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Der kleine Arthrose-Coach (eBook)

40 einfache Übungen für schmerzfreie Gelenke

, (Autoren)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
128 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-11639-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der kleine Arthrose-Coach - Volker Sutor, Tim Bumb
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<p><strong>Schmerzen und Gelenkbeschwerden aktiv angehen</strong></p> <p>Arthrose kann zu starken Schmerzen führen und in fast allen Gelenken und der Wirbelsäule auftreten: von Knieschmer­zen und Schulterschmerzen bis zu Hüftschmerzen. Dagegen hilft ein Programm aus gezielter Bewegung, bei dem es wichtig ist, dran zu bleiben.</p> <p>Und hier kommt der kleine Coach ins Spiel. Er motiviert und unterstützt Sie mit vielen abwechslungsreichen Übungen und wertvollen Tipps, um Ihre Beschwerden effektiv in den Griff zu bekommen. Und das alles auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft</p> <ul> <li>Funktionstest: Wie fit sind Sie?</li> <li>Individuelle Trainingsprogramme: 40 einfache Übungen für Einsteiger bis Fortgeschrittene.</li> <li>Üben leicht gemacht: So werden aus Alltagsgegen-ständen perfekte Trainingsgeräte.</li> </ul> <p>Kleiner Coach, großer Motivator!</p>

<p><strong>Volker Sutor </strong>ist Sport- und Physiotherapeut (BSc., MSc.) und Inhaber der Therapiezentren &bdquo;Gesundheitsrondell&ldquo; (www.gesundheitsrondell.de). Als Mitbegr&uuml;nder der Weiterbildungsfirma DIGOTOR (Fortbildungen f&uuml;r Orthop&auml;dische Medizin und Manuelle Therapie) unterrichtet er seit &uuml;ber 20 Jahren Therapeuten und &Auml;rzte im In- und Ausland (www.digotor.info).</p> <p><strong>Tim Bumb</strong> ist Physiotherapeut und Fitness&ouml;konom (B.A.). Er lebt und arbeitet in der Schweiz. Vor seiner Physiotherapie-Ausbildung war er mehrere Jahre als Fitness- und Kurstrainer t&auml;tig. Die Trainingstherapie ist f&uuml;r ihn einer der wichtigsten Bereiche der Physiotherapie. Aus diesem Grund sind die &Uuml;bungen in diesem Buch der t&auml;glichen Praxis mit Patient*innen und Sportgruppen entnommen.</p> <p>Die Autoren haben gemeinsam 2019 erfolgreich das Buch &bdquo;Der kleine R&uuml;cken-Coach&ldquo; und 2021 "Der kleine Coach bei Schwindel und Gleichgewichtsst&ouml;rungen" ver&ouml;ffentlicht.</p>

Wenn’s in den Gelenken zwickt – was nun?


Beim Wort »Arthrose« haben viele Menschen das Bild des Gelenkverschleißes im Kopf. Dies kann zur falschen Vorstellung führen, dass primär ein Abbau der Knorpelschicht die Beschwerden auslöst. Warum Sie dieses falsche und negative Bild schnell wieder vergessen sollten, erfahren Sie jetzt!

Der Begriff »Arthrose« (bzw. »Osteoarthritis«) steht für ein Krankheitsbild, von welchem fast alle Gelenke im Körper betroffen sein können. Es ist die häufigste nichtentzündliche Gelenkerkrankung. Am häufigsten sind die Knie- und Hüftgelenke und Hände betroffen. Es handelt sich um eine Erkrankung des gesamten Gelenks. Es kann Veränderungen des Gelenkknorpels auf dem Knochen, des Knochens unter dem Knorpel, des Kapsel-Band-Apparats um das Gelenk und der umgebenden Muskulatur geben. Charakteristisch sind Schmerz, Funktionseinschränkung, Gelenksteifigkeit und verringerte gesundheitsbezogene Lebensqualität.

Ähnlich wie bei Rückenbeschwerden ist bei Arthrose die Vorstellung einzelner Strukturen bzw. des Abbaus der Knorpelschicht als Ursache von Schmerzen zu kurz gegriffen. Im Bereich der Wirbelsäule ist beispielsweise die Bandscheibe (der Faserring zwischen den Knochen der Wirbelsäule) eine Struktur, welche oft zu Unrecht mit negativen Emotionen behaftet ist. Schmerzen, ob an der Wirbelsäule oder an anderen Gelenken im Körper, haben meist mehr als nur eine Ursache. Man nennt dies in der Medizin »multifaktoriell« (von mehreren Faktoren abhängig).

