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Blick hinter die Schwelle des Todes -  Josef F. Justen

Blick hinter die Schwelle des Todes (eBook)

Sterbeerlebnisse, Nahtod-Erfahrungen und Leben nach dem Tod aus geisteswissenschaftlicher Sicht
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
308 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-2623-9 (ISBN)
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Josef F. Justen wurde 1950 in Gelsenkirchen geboren. Nach der Mittleren Reife absolvierte er eine Ausbildung zum Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Nachdem er auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nachgeholt hatte, studierte er Mathematik und Informatik an den Universitäten Dortmund und Hagen. Von 1980 bis 2008 war er als Dozent und Ausbilder im IT-Bereich tätig. Schon in seiner Kindheit und Jugend wurde er in seinem privaten Umfeld mit vielen Todesfällen konfrontiert. Die Frage, wie es mit diesen Verstorbenen nun weitergehe, beschäftigte ihn sehr stark und ließ ihm keine Ruhe. Er musste erkennen, dass weder die Lehren der Wissenschaften noch die der katholischen Kirche die ihn bewegende Frage befriedigend zu beantworten vermochten. So machte er sich schon als junger Mann auf den Weg, spirituelle Erkenntnisse zu gewinnen. Auf diesem Weg kam er mit vielen religiösen, okkulten und esoterischen Strömungen in Berührung, deren Lehren er studierte und miteinander verglich. Schließlich kam ihm das Schicksal zu Hilfe. In der Schaufensterauslage eines kleinen Buchgeschäftes fiel sein Blick auf eine völlig unscheinbare Broschüre mit dem Titel »Rudolf Steiner: Anthroposophie«. Obwohl ihm weder der Autor noch der Titel etwas sagten, nahm er eine »innere Stimme« wahr, die ihm nahe legte, das Buch zu kaufen. So fand er zur Anthroposophie, der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners, deren Erkenntnisse seinem Naturell, auch spirituelle Themen mit nüchternem Verstand und ohne Schwärmerei zu behandeln, besonders gut entsprechen. Schon bald wurde ihm klar, dass Rudolf Steiner mit den Resultaten seiner Geistesforschung eine schier unfassbare Fülle spiritueller Weisheiten in die Welt gebracht hat und dass ein einziges Erdenleben kaum ausreichen dürfte, um auch nur annähernd alles verstehen zu können. Aber bekanntlich ist ja oftmals der Weg das Ziel... Der Verfasser war lange Zeit als ehrenamtlicher Hospiz-Helfer in der Sterbe- und Trauerbegleitung tätig.

Viele Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen dem Tod schon sehr nahe waren, hatten in diesen meistens nur wenigen Minuten ganz außergewöhnliche Wahrnehmungen und Erlebnisse, die man als »Nahtod-Erfahrungen« bezeichnet. Die Berichte solcher Erlebnisse spalten die Zeitgenossen, die sich damit befassen, in zwei Lager: Die einen sind der Auffassung, dass diese Erfahrungen an der Schwelle des Todes ein Beweis oder zumindest ein starkes Indiz dafür seien, dass es ein Bewusstsein gibt, das nicht an das physische Gehirn gebunden ist und dass es somit wahrscheinlich sei, dass die menschliche Existenz durch den Tod nicht ausgelöscht werde. Die wohl weitaus meisten halten diese Wahrnehmungen für nichts anderes als Halluzinationen oder Phantastereien. Für dieses Buch haben wir die Nahtod-Berichte von rund 400 Persönlichkeiten studiert, nach ihren wichtigsten Motiven geordnet und analysiert. Das wohl Einzigartige dieses Buches ist, dass wir diese Schilderungen mit den Erkenntnissen verglichen haben, die wir Geistessehern - allen voran Rudolf Steiner - über dasjenige, was der Mensch nach dem tatsächlichen und unwiderruflichen Tod in den übersinnlichen Welten erlebt, erfährt und durchzumachen hat, verdanken. Darüber hinaus haben wir uns an den Mitteilungen orientiert, die Botho Sigwart August Graf zu Eulenberg nach seinem Tod über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten aus der geistigen Welt gab und die von seiner sensitiven Schwester Lycki inspirativ empfangen und aufgeschrieben wurden. Das ganz eindeutige Fazit, das wir ziehen konnten, lautet: Die weitaus meisten Nahtod-Berichte stehen mit den geisteswissenschaftlichen Forschungsergebnissen über das Leben des Menschen nach dem Tod in Einklang. Somit können uns diese Schilderungen sehr ausführliche und stimmige Einblicke in die Welt der Toten sowie in dasjenige, was diese in den höheren Welten erleben und zu leisten haben, geben. Das Buch ist so konzipiert, dass es auch als eine Einführung in das Thema »Leben nach dem Tod« aufgefasst werden kann.

Vorwort


Die Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gebe, gehört in unserer Zeit zu den größten Rätselfragen, die sich den Menschen stellt.

Das Meinungsspektrum unserer Zeitgenossen umfasst die gesamte Skala von einem klaren »Nein« bis hin zu einem überzeugten »Ja«.

