Quickfinder Artenvielfalt im Gartenjahr (eBook)
216 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-9084-0 (ISBN)
Die Molekularbiologin und Fachjournalistin Dr. Antje Arnold beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen Biodiversität und Artensterben. Vor 12 Jahren baute sie den Bereich Biodiversität innerhalb eines internationalen Großkonzerns auf. Dabei entwickelte sich der Insektenschutz zu ihrem Herzensthema und führte sie zusätzlich zu einem eigenen wilden und insektenfreundlichen Garten und zu ihrem ersten Buch 'Superhummeln'.
Die Molekularbiologin und Fachjournalistin Dr. Antje Arnold beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen Biodiversität und Artensterben. Vor 12 Jahren baute sie den Bereich Biodiversität innerhalb eines internationalen Großkonzerns auf. Dabei entwickelte sich der Insektenschutz zu ihrem Herzensthema und führte sie zusätzlich zu einem eigenen wilden und insektenfreundlichen Garten und zu ihrem ersten Buch "Superhummeln".
Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Vorwort
Der Vielfaltsgarten
Vorfrühling
Erstfrühling
Vollfrühling
Frühsommer
Hochsommer
Spätsommer
Frühherbst
Vollherbst
Spätherbst
Winter
Tabellen und Kalender
Nützliche Adressen und Literatur
Antje Arnold
VORFRÜHLING
Die Kornelkirsche blüht bereits und die ersten Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse stecken ihre Köpfchen aus dem Boden. Sie alle künden vom Beginn des Gartenjahres. Nun ist es an der Zeit, die Pläne, die man über den Winter gemacht hatte, in die Tat umzusetzen, und sich Gedanken zu machen, was sonst noch ansteht. Denn schließlich soll der Garten zu einem Vielfaltsgarten werden, der der heimischen Tierwelt vielfältige Lebensräume bietet.
Bau von Trockenmauern
Trockenes und sonniges Wetter ab Februar eignet sich, um den Plan vom Winter für eine Trockenmauer umzusetzen.
Noch ruht weitgehend die Vegetation oder das Brutgeschäft der Vögel und man hat nicht das Gefühl, mit dem Bau einer Trockenmauer allzu stark in das Leben im Garten einzugreifen. Ein weiterer Vorteil dieses Zeitpunktes ist, dass das Hochbeet aus Natursteinen recht zügig nach Fertigstellung im Erstfrühling bepflanzt werden kann, in dieser Saison bereits in voller Blüte stehen und zum Insektenmagnet wird. Und vielleicht haben Sie bereits die Wintermonate genutzt, Elemente wie eine Thujenhecke oder andere unpassende Gehölze zu entfernen. Jetzt will der freie Platz genutzt werden.
Natürlich können Sie eine Trockenmauer auch zu nahezu jeder anderen Jahreszeit bauen, jedoch müssten Sie bei einer Bepflanzung im späteren Frühjahr oder gar im Sommer mit häufigeren und intensiveren Wassergaben rechnen. Ausfälle sind hier vorprogrammiert.
→ >, Mauer planen
Schnitt durch eine Natursteinmauer mit Hohlräumen als Winterquartier für Tiere.
BEIM MAUERBAU BITTE BEACHTEN!
Böschungsmauern und einseitige oder beidseitig aufgebaute freistehende Mauern immer mit einem Neigungswinkel von 10–20 Prozent nach innen aufbauen.
Bei freistehenden Mauern ist der Sockelfuß doppelt so breit wie die Mauerkrone.
Mauerstärke immer ein Drittel der Mauerhöhe bei Mauern bis 150 cm, danach gilt es, weitere Aspekte zu berücksichtigen; besser hier einen Fachbetrieb beauftragen.
Frostsicherung durch Fundament und Hinterfüllung mit drainagefähigem Material.
Vermeiden Sie unbedingt Kreuzfugen, sie destabilisieren Mauern.
Gestalten Sie Nischen, Hohlräume für Tiere mit Tonröhren, gebauten »Brücken«.
Füllen Sie im Gegenzug einige Nischen direkt mit Erde und bepflanzen Sie sie gleich beim Bau, falls es die Witterung bereits zulässt.
