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Das Anti-Angst-Buch (eBook)

Mehr Belastbarkeit, weniger Panik, starke Nerven

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
370 Seiten
ZS - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-96584-354-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Anti-Angst-Buch -  Gustav Dobos
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Was tun gegen die Angst, die uns nicht nur schlaflose Nächte beschert, sondern die auch krank macht? Die Bedrohungen, die wir empfinden, sind real und wir können sie nicht einfach wegdiskutieren. Wir können aber widerstandsfähiger werden, psychisch wie auch körperlich. Gemeinsam mit der Mind-Body-Medizin kümmert sich die moderne Naturheilkunde nicht nur um die körperliche Gesundheit, sondern auch um seelische Nöte und Ängste. Denn nicht nur Stress, auch die Unfähigkeit, mit negativen Emotionen und Gedanken umzugehen, sind eine Wurzel von Krankheit. Selbstfürsorge hingegen tut nicht nur dem Körper gut, sondern beeinflusst auch unsere Psyche positiv. Professor Dr. Gustav Dobos bündelt seine medizinische Erfahrung in einem 6-Wochen-Programm, das den Lesern zu mehr emotionaler Gelassenheit, psychischer Stärke und einer dickeren Haut verhilft - ohne viel Aufwand. Leicht verständlich vermittelt er aktuelles Fachwissen und beantwortet alle wichtigen Fragen zum Thema Angst.

Prof. Dr. med. Gustav Dobos ist der profilierteste Vertreter der modernen Naturheilkunde in Europa. Er hat wesentlich dazu beigetragen, die bis dahin überwiegend auf Erfahrung gestützte Naturheilkunde wissenschaftlich zu fundieren und so in die konventionelle Medizin zu integrieren. 22 Jahre lang leitete er eine Klinik für Naturheilkunde an den Evangelischen Kliniken Essen Mitte, in der schwer chronisch kranke Patienten behandelt werden. Außerdem hat er eine Taskforce für die wissenschaftliche Prüfung naturheilkundlicher Verfahren aufgebaut und Konzepte für deren Einbettung in die unterschiedlichsten medizinischen Disziplinen entwickelt. Seit 2004 besitzt er eine Stiftungsprofessur für Naturheilkunde und Integrative Medizin an der Universität Duisburg-Essen. Seit 2021 leitet er ein Zentrum für Naturheilkunde und Integrative Medizin an der Universitätsklinik Essen. Dort entwickelt er mit seinem Expertenteam ein Konzept für eine wohlschmeckende, gesunde wie klimaschonende 'Planetare Ernährung' für Patienten wie Mitarbeiter.

Prof. Dr. med. Gustav Dobos ist der profilierteste Vertreter der modernen Naturheilkunde in Europa. Er hat wesentlich dazu beigetragen, die bis dahin überwiegend auf Erfahrung gestützte Naturheilkunde wissenschaftlich zu fundieren und so in die konventionelle Medizin zu integrieren. 22 Jahre lang leitete er eine Klinik für Naturheilkunde an den Evangelischen Kliniken Essen Mitte, in der schwer chronisch kranke Patienten behandelt werden. Außerdem hat er eine Taskforce für die wissenschaftliche Prüfung naturheilkundlicher Verfahren aufgebaut und Konzepte für deren Einbettung in die unterschiedlichsten medizinischen Disziplinen entwickelt. Seit 2004 besitzt er eine Stiftungsprofessur für Naturheilkunde und Integrative Medizin an der Universität Duisburg-Essen. Seit 2021 leitet er ein Zentrum für Naturheilkunde und Integrative Medizin an der Universitätsklinik Essen. Dort entwickelt er mit seinem Expertenteam ein Konzept für eine wohlschmeckende, gesunde wie klimaschonende "Planetare Ernährung" für Patienten wie Mitarbeiter. Petra Thorbrietz, Wissenschaftsjournalistin aus München, schreibt seit vielen Jahrzehnten über Gesundheit. Als Buchautorin und Filmemacherin ist sie mehrfach preisgekrönt.