Speziell bei Beschwerden im Bereich der Gelenke weiß man heutzutage mehr über die Wahrnehmung von Schmerzen. Beispielsweise existieren mittlerweile Studien, in denen radiologische Aufnahmen (MRT, Röntgen) von Menschen ohne Beschwerden gemacht wurden. Bei diesen Studien war das Ergebnis, dass gewisse Veränderungen, wie eine reduzierte Dicke des Gelenkknorpels, ab einem gewissen Alter normal zu sein scheinen, ohne dass dies zu Schmerzen führt.

Die Diagnose »(klinische) Arthrose« wird daher anhand von Beschwerden (Symptomen) gestellt und ist klar von Klassifikationen aus der Radiologie abzugrenzen. Diese Klassifikationen haben Sie vielleicht schon einmal auf einem Bild oder Poster gesehen. Auf diesen Abbildungen wird oft Knorpelabbau mit Grad 1–4 angegeben. 1 steht dabei für »leichten Abbau« und bei Grad 4 ist der Gelenkspalt deutlich vermindert, es finden sich Knochenanbauten (Osteophyten) und ein deutlicher Abbau des Gelenkknorpels. Diese Beschreibungen sind für eine Dokumentation in der Medizin relevant, sollten aber für Patientinnen und Patienten eine sehr untergeordnete Rolle spielen, da sie schlicht nicht dazu da sind, Beschwerden von Patientinnen und Patienten zu erklären.

Unter anderem mit Bezug auf die aktuellen medizinischen Leitlinien der international anerkannten Fachgesellschaften OARSI (Osteoarthritis Research Society International) und ACR (American College of Rheumatology) spricht man von Arthrose, wenn eine Person

  • 45 Jahre oder älter ist und

  • aktivitätsbezogene Gelenkschmerzen und

  • eine morgendliche Gelenksteifigkeit von weniger als 30 Minuten hat.

Vor dem 45. Lebensjahr kann Arthrose nach einer Gelenkverletzung infolge eines Traumas (Unfall) auftreten.

Wann sollte man besser
zur Ärztin, zum Arzt gehen?


Selten sind Schmerzen in den Gelenken ein Grund zur Sorge und noch seltener ein Grund für einen sofortigen Arztbesuch.

In folgenden Fällen ist allerdings eine medizinische Abklärung wichtig:

  • vorausgegangener Unfall (Sturz)

  • Morgensteifigkeit über 30 Minuten

  • Rötung und/oder Erwärmung mit Schwellung

  • deutliche Druckempfindlichkeit der Haut

  • größter Schmerz in Ruhe

Falls Ihr Hausarzt Sie befragt, untersucht hat und keine weitere Untersuchung (bildgebende Verfahren) empfiehlt, ist dies ein gutes Zeichen und sollte Sie nicht enttäuschen. Im Gegenteil, Sie können aufatmen und haben nun die Möglichkeit, aktiv etwas gegen Ihre Beschwerden zu tun. In diesem Buch finden Sie viele Beispiele, wie Sie dies angehen können.

Begriffe und Vorstellungen


Im Folgenden werden wir die Begriffe »Arthrose«, »Arthritis« und auch »Osteoporose« genauer erklären. Gerade für medizinische Laien ist es wichtig, diese Begriffe voneinander abgrenzen und einordnen zu können. Denn bereits wie wir bestimme Zustände des Körpers bezeichnen, verändert die Art, wie wir diese wahrnehmen.

Die medizinische Sprache verwendet Wörter aus dem Lateinischen und Griechischen und manchmal auch eine Mischung daraus. »Arthron« ist griechischen Ursprungs und bedeutet erstmal nur »Gelenk«. Die Endung »-ose« wird im deutschen Sprachraum in der Medizin für nichtentzündliche Prozesse mit Krankheitswert genutzt.

Im Gegensatz dazu steht die Abkürzung »-itis« primär für entzündliche Prozesse. So werden mit »Arthritis« verschiedene Beschwerden an Gelenken bezeichnet, an denen eine Entzündung beteiligt ist. Hierunter fallen auch Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, wie die rheumatoide Arthritis, ankylosierende Spondylarthritis (Morbus Bechterew) oder Psoriasis-Arthritis. Jede der beispielhaft genannten Krankheiten weist ein ganz eigenes Beschwerdebild auf.