Böschungsmauern
Einseitige Natursteinmauern können Böschungen und Geländegefälle abfangen, aber auch Beete einfassen oder Beete sogar eine Etage höher legen. Wichtig hierbei ist, dass beim Mauerbau fortwährend ein Drainagematerial wie Schotter, kleine Bruchsteine oder Wandkies als Frostschutz hinterfüllt und gut festgestampft wird.
Niedrige freistehende Steinmauern, die als Raumteiler fungieren, einen Sitzplatz oder das Grundstück einrahmen oder einen Weg begleiten, können aus nur einer Steinbreite bestehen.
Höhere freistehende Mauern sollten für die bessere Stabilität beidseitig aus Natursteinen aufgebaut werden und mit einem Drainagematerial gefüllt werden.
Je nach Größe der Mauer und Zugänglichkeit im Grundstück können Sie für die Umsetzung des Fundaments einen Minibagger nutzen, Muskelarbeit in Kombination mit Spaten ist die andere Option. Stampfer oder Rüttler sind hingegen unbedingt notwendig, um Festigkeit im Fundament und Hinterfüllung herzustellen und damit Stabilität für die Mauer zu gewährleisten.
Mauerhöhe bis 150 cm
→ Für das Fundament sollten Sie einen 30–50 cm tiefen (ca. ein Drittel der Mauerhöhe) Graben ausheben, der auf jeder Seite ca. 20 cm breiter ist als der Fuß der Mauer. Die Grube füllen Sie mit Schotter (Körnung 0/32 mm bzw. 0/45 mm) oder vermischt mit anderen Abfallsteinen (auch alte Bruchziegel) und rütteln alles fest. Obenauf werden ungefähr 5–10 cm Splitt oder Sand aufgetragen und geglättet als Fundament für die Grundsteine.
→ Die Grundsteine (größere Steine) sollten so gelegt sein, dass sie leicht nach innen kippen, um zusätzlich Stabilität zu erzeugen. Dabei können auch Hohlräume in Form von kleinen Brücken oder Tonröhren für Eidechsen oder Kröten ausgebildet werden, die weiter ins Innere der Mauer hineinreichen. Bauen Sie nun aus den kleineren Steinen Reihe für Reihe (ohne Kreuzfugen) und gestalten Sie dabei, wenn möglich, kleine Nischen oder Hohlräume. Bei den weiteren Steinreihen auf die Mauerschräge achten, d.h. die Mauerkrone muss um 10–20 Prozent zum Mauerfuß geneigt sein. Wackelige Steine mit Steinkeilen oder flachen Steinen stabilisieren. Um ein Ausdehnen des hinten anstehenden oder aufgefüllten Erdreiches oder sonstigen Materials bei Frost abzufangen und damit für Frostsicherheit zu sorgen, muss mit Drainagematerial wie Schotter, Kies oder Sand ca. 20–30 cm dick hinterfüllt und festgestampft werden. Anderweitig würden unter Umständen Steine aus der Mauer herausgedrückt werden, Risse oder Verwerfungen entstehen, und im schlimmsten Fall stürzt die Mauer ein. Bauen Sie ab und zu tiefer in die Hinterfüllung hineinragende Bindersteine ein, um eine sicherere Verzahnung mit der Hinterfüllung zu erreichen.
→ >, Element: Fugen, Ritzen, Lücken
Mauer höher als 150 cm
Hier lohnt es sich, einen Fachmann zurate zu ziehen.
Eine freistehende Natursteinmauer kann Sichtschutz, Raumteiler und Strukturelement sein.
Eidechsenburg bauen
Sollte noch Material wie Sand und Natursteine übrig sein, können Sie daraus eine Eidechsenburg bauen.
→ >, Krötensteine aufschichten
Erde austauschen
Steht ein Erdaustausch an, um die Erde abzumagern, stellt sich auch hier die Frage: Minibagger oder Muskelkraft.
Je nach Größe der Fläche, nach Beschaffenheit des Bodens und nach Lust, aber auch nach Zeit können Sie mit schwerem Gerät, Minibagger oder mit Spaten und Muskelkraft vorgehen.
→ Soll das Niveau gleich bleiben, sollten Sie im Staudenbeet 20–40 cm auskoffern.