In ganz alten Zeiten, die bereits einige Jahrtausende zurückliegen, wäre es den Menschen völlig absurd erschienen, wenn jemand an ein Leben nach dem Tod gezweifelt hätte. Damals gehörte es noch zu den ganz natürlichen menschlichen Fähigkeiten, hellsichtig in die übersinnlichen Welten schauen zu können. Die geistigen Wesen – etwa die Engel, aber auch die Seelen der Verstorbenen – waren für sie genauso real wie es ihre Mitmenschen waren. Bis vor knapp 2.000 Jahren waren etliche Menschen zumindest noch mit einer mehr instinktiven Hellsichtigkeit begabt. Selbst im Mittelalter war diese Fähigkeit ganz vereinzelt noch vorhanden. Daher wären die Menschen früherer Zeiten gar nicht erst auf die Idee gekommen, den Tod als einen radikalen Übergang von einer Daseinsform in eine andere und schon gar nicht als ein Ende ihrer Existenz aufzufassen. Sie hatten noch ein deutliches Bewusstsein, dass sie vor ihrer Geburt aus einer geistigen Welt herabgestiegen waren, in die sie nach dem Tod wieder hinaufsteigen werden. Das vorgeburtliche, das irdische und das nachtodliche Dasein war für sie ein großer gemeinsamer Lebensstrom. Diese Fähigkeit und dieses Bewusstsein mussten die Menschen nach und nach verlieren, um sich von der straffen Führung der ›Götter‹, derer sie einstmals bedurften, zu lösen. Nur so konnten sie ihr Erdenleben mehr und mehr ergreifen lernen und zu selbständig denkenden und frei handelnden Wesen werden.

Selbst bis weit in das 20. Jahrhundert hinein war die überwiegende Mehrheit noch davon überzeugt, dass die Seele des Menschen nach dem Tod in einer anderen Welt weiterlebt und unsterblich ist. Diese Gewissheit schöpften sie aus der Heiligen Schrift sowie den darauf fußenden Lehren der Kirchen, deren Autorität man damals noch voll und ganz vertraute. Auch wenn die Kirchen nur sehr dürftige Andeutungen über das nachtodliche Leben machen konnten und bis zum heutigen Tage machen können, waren deren Verheißungen auf ein ewiges Leben für die Gläubigen hinreichend.

Heute leben wir im Zeitalter des Materialismus. In dieser Ideologie ist kein Platz für Geistiges, für Übersinnliches. Materialistisch gesinnte Wissenschaftler sehen in dem Menschen streng genommen nichts anderes als einen hochentwickelten Affen. Das menschliche Wesen glauben sie zur Gänze verstanden zu haben, wenn sie sämtliche Organe und Funktionen des menschlichen Körpers erforscht haben. Für eine Seele oder gar für einen Geist ist in diesen Lehren kein Platz mehr. Die nicht zu übersehenden geistig-seelischen Tätigkeiten des Menschen wie etwa Denken, Fühlen und Wollen führt man auf Funktionen des Gehirns oder des Nervensystems zurück. Viele Zeitgenossen identifizieren sich ganz mit ihrem physisch-materiellen Leib, den sie als ihr einziges Wesensglied betrachten.

Dass es neben unserer physischen Welt, die jeder, der über gesunde Sinnesorgane verfügt, wahrnehmen kann, noch andere, immaterielle bzw. übersinnliche Welten geben könnte, halten sie für Wahnvorstellungen. Somit ist es auch nur folgerichtig, dass Materialisten ein Leben nach dem Tod für Wunschdenken oder Schlimmeres halten. Schließlich erkennen sie weder eine ›Instanz‹ im Menschen, die den Tod überdauern könnte, noch eine Welt oder Sphäre, in der die Verstorbenen weilen könnten, an.

Als eine Folge dieser materialistischen Gesinnung nimmt – namentlich in der westlichen Welt – die Anzahl der Menschen stetig zu, die davon ausgehen, dass die menschliche Existenz mit dem Tode ein unwiderrufliches Ende finde. Gemäß einiger Umfragen aus den letzten Jahren ist ein Drittel der Deutschen davon überzeugt, dass es kein Leben nach dem Tod gebe. Ein Drittel hält ein nachtodliches Leben zumindest für möglich, nur ein Drittel glaubt fest daran. Selbst unter den gläubigen Katholiken sind es lediglich etwas mehr als 50 Prozent, die von einem Leben nach dem Tod überzeugt sind.

Wenn man einen Menschen, der noch nicht völlig der materialistischen Weltanschauung verfallen ist, fragt, ob er an ein Leben nach dem Tod glaube, so bekommt man oftmals die Antwort: »Ja, eigentlich schon. Aber wissen kann man es nicht. Es ist schließlich noch keiner wiedergekommen.«

Freilich gibt es heute auch etliche Zeitgenossen, die sich nicht mit Floskeln, Theorien und Vermutungen über ein mögliches postmortales Leben begnügen. Sie suchen vielmehr nach Quellen, in denen man zumindest halbwegs Verlässliches über dieses Thema erfahren kann.