Angst zu haben ist keine Schande – auch berühmte Persönlichkeiten und große Denker bleiben davon nicht verschont. Denn Angst ist eines der Urgefühle, die sich im Laufe der Entwicklung der Welt herausgebildet haben, weil sie im Zusammenleben bestimmte Aufgaben erfüllen. Auch der Mann, der als Erster das Wunder der Evolution beschrieb, litt unter massiven Ängsten: Charles Darwin.

Fünf Jahre lang, 1831 bis 1836, fuhr der Naturforscher auf dem Schiff „Beagle“ bis an das andere Ende der Welt, nach Feuerland, der Südspitze Südamerikas – ein damals gefährliches und ungemütliches Unterfangen. Diese Reise aber machte Darwin berühmt, denn aus seinen Erlebnissen und Beobachtungen entwickelte er später die Evolutionstheorie. Wieder zu Hause und damit auf sicherem Land angelangt, begann sich der damals 27-Jährige zu verändern: Zwei Jahre später schon ging er kaum mehr aus dem Haus, hatte Angst, über weites Land zu spazieren oder leere Plätze zu überqueren, klagte über Atemnot, plötzliche Weinkrämpfe und Erbrechen. 1838 lehnte Darwin sogar die ehrenvolle Stellung eines Sekretärs der renommierten Geological Society ab. Er schrieb entschuldigend: „Seit einiger Zeit bringt mich alles, was mich aufregt, an meine Grenzen und verursacht heftige Rhythmusstörungen an meinem Herzen.“ Die Ärzte aber suchten vergeblich nach einer Ursache.

Heute sehen Mediziner das so, dass Darwin unter einer ausgeprägten Panikstörung litt, und manche spekulieren sogar, dass sein berühmtes Buch The Origin of Species („Der Ursprung der Arten“) nicht diese intellektuelle Reife erlangt hätte, wenn sein Autor sich beim Schreiben nicht mehr oder weniger versteckt hätte, in einem Landhaus in Kent und abgeschieden von der Öffentlichkeit. Denn die Angst ist auch ein Ursprung der schöpferischen Kraft des Menschen, so Borwin Bandelow, Senior Scientist an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen, und einer der führenden Angstforscher Deutschlands. Darwin selbst schrieb in seiner Autobiografie: „Meine schlechte Gesundheit hat mich einige Jahre meines Lebens gekostet, aber sie hat mich vor den Ablenkungen des sozialen Lebens bewahrt.“

Darwins revolutionäres Werk begründete das, was wir heute Evolution nennen: die Erkenntnis, dass das Leben auf der Erde sich entsprechend der jeweiligen Lebensbedingungen entwickelt, anpasst und verändert. Alles hat seinen Sinn – Formen und Farben, die Art der Fortpflanzung, die Ernährungsgewohnheiten, das Verhalten. Auch die Gefühle. Welche Bedeutung hatten wohl Angst und Freude, Ekel und Aggression, fragte sich Darwin und legte seinen Besuchern Bilder mit menschlichen Grimassen vor. Es waren fotografische Platten des französischen Neurologen Duchenne (1806 – 1875), der mit elektrischen Impulsen die Gesichtsmuskeln von Probanden stimuliert und so versucht hatte, Gefühle quasi nachzustellen. Diejenigen Ausdrucke, die von den Betrachtern immer wieder ähnlich bewertet wurden, gruppierte Darwin in sogenannte „Grundgefühle“. Einige davon existierten anscheinend auch im Tierreich, stellte er fest, denn auch Hunde entblößten ihren Oberkiefer und zeigten ihre Zähne, um beim Gegenüber Furcht auszulösen. Zumindest Wut und Angst schienen also sehr universelle Gefühle zu sein – heute nennt man diejenigen, die über sämtliche kulturelle Grenzen hinweg beobachtet werden, Basisemotionen. Aber den Ursprung seiner eigenen Ängste zu erforschen, das gelang dem Forscher nicht.