→ Ist eine gewisse Erhöhung des Niveaus unproblematisch, können Sie alternativ eine 10–15 cm dicke Sandschicht auf den vorhandenen abzumagernden Boden auftragen und dann einarbeiten.
Grundsätzlich sollten Sie beim Erdaustausch darauf achten, dass im Untergrund keine Staunässe entstehen kann, d.h. also, dass Sie feste Ton- oder Lehmerde noch etwas mit Sand auflockern. Stauden für trockene Standorte mögen keine nassen Füße.
→ >, Tabelle Materialien
→ >, Eine Blumenwiese anlegen
Natursteinmauern im Garten integrieren
Natursteinmauern, trocken aufgesetzt, können für einige Elemente im Garten nützlich sein.
Terrassierung durch einseitige Natursteinmauern
Terrassierungen bieten eine gute Möglichkeit, auch stärkere Geländeunterschiede mit mehreren kleineren Natursteinmauern stufenweise abzufangen (→ Foto >). Im Gegensatz zu einer hohen ungestuften Mauer kann man diese auch selbst umsetzen.
Ein Senkgarten kann im Garten integriert werden, aber auch vor einem Lichtschacht.
Senkgarten
Hier müssen Sie beim Ausheben der Fläche unbedingt Fundamente und Hinterfütterungen von Natursteinmauern mit berücksichtigen (→ >). Terrassierungen eignen sich auch hier, um mehr Breite zu gewinnen, kombiniert mit einem angenehmen Blick heraus aus dem Senkgarten auf Stauden anstatt auf eine bloße Steinmauer. Der anfallende Bodenaushub kann als kleiner Wall modelliert werden, um den Rand des Senkgartens zu erhöhen, oder an anderer Stelle für Hügel oder sanfte Wallstrukturen – auch an der Grundstücksgrenze – genutzt werden. Das Steigungsverhältnis der Hügel sollte nicht steiler als 2:1 sein. Das bedeutet, dass bei einer Hügelhöhe von 1 m die Breite am Hügelfuß 4 m betragen sollte, damit er sich harmonisch ins Gesamtbild einfügt.
Anlegen von heißen Trockenbeeten
Befüllen Sie die gebauten Beete aus Natursteinmauern oder bis zu 40 cm tief ausgekofferte Staudenbeete mit den angegebenen mageren und durchlässigen Materialien bereits jetzt. Vor der Pflanzung sollte das Substrat ein paar Wochen Gelegenheit zum Setzen haben. Stauden können sich dann besser selbst von unten mit Wasser versorgen. Je nach Menge des Materials bedenken Sie das Gewicht und ob Sie die Arbeiten mit Schaufel und Schubkarre erledigen können oder ob doch ein Minibagger notwendig wird. In der Tabelle sind ebenfalls die Gewichte der Materialen angegeben.
→ >, Tabelle Materialien für die Bodenoptimiereung
Anlegen eines »Sandariums«
Für Sandhaufen oder Vertiefungen, die mit Sand gefüllt werden, um Nistraum für Insekten zu schaffen, sollten Sie ein bis zu einem gewissen Grad bindiges Material verwenden. Eine kleine Hilfestellung für seine Beschaffenheit: Stellen Sie sich vor, Sie sind eine kleine Wildbiene und möchten einen Gang graben. Wegrieseln sollte dabei nichts, aber es sollte auch so leicht zu graben sein, dass man bis zu 50 cm tiefe Gänge...
Erscheint lt. Verlag | 2.2.2023 |
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Reihe/Serie | GU Natur | GU Natur |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Natur / Technik ► Garten |
Schlagworte | Artenschutz • Artensterben • Artenvielfalt • Biodiversität • Dr. Antje Arnold • Futterstellen • Garten • GU • Insekten • Klimawandel • Nachhaltigkeit • Naturgarten • Nisthilfen • Quickfinder • Ratgeber • Tiere und Tierwelt • Tierkunde • Umweltschutz • Vögel • Wildtiere |
ISBN-10 | 3-8338-9084-3 / 3833890843 |
ISBN-13 | 978-3-8338-9084-0 / 9783833890840 |
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Größe: 70,2 MB
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