Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Zuckerstangen, Whiskey und Schokoladenwein. (eBook)

Kleine Lügen unterm Mistelzweig (Band 1)
eBook Download: EPUB
2022 | 9. Auflage
107 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7565-5457-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Zuckerstangen, Whiskey und Schokoladenwein. -  Michèle Keller
Systemvoraussetzungen
0,99 inkl. MwSt
(CHF 1,00)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Als anerkannte Weinexpertin und Chefin einer eigenen Spirituosenmanufaktur hat sich Carol ein exklusives Leben in Kalifornien aufgebaut. Alles läuft hervorragend, bis die Verkaufszahlen ihres renommierten Weihnachtsweines unerwartet einbrechen und sie sich gezwungen sieht das Geschäft zu schliessen. Dafür muss sie sich in die verschneite Kleinstadt Bottineau begeben und das ausgerechnet vor Weihnachten. Doch auf dem Hinweg gerät alles völlig aus den Fugen und Carol verliert sich in einem Winterstrudel aus Zimt, Lügen und Whiskey. Und dann ist da noch der Grummelkopf Sam ... EINE FEEL GOOD KURZGESCHICHTE ZUR WEIHNACHTSZEIT

Im Jahre 1984 geboren, wuchs die gebürtige Hamburgerin am schönen Rande in Neugraben-Fischbek auf, bis sie eines Tages mit ihren Eltern in die schöne Kleinstadt Tostedt zog und dort eine tolle Jugend verbrachte. Mit 24 Jahren folgte sie ihrem Herzen und zog in ihre geliebte Stadt Hamburg zurück, wo sie bis heute lebt. In ihrem Debütroman 'Die Weltenbaum Chroniken' war der Bezug zu ihrer Heimat ein besonders wichtiger Punkt. Schon als Kind schrieb sie gerne Kurzgeschichten und illustrierte Bilder dazu. Eines Tages packt sie - dank ihrer Tochter - , der Mut und Wille ein eigenes Kinderbuch zu schreiben. Aus dem Nichts erschuf sie eine fesselnde Geschichte, die sich letztendlich zu einem Jugendbuch entwickelte. In der Welt des Fantasy, Scifi oder auch Dystopie, fühlt sie sich zu Hause.

Im Jahre 1984 geboren, wuchs die gebürtige Hamburgerin am schönen Rande in Neugraben-Fischbek auf, bis sie eines Tages mit ihren Eltern in die schöne Kleinstadt Tostedt zog und dort eine tolle Jugend verbrachte. Mit 24 Jahren folgte sie ihrem Herzen und zog in ihre geliebte Stadt Hamburg zurück, wo sie bis heute lebt. In ihrem Debütroman "Die Weltenbaum Chroniken" war der Bezug zu ihrer Heimat ein besonders wichtiger Punkt. Schon als Kind schrieb sie gerne Kurzgeschichten und illustrierte Bilder dazu. Eines Tages packt sie - dank ihrer Tochter - , der Mut und Wille ein eigenes Kinderbuch zu schreiben. Aus dem Nichts erschuf sie eine fesselnde Geschichte, die sich letztendlich zu einem Jugendbuch entwickelte. In der Welt des Fantasy, Scifi oder auch Dystopie, fühlt sie sich zu Hause.

Kapitel 1

♫ ♪

Begleitende Songs:

1. Baby it´s cold Outside - Idina Menzel - Michael Bublé

2. Santa Tell Me - Ariana Grande

3. Cuddle Up - Dolly Parton, Michael Bublé

♫ ♪

»Verdammte Karre!« Wütend schlug Carol die Wagentür zu. So hatte sie sich diese Reise gewiss nicht vorgestellt. Und das lag nicht nur an dieser Reise. Denn der Grund war schon schlimm genug, warum sie hier in dieser Kleinstadt gelandet war. Überhaupt lief seit Monaten so ziemlich alles aus dem Ruder und allmählich hatte Carol auch die Nase voll von ihrer hartnäckig anhaltenden Pechsträhne. Dabei lief doch jahrelang alles immer so gut. Solch eine Misere war sie bei weitem nicht gewohnt. Mit ihren 56 Jahren hatte sie es weit gebracht. Eine eigene Firma gegründet, drei entzückende Kinder großgezogen und einen guten Mann geheiratet, den sie über alles liebte.