Aus heutiger Sicht ist das nicht verwunderlich, denn spezielle Angststörungen, wie sie sich bei Darwin allem Anschein nach ausgeprägt hatten, scheinen häufig unerklärlich. Zu ihrem Charakter gehört, dass ihre Wurzeln tief verborgen in der Biografie liegen und sich auch heute, im Zeitalter der Psychologie und wissenschaftlichen Analyse, nicht immer aufdecken lassen. Doch Angststö-rungen lassen sich, wie wir später noch sehen werden, auch ohne das genaue Wissen um ihre Ursachen sehr gut behandeln. Das Einüben neuer Denk- und Verhaltensweisen kann die individuellen biografischen Ursprünge der Angst überdecken.

HERZ IN DER HOSE

Welchen Stellenwert die Angst im Leben hat und welche wichtige Rolle ihr die Evolution zugewiesen hat, das wurde erst im 20. Jahr- hundert entdeckt. Den Anfang machte der Zoologe und Physiologe Walter Cannon (1871 – 1945), der rund 30 Jahre nach dem Tod Darwins die moderne Stressforschung begründete. An Tieren studierte er die körperlichen Reaktionen auf Bedrohung – nachdem er die massiven traumatischen Folgen des Ersten Weltkriegs an den Soldaten gesehen hatte, ihre Schüttel- und Zitteranfälle. 1915 prägte er den berühmten Begriff der „Fight-or-flight“-Reaktion, einen inneren Alarmzustand des Körpers, der die Bereitschaft zu „Kampf oder Flucht“ sichert.

Der Impuls, der dazu führt, ist die Angst. Sie ist ein Überlebensmechanismus in gefährlichen Situationen, eine, wie die Angstforscherin Angelika Erhardt vom Münchner Max-Planck-Institut für Psychiatrie sagt, „normale biologische und überlebenswichtige Reaktion auf bedrohliche, ungewisse und unkontrollierbar erscheinende Situationen und Ereignisse“. Allerdings kann das Verhalten, das aus der Angst folgt, zum Problem werden: Dazu zählen Aggression und Reizbarkeit (Kampf), Rückzug und Vermeidung (Flucht) oder auch Erstarren (Freeze). Diese Reaktionen können in einer akuten Bedrohung Sinn machen. Wenn sie sich aber verstetigen, über die aktuelle Bedrohung hinaus, werden sie zu einer erheblichen Belastung im Alltag. Auch für die Gesundheit.

Kurzfristig führen Angst wie Stress zu einer erhöhten Leistungsbereitschaft von Körper und Geist. Der Organismus wandelt sich in Bruchteilen von Sekunden – die Nervenbahnen werden elektrisiert, der Blutdruck steigt, damit das Herz schneller schlagen kann, die Muskeln spannen sich an, Kaskaden von Botenstoffen werden freigesetzt. Flucht oder Kampf erfordern Höchstleistungen, so wird das Blut an die Peripherie des Körpers, in Beine und Arme gelenkt, damit sie aktiv werden können. Die Energie liefert ein erhöhter Blutzuckerspiegel, während die Verdauung erst einmal warten muss. Schweiß bricht aus – das mag in Urzeiten verhindert haben, dass der Gegner gut zupacken konnte. Die Empfindlichkeit gegenüber Schmerz wird herabgesetzt. Gleichzeitig wird ein Teil der Pfade im Gehirn blockiert, die wir zum Nachdenken brauchen. Keine Zeit jetzt: Setz dich zur Wehr oder rette dich!

Viele dieser Reaktionen werden Sie von eigenen Angstanfällen kennen: Wenn Sie durch einen Moment der Unachtsamkeit fast einen Unfall auf der Autobahn verursacht hätten und ihnen hinterher gefühlt das Herz in die Hose rutscht. Wenn Sie im Wartezimmer des Radiologen sitzen und auf das Ergebnis der Mammographie oder des Prostatascans warten. Oder wenn Sie in einer schwierigen Situation Mut bewiesen haben, aber jetzt Ihre Knie zittern.