Eine Quelle, die vielen als Beweis für ein Leben nach dem Tod gilt, sind die Berichte von sogenannten »Nahtod-Erfahrungen« bzw. »Nahtod-Erlebnissen«.

Was man sich unter diesen Berichten, von denen es mittlerweile Tausende gibt, vorstellen kann, wollen wir in Kapitel 1 schildern. In den Kapiteln 3 bis 7 werden wir zahlreiche dieser Berichte zitieren, ihre Motive ordnen und ausführlich erläutern.

Dann wollen wir der entscheidenden Frage nachgehen, inwieweit die Berichte von Nahtod-Erfahrungen – zumindest in ihrem Kern – mit dem übereinstimmen, was man heute über das Leben des Menschen nach dem tatsächlichen und unumkehrbaren Tod wissen kann. Hierzu werden wir insbesondere dasjenige heranziehen, was man aus der »anthroposophisch orientierten Geisteswissenschaft«, kurz »Anthroposophie«, die der große Eingeweihte und Geisteslehrer Dr. Rudolf Steiner (1861 bis 1925) den Menschen vor rund 100 Jahren geschenkt hat, gewinnen kann. Seine Darstellungen rechnen mit den Seelenkräften des modernen Menschen und können von jedem, der sie vorurteilsfrei aufnimmt, verstanden werden. (Selbstverständlich stellt das, was Rudolf Steiner über das nachtodliche Leben erforschte, nur einen kleinen Bruchteil seiner geistigen Erkenntnisse dar. Die große Fülle seiner Forschungsergebnisse, die über das Thema dieses Buches hinausgeht, ist hier aber nicht von Belang.)

Wir werden sehen, dass die Nahtod-Berichte einem Menschen, der sich für das nachtodliche Leben interessiert und der sich nicht – oder noch nicht – mit anderen Quellen wie etwa der Anthroposophie befassen möchte, durchaus erste stimmige Einblicke und wertvolle Hinweise geben können.

Wie Sie vielleicht wissen, kann man heute viel über ›Mitteilungen‹ oder ›Botschaften‹ aus der geistigen Welt, die von Verstorbenen stammen und von einem sogenannten Medium empfangen werden, hören. Solche Medien verstehen sich als Vermittler zwischen der übersinnlichen und unserer physischen Welt. Wenn diese sich in einen bestimmten Trancezustand versetzen, sind sie in der Lage, Botschaften von Wesen aus der geistigen Welt zu empfangen. Einige, sogenannte »Schreibmedien«, schreiben die empfangenen Botschaften auf. Es ist wirklich so, als wenn ihre Hand beim Schreiben geführt würde. Die meisten bekommen von diesem Aufschreiben, das oft in übernatürlicher Geschwindigkeit verläuft, gar nichts mit und können sich hinterher an nichts mehr erinnern. Die wohl meisten Medien sprechen die Botschaften aus. Die geistigen Wesen benutzen die Sprechwerkzeuge des Mediums; das Medium wird zum Sprachrohr der geistigen Welt. Auch während einer solchen Geistdurchsage bekommt das Medium wenig bis gar nichts von dem mit, was da geschieht.

Diese ›Technik‹ muss aber kritisch betrachtet werden, da ein Medium sich während der ›Durchsagen‹ in einem tranceartigen Zustand befindet, in dem der kritische Verstand schweigen muss, so dass Manipulationen Tür und Tor geöffnet sind.

Wir wollen in diesem Buch dennoch einige Mitteilungen heranziehen, die wir für absolut seriös halten. Sie stammen von dem 1884 geborenen Botho Sigwart August Graf zu Eulenburg, den wir der Kürze wegen im Folgenden immer nur »Sigwart« nennen wollen. Sigwart hatte eine große musikalische Begabung. Schon in seiner Kindheit schrieb er Lieder nach dem Gehör auf. Er komponierte selbst und verstand es, am Klavier zu improvisieren, oft auch wenn der Kaiser zu Besuch weilte. Als junger Mann starb er am 2. Juni 1915 drei Wochen nach einer schweren Verwundung, die er sich im 1. Weltkrieg zugezogen hatte.

Mit seinen geliebten Geschwistern blieb er auch nach seinem Tod in enger Verbindung. In der Zeit von Juli 1915 bis Februar 1950 gab er ihnen – anfangs fast täglich – ›Mitteilungen‹ aus der übersinnlichen Welt. Da ihn mit seinen Schwestern ein enges Band der Liebe verband und da insbesondere seine Schwester Augusta, genannt Lycki, über eine große geistige Wachheit verfügte, konnte sie seine Worte ›hören‹ und gleichzeitig aufschreiben.

Als Sigwart einmal den Gedanken seiner Schwester wahrnehmen konnte, wie das...

Erscheint lt. Verlag 21.3.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
ISBN-10 3-7578-2623-X / 375782623X
ISBN-13 978-3-7578-2623-9 / 9783757826239
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