Bis ihr Mann Bradley vor über einem halben Jahr plötzlich verstarb und Carol mit allem allein ließ. Um die Kinder machte sie sich keine Sorgen. Sie waren längst erwachsen, hatten ihre eigenen Familien, Jobs und Sorgen, und niemand von ihnen hatte je den Wunsch gehabt, eines Tages in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten. Aber die Firma plötzlich alleine zu tragen, erwies sich als schwieriges Unterfangen, das sie öfter verzweifeln ließ. Oft war es selbst für eine gestandene Frau in den letzten Monaten einfach zu viel gewesen. Und jetzt musste sie kurz vor den Feiertagen auch noch eines ihrer Herstellungsbetriebe besuchen. Normalerweise tat das Bradley jedes Jahr. Seit der Firmengründung flog er einmal im Sommer und einmal im Winter dorthin. In den letzten 2 Jahren jedoch viel öfter. Zwar fragte sie ihn stets, ob sie ihn nicht begleiten sollte, aber dies hielt er nicht für nötig. Sie sollte in Kalifornien alles im Auge behalten, während er die Geschäfte außerhalb erledigte und da sie ihm vertraute, ließ sie ihn gewähren. Es ärgerte sie nur, dass er ständig an den wichtigsten Feiertagen weg war. Ostern, Halloween, Thanksgiving und Weihnachten schien er immer etwas Wichtiges zu tun zu haben, etwas, was nun mal nicht warten konnte. “Es geht um unsere Firma, Darling”, hatte er immer gesagt. Und damit musste sie ihm recht geben. Aber musste das denn immer an den wirklich wichtigen Tagen im Jahr geschehen? Bradley hatte das Geschäft voll im Griff, sodass sie sich um nichts Sorgen machen musste. Dabei war sie diejenige, die diesen besonderen Geschmack für Wein hatte. Ihr Merlot, sowie ihr Cabernet Sauvignon standen jedes Jahr auf den Ranglisten und Nominierungen für die besten Weine im gesamten Lande. Und da Carol auch einige Verwandte in Deutschland hatte, die ebenfalls Wein anbauten, kam ihr auch irgendwann die Idee, einen ganz eigenen Glühwein zu produzieren, der nicht nur den mitteleuropäischen Gaumen traf, sondern auch den amerikanischen. Einen “Mulled Wine” ganz im USA Stil. Schnell wurde ihr Merlot in der Winteredition mit Zimt, erlesenen Orangen und dunkler Schokolade zu einem waschechten Verkaufsschlager in den verschiedensten Supermärkten, sowie auf unzähligen Weihnachtsmärkten. Auch wenn das heiße Getränk erst ungewöhnlich für viele war, waren ihre erlesenen und penibel ausgewählten Zutaten der Grund für ihren einzigartigen Glühwein. Der Mulled Wine war ihre Eigenkreation, auf die sie absolut stolz gewesen war.

Hierbei stand ihr Mann Bradley immer hinter ihr. Gemeinsam kümmerte er sich mit ihr um die Finanzen, die Mitarbeiter und alles andere, was sonst noch anstand. Nur dachte sie nicht einmal ansatzweise daran, dass ihr Mann von heute auf morgen nicht mehr da sein könnte und wie es sein wird, wenn der Partner plötzlich stirbt. Carol hatte sich in all den gemeinsamen Jahren an einen luxuriösen Status gewöhnt. Es fehlte der ganzen Familie an nichts- teuere Kleider, Autos, Urlaub, Clubs und Gala‘s gehörten zum Alltag. Ein Anwesen von recht großzügigem Ausmaß war neben ihrer Firma auch ihr ganzer Stolz. Carol hatte alles, was man sich nur wünschen konnte.

Doch ohne ihren geliebten Mann Bradley löste sich der ganze Traum zu schnell wieder in Luft auf. Jetzt saß sie täglich stundenlang im Büro und konnte es meist erst am späten Abend wieder verlassen.

Jetzt fuhr sie zum ersten Mal in die Herstellungsfabrik und das ausgerechnet mit schlechten Nachrichten für die Mitarbeiter. Denn der Verkauf ihrer Weihnachtsweine gingen in den letzten Jahren so drastisch zurück, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als den gesamten Laden dicht zu machen. Dabei konnte sie sich nicht erklären, warum die Zahlen so zurückgingen. Der Weihnachtswein war jahrelang einer ihrer Verkaufsschlager gewesen, musste das ganze Jahr über produziert werden, da er sich in den Wintermonaten so rasant verkaufte.

In den letzten 2 Jahren dann plötzlich nicht mehr. Es war so schlimm, dass Carol nun gezwungen war, allen aus der Fabrik zu kündigen. Sie lebte im sonnigen Kalifornien, wo ihr Wein auch herstamm. Wie kamen sie überhaupt auf die Idee, eine winzige Firma in Bottineau mitten in North Dakota zu kaufen, um dort Wein herzustellen? Carol erinnerte sich nur noch vage an das Gespräch. Wahrscheinlich war die alte Fabrik nicht teuer und die Löhne der Arbeiter ebenso nicht so hoch gewesen. Dennoch hätten sie ahnen müssen, dass dort kein Millionengeschäft wachsen könnte.

Dass hier Mitte Dezember bereits so hoher Schnee lag, welcher Carol gefühlt bis zur Nasenspitze reichte, war hier eigentlich keine Seltenheit. Der Wagen war für diese Wetterverhältnisse nicht ausreichend aus-gerüstet. Jetzt war ihr Auto mitten im tiefen Schnee festgefahren. Nichts bewegte sich mehr. Die Reifen drehten ihre Kreise und polierten den Boden zu einer glatten Eisschicht.

»Mist, Mist, Mist«, rief sie, während ihre Hände auf das Lenkrad schlugen. Jetzt stand sie am Wegesrand mitten in der weißen Pampa und wusste nicht weiter. Schnell schnappte sie sich ihre feinen Lederhandschuhe und ihre neueste Leder Tasche, worin sie sofort zum Smartphone griff.