Wie so häufig im Leben kommt es auch bei der Angst auf die Dosis an: Eine mittlere Angststärke erhöht, zum Beispiel bei Prü-fungen, die Aufmerksamkeit und Leistungsbereitschaft des Gehirns und senkt die Fehlerrate. In extremen, aber seltenen Fällen kann Angst aber auch tödlich sein. Adrenalin, ein Stresshormon, das in den Nebennieren gebildet wird und die Energiereserven im Körper mobilisiert, versorgt den Herzmuskel mit Kalzium. Das aber kann in Einzelfällen zu Kammerflimmern führen – einer gefährlichen Form der Herzrhythmusstörung.

ZUSAMMENHANG VON ANGST UND LEISTUNG

Angst verursacht Aufregung: In geringen Dosen kann das – wie Lampenfieber vor einem Auftritt – die Leistung steigern. Übersteigt die Angst aber ein bestimmtes Niveau, dann bricht sie zusammen.

DIE GRENZEN DER ANGST

Angst ist sinnvoll – sie hilft uns wie Stress dabei, uns an Herausforderungen anzupassen, um sie bewältigen zu können. Doch wir können uns an sie gewöhnen, sie nimmt mit der Zeit automatisch ab. Diese Tatsache macht sich die Expositionstherapie zunutze. Im Normalfall hält eine als Bedrohung empfundene Situation nicht allzu lange an und die Angst klingt ab. Bei Tieren funktioniert das wunderbar. Wenn in der Serengeti eine Löwin ein Zebra geschlagen hat und sich mit ihrem Rudel über die Beute hermacht, dann grast die übrige gestreifte Herde schon wieder friedlich in Sichtweite von den Raubtieren. Denn wenn sich Wildtiere im ewigen Kreislauf von Fressen und Gefressenwerden ständig Sorgen machten, welche Gefahr ihnen als Nächstes drohen könnte, würden sie krank und erst recht anfällig für Raubtiere.

Auch beim Menschen hat das Angstsystem, wie Wissenschaftler das Zusammenspiel von Kopf und Körper nennen, nicht endlos Energie für seine Aufrechterhaltung. Ich konnte das am eigenen Leib erleben, als ich einmal nach China flog. Ein tropischer Sturm kündigte sich mitten in der Nacht an, der nicht ausreichend umflogen werden konnte. Das Flugpersonal musste alle Reisenden aufwecken und zum Anschnallen bewegen. Größere Koffer wurden aus den Gepäckfächern über den Köpfen genommen und das Kino wurde in Gang gesetzt, um für Ablenkung zu sorgen und Panik zu vermeiden. Ausgerechnet zum „Fluch der Karibik“ kämpfte sich das Flugzeug wie die Piraten auf hoher See durch den Sturm. Alle waren nervös. Das Ganze dauerte ungefähr vier Stunden und die ersten zwei davon hatte ich wirklich auch selbst Mühe, die Nerven zu behalten. Doch dann gewöhnte ich mich an die Turbulenzen und spürte, dass der Körper irgendwann den Alarmmechanismus abschaltete, weil es einfach zu anstrengend war, permanent Angst zu haben. Diese Reaktion, die...

Erscheint lt. Verlag 4.3.2023
Co-Autor Petra Thorbrietz
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Schlagworte Angst • angstfrei • Angststörung • Bedrohung • Bindungsangst • Einschränkungen • Emotionen • Emotionsregulation • Formen der Angst • Gruppentherapie • handlungsfähig • Handlungsmuster • Hypnose • Kognitive Verhaltenstherapie • Konfrontationsängste • Kraft • Lebensfreude • mct • Metakognitive Therapie • Methoden • Mut • negative Gefühle • NLP • Panik • Panikattacken • Phobien • Psychoanalyse • Reaktiosmuster • Reframing • Routinen • Selbstermächtigung • Selbsthilfe • Selbsttest • Symptome • Therapiemöglichkeiten • Trigger • Übungen • Urangst • Ursachen • Urvertrauen • vermeidungsverhalten • Zwangsstörungen
ISBN-10 3-96584-354-0 / 3965843540
ISBN-13 978-3-96584-354-7 / 9783965843547
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