Standard-Physiotherapieanwendung lediglich zwanzig Minuten. Die kann man als Selbstzahler zwar verlängern, allzu häufig wird sie auf Wunsch des Patienten oder der Patientin aber in eine Massage verwandelt. Der das Physio-Rezept verschreibende Orthopäde hat genauso wenig Zeit: oft nur sechs Minuten pro Patient. Derweil ist er in diesem Mini-Zeitslot selbst schon so gestresst, dass er weder Zeit hat, umfänglich zuzuhören, noch sinnvolle und ganzheitliche Therapieansätze oder gar -konzepte mit dem Patienten auszuarbeiten und sie ihm zu vermitteln. Vielleicht werden die Patienten deswegen lieber mit Schmerzmitteln oder Massagen abgespeist. Anleitung zur Bewegung? Fehlanzeige.
Wer also wird den Menschen helfen, Empfehlungen für ihre Gesundheit umzusetzen? Die einschlägigen Zukunftsreporte schreiben 2023, dass Angebote für individuelle Gesundheits-Coachings unter anderem deshalb immer notwendiger und auch populärer werden: Die Menschen wollen und müssen sich selbst um ihre Gesundheit kümmern – in Bewegung kommen, sich besser ernähren, schlafen und mit Stress umgehen lernen. Nicht zuletzt ist es aufgrund der Coronapandemie für viele auch einfacher geworden, solche Angebote wahrzunehmen, weil sie meist online stattfinden. Und selbst wenn eine individuelle Betreuung etwas kostet, so zahlt sich diese kleine Investition am Ende aus.
Ausgestattet mit gesunden Routinen und vor allem einem Gefühl der Selbstwirksamkeit, ermöglicht ein Gesundheits-Coaching wie beispielsweise das unsrige von MyBodyMind, auch im stressigen Alltag für das eigene Wohlbefinden zu sorgen und gegebenenfalls die Reißleine zu ziehen – etwa indem eine Auszeit den Überstunden vorgezogen wird.
Stöbert man durch die sozialen Netzwerke und hört man sich in seinem Bekanntenkreis um, fällt vor allem eines auf: Immer mehr hinterfragen unseren durchgetakteten Arbeitsalltag, und von den Millennials wünscht sich wirklich niemand eine Vierzigstundenwoche. Einstellungsgespräche drehen sich immer auch um die Work-Life-Balance, junge Menschen möchten nicht mehr pendeln, und Unternehmen müssen Remote-Arbeiten und Extras anbieten, um im großen Fachkräftemangel noch Akquise betreiben zu können. Dahinter steht natürlich der Wunsch, sich seine Zeit selbst einteilen zu können, nicht zuletzt auch, um mehr Gesundheit zu leben. Jeder wünscht sich einen Magic Morning, möchte dafür aber nicht unbedingt im Halbdunklen um halb sechs aufstehen, um seine Meditation und Bewegung noch vor sieben Uhr erledigt zu haben und dann brav am Schreibtisch zu sitzen. Viele Influencer aus der neuen Wellnessbewegung berichten sogar, dass sie gar keine festen Termine mehr vor elf Uhr ausmachen, um eben genau für diese Dinge Zeit zu haben.
Großer Beliebtheit erfreuen sich auch frei verfügbare Labortests, erspart man sich doch so den lästigen Gang zum Arzt oder das lange Warten auf einen Termin in einer Facharztpraxis. Zudem kann man Parameter testen lassen, die bei einem Hausarzt oft schwer durchzusetzen sind. Erstens werden sie von den Krankenkassen nicht übernommen, und zweitens ist der Durchschnittsarzt oft nicht mit solchen Parametern vertraut beziehungsweise sind sie häufig nicht in den Leitlinien enthalten und werden daher kaum empfohlen. In der Regel dauert es auch zehn bis fünfzehn Jahre, bis wissenschaftliche Studien in den Arztpraxen ankommen und den Patienten vorgeschlagen werden.
Hat der Laie nun seinen frei verfügbaren Test erhalten, merkt er jedoch recht schnell, dass er damit wenig anfangen kann und Unterstützung bei der Interpretation der Werte braucht. Auch hier kommen wieder die Gesundheitscoaches ins Spiel: So haben wir uns bei MyBodyMind zu einem Blick über den Tellerrand verpflichtet und prüfen täglich die wissenschaftliche...
Erscheint lt. Verlag | 1.12.2023 |
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Co-Autor | Katharina Kessel |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie |
Schlagworte | Achtsamkeit • Atem • Behandlung von Schmerzen • besseres Lebensgefühl • Beweglichkeitstraining • Beweglichkeitsübungen • beweglichkeit verbessern • Bewegung • Coaching Gesundheit • Darmgesundheit • Dominik Barkow • Ernährung • Ganzheitliche Gesundheit • ganzheitliche Medizin • ganzheitliches coaching • Geschmeidig • gesünder leben • Gesundheit Homeoffice • Gesundheitsratgeber • Haltung verbessern • Homeoffice • IdoPortal • Knieschmerzen • Kopfschmerzen • Körperhaltung • Meditation • mehr Beweglichkeit im Alltag • Mehr Bewegung im Alltag • mehr Bewegung im Home Office • Mobilität • mobilitychallenge • Mobility Training • mybodymind • Nackenbeschwerden • Nackenschmerzen • Nackenverspannung • Podcast Ganz Gesund • Ratgeber Gesundheit • Rückenschmerzen • Rückenschmerzen Buch • Rückenschmerzen Übungen • Schmerzbehandlung • schmerzen selbst behandeln • Schmerzmanagement • Schmerzpatient • Selbsthilfe • Selbsthilfe bei Schmerzen • Selbsthilfeprogramm • Selbsthilfe Strategien • Sitzen • Starr • Training • Übungen • Übungen bei Schmerzen • übungen für mehr beweglichkeit • übungen für zuhause • unbeweglich • Vitalität • Yoga |
ISBN-10 | 3-426-46830-1 / 3426468301 |
ISBN-13 | 978-3-426-46830-2 / 9783426468302 |
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