Klar. Kein Empfang.

Wie sollte sie jetzt einen Abschleppdienst erreichen? Es war zum verrückt werden. Sie hätte jetzt meilenweit entfernt im sonnigen Kalifornien sein müssen, wo sie an ihrem Wein nippen und die Sonne genießen konnte. Selbst zu Weihnachten, wo es den Meisten nach Schnee, Lebkuchen, Zuckerstangen und leuchtendem Firlefanz dürstete, war Carol stets nach Sonne zumute. Mit Kälte und dem tiefen Schnee hatte sie noch nie viel am Hut, geschweige denn Sympathie entwickelt und selbst die winzigen Eisblumen, die fortwährend ihre Nase küssten, änderten auch nichts daran.

So stand Carol mit kalten Füßen im dichten Schnee und hatte zum ersten Mal in ihrem Leben keinen blassen Schimmer, was sie jetzt tun sollte.

Es nützte nichts. Das Auto sprang zwar noch an, bewegte sich aber nicht. Und zu allem Übel war bisher kein anderes Auto in der letzten halben Stunde an ihr vorbeigefahren. Sie zog sich ihre Moonboots an, die ihre Tochter Jill ihr hartnäckig ans Herz gelegt hatte und wofür sie jetzt unendlich dankbar war. Die klobigen Dinger, die sie zuerst abgelehnt hatte, waren jetzt das einzige und rettende Kleidungsstück, das in diese Witterungsverhältnisse passte. Jetzt war sie dankbar, dass Jill ihr zu den warmen Schuhen geraten hatte.

So stapfte sie knietief im edlen Pelzmantel, dickem Schal und ihrem roten Koffer los.

Mühselig schob sie den Koffer hinter sich her, fluchte vor sich hin und vergaß vor lauter Wut irgendwann, wie kalt es eigentlich war. Ob es hier je wieder aufhören würde zu schneien? Es lag schon so viel Schnee, dass sie sich fragte, wie man hier überhaupt überleben konnte.

Als Carol auf ihr Smartphone blickte, war es bereits kurz vor 21 Uhr. Sie hätte schon vor Stunden im Hotel einchecken müssen. Es war eher eine Pension, die Bradley ebenfalls bei jedem seiner Besuche gebucht hatte. Er fand es immer ruhig und schick. Carol hätte sich dagegen etwas Vornehmeres gewünscht, aber so etwas gab es an diesem Ort nicht und das nächste halbwegs vernünftige Hotel war meilenweit entfernt. Die Pension hatte bestimmt längst geschlossen, dachte sie. Wie alles andere stand auch Pünktlichkeit heute also nicht auf dem Plan. Dabei musste sie wirklich fit und ausgeschlafen sein. Denn am nächsten Morgen musste sie sämtlichen Mut aufbringen, 150 Mitarbeiter zu kündigen und die Fabrik zu schließen. Und das alles kurz vor Weihnachten. Sie war sowohl eine Geschäftsfrau als auch ein Familienmensch und wusste, dass man mit solchen Nachrichten nicht in die Ferien gehen wollte. Erst recht nicht an Weihnachten.

Von weiter Ferne ertönte ein lautes Geräusch. Als sie sich umdrehte, sah sie einen großen Lieferwagen, der geradewegs auf sie zufuhr.

Dem Himmel sei Dank.

Schnell ließ sie den Koffer in den Schnee sinken und winkte aufgeregt mit den Händen.

Zu ihrem Glück hielt der große Wagen an und das Beifahrerfenster kurbelte herunter.

»Ist das Ihre rote Limousine am Wegesrand, etwa eine Meile von hier, Ma´am?«

Bibbernd nickte sie. Zu erkennen war nichts aus dem Wagen, nur ein dunkler Schatten sowie eine angenehme tiefe Stimme, die auf einen Herren um die 25 Jahre vermuten ließ.

»Ja. Das ist mein Wagen. Genauer gesagt ein Leihwagen. Meine Reifen sind so festgefahren, dass ich nicht mehr weiterfahren konnte und die Elektrik scheint auch vollkommen verrückt zu spielen. Und der Empfang ist hier so unglaublich schlecht, dass alle Anrufe vergebens wären.«

»Schon gut«, schmunzelte der Mann ein wenig beruhigend, weil Carol leicht hysterisch wurde. »Wir bekommen das schon irgendwie hin. Sie sind wohl nicht von hier, oder, Ma'am?«

Carol lächelte schief. »Ehrlich gesagt, nicht...

Erscheint lt. Verlag 2.12.2022
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Schlagworte Beziehungen • feel good Roman • Kurzgeschichten • Liebe • Liebesgeschichten • Novelle • Urlaubsromane • Weihnachten • Weihnachtsgeschichten
ISBN-10 3-7565-5457-0 / 3756554570
ISBN-13 978-3-7565-5457-7 / 9783756554577
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 884 KB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Das große Handbuch für Eltern

von Edward R. Amend; Suzana Zirbes-Domke; Emily Kircher-Morris …

eBook Download (2024)
Hogrefe AG (Verlag)
CHF 38,95