Das klingt natürlich, als wäre die Unterscheidung sehr einfach. Heutzutage werden aber immer stärker auch englische Ausdrücke in der Medizin genutzt. Für die Arthritis wird im Englischen auch der Ausdruck »arthritis« genutzt. Für Arthrose wird allerdings meist »osteoarthritis« gebraucht. Plötzlich fällt es allein schon sprachlich nicht mehr so leicht, die Unterscheidung zwischen nur degenerativer oder entzündlicher Veränderung aufrechtzuerhalten.

Um das Bild der ähnlich klingenden Ausdrücke noch zu komplettieren, fehlt uns noch die »Osteoporose«. Darunter versteht man eine verringerte Knochendichte, welche bis zu vermehrten Knochenbrüchen führen kann. Lesen Sie hierzu mehr im Kapitel ▶ »Übungen für stabile Knochen«.

Wichtige Arthrose-Fakten

  • Der internationale Konsens ist, dass Arthrose eine Diagnose anhand von Beschwerden ist.

  • Es gibt keinen bestimmten (Labor-)Test oder eine spezielle radiologische/bildgebende Untersuchung, um die Diagnose zu stellen.

  • Abnormitäten/Anomalien, die in radiologischen/bildgebenden Untersuchungen sichtbar werden, bedeuten keine klinische Arthrose und bringen nicht zwingend Beschwerden mit sich.

  • Wichtig ist das Ermitteln von Lebensstilfaktoren, wie regelmäßiger körperlicher Aktivität, Management von Körperfett und dauerhaftem negativem Stress.

  • Operationsentscheidungen sollten immer aufgrund von Beschwerden, nicht auf Basis radiologischer Befunde getroffen werden

Wahrnehmung von Gelenkbeschwerden


Aber wie ist denn jetzt eigentlich ein Gelenk aufgebaut, was kann sich potenziell negativ verändern und vor allem welche Strukturen können Schmerz auslösen? Auf der Suche nach einem Schmerzauslöser hat man sich in der Medizin lange auf Veränderungen des Gelenkknorpels konzentriert. So ist das zu einfache Bild der »Abnutzung« bzw. des »Verschleißes« entstanden, der für Arthrose verantwortlich sein soll. Aber was hat es genau mit diesem Knorpel auf sich und wo ist er eigentlich im Gelenk zu finden?

Viele Bestandteile unseres Körpers sind nicht besonders stark durchblutet, sondern benötigen im Wechsel Druck und Zug, um ernährt zu werden, so auch der Knorpel. Dieser ist als Gleitschicht zwischen zwei knöchernen Gelenkpartnern zu finden. Knorpel und knöcherne Strukturen reiben allerdings nicht bei jeder Bewegung einfach aufeinander, sondern dazwischen findet sich die Synovialflüssigkeit. Diese ist gemeinhin bekannt als »Gelenkschmiere« und wird vermehrt gebildet bei: natürlich, Bewegung! Durch regelmäßiges, angepasstes Training regen Sie also das Gelenk zur Bildung von Synovialflüssigkeit an und durch den Wechsel von Druck und Zug verbessern Sie die Ernährung der Knorpelzellen.

Beispielhaft der Aufbau eines Kniegelenk, links: Schnittbild von der Seite,
rechts: Detail-Abbildung des Gelenkknorpels

Die Knorpelzellen sind ein lebendiger Bestandteil unseres Körpers und können auf-, ab- und umgebaut werden. Dies passiert auch ständig, allerdings ein wenig langsamer als in manch anderen Körperbereichen. Mit Bewegung wird dies gefördert. Angepasste Druck- und Zug-Belastung auf den Knorpel dient nicht nur seiner Regeneration, sondern kann ihn sogar stärker...

Erscheint lt. Verlag 5.4.2023
Reihe/Serie Der kleine Coach
Der kleine Coach
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Schlagworte Arthrose • Arthrose-Behandlung • Coxarthrose • Finger • fingerarthrose • Fingergelenk • fingergelenkschmerzen • Gelenke • Gelenkknorpel • Gelenkschmerzen • Gelenkverschleiß • Gonarthrose • Handarthrose • Hüftarthrose • Hüfte • Hüftschmerzen • Knie • Kniearthrose • Kniegelenkarthrose • Rhizarthrose • Schmerzen • Schmerztherapie • Schulter • Schulterarthrose • Schulterschmerzen • Sprunggelenk • Wirbelsäule • Zehen
ISBN-10 3-432-11639-X / 343211639X
ISBN-13 978-3-432-11639-6 / 9783432116396
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